Hufrehe ECS EMS Borreliose

Unabhängiges Hufrehe Forum um die Pferdekrankheiten Hufrehe, Metabolisches Syndrom, Cushing Syndrom, Borreliose und weiteren Erkrankungen vom Pferd, Pony, Esel und Muli
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 Betreff des Beitrags: Vorstellung
BeitragVerfasst: 20.06.2018, 11:01 
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Hallo :)
Ich möchte mich, und vorallem mein Pferd, vorstellen:

Sie ist eine 7 Jahre alte Schwarzwälder Stute, die meinem Schwiegervater gehört.
Ich kümmere mich seit Ende Mai um sie.
Da sie massives Übergewicht hat und ich Angst vor Rehe hatte, wurde ihr auch die tägliche Stunde Weide gestrichen. Jetzt steht sie tagsüber ca 12 Stunden auf dem Paddock. Bekommt Heu über 3 Mahlzeiten aus 3x3 cm Netzen und Minaeralfutter.
Dazu wird sie an 6 Tagen die Woche gearbeitet.

3 Tage nach meinen Erstmaßnahmen war der Schmied da und stellte fest, dass die weiße Linie an beiden Vorderhufen minimal verbreitert ist. Er hat unter den Beschlag vorsorglich ein leichtes Polster gemacht, um einer evtl Absenkung vorzubeugen.
Sie geht völlig klar in allen Gangarten (zeigt auch alle alleine auf dem Paddock).

Ich bin seitdem einfach bei ihrem Programm geblieben ( nur die Nachr Portion Heu wird jetzt immer 30 Minuten in heissem Wasser eingelegt).

Ich hoffe, dass sie mit dem strengen Programm um eine Rehe drumherum kommt... kann ich noch etwas für sie tun?


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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung
BeitragVerfasst: 20.06.2018, 11:21 
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Hallo und herzlich Willkommen im Forum :hallo:

Soweit hören sich deine Maßnahmen ganz vernünftig an :2daumenhoch:

Wieviel Heu fütterst du denn insgesamt und warum wässerst du nur eine Portion? Übrigens kannst du das Heu auch einstündig in kalt Wasser waschen, das erhält noch etwas besser wichtige Inhaltsstoffe.

Eine sinnvolle Maßnahme wäre die Hufe mal röntgen zu lassen, dann hat man einen Status Quo zur Hufsituation und der HS kann danach seine Hufzubereitung optimiert und angepasster ausfallen lassen.

Auch wäre es interessant mal zu schauen wie es um den Kohlenhydratstoffwechsel bei deinem Pferd steht, am besten mittels EMS Profil (im ABC meiner Signatur nachzulesen)

Bekommt sie denn sonst noch irgendwelche Futtermittel oder Mineralien?

Hast du mal ein Bild von Körper und Hufen (nach Anleitung im ABC meiner Signatur nachzulesen wie diese am besten aufgenommen werden sollten) für uns, so können wir uns ein umfassenderes Bild der Gesamtsituation machen.

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LG Kathi
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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung
BeitragVerfasst: 20.06.2018, 13:39 
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Beiträge: 2
Das mit dem kalten Wasser war mir nicht klar. Dachte wegen Bakterien etc. Wäre eine si kurze Zeit wie möglich im Wasser am besten, deswegen habe ich warmes genommen (halbe std soll da ja schon reichen).
Das Heu wird nur abends gewässert, weil ich nur abends da bin. Anders geht es leider nicht.

Nein, sonst bekommt sie nichts..

Huffotos habe ich jetzt nicht. Aber das erste Bild (will ich jetzt monatlich machen um nicht "betriebsblind" zu werden).

Was sagt mir ein EMS Profil? Also was kann ich als Ergebniss daraus mitnehmen für die weitere Diät? Finde zwar was es ist, aber nicht was es sozusagen bringt.


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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung
BeitragVerfasst: 20.06.2018, 14:27 
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Registriert: 24.02.2012, 15:47
Beiträge: 11657
Upps, ich hab mal deine Süße Forentauglich verkleinert, eine hübsche Maus ist das :mrgreen:

Das EMS Profil bzw. die Interpretation der Werte zueinander zeigen ob ein EMS und/oder eine Insulinresistenz (IR) vorliegt und letztlich auch ob das Gesamtmanagement aus Haltung, Fütterung und Bewegung passend ist.

