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 Betreff des Beitrags: Verdacht auf Cushing / Hufrehe
BeitragVerfasst: 25.07.2016, 17:26 
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Bei meiner Stute (AraboHaflingerWelsh), 24 Jahre, wurde heute der Verdacht auf Cushing und Hufrehe geäußert, die genaue Diagnose (Röntgen, Blutuntersuchung) steht aber noch aus. Die Symptome stimmen aber soweit, so dass ich denke, es wird Cushing sein. Sie hat ganztägig Weidegang (sehr magere Weide) und bekommt sonst kein Kraftfutter und großartig Leckerchen. Ab und zu mal eine Möhre oder einen Apfel. Durch eine Sehnengeschichte konnte ich sie nur wenig bewegen, was sich natürlich auch im Gewicht bemerkbar macht... :( Die guckt Heu an und wird schon dick(er) wenn sie keine oder kaum Bewegung hat.
Ich werde das Heu jetzt erst mal wässern und die Gute in der Box stehen lassen. Dann einen provisorischen Reheschuh basteln - eine Anleitung dazu habe ich hier gefunden.
Sollte die Gute Perigold bekommen müssen (wovon ich ausgehe), wäre eine günstige Bezugsquelle ganz gut - Geld ist ja immer endlich...

Mein Name ist Hilde und ich bin 59 Jahre alt und wohne in der Nähe von Bonn.


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 Betreff des Beitrags: Re: Verdacht auf Cushing / Hufrehe
BeitragVerfasst: 26.07.2016, 05:40 
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Hallo und ersteinmal ein Herzliches Willkommen bei uns.
Kannst du uns bitte einmal die von Dir entdeckten Symptome schildern?
Als Leitsaymtom wären da Veränderungen im Fell und Fellwechsel zu nennen.
Das von Dir beschriebene Übergewicht stellt allerdings nicht die Basis für ein ECS sondern ist häufig richtungsweisend für eine Insulinresistenz/EMS = Diabetes Typ 2
Obwohl die Insulinreistenz ein Symptom vom cushing sein kann darf man sie bitte in keinem Fall gleichsetzen!!!!

Sicher besteht vom alter her durchaus ein verstärkter Cushingverdacht, von der Rassenverwürfelung allerdings ist die genetische Basis für EMS doppelt gelegt - beides sind extrem leichtfutterige Rassen; Übergewicht und 24 Stunden Weide vervollständigen da den Verdacht.

Da beides gerne auch vom Tierarzt vermixt wird, selten begegnet man einem internistischen Pferdefachtierarzt, muss in einem solchen Fall generell das ECS-EMS-Gesamtprofil erstellt werden.
Leider kann ich diesbzgl. Nichts lesen.

Um diesen Stoffwechselgeschehen die Stirn bieten zu können muss man dies wissen.

Zu den Füßen: wie äußert sich ein Verdacht auf Hufrehe?
Sicher gibt es schleichende Schübe, trotzdem kann ein versierter TA ebenso wie ein versierter Hufschmied solche Veränderungen durchaus an der Hornkapsel erkennen.Was hat der TA diesbzgl. unternommen?

Deine Maßnahme runter von der Wiese und Heu waschen ist :2daumenhoch:
Allerdings kommt es auch hier auf die Menge an.
Als Abnehmmenge rechnet man max.1,5% gewaschenes Heu vom Zielkörpergewicht.

dies ist ersteinmal die Basis. auch bei der Diagnose ECS läuft aktuell leider sehr viel falsch. Ein !CTH-Wert unter 100 ist KEIN diagnostischer Wert für sich alleine.


