Hallo und herzlich Willkommen im Forum
Fragen über Fragen die bei mir aufkommen und ohne dessen Beantwortung man dir keine fachlich adäquaten Antworten geben kann.
Jede Hufrehe ist anders, die Ursachen sind unterschiedlich!
Soll deine Anfrage hier Zielführend für dich, dein Pony und das zukünftige Management sein muß ich dich leider mit vielen Fragen belästigen.
Das Alter des Pferdes und dessen Rasse, chronische Vorerkrankungen und ob der Lahmheit etwas vorausgegangen ist wie Abfohlen, Hufzubereitung, Kortison oder Schmerzmittelbehandlung, Infekt, Kolik usw., wie sehen die Röntgenbilder aus und wie konkret die Blutwerte (hier insbesondere Glukose, Insulin, Fruktosamine, Triglyceride, GGT, ACTH) mit Meßeinheit und Referenz sind Dinge die wir wissen müssen um uns zunächst ein umfassendes Bild machen zu können.
Ein schlankes im Training befindliches Pony ist leider kein Garant dafür das es Stoffwechselgesund und kein EMS/IR hat. Einzelwerte sind weniger bedeutsam und lassen Fehlinterpretationen zu, vielmehr muß man die Werte zueinander interpretieren.
Wie wurde deine Stute bis dato gehalten, wie gearbeitet, wie gefüttert (Menge inkl. Stunden der Weidezeit und Futtermittel/ Mineralfutter/ Zusätze) , war sie Barhuf und was ist in der Klink am Huf gemacht worden, was ist jetzt am/ unter dem Huf, ist sie derzeit aufgestallt und wenn ja mit welchem Bodenbelag?
Bekommt oder bekam sie Schmerzmittel und wenn ja welches?
Wie läuft sie aktuell, hat sie noch vermehrte Pulsation, deutlichen Wendeschmerz? Das entscheidet nicht zuletzt darüber was man jetzt an Zugeständnissen machen kann. Von daher kann ohne dieses Wissen weder der Klinik noch dem TA beigepflichtet werden.
Unter Schmerzmittel und vermehrter Pulsation ist gar keine forcierte Bewegung angeraten sondern das Verbringen des Patienten in ein tief und weich eingestreutes Krankenlager!!
Ist das alles nicht mehr zu beklagen ist, wie Alpenquarter schrieb, mit 5 Minuten Schrittspaziergängen anzufangen die bei bestehendem guten Zustand wöchentlich um weitere 5 Minuten ausgedehnt werden können.
Alles andere ist russisch Roulette und bisher Erreichtes kann man schnell zunichte machen wenn zu früh und mit nicht angepasster Bewegung (longieren, schnelle Gangarten, Sprünge, reiterliche Nutzung usw.) begonnen wird.
Was waren denn die Symptome die erst zum Rätselraten und später zur Diagnose Hufrehe und dem Klinikbesuch geführt haben?
Was hatte sie für Husten das man zum Prednisolon gegriffen hat, war der unter anderen Mitteln Therapieresistent oder wurden zuvor keine anderen Mittel versucht?
Kortison ist Segen und Fluch gleichermaßen und bekannt dafür Reheauslösend zu sein weswegen Risiko/ Nutzen Abwägung einmal mehr seeehr wichtig ist.
Kortisonhaltige Inhalate/ Aerosole helfen oft eben so gut und haben die Nebenwirkung von oraler Gabe nicht. Ich gehe davon aus das Predni oral verabreicht wurde?
Zur Frage ob Barhuf oder Beschlag kann man keine pauschale Antwort geben ohne RöBi und alle oben angefragten Umstände zu kennen.
Fakt ist das ein Rehehuf im ständigen Wandel ist und kurze Bearbeitungsintervalle benötigt.
Mal ein wenig nachraspeln ist natürlich Barhuf einfacher als am beschlagenen, beklebtem Huf.
Es gibt aber auch dafür Alternativen die eine optimale Hufunterstützung garantieren, leicht zu entfernen und nach Bearbeitung wieder anzubringen sind (z.B.
Reheduplo mit Casthaken).
Grundsätzlich sind spezielle Rehebeklebe/beschläge ein sehr probates Mittel den Huf in seiner Problematik optimal zu unterstützen.
Bei schweren Pferden, einem schweren Schub mit zerstörtem Hufbeinträger(sieht man im RöBi gut als schwarze Linie an der Zehe) oder wo zusätzlich eine Hufbeinsenkung stattgefunden hat sehe ich es als unbedingtes muss.
Auch sollte bei Maßnahmen am Huf durch Polster oder Beschläge immer mittels Gangbildbeurteilung und Bildgebendem Verfahren geschaut werden ob die Maßnahme korrekt ausgeführt wurde oder ob sich der Huf so umgebaut hat das eine Veränderung der ursprünglichen Maßnahme erforderlich ist.
Du siehst, es gibt kein allgemeingültiges ja oder nein zum Beschlag/ Barhuf und auch keine pauschale Aussage zur Bewegung ohne nähere Hintergründe zu kennen.
Von daher muß das Absegnen des Haustierarztes für 30 Minuten Bewegung (ich halte das für zuviel) sowie vormittags Einzelpaddock auch ohne Bewertung bleiben.
Blutegel sind grundsätzlich wertvolle kleine Helferlein und keinesfalls Kokolores, sollten aber nicht zeitgleich mit Kräutern oder Medis angewendet werden die die Fließeigenschaft des Blutes verbessern!
Ob sie jetzt noch irgendwas bewegen sei allerdings mal dahingestellt....
Die Eingliederung in die Herde ist vom Verlauf der Gesundung und nicht zuletzt von ihrer Stellung innerhalb der Herde abhängig und etwas was ich persönlich vorerst etwas hinten an stellen würde.
Momentan ist sie Patient und braucht einen Ort an dem sie sich erholen und Ruhen kann.