Bei Einzelwerten besteht immer die Gefahr von Fehlinterpretationen nicht zuletzt weil diese auch bei einem schwer Insulinresistenten zwar hoch aber noch innerhalb der Laborreferenz ausfallen oder durch unkorrekten Probenumgang verfälscht sein können.

Fruktosamine und Tryglyceride zeigen den Langzeit/Fettstoffwechsel der ca. letzten 3 Wochen an während Insulin und Glukose aktuelle Werte widerspiegeln.
Das Profil sollte übrigens heunüchtern genommen werden.

Ich hoffe ich konnte dir jetzt ein wenig weiterhelfen ansonsten einfach erneut nachfragen wenn es doch noch Unklarheiten gibt.

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LG Kathi
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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung
BeitragVerfasst: 22.08.2018, 23:15 
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Beiträge: 1
Hallo liebe User,

Ich bin ganz neu in der Pferdehaltung.
Wir, also meine 2 Kinder und ich haben 2 alte Pferde vorm dahin vegetieren erlöst. Gerettet mag ich nicht sagen, da sie bei langjährigen Pferdekennern sicherlich noch besser ausgehoben wären.
Die eine Stute ist 23 Jahre alt und ein Welsh Pony. Sie ist sehr abgemagert macht aber sonst einen lebendigen Eindruck.
Die 2. ist, so sagte man es mir, eine Polen Stute. Also vom SM her noch ein Pony aber wohl ein Mix aus verachiedenem. Ich finde sie sieht einem Welsh Cob sehr ähnlich.
Mir sagte jemand dass sie Chushing haben könnte. Ich habe nun, nach 6 Wochen endlich erreichen können, dass mein Tierarzt sich die 2 anschauen darf. Wir haben sie geimpft, entwurmt und bei der "Polin" den Test gemacht. Das Cushing hat sich bestätigt.
Nun starten wir mit einer Tablette ab morgen.
Jetzt wollte ich mich ein bisschen belesen und bekomme irgendwie etwas Panik.
Ich möchte diesen 2 unbedingt helfen. Es müssen mal tolle Schulpferde gewesen sein. Sie sind unheimlich lieb und dankbar.
Nur ist unser Budget nicht so groß, dass ich mir neben den teuren Cushing Medis und den Blutkontrollen noch extra Blutbilder und weitere Medis sowie besondere Haltung leisten kann.
Normalerweise müsste ich hier schon aufgeben, aber ds hieße, dass die beiden weiter unnbhadelt und ungekümmert in einer Box stehen und warten bis sie umfallen oder von jemanden gekauft werden der sie dann wieder zurück bringt weil sich wohl kaum einer ein Pferd kauft welches nur kostet und nichts bringt.
Ich möchte nichts falsch machen, aber ich kann ihnen nicht das Maximum bieten.
Zur Haltung: die beiden kommen jetzt in die Offenstallhaltung. Eine andere Möglichkeit habe ich nicht. Futter bin ich noch nicht voll informiert bzgl. des Cushings.
Ich füttere die "polnische Stute" mit Heu, sowie sie bei mir ist, mit Heu satt, und zusätzlich mit senioren getreidefreiem Zusatzfutter.
Das sehr dünne Welsh bekommt Heu und Strukturmüsli.
Die Zähne werden bei ihr nächste Woche noch etwas geschliffen. Sehen ganz gut aus.
Die andere müssen wir zum nachschauen sedieren.
Alles ein wenig konfus geschrieben...sorry dafür.

Liebe Grüße
Missshaki


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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung
BeitragVerfasst: 23.08.2018, 07:49 
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Registriert: 24.02.2012, 15:47
Beiträge: 11657
Hallo und herzlich Willkommen im Forum :hallo:

Nur kurz weil ich gerade knapp in der Zeit bin...…Nun Text zwischenzeitlich ergänzt :mrgreen:

Das das Prascend gegen das Cushing idealer Weise eingeschlichen und nicht gleich mit einer halben Tablette antherapiert werden sollte weißt du?
Schau mal ins ABC meiner Signatur unter "Prascend", da findest du alles zum Thema einschleichen.

Die Gabe sollte am besten Abends erfolgen weil ACTH sowohl tages als auch jareszeitlichnen Schwankungen unterliegt die bei einem Cushing nicht mehr stattfinden.
Morgens ist naturgemäß ACTH am höchsten um zum Abend hin abzufallen. Gibt man also abends das Medikament, am besten in einem kleinen Möhrenstück, wird dadurch ACTH gesenkt und der Natur wieder entsprochen.

