Wir reihen uns auch ein

Hallo User,
im Moment macht mir mein kleines Pony (Isländer, 21) große Sorgen.
Er war immer ein eher moppeliger Typ, aber so richtig fett war er eigentlich nie.
Seit 2 Jahren ist er chronischer Huster, den Husten haben wir durch Homöopathie sehr gut im Griff. Als Ursache vermuten wir Impfung.
Im letzten Jahr fing er, nach einem Stallwechsel, an sich hinter den Ohren zu Scheuern. Die Stellen waren kahl, er hat sie blutig gescheuert. Die Stellen breiteten sich nicht weiter aus, waren nur unter dem Schopf und hinter den Ohren. Das einzige was gegen die Juckerei half war kaltes Wasser.

Dann stand er ab Anfang September in Einzelhaft wegen einer Lahmeit. In Einzelhaft hat er sich irgendwie den Kopf angehauen und wurde geklammert und bekam Penicilin. Auf das Penicilin hat er allergisch reagiert. Nesselfieber über Wochen... Sofort im Anschluss haben wir eine homöopathischee Darmsanierung gemacht.

Bis wir das im Griff hatten war die Weidesaison weitestgehend vorbei, bzw. das Gras ja auch nicht mehr so gehaltvoll. Die Haut machte keine Probleme mehr. Über den Winter war mein Pony komplett beschwerdefrei, bekam sogar (wegen des Hustens) Heulage und es ist nichts passiert.
Seit auf der Winterwiese die ersten Halme spriessen, ging das Problem mit der Haut wieder los. Gleiche Stelle, genauso kahl und berührungsempfindlich wie im letzten Jahr. Nachdem ich für die Wiese den Maulkorb draufgetan habe gingen die Stellen innerhalb von 2 tagen wieder zu. Auffällig war, dass er insgesamt sehr prall war. Mit Polstern auf der Kruppe, hinter der Schulter und einem steinharten Mähnenkamm. Allerdings meiner Meinung nach absolut harmlos gegenüber den Bildern, die man im Netz so von EMS-Pferden findet.

Ich habe die TÄ gerufen und wir haben auf ECS/EMS getestet. Cortisol war wohl nicht erhöht, aber die Werte für EMS waren auffällig (Pony kam aber beim Test gerade von der Wiese (mit Maulkorb)).
Das Pony bekam seit Ende Februar schon nur 4 kg Heu, 3 Möhren und 1 kleine handvoll ganzen Hafer mit Mineralfutter (IWEST Magnostable).
Davor, über den Winter, das gleiche, nur etwas mehr Heu und gelegentlich einen Apfel. Er war dick, aber absolut fit dabei!
Das Pony steht nun auf Sand (seit gestern)und bekommt 4 kg Heu, über den ganzen Tag verteilt.

Am Mittwoch fing es dann mir richtig Angst zu machen. Als ich abends zum Stall kam lag er im Paddock vor seiner Box, das tut er sonst NIE um die Zeit. Ich habe ihn aufgescheucht und mit auf den Reitplatz genommen. Im Schritt lief er völlig normal (auch auf hartem Boden vorher übrigens). Als er dann antraben sollte war er extrem antriebslos und schlapp, kriegte die Füsse nicht hoch.Als ich wieder zurück zu seinem Stall wollte taumelte er hinter mir her und wäre fast gefallen. So kenne ich mein Pony nicht! TÄ war ratlos. Sagte entweder aufladen und in die Klinik fahren oder sofort füttern (=> Unterzuckerung?). Während des Fressens wurde er zusehends munterer.
Auch am nächsten morgen wirkte er fit. Danach war er eher unauffällig, bis auf die Tatsache, dass er sehr müde aussah.
Gerade war ich mit ihm ein ganz kleines Stück spazieren. Solange er Ansprache hat ist er "dabei", ansonsten wird sein Gang etwas unkoordiniert und seine Augen hängen auf Halbmast. Fressen und sich schubbern und Leute begrüssen tut er alles gewohnt energisch und wirkt dabei nicht kraftlos oder "plüschig". Alerdings finde ich, dass er rapide abnimmt die letzten Tage, trotz gleicher Fütterung (bis auf Hafer und Möhren), von Pölsterchen hinter der Schulter sehe ich heute nichts mehr!

Nun habe ich hier gewaltig im Forum gestöbert (Tip von Daisy )und bin auf Borreliose gestossen. Es passt mindestens genauso perfekt wie EMS!
Hufrehe hat er übrigens (noch?) nicht. Bis letzte Woche Mittwoch war sein Verhalten vollkommen normal! Am letzten März-Wochenende waren wir noch beim Zirkuslektionenkurs und alles war in Ordnung!

Ich hoffe es hat noch jemand bis hierher meinen langen Ausführungen folgen können...

TÄ glaubt nicht an die Borreliose-Sache, will aber trotzdem einen Bluttest machen.

