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Wir brauchen Hilfe->Diagnose Cushing

25.03.2016, 15:23

Hallihallo,
Wir haben seit gestern die Nachricht bekommen, dass unsere Norwegerstute (23 Jahre alt) das Cushing-Syndrom hat. Aufgrund eines Reheschubs ohne ersichtlichen Grund kam dann die Diagnose Cushing. Wir sind nun etwas unsicher, weil einfach so vieles im Internet steht...
Derzeit darf sie nur Heu fressen, aber wie sieht ihre Fütterung in Zukunft aus? was darf sie auf keinen Fall mehr, was sollte sie vielleicht noch zusätzlich bekommen? Sollen wir das Heu ab jetzt abwiegen? soll sie besser gewaschenes Heu bekommen? Darf sie gar kein Gras mehr, wenn doch, wie viel?
Wo bekommen wir die Tabletten günstiger her? Auf Dauer sind sie halt schon etwas teuer, auch weil uns noch ein kleiner operativer Eingriff zusätzlich bevorsteht (ein Sakroid soll entfernt werden),welcher ja auch teuer werden wird...

Re: Wir brauchen Hilfe->Diagnose Cushing

25.03.2016, 16:01

Hallo und herzlich Willkommen im Forum :hallo:

Wie die Fütterung künftig aussehen muß hängt maßgeblich vom Kohlenhydratstoffwechsel ab, dieser ist zumeist durch eine Cushing induzierte Insulinresistenz begleitet die es allerdings auch als eigenständige Erkrankung gibt.

Norweger sind den Robustrassen zugehörig und somit häufig genetisch bedingt mit einer IR veranlagt das ihnen in Kargheit das Übeleben sichert, unter unserer gut gemeinten aber unpassenden Fütterung und Haltung oft ins Krankhafte kippt.

Die IR ist beim Cushing auch oftmals Auslöser für die Hufrehe die letztendlich nicht selten in der Ursachenforschung das ECS überhaupt erst zu Tage bringt.

Wie ist denn die Diagnose gestellt worden, welche Werte wurden alles ermittelt und mit welchem Ergebnis und der jeweiligen Laborreferenz?

Hat deine Stute eindeutige dem ECS zuzuordnende Auffälligkeiten wie sich überlagernder Fellwechsel, Hirsutismus (Yetifell) haben insbesondere die Rückenmuskeln abgebaut und zeigt sich dadurch ein Pendelabdomen usw.?

Sollte lediglich auf Cushing mittels ACTH getestet worden sein sollte unbedingt das EMS/ECS Gesamtprofil veranlasst werden um wegen der sich überlagernden Symptome die Stoffwechselerkrankungen ECS, EMS und die IR gegeneinander abgrenzen zu können.
Letztendlich entscheiden die Ergebnisse darüber wie das künftige Gesamtmanagement neben der Prascendtherapie aussehen sollte.

Unter dem Reheschub sollte lediglich möglichst einstündig gewaschenes Heu in abgewogener Menge von 1,5 bei Erforderniss von Gewichtsreduktion vom Idealgewicht, 2% vom Istgewicht in der Erhaltung verfüttert werden. Dies sollte idealer Weise in kleinen aber häufigen Rationen über Tag/Nacht verteilt in engmaschigen Heunetzen angeboten werden.

Wie sieht die Hufbearbeitung bzw. Hufunterstützung aktuell aus, wird und wenn ja welches Schmerzmittel gegeben. Wie sieht das Krankenlager aus, am besten ist hier eine tief und weich eingestreute Box.

Fragen über Fragen ohne dessen Beantwortung keine konkrete Aussage über künftige Futtermittel getroffen werden kann.

Aktuell ist weniger mehr weil der Stoffwechsel dringend Entlastung benötigt!

Vielleicht bist du so nett und stellst Bilder des Pferdes und der Hufe gemäß der Anleitung im ABC meiner Signatur ein.

Das Prascend eingeschlichen werden sollte weißt du?

Re: Wir brauchen Hilfe->Diagnose Cushing

26.03.2016, 08:24

Ich bin grad ehrlich gesagt etwas stutzig geworden,denn hier im Forum steht ja auch das bei vielen Blut entnommen wurde und mittels Tests dann die Diagnose kam :shock:
Bei uns war das anders...der Tierarzt hat ihr beim bloßen Anschauen die Diagnose gegeben und uns auch direkt Prescend da gelassen, welches wir nun erstmal 1mg täglich geben sollen...
Er kommt nächsten Donnerstag wieder, müssen wir dann noch mal auf einen Bluttest bestehen?
Also von den Symptomen her passt schon einiges...sie ist abgemagert (trotz ausreichendem Futterangebot) und hat so einen Hängebauch bekommen, dann hat sie auch solche Fettdepots am Hals und auch am Hinterteil, ihr Fellwechsel verlief seit Herbst auch sehr merkwürdig ab, sie hat früh geschoben und dann aber schon wieder sehr früh angefangen Haare zu lasssen und das obwohl wir noch Minusgrade hatten, sie schwitzt auch mehr...allerdings sieht ihr Fell zwar etwas zerstruwwelt (schreibt man das so?:) ) aber diese Kringel hat sie noch nicht...
Sie hat Arthrose und läuft dann teilweise bei nasskaltem Wetter etwas steif hinten, allerdings stolpert sie seit einigen Wochen vorne auch, passt das damit auch zusammen?
Zu Ihrem Stall...
Sie lebt in einem Offenstall und hat einen weiches Strohbett :wink:

Vielen Dank schon mal für die Hilfe...