Ich würde dir wegen des Umstandes das das Pony sehr schlank ist auch da ein Test auf ECS ans Herz legen wollen weil sowohl das fortgeschrittene Alter als auch das Figurproblem ein Hinweis für ein Cushing (ECS) sein kann aber natürlich nicht muss.
Da Ponys genetisch bedingt prädisponiert für eine Insulinresistenz sind (ähnlich dem humanen Typ 2 Diabetes) und die IR zusätzlich ein häufiges ECS Symptom ist würde ich in jedem Fall ein kombiniertes EMS/ECS Gesamtprofil beauftragen.

ACTH steigt bei allen Pferden, auch Gesunden ab ca. Sommersonnenwende kontinuierlich an und erfährt im September sein jahreszeitliches Hoch was bei unerkannten, unbehandelten, unzureichend therapierten Cushis ungleich höher ausfällt.
Dieser Umstand ist nicht ganz unschuldig daran das im Herbst oft eine zweite Hufrehewelle durch die Ställe geht weil ein unbehandeltes ECS Auswirkungen auf den gesamten Stoffwechsel ausübt, insbesondere eben auch den Kohlenhydratstoffwechsel.

Das Gesamtprofil bietet sich bei einem Cushing Verdacht generell an weil die Stoffwechselerkrankungen EMS, ECS und die IR sich überlagernde Symptome haben.
Nur so kann man diese Stoffwechselentgleisungen gegeneinander abgrenzen bzw. jede für sich diagnostizieren woraus sich dann ein passendes GESAMTmanagement ableiten lässt.

Im Bemühen dem mageren Hemdchen Gewicht auf die Rippchen zu füttern nährt man nämlich nicht selten unwissend die IR und durch zu hohe Insulin als auch Glukosewerte ist es eine Frage der Zeit wann eine Hufrehe zu beklagen ist. Das ist so weitgehend vermeidbar.

Von daher sind beide Pferde mit nur Heu in passender Menge zunächst am besten beraten.

Müslis sind generell keine geeigneten Futtermittel sondern eine teure und meist ungesunde Kreation der Futtermittelindustrie.
Von daher kann man mit Ignoranz der cleveren Bewerbung und Kauf am meisten Kosten einsparen und das Pferd dankt es einem zusätzlich mit Gesundheit.
Ich persönlich spende diese Einsparung an eine Tierschutzorganisation, du könntest es besser in Diagnostik und Therapie deiner Oldies investieren.

Prävention durch regelmässige Wurmkuren, Dentalpraktikerbesuche um die Zähne fit zu halten, Therapiekontrollen bei Cushis und die Investiotion in ein qualitativ hochwertiges Pferdegeeignetes Heu scheint zwar im ersten Moment teuer aber vermeidet auch Krankheiten die das Budget weitaus höher belasten würden, vom Leid das das Tier dadurch erfahren würde mal ganz abgesehen.

Ich hoffe darum sehr das du dir den Schritt zwei Oldies zu übernehmen sehr gut überlegt hast denn das bedeutet in jedem Fall das man mehr Geld in die Hand nehmen oder zurück legen muss um beiden das Alter bei relativer Gesundheit zu sichern.
Stellen sich z.B. "nur" Zahnprobleme ein und es wird erforderlich den Grundbedarf mit Weichfutter (z.B. Heucobs) anstatt mit Heu decken zu müssen schiessen die monatlichen Futterkosten schon dramatisch in die Höhe.

Auch ist es bei einem ECS nicht mit der Prascendgabe getan sondern es müssen nachdem das Pferd optimal mittels einschleichens und wiederholter Therapiekontrollen auf seine individuelle Dosis eingestellt ist auch künftig am besten 2x jährlich ACTH Kontrollen durchgeführt werden.
Erfahrungsgemäß muß die anfängliche Dosis die es geschafft ACTH in die jahreszeitliche Referenz zurückzuführen im Laufe der Erkrankung nach oben angepasst werden um das dauerhaft zu gewährleisten.

Es gibt Pferde die schon sehr zeitnah eine Erhöhung brauchen, andere erst nach Jahren, das ist leider sehr individuell und deshalb nicht prognostizierbar.

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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung
BeitragVerfasst: 23.08.2018, 10:31 
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Obigen Text habe ich zwischenzeitlich um einige Infos ergänzt.

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