Minishetty Layla

Hallo liebes Forum,
erstmal ein bisschen was zu mit und meinem Minishetty Layla. Sie kam als Absetzer im Oktober 2008 zu mir. Die ersten Jahre lief es super - habe darauf geachtet das sie nicht zuviel Gras bekommt und so weiter nur dann kam im Sommer 2011 der erste Reheschub.

Doch erstmal zur Stallsituation. Sie stand mit 3 Hannoveranern zusammen in einem Privatstall. Der Besitzerin gehörten die drei Großen, welche sie auch alle selber gezüchtet hat. Also Pferdeerfahrung hatte sie genug - dachte ich
Mit war mit ihr als Fohlen und Jährling viel mit ihr spazieren und hab dann mit ca. 2 - 2 1/2 angefangen sie zu longieren und bin mit ihr am Fahrrad unterwegs gewesen.

Im Juni 2011 habe ich Abi gemacht und bin danach für 8 Wochen von zu Hause weg gegangen, für ein Praktikum. Vorher hatte Layla ein kleines Hufgeschwür, wahrscheinlich von einem Rollsplitkiesel oder so. Der Hufschmied meinte deshalb wir sollten Formula 4 Feet zufüttern. Das Zeug riecht nur leider nicht so gut und dem Mythos des verfressenen Shettys zum Trotz ist Layli da sehr wählerisch. Also hat sie es nicht gefressen auch nicht nach Versuchen mit Tee, Rübenschnitzeln (damals noch melassiert weil ich keine Ahnung hatte) usw. und ich habs dann irgendwann aufgegeben und bin weggefahren für die 8 Wochen.
Ich kam aber an ein paar Wochenenden kurz nach Hause und hab mich gewundert das sie immer steifer und fühliger geht. Die Stallbesitzerin hat mit dann ganz stolz erzählt das sie jetzt das Zusatzfutter frisst weil sie immer TRAUBENZUCKER darüber gibt.

Ich muss zu meiner Schande gestehen das es bei mir nicht sofort Klick gemacht hat. Ich hatte vorher keinerlei Erfahrungen mit Hufrehe und war noch auf dem "Eiweiß" Stand. Wenn ich angerufen hab hat sie mir immer erzählt der Kleinen ginge es super. Dem war nur nicht so...
Jedenfalls kam der Tierarzt erst dann als es ein dicker Reheschub geworden war. Sie bekam ein paar Spritzen und Equipalazone und Metacam. Ich hab mich damals komplett auf den TA verlassen der mir weder gesagt hat das Röntgenbilder noch ein Blutbild hilfreich wären. Jedenfalls ging es ihr zum Glück bald besser. Sie bekam nichts mehr zufressen außer Hau und stand nur auf dem Paddock.
Doch ich hab dann im Herbst angefangen in einer anderen Stadt zu studieren und dachte das Beste wäre sie zu Hause zu lassen wo sie "gut" umsorgt wurde.
Allerdings wurde aus dem strikten Fütterungsverbot langsam wieder eine Hand voll Müsli und wahrscheinlich auch Brot, Äpfel usw. Da half dann auch nicht das sie nur auf den Paddock durfte. Ich hab mich nur immer gewundert warum sie immer noch auf hartem Boden fühlig lief und irgendwie nicht so die Lebensfreude ausstrahlte wenn ich an den Wochenenden kam. So ca. Mitte März hab ich dann mitbekommen, das die Stallbesitzerin es nicht aushielt gar nichts zu füttern. Layla hat natürlich gebettelt wenn die anderen abends ihr Futter bekamen. Ich war ziemlich entsetzt und sauer und habe noch einmal klipp und klarr gesagt das sie nichts fressen darf. Aber sie bekam im Herbst noch einen Schub. Zum Glück nicht so heftig. Aber darauf hin hab ich sie mitgenommen und in der Nähe von meinem Studienort untergestellt. Sie hat nochmal 3 Tage lang Equipalazone bekommen und ich hab ihr ASS gegeben. Das war Ende September.
Mitlerweile geht es ihr so gut wie schon lange nicht mehr. Sie bekommt wirklich nur Heu (und darauf kann ich mich nun auch verlassen) und darf nur auf den Paddock.
Ich hab nachdem Schub im September recht bald wieder angefangen sie auf weichem Boden zu longieren. Allerdings nur ganz vorsichtig und ein paar Minuten. Aber der TA meinte es wäre gut ihren Stoffwechsel wieder in Gang zu bringen. Das hat sie auch ganz gut verkraftet.
Mitte Dezember hab ich sie dann das erste Mal mitgenommen als Handpferd zum ausreiten. Meine Reitbeteiligung macht das zum Glück super mit auch wenn Layla (gerade bei Schnee) springt, bockt und rennt an ihrer Seite. Ich freu mich richtig sie wieder so fit zu sehen.
Sie geht kein bisschen mehr steif. Auch nicht auf hartem Boden.
Ich bin so glücklich das sie wieder Lebensfreude zeigt und ihre Ohren beim laufen nicht mehr hängen lässt. Aber leider hat mir das auch gezeigt das man sich auf "Pferdeerfahrung" manchmal nicht verlassen kann.