LG Eddi

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sorry, ich kann durchaus die Großschreibung; aber mein rechter Arm schmerzt nach wie vor und die rechte Hand ist im Zusammenspiel einfach langsamer als die linke Hand....
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 Betreff des Beitrags: Re: Verdacht auf Cushing / Hufrehe
BeitragVerfasst: 26.07.2016, 10:19 
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Registriert: 25.07.2016, 17:19
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Der Fellwechsel war in diesem Frühjahr schon schleppend, zum Teil hatte sie auch längere Haare am Unterbauch. Wir haben immer wieder TÄ auf dem Hof und keiner hat was zu Cushing oder so gesagt, also haben wir das auch auf das Älterwerden geschoben. Dann kam die Sehnengeschichte, als die so weit auskuriert war, ging Faris immer wieder mal klamm, war aber dazu zu bewegen, im Schritt zu gehen (ungeritten). Letzte Woche wurde es dann richtig übel, so dass wir den Osteopathen und Physiotherapeuten haben kommen lassen, wegen Verdachts auf Rücken bzw. Schulter. Am Sonntag schon ging Faris extrem schlecht.
Die Pferde stehen nachts in der Box - kommen über Tag raus und wie gesagt, die Weide ist extrem mager.
Nun muss der TA also ran und Blut abnehmen und röntgen, ich hoffe dass der heute noch, spätestens morgen kommt. Das Blut soll ja morgens abgenommen werden, richtig?


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 Betreff des Beitrags: Re: Verdacht auf Cushing / Hufrehe
BeitragVerfasst: 26.07.2016, 12:17 
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Beiträge: 25617
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Ja das ist richtig.
Schaue bitte im ABC nach der korrekten Vorgehensweise.
28362214nx18618/rund-ums-blut-f53/zum-ausdrucken-gesamtprofil-ems-ecs-t4301.html#p88803

Die Blutprobe für ACTH und Insulin hat eine sehr geringe Halbwertzeit von nur 4 Minuten.
D.h. für Dich:
entweder hat der TA eine Zentrifuge an Bord um das Blut sofort abzuzentrifugieren und auf eis packen um dann sofort in die Praxcis zu fahren ODER wenn er stabilisierte röhrchen hat braucht er vor Ort keine Zentrifuge muss aber trotzdem innerhalb von längstens 30 Minuten die Blutprobe verarbeiten.
ANSONSTEN IST SIE I.D.R. WERTLOS!
die aktuellen Temperaturen sind da leider auch kritisch.

also, einfach Blutabnehmen und alles wird schon passen funktioniert eher selten. :drunter:

Mal ganz ehrlich und nimm es nicht persönlich:
wenn die Wiese so mager ist, woher kommt dann das Übergewicht?
Übergewicht kommt, egal ob das Tier/Mensch arbeitet oder nicht, immer aus einem Ungleichgewicht von Verbrauch zu aufgenommenen Kalorien....

Ich lese jetzt ausschließlich von von Dir eingeleiteten Maßnahmen?
Hufrehe ist IMMER ein Notfall für den TA und zählt nach Kolik zu der häufigsten Ursache die zu einer Euthanasie führt....

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 Betreff des Beitrags: Re: Verdacht auf Cushing / Hufrehe
BeitragVerfasst: 26.07.2016, 12:29 
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Wegen der Sehne durfte die Gute nicht viel bewegt werden, da setzt sie leider recht schnell an.
Mehr später.


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 Betreff des Beitrags: Re: Verdacht auf Cushing / Hufrehe
BeitragVerfasst: 27.07.2016, 09:05 
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So, der TA hat gestern Blut abgenommen, der Stute Keile unter den Huf geklebt und Heparin gespritzt. Strikte Boxenruhe, gewässertes Heu und Heparin sind zunächst die Mittel der Wahl bis ein Befund vorliegt. Der Verdacht auf Cushing liegt aber extrem nahe, wir werden sehen.

http://www.navalis-vet.de/navalis-praep ... GwodcNMBdA

Ist das Mittel zu empfehlen?


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 Betreff des Beitrags: Re: Verdacht auf Cushing / Hufrehe
BeitragVerfasst: 27.07.2016, 09:31 
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Nein!
Einzig der Wirkstoff Pergolidmesilat ist wissenschaftlich und somit nachweislich befähigt ACTH zu senken!!!!



Mönchspfeffer ist bei Hirntumoren kontraindiziert (ECS= Hypophysenadenom) und sollte wenn aber in Reinform nur hochdosierten Cushis vorbehalten bleiben.

Da erreichst du bei fast identischen Kosten mit Prascend also mehr und hast eine adäquate Therapie.