Ich hab mal geguckt was ich noch an Fotos habe:
Augenpartie Dezember 2010

Auch Dezember 2010

Herbst 2010

März 2010


Sommer 2010

Erst einmal schnell ein Herzliches willkommen an dieser Stelle bevor ich Deine Fragen ausführlich beantworte.

Bis gleich
Eddi

Ende März 2011, Zirkuslektionenkurs
Mit dem Fellwechsel ist er mittlerweile deutlich weiter, es gibt keine langen Fransen mehr.

So, dann will ich vorweg einmal mit ein paar Vorurteilen aufräumen.
Zunächst: Dein Isi ist zwar noch schlanker als viele andere, trotzalledem ist er ganz deutlich übergewichtig.
d.H. er muss abspecken, dazu passt: 1,5% vom Zielkörpergewicht gewaschenes Heu/Heulage füttern.
Weniger darf nicht, mehr braucht nicht.
4kg Heu wären für ein 270kg Pferdchen, also viel zu wenig Raufutter!

Kannst Du bitte einmal alle Testergebnisse mit den Referenzwerten und Maßeinheiten einstellen?
Da wird leider viel zu viel falsch gemacht.
Das Erwähnen vom Basiscortisolwert lässt da eine böse Ahnung aufkommen.

Um auf Borreliose zu testen muss mind. der Westernblot bestimmt werden und dann im Labor zecklab.
Alles andere ist herausgeschmissenes Geld.

Heulage muss nicht zwingend schlechter oder gefährlicher sein als Heu. Heulage hat weniger Fruktan und ist aus dem Grund sogar u.U. besser geeignet als Heu.

Das frisch sprießende Gras bei Nachttemperaturen unter 8° ist das allergefährlichste Gras!

Das was Deine TA als "Unterzuckerung" diagnostiziert hat kann durchaus ein Cushing-Symptom sein.

Aber wie gesagt, ich bin gespannt auf die Blutwerte.
Und bitte hinterfrage bevor Du weiteres veranlasst.
Wäre dem nicht so nötig brauchten wir hier nicht zu sein!

LG Eddi

PS wie groß ist Dein Isi?
Ich schätze mal pauschal auf ein Zielkörpergewicht von 350-4ookg, da wären dann 5,25 -6 kg gewaschenes Heu pro Tag.

Empfehlung der TÄ war ihm 6 kg gewaschenes Heu zu geben und dazu über den Tag verteilt unmelassierte Futterrübenschnitzel (komme ich aber nicht dran)
Ich habe ihm gewaschenes Heu reingehängt. Das rührt er aber ums Verrecken nicht an. Und wird dabei immer müder und abwesender. Und ich glaube auch nicht, dass ich deutlich mehr als 4 kg ungewaschenes Heu in den rein bekomme (ich habe es immer einmal untergetaucht, wegen des Hustens. Da steht er nicht so drauf, Heulage nimmt er aber auch nicht besser.) Er ist nicht der große fresser, der alles nimmt, eher sehr mäkelig.

Pony hat 1,37 Stm, als er noch im Sport lief hatte er bei 385 kg eine sehr gute Figur.

Ich habe die werte noch nicht auf Papier, habe mit der TÄ nur telefoniert und sie noch nicht gesehen.
Welche böse Ahnung hast Du beim Erwähnen des Cortisolwertes??? Noch böser als ECS/EMS???
Ich schiebe echt richtig Panik! Warum schwankt der so?

Hallo Grimnir - schön, dass Du hergefunden hast

Sagte Dein Schmied nicht was vom schleichendem Reheschub?

VG
Daisy

Er ist nicht der große fresser, der alles nimmt, eher sehr mäkelig.

War das schon immer so?
Weil so ein Verhalten findet man auch im Zusammenhang mit dem ECS.

Also ersteinmal, irgendetwas muss er fressen, Übergewicht kommt halt nicht von Nichts.
Und man kann sich gewaltig verschätzen.
Also wiege bitte die Tagesration einmal aus (Federwaage Baumarkt, vielleicht im Aldi noch eine digitale Kofferwaage)

Es gibt durchaus Pferde die kein gewaschenes bzw. nasses Heu mögen, bei diesem Wetter kann man s ja auch ein paar mal in der Sonne wenden

4kg Rauhfutter ist definitiv zu wenig, vielleicht kannst Du ein Gemisch aus Heu und Stroh füttern, oder diese geringe Menge eben mit unmelsassierten Rüschnis und z.B. den fruktanarmen Heucobs von Agrobs bis auf die Mindestmenge ergänzen.

Nur 4kg Rauhfutter werden dir dauerhaft andere gesundheitliche Probleme bescheren.
Die unmelassierten Rüschnis bestellen wir alle im Internet.

LG Eddi

Hallo und herzlich Willkommen hier

Einen netten Isi hast Du da.

Unmelassierte Rübenschnitzel kannst Du z. B. HIER bestellen. Das dürfte kein Problem sein, oder?

4kg Raufutter halte ich auch für viel zu wenig.
Bist Du sicher, dass die Heuqualtität in Ordnung ist? Wundert mich schon, dass er so wenig Heu frisst.