Mittlerweile sind wir auf unseren Ausritten auch mal 1 1/2 Stunden unterwegs aber das scheint der Kleinen nichts auszumachen. Immer wenn ich denke sie ist müde und wir gehen lieber im Schritt nach Hause dreht sie wieder auf und rennt los :D Aber ich gebe ihr nun etwas Rübenschnitzel dazu. Von diesen Kwik Beets bekommt sie immer ca. 20-30g (im trockenem Zustand) Allerdings steht in der Fütterungsempfehlung das 200g pro 100kg in Ordnung wären und 100 kg hat sie ungefähr. Aber ich hab da bis nun ganz gute Erfahrungen gemacht. Finde sie hat dadurch mehr Energie und bei mehr Futter frisst sie nicht alles auf. Allerdings mochte sie den "Brei" nicht pur fressen und nach vielen rumprobieren mache ich nun immer einen Löffel ungezuckertes Apfelmus dazu. Das klappt nun schon seit ca. 2 Monaten ganz gut

Aber nun hab ich noch ein paar Fragen. Sie war nie beschlagen und mein neuer Schmied hat mit auch gesagt das Eisen bei so kleinen Hufen eher belasten als helfen. Egal ob geklebte Plastikeisen oder genagelt. Aber Hufschuhe sind für die Minis schwer zubekommen oder wenn nach Maß, als Studentin, unbezahlbar. Ich bin allerdings auf diese Seite gestoßen: http://www.mini-hufschuh.ch/index.php/hufschuhe.html Vielleicht hat da jemand Erfahrung mit?
Ich wollte nun den Sommer abwarten wie es ihr da so geht und sie dann vielleicht einfahren. Ist das möglich oder die Belastung zu groß?

Achso, eins noch Ich habe hier schon damals und auch sonst viel gelesen und dadurch auch überhaupt was von Röntgenbilder bei Rehe gehört. Ja, ich war vorher ziemlich unwissend und hab mich da wirklich einfach auf andere verlassen Ich wollte nun aber noch welche machen lassen um einfach Gewissheit zu haben und mich nicht nur auf mein Gefühl zu verlassen.

Soviel erstmal zu uns. Fotos folgen
Liebe Grüße!

Ersteinmal Herzlich Willkommen an dieser Stelle.
Später gibt es weitere Infos Mit einem Satz ist das nicht getan
Apfelmus ist ein no go, in einem Löffelchen versteckt sich ei dicker Apfel.
Und ein Mini MUSS keine Rübenschnitzel essen, mit Heu sind sie ausreichend bedient, zur Belohnung vielleicht 1/2 Möhre.

Bis dann Eddi

Okay.Danke für die Antwort.
Das wusste ich nicht. Dann bekommt sie ab morgen keine Schnitzel mehr.
Liebe Grüße

Auch von mir ein herzlich Willkommen im Forum

Röntgenbilder zu veranlassen ist gut, dann weißt Du wie es im Huf aussieht. Belastungsafähig ist ein Rehehuf halt erst wenn er in kompletter Anlehnung heruntergewachsen ist.
Bitte bestehe aber unbedingt (auch bei digitalen RöBis) auf die Markierung des Kronenrandes,ohne kann man eine eventuelle Senkung nur erraten.
Kannst Du bitte auch Hufbilder einstellen? Die Anleitung findest Du im ABC.

Aber leider hat mir das auch gezeigt das man sich auf "Pferdeerfahrung" manchmal nicht verlassen kann.

Das erleben wir hier immer wieder, gerade leichtfutterige Rassen,Ponys und vor allem Shettys sind so genügsam dass es wirklich sehr schwierig ist sie angepasst wenig zu füttern.

Insgesamt solltest Du ein Rehepferd nicht longieren weil da einfach zu hohe Fliehkräfte auf den instabilen Huf einwirken.
Außerdem habt ihr eigentlich noch viel Zeit, Shettys gehören zu den spätreifen Rassen....

Bei den Minis gibt es leider keine fertigen Hufschuhe (hier im Forum gibt es auch einen entsprechenden link für Hufschuhe nach Maß)
Klar erscheinen sie in der Anschaffung ersteinmal teuer, allerdings haben sie sich bereits bei einem eventuellen 2. Beschlag amortisiert.
Fraglich ist ob Du überhaupt welche brauchst.
Wenn Du die Arbeit sorgfältig aufbaust wird sich die Härte und der Abrieb perfekt anpassen außer wenn Du Distanzen fahren willst.

Gegen Kleben wäre bei einem Mini nichts einzuwenden.

LG Eddi

Danke

Oh je hab nun erst gesehen das du noch was geschrieben hattest Eddi.
Okay, also ich möchte nächste Woche mal Röntgenbilder machen lassen dann weiß ich schon mal mehr. Und morgen kann ich mal Fotos von ihren Hufen machen.
Ja, mir tut es einfach so leid, die Kleine kann ja nichts dafür das wir als Menschen nicht aufgepasst haben oder einfach unwissend waren.

