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Hufrehe ECS EMS Borreliose

Unabhängiges Hufrehe Forum um die Pferdekrankheiten Hufrehe, Metabolisches Syndrom, Cushing Syndrom, Borreliose und weiteren Erkrankungen vom Pferd, Pony, Esel und Muli
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 Betreff des Beitrags: Wieder einer mehr... Vorstellung
BeitragVerfasst: 17.05.2013, 00:45 
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Registriert: 16.05.2013, 14:19
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Hallo alle zusammen!

Letztes Jahr kam auch bei mir der wahrscheinlich übliche erste Schock: Diagnose Cushing! Hilfe was heißt das? Wie geht es weiter?
Hab in der Zeit natürlich viel dazu im Internet rauf und runter gelesen und mich ehrlich gesagt ziemlich verrückt gemacht. Euer Forum hat mir in dieser Zeit als Gast schon einiges weitergeholfen. Danke hierfür im Nachhinein :grin:

Naja und jetzt hab ich mich entschlossen aktiv beizutreten, weil man sich so doch besser austauschen kann und es mir so vorkommt als könnte man nie alles über diese Krankheit wissen, wodurch man eine ständige Unsicherheit mit sich herumschleppt.

Zu "meinem kleinen Patienten":

Es handelt sich um einen Isiwallach namens Baeringur, der seine grauen Haare mit 26 Jahren geschickt unterm Pony zu verstecken versucht. :)

Die Diagnose ECS wurde letzten Herbst (Sept) anhand des äußeren Erscheinungsbildes ("zu langes" Fell --> Schwitzen, Fettpolster, war zu der Zeit auch eindeutig zu dick, weshalb vorerst auch EMS in Betracht gezogen wurde) und mit einer Bestimmung des ACTH-Wertes von 159 gestellt. Andere Symptome wie viel trinken, dementsprechend viel urinieren, verminderter Sexualtrieb oder so konnten von mir eher nicht beobachtet werden, weshalb ich der ganzen Diagnose phasenweise eher skeptisch und unsicher gegenüberstand und immer wieder in Frage stelle, gerade deswegen, weil ja nach meiner Recherche eine Erstdiagnose nicht (andernorts steht aber wieder doch) im Herbst erfolgen sollte, da ja dort bei allen Pferden erhöhte Werte und so weiter. Außerdem will man es glaub ich am Anfang auch einfach gerne nicht wahrhaben und man klammert sich an jedes Gegenargument, zumindest ging es mir so...
Hab die damalige TÄ auch darauf angesprochen, die meinte, dass der Wert für einen Irrtum eindeutig zu hoch ist.

Habe damals auch ein großes Blutbild machen lassen, weil ichs dann wissen wollt... Selenwert war katastrophal bei 19, Norm ist 100-200, bekämpfe das seither mit regelmäßigen Kuren und Kontrollen (hat sich schon auf 44 verbessert, aber...), der Mangel spielt dem Muskelverlust und der Niedergeschlagenheit ja noch zusätzlich in die Hände... Man muss dazu sagen, dass wir eine sehr sehr sehr Selenarme Bodengegend sind und gerade Isländer oft Selenmangel haben. Also wir arbeiten daran...

Hufrehe hatte er laut Hufpflegerin und meiner Erfahrung noch keine :daum:

Die Therapie der Wahl war also Pergolid, da sie mir von "lediglich" Mönchspfeffer abriet... sollte von einer Viertelten schrittweise auf eine ganze Tablette erhöhen, was ich aber aus Angst vor den Nebenwirkungen und Unsicherheit nicht gemacht habe, bin bei einer halben Tablette geblieben und hab die Kontrollwerte (Okt/Nov) abgewartet, die dann mit einem ACTH-Wert von 15.9 super im Normbereich lagen, was selbst die TÄ ein bisschen erstaunte, da sie der Meinung war, dass die Dosis evtl. zu niedrig wäre, da er sehr viel Winterfell hatte, wozu ich sagen muss dass er ein Isi vom alten Schlag ist und meiner Meinung nach schon immer viel Pelz trug.