Viele Grüße

Sandra

Er war nie ein Pferd, dass essbares verschlungen hat als gäbe es morgens nichts mehr, auch Hafer und andere Leckereien nicht. Das ist für mich im Moment wenig besorgniserregend.
Das Heu wiege ich seit 2 Jahren TÄGLICH ab. Ich füttere selbst und bin absolut sicher, dass er nicht mehr als eine kleine handvoll Hafer und 3 Möhren bekommen hat. In Ausnahmen, wie dem Zirkuskurs, natürlich schon mal etwas mehr Möhren und durchschnittlich 12-15 Kanne Brottrunk-Leckerchen (pro Woche!) hat er bekommen. Ansonsten ganz sicher NICHTS. Das Heu wird von allen anderen Pferden gut gefressen und vertragen, es sind fast alles eher leichtfuttrige Pferde. Alle sehen gut aus (fressen aber mehr als meiner).
Ich habe jetzt heute wieder ein bisschen mehr Heu gegeben. Mal sehen, ob morgen früh alles weg ist.
Er hat IMMER ca 500g Stroh zur freien Verfügung in der Box (Streu ist Leinstroh), da geht er aber sehr selten dran. Und wenn dann nur ein paar Halme. Er hat also immer die Möglichkeit mehr Raufutter aufzunehmen, tut es aber nicht (das Stroh wird von den anderen auch gerne genommen).
Heulage hat er im Winter auch immer gut gefressen, aber auch Reste gelassen. Es ist also egal, WAS ich dem an Raufutter gebe, er nimmt nicht mehr.
Mein Schmied hielt eine schleichende Rehe für sehr unwahrscheinlich bei ihm. Pony tritt auch nach wie vor ganz normal auf, auch auf Pflaster, läuft forschen Schrittes und guckt auch nicht unglücklich dabei. Er kommt eher etwas klamm aus der Hinterhand/Muskulatur. Mich selber wundert es halt, dass er (noch) keine Rehe hat, denn die Hautprobleme hatte er letztes Jahr schon. Kann man denn über so lange Zeit diese Krankheit haben ohne Rehe zu bekommen? Es war eine Idee der TÄ, dass da ja vielleicht schon was schleichendes im Gange ist. Der Schmied kommt Dienstag in einer Woche, wenn bis dahin keine Katastrophen passiert sind.
Heute abend kam er mir im Vergleich zu gestern wieder wacher vor. Ich habe beschlossen ihn heute nicht nochmal anzugucken und auch heute Nacht nicht wieder hinzufahren. Die Stallbesi guckt noch mal nach ihm bevor sie um halb 11 schlafen geht. Heute schlafe ich mal früh, sonst bin ich meinem Pony nämlich keine große Hilfe, so als Nervenbündel mit rollenden Augen und einer Mischng aus Blei und Pudding in den Beinen... (Meine TÄ hat mir jetzt bis auf weiteres verboten irgendetwas zu lesen, wo ich mir neue Krankheiten für mein Pony bei "ausdenken" könnte )
Der Mähnenkamm ist finde ich weiter weicher geworden.

Herzlich Willkommen

Kann man denn über so lange Zeit diese Krankheit haben ohne Rehe zu bekommen?

Meinst du damit jetzt EMS oder ECS?

Was auch immer

Ich überlege ihn auf'n Hänger zu packen in die Klinik zu fahren und da evtl. einen zuverlässigeren Test machen zu lassen?

Ich bin voll konfus und durcheinander...

Pony tritt auch nach wie vor ganz normal auf, auch auf Pflaster, läuft forschen Schrittes und guckt auch nicht unglücklich dabei. Er kommt eher etwas klamm aus der Hinterhand/Muskulatur.

So fing der Reheschub bei meinem Pferd auch an. Mir fiel auf, dass er steif ging. Bei längerem Stehen in der Hinterhand schwankte und es sah aus als hätte er in Wendungen Rückenschmerzen. So wurde er auch zuerst behandelt... es hat sich dann aber die Hufrehe bestätigt - in "typischer Sägebockstellung" hat mein Pferd nie gestanden...

Wie lange dauerte es vom steif laufen bis zur Diagnose Hufrehe?
Was kann ich tun? Ich soll laut TA Traumeel geben um Rehe vorzubeugen, kriegt er jetzt seit einer Woche.

Mein Pony stand auch nicht in der typischen Rehestellung - als die TÄin sie das erste mal sah, sagte sie: schwerer Athroseschub. Ich: Röntgen - ist Rehe. Ein Athroseschub von heute auf Morgen so stark? Never! Und ich kenne mein Pony. Röntgengerät geholt nach 3 Stunden kam sie wieder und geröntgt - zu dem Zeitpunkt habe ich bereits auf Rehe behandeln lassen. Dann der Anruf: Rehe eindeutig, wenn auch gering.

Grimnir alles Gute!

VG
Daisy