Hallo Ihr Lieben,
vielen Dank für Eure rege Diskussion!
Es war sehr aufschlussreich, Eure vielfältigen Meinungen zu hören.
@Eddi: Ich möchte keinesfalls Dein Forum für irgendwelche Zwecke missbrauchen. Falls es so rüberkommen sollte, möchte ich mich aufrichtig bei Dir und allen anderen Betroffenen entschuldigen. Ich wusste nicht, dass es ein reines Erste-Hilfe-Forum ist, ich dachte, es ginge um alle Aspekte der Hufrehe und war ganz naiv davon ausgegangen, dass es freudig aufgenommen werden würde, wenn ich meine Masterarbeit in diesem Bereich schreibe und hier um Hilfe durch die Beantwortung bitte. Falls nicht, tut es mir wirklich sehr sehr leid. Meine Masterarbeit ist rein wissenschaftlich und niemand zieht daraus monetären Gewinn. Außer der Wissenserweiterung der Fachwelt habe nur ich in gewisser Weise etwas davon - da mir dieses Thema meine Masterarbeit und damit den Studiums-Abschluss ermöglicht.
Da Du meine Arbeit in Frage in Frage gestellt hast, möchte ich mich auch erklären.
Du hast natürlich vollkommen Recht, dass solche Einflüsse wie "Fruktanwetter" längst bekannt sind. Darum geht es mir auch nicht. Es geht einerseits um die Überprüfung historischer Aussagen (Stichwort Windrehe bspw.) und andererseits besteht natürlich die Hoffnung, auch neue Erkenntnisse zu gewinnen. Natürlich ist davon auszugehen, dass das Wetter nie alleiniger Faktor ist, aber es könnte eben so sein, dass beispielsweise ein plötzlicher Luftdruckwechsel "das Fass zum Überlaufen bringt". Wenn also beispielsweise eine Insulinresistenz und / oder metabolisches Syndrom vorliegt, dass der Zeitpunkt der Rehe dann von einem beispielsweise starken Luftdruckwechsel beeinflusst wird.
Die Begründung,
warum denn eine Rehe von einem Wetterereignis beeinflusst wird (oder eben auch nicht), ist dann die Aufgabe einer veterinärmedizinischen Dissertation.
Keinesfalls wird es eine Arbeit, deren Aussage hinterher frei nach dem Motto "das Wetter hat Schuld" sein wird. Das entspricht weder meinem Anliegen, noch meinen Ansprüchen und es würde natürlich auch nie von der Uni / den Profs zugelassen werden. Meine Arbeit kann höchstens Hinweise auf mitwirkende Faktoren liefern. Sonst müsste ich ja beispielsweise Tierversuche machen.
Es mag sein, dass es viele Umfragen dieser Art gibt - aber so weit ich weiß, wurden noch nie mit Hilfe multivariater Statistik so viele Faktoren inkl. der Wetterparameter verrechnet. Und ich habe immerhin mehrere tausend wissenschaftliche Veröffentlichungen zu Hufrehe durchgearbeitet. Falls Du Veröffentlichungen irgendeiner Art diesbezüglich hast/kennst, wäre ich Dir unglaublich dankbar!
@all: Selbstverständlich werde ich Euch gern in diesem Thread (oder wenn Du, Eddi, möchtest auch woanders im Forum) meine Ergebnisse vorstellen.
Leider ist es nicht möglich, den Fragebogen anzusehen, ohne dass es nicht registriert wird. Dennoch werden nicht beantwortete Fragen auch nicht gewertet. Es gibt lediglich eine Frage, die immer beantwortet werden muss, weil dort ein Filter eingebaut ist - gebt Ihr also an, Euer Pferd hatte Weidegang, werdet Ihr dann auf eine Seite weitergeleitet, wo Details zum Weidegang gefragt werden (Dauer, Häufigkeit, Wetterabhängigkeit usw.). Wer angibt, dass sein Pferd keinen Weidegang hatte, der braucht diese Fragen dann nicht zu beantworten.
Natürlich könnt Ihr Euch den Fragebogen gern anschauen
Aber ich kann es Euch auch kurz erzählen: Es werden hauptsächlich die ganz normalen Dinge des Pferdealltags abgefragt. Haltungsform, Weidegang, Vorerkrankungen, BMI und Body Condition Score (zum Vergleich), Reitweise, Ursachen der Rehe (falls bekannt) usw. Also relativ unspektakulär vom Fragebogen her, damit ihn möglichst jeder beantworten kann. Wichtig dabei sind vor das Datum und der Ort der Hufrehe, damit ich es hinterher mit den Wetterdaten abgleichen kann. Die meisten Infos sind nötig, um die normalen Hufrehe-Ursachen (wie "Fruktanrehe" und co) herausfiltern zu können. Interessant sind insbesondere die Fälle, wo langfristige Belastungen (wie starkes Übergewicht, Insulinresistenz, EMS, ECS) vorgelegen haben und das Aufreten der Rehe dann mit einer starken Veränderung des Wetters zusammenfällt. Da kann man jetzt natürlich sofort sagen - reiner Zufall und Du machst ne Arbeit draus, aber es geht ja nicht um Einzelfälle, sondern um statistische Belegbarkeit. Das heißt, es müssen immer die selben Phänomene bei sehr vielen Fällen auftreten, damit es statistisch überhaupt signifikant wird. (Darum ja auch meine Hoffnung auf möglichst viele beantwortete Fragebögen.) Und wenn keine Korrelationen herauskommen, weiß man auch mehr
@Indira: Wir haben auch nur ein halbes Jahr Zeit. Die Ansprüche sind nicht gerade gering, aber zum Glück weit entfernt vom Umfang der drei Jahre dauernden Doktor-Arbeiten (Dissertationen).
Es geht auch hauptsächlich darum, zu zeigen, dass wir fundiert wissenschaftlich arbeiten können. Dazu gehört die Literaturrecherche, dann der Versuch (bei mir die Umfrage), die Auswertung, die Diskussion der Ergebnisse, die korrekte Form der Arbeit (Layout) und schlussendlich die Darstellung der Arbeit vor wissenschaftlichem Publikum samt Rechtfertigung/Verteidigung.
Ich hoffe, ich konnte damit Eure Fragen beantworten!?
Liebe Grüße,
Eure Hottologin