Hallo und herzlich Willkommen im Forum
Habt ihr von dem Heu das ja trotz engmaschigem Netz im Prinzip ad lib gefüttert wird mal eine Analyse beauftragt um zu wissen wieviel Gesamtzucker es enthält?
Immer häufiger werden Ertragsflächen zu Grasäckern mit genmanipuliertem Weidelgras das Stressresistent, Verbiss und Trittfest ist und trotz aller Wetterkapriolen den Aufwuchs und somit eine Ernte sichert.
Davon abgesehen das das Weidelgras oder auch Rotschwingel stark Endophytenbelastet ist was der Gesundheit des Pferdes nicht so gut bekommt eignet es sich auch eher für Kühe die Milchleistung erbringen müssen als für Equiden.
Toleriert werden i.d.R. 10% Gesamtzucker wobei das Fruktan dabei nicht mit in diesen Prozentsatz einfließt aber Stärke!
Von daher lautet mein Rat jetzt zu einstündig gewaschenem Heu in abgewogener, angepasster Menge über mehrere Mahlzeiten verteilt in engmaschigen Netzen zu greifen und zu sonst NICHTS!!
In angepasster Menge heißt in der Erhaltung bis 2% des ISTkörpergewichtes, bei einem Dickerchen das abnehmen muß ca. 1,5% des ZIELkörpergewichtes. Wichtig ist das ein Pferd gesund und nicht zu schnell abnimmt.
Von daher immer schauen das man Artgerecht füttert und allen Schnickschnack konsequent weglässt.
Wird nun ein Pferd, und die Kalten sind zudem etwas stoffwechselempfindlich was z.B. Kreuzverschlag angeht, plötzlich nur noch wenig moderat bei gleichbleibender Fütterung bewegt ist die Energiebilanz unausgeglichen und ein evtl. sowieso schon vorbelasteter Stoffwechsel kann dies nicht mehr kompensieren und es kommt zur gefürchteten Hufrehe.
Wichtig ist nun also eine Rehegerechte Hufzubereitung nach aktuellen Röntgenbildern und weil dein Pferd kein Leichtgewicht ist eine Hufrehegerechte Hufunterstützung mittels Beschlag/Bekleb unerlässlich will man Lageveränderungen und da insbesondere Absenkungen des Hufbeines vermeiden.
HIER findest du die Anforderungen die ein Rehehuf stellt und wie diese fachlich adäquat ausgeführt werden müssen. Drucke dir das gerne für deinen Hufpfleger aus.
Aktuell sollte die Zehe freischwebend gestellt werden, sie darf in keinem Fall druckbeaufschlagt sein was man durch einen Polsterverband mit halbmondförmiger Aussparung erreichen kann.
Wie dieser Polsterverband als Erstmaßnahme aussehen sollte kannst du z.B. bei
http://home.equivetinfo.de/ und dort unter Hufrehe "Akut" ansehen und nachlesen.
Dauerkühlung erreichst du am besten mit Eiswürfeltüten die du locker um den Huf/Kronrandbereich mittels einem Band befestigst, die Tüten fallen dann wenn das Eis geschmolzen ab von alleine ab.
20 Minuten zu kühlen ist m.E. nicht ausreichend auch wenn es bei einer bestehenden Rehe keinen wissenschaftlichen Beweis gibt das es dann noch hilfreich ist, es wird aber immer wieder beobachtet das es den Pferden offensichtlich gut tut.
Warum ist die Hufpflege überfällig und warum wird da langsam die Stellung korrigiert? Hat er eine Fehlstellung die dies erfordert?
Ein zu hoher Tragrand mit einer möglicher Weise inadäquaten Hufzubereitung wie z.B. untergeschobenen Trachten und zu langer Zehe zerrt den Hufbeinträger (Reissverschlußartige Verbindung von Hornkapsel und Hufbein, unten als weiße Linie erkennbar) was schmerzhaft ist und nicht zuletzt zu einer mechanischen Hufrehe wegen Zerstörung des Hufbeinträgers führen kann. Insbesondere bei sehr schweren Pferden/Rassen ist das schnell fatal
Vielleicht ist es möglich uns mal Hufbilder, aufgenommen gemäß der Anleitung im ABC meiner Signatur, anzufertigen und uns zu zeigen?