Re: Wir brauchen Hilfe->Diagnose Cushing

26.03.2016, 08:41

hallo, ich würd mal im forum suchn,oder bei kathi in der signatur kannst au nachguckn,wie der test am bestn stattfinden soll,alles gute. lg stephi :daum:

Re: Wir brauchen Hilfe->Diagnose Cushing

26.03.2016, 09:10

UI ui, da läuft aber einiges schief bei euch :(

Es ist insofern wichtig einen Anfangs ACTH Wert mittels Blutuntersuchung zu haben weil sich daran später auch die Therapiekontrollen orientieren.
Ist ACTH nach anfänglichem einschleichen und unter der halben zu erwartenden Anfangsenddosis vielleicht schon wieder in die Referenz zurück geführt ist das Therapieziel schon erreicht.

Ist ACTH noch weiterhin ausserhalb der jahreszeitlichen Referenz muß die Dosis langsam weiter gesteigert BIS ACTH in der Referenz ist, nur dann ist Therapeutisch wirklich alles getan und die Therapie Erfolgreich.

ACTH unterliegt sowohl jahreszeitlichen als auch tageszeitlichen Scchwankungen, es erfährt bei jedem Pferd, auch Gesunden im September sein Hoch was von daher ein Zeitpunkt ist wo Cushis generell Theraüpieüberprüft werden sollten weil das bei ihnen oft ungleich höher ausfällt.

Im Tagesverlauf zeigt sich ACTH morgens am höchsten um zum Abend hin abzufallen, auch diese cirkadianen Schwankungen hat der Cushi nicht mehr.
Gibt man also Abends zwischen 18-20 Uhr die Prascend senkt dieses ACTH und es wird somit wieder der Natur entsprochen.

Noch ein paar Worte zum einschleichen was ermöglicht sich von unten der Norm zu nähern und nur soviel Wirkstoff wie nötig sowenig wie möglich verabreichen zu müssen.
Dies schont das Portemonaie und ist zudem weit weniger Nebenwirkungsbehaftet als gleich mit Hau Ruck und einer ganzen Tablette die Therapie zu beginnen.

Da es mitlerweile nur noch Prascend 1mg gibt kann ein Einschleichen nur in abgewandelter Form stattfinden.

Wir im Forum haben folgendermaßen gute Erfahrungen gemacht:
für 8-10 Tage 1/8 Prascend
für weitere 8-10 Tage 1/6 oder 1/4 Prascend usw.
Bei der halben zu erwartenden durchschnittlichen Anfangsenddosis sollte der Therapieverlauf mittels ACTH-Test nach 4-8 Wochen unter dieser Dosishöhe überprüft werden.

Die Enddosis wird erfahrungsgemäß zwischen 0,9 und 1,4 mg / 500 kg Körpergewicht des Pferdes liegen.
Bei einem 500kg Pferd läge die halbe zu erwartende Anfangsenddosis bei 0,5mg Wirkstoff.

Dies stellt keine Therapieanweisung dar und muss im Einzelfall mit dem behandelnden TA abgesprochen werden!

Desweiteren muss der Behandlungserfolg regelmäßig nachkontrolliert werden da der Körper sich häufig an das Medikament gewöhnt und somit eine Dosisanpassung nach oben notwendig wird.

Die einzig richtige Dosis ist diejenige welche den ACTH-Wert in den Normbereich bringt.


Ja ein vermehrtes Stolpern wird häufig bei unbehandelten Cushis beobachtet!

Das vermehrte Schwitzen ist zumeist einer das ECS begleitende Insulinresistenz geschuldet die aber ebenso eine eigenständige Erkrankung darstellt wie auch ein häufiges Symptom des EMS ist.

Wie bereits vorab geschrieben ist darum zwingend ein EMS/ECS Gesamtprofil (im ABC meiner Signatur nachzulesen unter zwingender Einhaltung des erforderlichen Procederes, bitte VORHER mit dem TA abklären ob er dies so leisten kann/will) zu veranlassen um neben dem Cushing auch evtl. weitere Stoffwechselerkrankungen zu erkennen und dem entsprechend im GESAMTmanagement begegnen zu können.

Bleibt neben dem ECS oben Genanntes unbeachtet weil unerkannt wird ein pumperlquietschfideles Pferd bei absolutem Wohlbefinden und relativer Gesundheit leider ein Traum bleiben.