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 Betreff des Beitrags: Re: Verdacht auf Cushing / Hufrehe
BeitragVerfasst: 27.07.2016, 09:38 
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Was kann man dem Pferdchen denn sonst noch unterstützend geben?
Ich lese mich gerade erst in das Thema ein, daher vielleicht die 1.000ste Frage dazu... :)


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 Betreff des Beitrags: Re: Verdacht auf Cushing / Hufrehe
BeitragVerfasst: 27.07.2016, 13:08 
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Ausser ein qualitativ hochwertiges Raufutter und ein Mineral das dazu passt und nichts Unpassendes enthält (z.B. Allergo Vital) nichts.

Man muss sich echt davon frei machen immer noch etwas zusätzlich verabreichen zu wollen, bei Stoffwechselschräglagen und Hufrehe ist weniger einfach mehr weil der Organismus Entlastung braucht.

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 Betreff des Beitrags: Re: Verdacht auf Cushing / Hufrehe
BeitragVerfasst: 28.07.2016, 14:11 
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Der ACTH-Wert liegt bei 99. Man neigt dazu, Pascend einzuschleichen. Am Samstag kommt ein 2. TA dazu, mit dem besprechen wir dann das weitere Vorgehen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Verdacht auf Cushing / Hufrehe
BeitragVerfasst: 28.07.2016, 14:36 
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Bei einem Wert von 99 PLUS eindeutig dem ECS zuzuordnenden Symptomen ist es schon eine Überlegung wert anzutherapieren.
In jedem Fall sollte vor dem jahreszeitlichen Hoch im September erneut kontrolliert werden, zu dem Zeitpunkt steigt bei Cushis das ACTH oft ungleich höher an als bei Gesunden.

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 Betreff des Beitrags: Re: Verdacht auf Cushing / Hufrehe
BeitragVerfasst: 28.07.2016, 14:49 
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Beiträge: 12
Fell(wechsel), leichte "Regenrinne" auf der Kruppe, das ganze Pferd ohne Biss (die ist sonst sehr zickig und flott unterwegs), ... Da kommt einiges zusammen, was ich im Nachhinein nicht nur auf Sehne / Rücken schieben kann bzw. mir jetzt erklären kann. Blöd, wenn man sich mit Anzeichen derart vertut... :cry:


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 Betreff des Beitrags: Re: Verdacht auf Cushing / Hufrehe
BeitragVerfasst: 28.07.2016, 15:27 
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Beiträge: 11657
taringa hat geschrieben:

Zur Hufrehe:

Erster Schub: 08 / 2016


Nanu, wir haben doch erst Juli 2016 :unibrow:

Eine Regenrinne, also die zweigeteilte Kruppe ist an sich kein ECS Symptom sondern ist dem EMS/IR zuzuordnen, die IR wird allerdings als häufiges Symptom des ECS und EMS beobachtet.
Auch macht EMS/IR müde und das Pferd zeigt Einbußen in seiner Leistungsbereitschaft, häufig vergesellschaftet mit schlechten Leberwerten die dann ihr Übriges tun.

Eindeutige ECS Symptome sind z.B. sich überlagender Fellwechsel, Hirsutismus, Muskelatrophie besonders im Rücken sehr ausgeprägt, wiederkehrende oder häufige Infekte, und auch von Sehnenproblemen wird immer wieder berichtet.
Der klinischen Beobachtung des Pferdes kommt also eine große Bedeutung in der Diagnostik zu.

Das Problem ist das das ECS, EMS und die IR sich überlagernde Symptome haben weshalb man bei Erstdiagnostik auch ein ECS/EMS Gesamtprofil veranlassen sollte um die Stoffwechsel Erkrankungen gegeneinander abzugrenzen.

Da ein Organismus aber Läuse und Flöhe gleichzeitig haben kann muß jedes für sich diagnostiziert und angegangen werden soll "das Jucken" aufhören.

Meine beiden Ponys haben sowohl ECS als auch EMS und sind IR

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 Betreff des Beitrags: Re: Verdacht auf Cushing / Hufrehe
BeitragVerfasst: 28.07.2016, 15:35 
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Registriert: 25.07.2016, 17:19
Beiträge: 12
Ups - vertippt... Kannst du das bitte ändern?

Das Fell war im Winter oft gewellt und lange Haare hatte sie unter dem Bauch. Der Fellwechsel hat auch ewig gedauert. Aber das Gesamtprofil werden wir noch machen, da ich im Moment nicht sicher bin, welche Werte nun genau getestet wurden.


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