Ich wollte nun erst einmal das Röntgen abwarten und dann mal Tierarzt und Hufschmied fragen wie das mit den Hufschuhen aussieht. Und Distanzen fahren auf keinen Fall. Nur freizeitmäßig und als Aufgabe für die Kleine.
Seit ein paar Wochen hab ich nun angefangen am langen Zügel Bodenarbeit zu machen. Mein Schmied meinte es wäre gut wenn sie mehr mit der Hinterhand Gewicht aufnimmt um die Vorderbeinen zu entlasten.

Liebe Grüße!

Auch von mir ein Herzlich willkommen!
Wegen der Hufschuhe könnten wir mal gucken, ob die abgelegten von Jana passend sind. Seit der Hufbearbeitung durch den neuen HS und durch Eddi ( )braucht sie sie wohl nicht mehr. Melde Dich, wenn es soweit ist. Bis dahin alles Gute!!

Vielen Dank Loreal! Ich komme darauf zurück

So, nun zu den Hufbildern. Ich wollte erst den Termin beim Hufschmied nächste Woche abwarten, aber dann dachte ich vielleicht könnt ihr mir ja besser vorher eure Meinung sagen damit er das dann umsetzen kann.
Also das letzte Mal war der Schmied am 29.1. da.
Bei den Bildern von der Sohle war die Kamera nicht ganz parallel und man kann nicht alles erkennen. Ich mache aber noch neue.
Liebe Grüße!

9e1ceadc.m.jpg

ui, das sieht leider nicht besonders schön aus und man erkennt schon von Außen den Rehehuf.

559c965f.mLinien.jpg

Du solltest VOR dem nächsten Hufmachtermin RöBis veranlassen damit Dein Hufbearbeiter den Huf entsprechend bearbeiten kann.
Der Hufbearbeiter muss die Hufwand der Lage des Hufbeins anpassen damit dieses wieder in korrekter Anlehnung herunterwachsen kann.
Der rote Pfeil links zeigt auf das leider sichere Anzeichen einer Lageveränderung des Hufbeins, erkennbar daran dass die Ringe nicht Kronenrandparallel sind sondern zum Boden hin divergieren.
Vorne am Huf oben an der Krone erkennst du einen steiler nachwachsenden Bereich (grün). Dort bemüht sich der Huf wieder in fester Anbindung herunter zu wachsen.
An der Stelle des roten Pfeiles rechts wird durch diesen Knick das gesunden des Hufes verhindert, es kommt dort aufgrund von Spannungen zu neuen und schmerzhaften Zerreißungen.
Vom Prinzip her ist alles rechts der grünen Linie über und nicht tragfähig..
Eine Belastung solltest Du wirklich strikt vermeiden weil die inneren Strukturen des Hufes z.T. zerstört sind und damit auch nicht voll tragfähig.
Die TZrachten müssen entsprechend der Hufbeinlage gekürzt werden.
eine erfolgreiche Rehehuftherapie hängt leider auch ganz stark von einer wirklich guten Hufbearbeitung ab.
tut mir leid, ich hätte Dir lieber etwas anderes geschrieben.
Das Positive: es ist zu schaffen!
-->HIER ein bisschen was zum Verdeutlichen / Vergleichen

LG Eddi

Oh je das klingt ja nicht so gut. Aber vielen Dank für deine Einschätzung! Also lassen ich erstmal den Tierarzt kommen und zeige die RöBis dem Huschmied.
Und ich dachte wir hätten das Schlimmste überstanden und sie kann wieder schmerzfrei laufen...
Na gut aber was man weiß kann man ändern. Danke!

Das schmerzfreie laufen ist ja nun der 1. ganz große und wichtige Schritt!
Und mit der richtigen Hufbearbeitung stehen die Chancen eigentlich gar nicht schlecht.
Die Minis haben halt auch den großen Vorteil dass die Hufe verhältnismäßig klein sind und wenig Gewicht darauf kommt.
Ein Ex-Rehlein in normaler Shettygröße läuft seit einigen Jahren vor dem Sulky Distanzen bis hin zur Deutschen Meisterschaft!!!!!

Also gibt es keinen Grund den Kopf hängen zu lassen sondern stattdessen viel Motivation es anzupacken!

LG Eddi

Okay das klingt echt hoffnungsvoll. Dankeschön
Am Dienstag kommt nun erstmal der Tierarzt und macht Röntgenbilder und dann werden ihre Hufe bearbeitet.
Ich kann dann ja die RöBis auch hochladen. Allerdings weiß ich noch nicht ob das digitale oder "normale" werden.

Liebe Grüße!

Genau, Kopf hoch und anpacken, das ist mit einer an dem Rö-Befund angepassten sorgfältigen Hufbearbeitung, passendes Managment von Medis, Futter, sowie Bewegung zu schaffen.
Gut, dass Layla auch ein Mädchen ist: Die Pumps sind nämlich aus schwarzem Krokolackleder

-->HIER gibt es Bilder von den Lackschühchen