Phenylbutazon wird von manchen Pferden, hier aber eher Ponys nicht vertragen und kann schlechtesten Falles eine bestehende Rehe unterhalten oder gar eine solche auslösen. Wenn es irgendwelche Hinweise geben sollte das der Eindruck ensteht das könnte bei euch der Fall sein bitte in Absprache mit dem TA auf z.B. Finadyne oder Metacam wechseln.
Hufrehe erfordert immer Ursachenforschung und die sollte jetzt sehr zeitnah betrieben werden.Besonders empfehlenswert ist hier das EMS/ECS Gesamtprofil das sowohl eine Insulinresistenz, ein EMS aber auch ein Cushing (ECS) zeigen würde.
Cushing ist längst keine Krankheit alter Pferde mehr, meine beiden Halbgeschwister Ponys sind da der Beweis denn sie haben es bereits dreijährig im Angebot gehabt.
Bitte nicht vom TA vertrösten lassen mit dem Argument das unter Schmerzen das ACTH (bei ECS zu hoch) nicht repräsentativ ist, das stimmt nämlich nur bedingt.
Sicher ist ACTH ein Stresshormon das ansteigt bei z.B. Schmerzen einer Hufrehe aber nicht in den pathologischen Bereich.
Liegt, mal angenommen, das ACTH aber im pathologischen, meist mehrere Hunderterbereich wäre ein sofortiges Antherapieren erforderlich was wiederum der Ausheilung der Hufe zuträglich ist die ohne dies nicht zur Ruhe kämen und gesunden könnten....
Du willst wissen warum dein Pferd JETZT Hufrehe bekommen hat, also mußt du JETZT die aktuellen Umstände hinterfragen ob sie ursächlich sein können um künftigen Hufrehen zu begegnen.
Also Jetzt ist zu tun:
*Hufverband/Polster anlegen
*am besten dauerhafte Eiswürfelkühlung
*Raufutter konsequent einstündig waschen und konsequent abwiegen
* Pferd in einen tief und weich eingestreuten Bereich verbringen, evtl. Kumpel/line dazu stellen um im Kreislaufen zu vermeiden
*EMS/ECS Gesamtprofil beauftagen was gleich im Rahmen der Röntgenbilder erledigt werden kann (aber Obacht, bitte das der TA das erforderliche Procedere beachtet um keine falsch erniedrigten Werte wegen Probenzerfall zu riskieren, siehe
28362214nx18618/rund-ums-blut-f53/zum-ausdrucken-gesamtprofil-ems-ecs-t4301.html#p88803*zeitnahe nach den aktuellen Röntgenbildern Rehegerechte Hufzubereitung und Unterstützung.
Den Reheduplo kann man jetzt mit den Casthaken modifiziert schon während der akuten Rehe wunderbar nutzen:
https://www.duplo-innovations.com/cast-haken* bitte auf Wege zum Anbindeplatz verzichten, Eiswürfeltüten können im Separee angelegt werden. Jeder Schritt birgt die Gefahr von Lageveränderungen des Hufbeines, insbesondere wenn sie noch keine Unterstützung durch Beschlag/Bekleb/ Polsterverband haben.
Das hört sich jetzt alles viel an, ist aber zigfach belegt DER Weg schlechthin eine Hufrehe in den Griff zu bekommen.
Das Gesamtmanagement muß Ergebnisorientiert (Blutwerte, Röntgenbilder) ausfallen, wird nur ein Teil nicht oder unzureichend bedient kann eine Hufrehe schnell eskalieren und schlimmsten Falles ein Pferdeleben kosten.