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Vorstellung

27.09.2013, 14:32

Hallo....und Danke für die schnelle Aufnahme!

Bei meinem 17 jährigen Haflinger wurde Anfang September ECS per ACTH-Test festgestellt. Sein Wert lag bei 159 und er bekommt seit dem 10. September lt. TA täglich eine Prascendtablette. Die TA sagte er müsste erstmal tägl. 1 Tablette bekommen und nach ca. 6 Wochen wird ein neuer Test gemacht und er dann viell. weniger braucht. Nun lese ich hier, das viele erstmal mit einer halben Tablette angefangen haben :roll: , ich hoffe die TA weiss, was richtig ist..
Aufgefallen ist mit dieses Jahr (ich habe ihn bereits über 5 Jahre) das struppige lange Fell im Sommer. Er hatte vor 4 und vor 3 Jahren insgesamt 2 kräftige Reheschübe gehabt und dann immer mal wieder kleine, kaum erkennbare Schübe. Im letzten Winter hat er viel gelegen und nach dem Aufstehen stark gelahmt, eine damalige Untersuchung eines anderen Tierarztes führte zu keinem Ergebnis. Er hat in den Wintermonaten eine Paddockbox und kommt von Mittags bis Abends auf einen großen Auslauf, im Sommer von Morgens bis Abends mit Greenguard-Maulkorb auf Weide, Abends auf Sandpaddock mit reichlich Heu, er wird fast täglich geritten, Halle, Platz oder Gelände.

Liebe Grüße
Meike

Re: Vorstellung

27.09.2013, 15:23

Hallo Meike, herzlich Willkommen im Forum an dieser Stelle :2daumenhoch:
Maxi hat geschrieben: Sein Wert lag bei 159 und er bekommt seit dem 10. September lt. TA täglich eine Prascendtablette. Die TA sagte er müsste erstmal tägl. 1 Tablette bekommen und nach ca. 6 Wochen wird ein neuer Test gemacht und er dann viell. weniger braucht.

Ui, hinter dieser Aussage steckt leider nicht so viel Fachwissen wie es wünschenswert wäre, denn:
Tatsächlich ist es möglich das ein Pferd zu dem jetzigen jahreszeitlichen Hoch ( September) des ACTH ´S , welches ja auch auch bei gesunden Pferden ansteigt, mit einer höheren Wirkstoffmenge Prascend therapiert werden muss um den Wert in die Norm zu bringen als beispielsweise im Februar/ März. Da du aber einen "Neucushi" hast der zu allererst auf das Medikament eingestellt werden muss ist eine so hohe Dosis ausser in einem absoluten Notfall nicht angezeigt. Es hat sich gezeigt das mit dem einschleichen des Medi mögliche Nebenwirkungen deutlich minimiert werden können und sich das Annähern an die Norm von unten nach oben anbietet . Warum ist das so und wie geht das?
Man beginnt einschleichend mit dem Medikament bis man die HALBE zu erwartende ENDDOSIS erreicht hat, behält diese dann ca. 4 Wochen bei und testet den ACTH nach. Entweder ist die Wirkstoffmenge dann ausreichend und kann zunächst beibehalten werden oder es wird in kleinen Schritten soviel Wirkstoff gesteigert BIS der Wert in der Norm ist. Ein Zuviel an Wirkstoff belastet den Organismus unnütz, kann zu unterschiedlichen Nebenwirkungen führen und lässt sich NICHT testen da der Wert in dem Fall nicht in den Minusbereich gehen würde. Insgesamt ist der Wert für diese Jahreszeit nicht besorgniserregend hoch und so allein für sich auch nicht zur eindeutigen Diagnose aussagekräftig genug ( eindeutige Cushingwerte siedeln sich meist im mehrere Hunderterbereich an), dies wäre sicher der low. Dex. Test der das eigentliche Diagnoseverfahren darstellt aber bei einem Rehepferd nicht anzuraten ist. Zusammen mit der klinischen Beurteilung deines Pferdes, ich entnehme deiner Aussage das es einen auffallenden Haarwuchs, den Hirsutismus aufweist?! scheint der ACTH Wert ein ECS wohl aber zu untermauern.
Maxi hat geschrieben: Er hatte vor 4 und vor 3 Jahren insgesamt 2 kräftige Reheschübe gehabt und dann immer mal wieder kleine, kaum erkennbare Schübe. Im letzten Winter hat er viel gelegen und nach dem Aufstehen stark gelahmt, eine damalige Untersuchung eines anderen Tierarztes führte zu keinem Ergebnis. Er hat in den Wintermonaten eine Paddockbox und kommt von Mittags bis Abends auf einen großen Auslauf, im Sommer von Morgens bis Abends mit Greenguard-Maulkorb auf Weide, Abends auf Sandpaddock mit reichlich Heu, er wird fast täglich geritten, Halle, Platz oder Gelände.