Hab in dieser Zeit auch den Offenstall gewechselt, weil mir im alten mehr Unverständnis als Unterstützung entgegenschlug. ("Du machst dich verrückt, etz is er scho so alt, lass ihn weiter Tag und Nacht auf der Graskoppel stehen, gönn ihm nen schönen Lebensabend, so ein neumodisches Zeug, so viel Geld für die Behandlung bei nem alten Pferd...") Will ehrlich gesagt nicht so intensiv an die Zeit zurückdenken, der Wechsel hatte auch noch andere Gründe. In seinem neuen Zuhause haben wir eine sehr nette Stallbesitzerin, die uns immer zur Seite steht und sich gerade in meiner damaligen Panik dazu bereit erklärte unsere Pferde während der gefährlichen Fruktanzeiten auf den Sandpaddock zu sperren. Hat dort auch gut abgespeckt nach Futterumstellung (weglassen von Müsli, ...) und Bewegung, ist nun laut Aussagen der neuen TÄ nicht mehr zu dick.
Naja seither verfolgt mich das Thema Gras oder kein Gras!?

Als wäre das alles nicht genug kam im Dezember die Diagnose EOTRH hinzu, was bei mir zunächst einen noch größeren Schock als die ECS Diagnose hervorrief! Kurz für den ein oder anderen zur Erklärung, dabei handelt es sich um eine Erkrankung der Schneidezähne, bei der es zu einer ständig fortschreitenden Entzündung der Zahnwurzeln kommt, wodurch diese regelrecht aufquellen und das Pferd zu einem chronischen Schmerzpatienten wird. In einem fortgeschrittenen Stadium ist bisher die einzige Therapie alle Schneidezähne entfernen zu lassen! Die Alternative wäre Einschläfern, da ein so lassen aus tierrechtlichen Gründen laut TÄ nicht vertretbar wäre. Ich gebe zu, dass ich mich mit beiden Möglichkeiten auseinandergesetzt habe und mir echt unsicher war. Hab natürlich dann wieder mal viel nachgelesen und mir einen Kontakt zu einer Betroffenen in meiner Umgebung herstellen lassen, welche ich dann netterweise auch besuchen und mir das Pferd im Maul und Verhalten anschauen durfte.
Letztendlich stand der Beschluss zur OP fest, die Zeit drängte auch... Ihm wurden also in zwei etwa 3 stündigen OPs, im Abstand von fast 2 Monaten, alle Schneidezähne entfernt. Hab es bei uns im Stall und nicht in der Klinik bei uns in der Nähe machen lassen, wovon generell verständlicherweise abgeraten wird, was aber in unserem Fall auch im Nachhinein die richtige Entscheidung war. Aber zugegebenermaßen die Zeit war echt nicht leicht, Tupfer selbst entfernen, nachbehandeln der Wundhöhlen, d.h. tägliches ausspülen der Futterreste, 2mal täglich Antibiotikum u Schmerzmittel... bin nur noch zwischen Stall, Arbeit und Bett hin und her gewandert.
Aber wir haben es geschafft!!! Mittlerweile ist alles gut verheilt und man glaubt es kaum wie gut ein Pferd ohne Schneidezähne zurecht kommt :2daumenhoch:
Wer hierzu weitere Fragen hat, darf sie gerne an mich richten :)

Letzter Stand des ACTHs ist bei 15.2 im Mai.

tgl. Fütterung: Heu fast zur freien Verfügung
eine Hand voll In-Vito von Marstall, N-Sulin Pelletts von Natural Horse, reine Bierhefe, Ingwer
u Teufelskralle, 1 Esslöffel Leinöl --> alles mit Wasser eingeweicht
1 Karotte, zur Tabletteneinnahme

tja und Koppelgang je nachdem, wobei ich mir noch sehr unsicher bin und wahrscheinlich ein
eigenes Thema benötige

So ich merk grad, dass die Vorstellung sehr ausführlich u lang ausgefallen ist, hoffe das ist ok u schreckt euch nicht ab sie zu lesen :kinn:

Für zusätzliche Fragen, Anmerkungen, Tipps etc. bin ich dankbar...