Weder dieses Versäumnis in der Erstdiagnostik, noch der Therapiebeginn mit einer ganzen Tablette bei scheinbar fehlender Aufklärung des Besitzers spricht für eine hohe fachliche Kompetenz deines TA, sorry :drunter:

Auch wenn jetzt alles ganz schlimm und aufwändig erscheinen mag, das ist es nicht und du wirst erstaunt wie schnell sich dein Pferd unter passender Wirkstoffmenge und optimierterm Fütterungs/Haltungsmanagement zu einem wahren Youngster entwickeln wird.
In der Leistungsbereitschaft und reiterlichen Nutzung steht ein therapierter Cushi einem gesunden Pferd in Nichts nach, siehe Eddis Püppe die mit fast 30 als Cushi so viel Pfeffer im Hintern hat wie manch junges Pferd nicht.

Hast du nun etwa schon mit 1mg anbehandelt?

Bitte frag, frag, frag wenn es Unklarheiten gibt, dieses zu beantworten um dir Wissen zu vermitteln und dem Patienten damit zu helfen ist unser erklärtes Ziel.

Re: Wir brauchen Hilfe->Diagnose Cushing

26.03.2016, 11:13

Ja wir haben leider schon angefangen mit 1mg :shock: :(
Wir haben ihr die Tablette aber auch abends gegeben, weil wir das nachgelesen haben, dass es die beste Zeit ist...
Können wir heute Abend damit einfach so runterfahren vielleicht? Auf eine halbe oder so?
Oh man, jetzt bin ich ganz schön verunsichert... :|

Re: Wir brauchen Hilfe->Diagnose Cushing

26.03.2016, 11:26

Sorry, verunsichern wollen wir dich natürlich nicht, eher aufklären.

Hat sie jetzt nur einmalig die Tablette bekommen oder schon seit Donnerstag?
Die Frage ist nun natürlich auch wie geht es ihr unter den 1mg, hat sich Inappetenz, Durchfall oder Lethargie eingestellt wäre ein Runterdosieren überhaupt gar keine Frage...

Wäre es mein Pferd würde ich auf zumindest eine halbe Tablette wenn nicht sogar auf eine Viertel Tablette zurückgehen um dann nach dem Einschleichschema weiter verfahren.

Beabsichtigst du denn nun eigentlich das Profil machen zu lassen und wenn ja wann würde das voraussichtlich geschehen?

Wie sieht es mit Bildern deines Pferdes und auch der Hufe aus, magst du uns welche einstellen?

Welche Futtermittel bekommt es denn derzeit und in welcher Menge (Gewichtangabe), wirklich nur einstündig gewaschenes Heu?
Bekommt sie Schmerzmittel und welches, hat sie eine Hufunterstützung und/odere Rehegerechte Hufzubereitung erfahren?

Das beschriebene Depotfett bei sonst magerer Gestalt spricht eigentlich schon eine deutliche Sprache in Richtung EMS/IR zum ECS, von daher solltest du das Heu wirklich bedarfsgerecht abwiegen.

Leider werden unbehandelte Cushis mit allerlei Fütterchen versorgt in der Hoffnung ihnen so zu mehr Gewicht zu verhelfen was dann aber wieder, falls wie so oft begleitend vorhanden, die IR nähren würde und damit Reheunterhaltend ist.

Wird ein ECS mittels Prascend therapiert wird auch die Nahrung wieder vernünftig verstoffwechselt werden und sich das Gewicht wieder einpendeln. Unbehandelt "verhungert" ein Cushi quasi am vollen Trog.

Re: Wir brauchen Hilfe->Diagnose Cushi

26.03.2016, 12:42

Ja sie bekommt derzeit nur Heu und die Tablette hat sie Freitagabend (also gestern) die erste mit 1mg...ich werde nachher mal schauen ob sie noch iwelche Begleiterscheinungen hat und dann zusehen es runterzufahren...

Ich würde dir gerne, eff-eins, eine PN schreiben, wie funktioniert das?

Re: Wir brauchen Hilfe->Diagnose Cushi

26.03.2016, 13:36

Frisbee<3 hat geschrieben:Ich würde dir gerne, eff-eins, eine PN schreiben, wie funktioniert das?


Noch gar nicht für dich weil du als neuer User dazu noch keine Berechtigung hast, aber i.d.R. können die meisten Dinge hier ja auch ganz offiziell angesprochen werden.
Ansonsten ist es Eddis Entscheidung als Admin dich dafür jetzt freizuschalten, du könntest sie über eine Mail an Hufrehe@arcor.de darum bitten wenn du bei der PN Entscheidung bleiben möchtest.

Ausschleichen brauchtest du jetzt nicht unbedingt sondern könntest weil die Gabe bisher erst einmalig erfolgt ist auch heute Abend mit der anfänglichen Einschleichdosis den Therapiebeginn starten.

Re: Wir brauchen Hilfe->Diagnose Cushing

27.03.2016, 17:25

Und, wie geht's dem Hotti und hast du runterdosiert oder bist du 1mg geblieben?
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