Bevor ein ECS offenkundig wird wütet es oft seit einigen Jahren zuvor unerkannt was auch zu Reheschüben unbekannter Ursache führen kann. Allerdings ist dein Haflinger genetisch Prädisponiert für eine Insulinresistenz die als eigenständige Erkrankung vorkommt aber oft auch ein Begleiter des ECS ist. Sollte eine IR vorliegen und es wird dem nicht durch entsprechendes Fütterungs/Haltungs/Bewegungsmanagement Rechnung getragen führt dies durch zu hohe Insulinwerte auch zu einer Schwächung der inneren Strukturen des Hufes und zu teils unbemerkten, schleichenden Reheschüben.
Also tun sich folgende Fragen auf:
Sind ausser dem ACTH Wert weitere Blutparameter untersucht worden, z.B. das EMS /ECS Gesamtprofil zu dem ich wenn es nicht gemacht wurde unbedingt raten möchte. Ein ECS sollte IMMER zu diesen anderen Stoffwechselerkrankungen abgegrenzt werden. Gibt es Röntgenbilder der Hufe, geht dein Pferd barhuf oder hat es einen Beschlag? Wie ist die Hufrehe therapiert worden, sind Hufunterstützende Massnahmen getroffen worden um ein Absinken des Hufbeines zu vermeiden was gerade bei so schweren Pferden schnell passieren und massive Probleme später hervorrufen kann? Viel Heu ist nicht unbedingt ein guter Plan sollte dein Pferd eine IR haben. Obwohl das eingeschränkte Weideverbot und Paddock schon den Weg in die richtige Richtung geht sollte das Heu abgewogen und unter Umständen gewaschen gefüttert werden. Auch die regelmässige Bewegung ist ein unbedingtes Muss in dem Fall, natürlich immer in Abhängigkeit der Hufgesundheit. Schön wäre wenn du ein Tagebuch erstellen könntest in dem du alles was es Wissenswertes zu deinem Pferd gibt einträgst, das erspart viel Nachfragerei und ist dir ein gutes Nachschlagewerk.

Re: Vorstellung

27.09.2013, 16:10

Hallo Kathi,
vielen Dank für die ausführliche Antwort! Ich bin gerade auf der Arbeit und schaue mir den Bluttest mal genauer an, was da getestet wurde. Ich werde dann in den nächsten Tagen ein Tagebuch anlegen und ausführlicher berichten, mit Foto`s usw., ich ärger mich jetzt allerdings, weil ich sofort mit den Tabletten angefangen habe, anstatt mich vorher zu informieren :oops:

Liebe Grüße
Meike

Re: Vorstellung

27.09.2013, 16:44

Hallo Meike,
auch von mir ein Herzliches Willkommen an dieser Stelle!
ÄÄrger Dich nicht, versuche Deinen Weg zu finden. Wir dürfen Dir keine Therapieanweisungen geben, jedoch dürfen wir Dir sagen dass andere im ähnlich gelagerten Fall herunterdosiert(langsam) haben und dann entsprechend bei der vermuteten halben Erst-Enddosis den Therapieerfolg überprüft haben.

Man vertraut sich halt dem vermeintlichen Fachpersonal an der häufig diesbzgl. kein Spezialist ist und eigentlich ja auch sein Bestes gibt.
Da hilft wirklich ausschließlich Eigeninformation in diesem Spezialbereich.
Viele TAs sind durchaus dankbar über eine Aufklärung.

LG Eddi

Rechtl.Hinweis: Therapien sind mit dem behandelnden TA abzusprechen.
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