_________________
EOTRH - Info Tagebuch Baeringur
Diskussion zur Info EOTRH Baeringur

ECS-Tagebuch Baeringur
Diskussion


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 Betreff des Beitrags: Re: Wieder einer mehr... Vorstellung
BeitragVerfasst: 17.05.2013, 06:18 
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Registriert: 16.05.2006, 23:00
Beiträge: 25617
Wohnort: Bünde
Na dann ersteinmal ganz schnell:
HERZLICH WILLKOMMEN bei uns!

LG Eddi

_________________
sorry, ich kann durchaus die Großschreibung; aber mein rechter Arm schmerzt nach wie vor und die rechte Hand ist im Zusammenspiel einfach langsamer als die linke Hand....
----->zum Hufrehe-ECS-EMS ABC
Bitte erstellt bei Cushingpferden einen ACTH sowie IR Verlauf als extra Thema mit Laborergebnissen (wenn vorhanden), der aktuellen Fütterung unter denen die Werte ermittelt wurden und aktualisiert diesen immer damit man darauf jederzeit Zugriff hat, Fragen gezielt beantworten und wertvolle Zeit für den Patienten wegen Rückfragen einsparen kann. Bild

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 Betreff des Beitrags: Re: Wieder einer mehr... Vorstellung
BeitragVerfasst: 17.05.2013, 11:53 
Hallo und herzlich Willkommen auch von mir! :hallo:

Schön , dass du dich auch angemeldet hast. Unsere Ponys haben ein paar Gemeinsamkeiten. :mrgreen:
Mein Welsh-Pony war auch 26 bei der Cushing-Diagnose und hatte außer einem leicht verzögerten Fellwechsel auch keinerlei klassische Symptome. Ich musste die Tabletten sehr langsam einschleichen und meine Keine kommt schon mit 0,25 mg in den ACTH-Normbereich. Nach Lehrmeinung ist sie also eigentlich völlig unterdosiert aber es geht ihr so prima. Ich lasse die Werte jährlich überprüfen wenn sonst keinerlei Auffälligkeiten sind.

Selen ist bei uns auch immer sehr sehr niedrig. Mein TA meint aber, dass das ja sehr häufig vorkommt und ist der Meinung, dass möglicherweise auch gar nicht mehr benötigt wird. Meine Stute bekommt aufgrund ihrer Stauballergie nasses Heu und Mineralfutter. Und natürlich die Karotte mit der Tablette. Mehr nicht.
Bei uns im Stall höre ich immer nur den Satz: Die überlebt uns noch alle!

Hufrehe hatte meine auch noch nie aber sie ist extrem leichtfuttrig und ich bin mit Gras sehr sehr vorsichtig.
EOTRH haben wir zum Glück nicht, aber das schlimme Zähne ziehen habt ihr ja zum Glück schon hinter euch.

Und noch eine kleine Gemeinsamkeit: :mrgreen: Ihre ersten grauen Haare hat meine Kleine auch erst eisern unter Schopf und Mähne versteckt. Inzwischen ist die 33 und steht offen zu ihren grauen Haaren.

LG
Regina


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 Betreff des Beitrags: Re: Wieder einer mehr... Vorstellung
BeitragVerfasst: 17.05.2013, 13:11 
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Administrator
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Registriert: 24.02.2012, 15:47
Beiträge: 11617
Hallo, auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum :hallo:
Da dies der Vorstellungsbereich ist geht es für dich HIER weiter

_________________
LG Kathi

Der Mensch der die Bereitschaft hat, etwas zu ändern findet seinen Weg - der andere findet eine Ausrede


Klicke hier zum EMS- ECS- Hufrehe ABC ....das voller Informationen steckt, reinschauen lohnt!!



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