Unabhängiges Hufrehe Forum um die Pferdekrankheiten Hufrehe, Metabolisches Syndrom, Cushing Syndrom, Borreliose und weiteren Erkrankungen vom Pferd, Pony, Esel und Muli
Hallo, ich reihe mich jetzt auch mal bei meinen Leidensgenossen ein - seit gestern habe ich die Gewissheit, dass es auch meinen Dicken erwischt hat. Befürchtet habe ich das schon seit Anfang des Jahres, aber mein TA meinte bisher, dass er überhaupt kein "richtiger" Cushing-Kandidat wäre, d. h. das einzige, was ich so zu bemäkeln hatte, war und ist sein Fell, das so leicht marmoriert und löchrig ist und überhaupt nicht mehr schön. Na gut, zudem hat er noch eine andere Baustelle - ein Asthmaanfall mit anschließendem Test brachte dann auch noch eine Allergie gegen ziemlich viele Bäume und Kräuter zutage. Das ist aber mit einer Desensibilisierung bisher gut in den Griff zu bekommen, es blüht ja auch z. Zt. nichts.
Nun habe ich doch auf einen Cushing-Test bestanden und TA war echt überrascht über das Ergebnis. Ein Wert von über 300, wo das Labor bis 50 als Referenzwert angibt. Und noch -zig andere Sachen auf dem Laborzettel, die ich noch gar nicht so richtig verstanden habe.
Jetzt habe ich eine Schachtel Prascend hier und jede Menge fragen, weil ich bisher nur wenig herumgoogeln konnte. Vom TA nur die Anweisung, täglich eine Tablette zu geben und abzuwarten, welche Wirkung eintritt.
So, jetzt eine kurze Vorstellung von mir und meinem Dicken: Ich bin Ü50 und habe 2 Pferde (17 und 16 jahre alt). Den Dicken habe ich als Absetzer gekauft und selbst großgezogen. Bisher war er immer kerngesund, wenn auch ständig "sehr gut im Futter". Es ist aber auch schwierig, zwei sehr unterschiedliche Pferde so zu füttern, dass man beiden gerecht wird. Die Haltung ist im Sommer 24h Weide (eher magere Weide), im Winter Offenstall mit Heufütterung.
Kraftfutter bekommt zumindest der Dicke nur so ein Marmeladenglas voll, damit er sein Mineralfutter auch frisst (ist da etwas besonders). Im Fellwechsel noch 50ml Öl und ab und an Karotten und Möhren.
Das ist jetzt erst einmal das Wichtigste in Kürze, ich denke, wir werden uns in den anderen Threads noch wieder melden. Bis dann!
Hallo und ersteinmal ein Herzliches Willkommen an dieser Stelle! Empfehlenswert ist es ein Tagebuch anzulegen. Viele Pferde bekommen durchweg eine Dosis, andere Pferde sind da schwieriger und man muss gut beobachten. Das Wichtigste für Dich überhaupt: Bitte schleiche das Medikament langsam ein. Z.B. 1/8 Tablette für 8-10 Tage, dann 1/4 Tablette für 8-10 Tage usw. Das macht man um Nebenwirkungen zu vermeiden die es leider schon durch ein individuell zu schnell hochdosiertes Medikament gibt.
Rechtl. Hinweis: Dies ist keine Therapieanweisung, die dürfen wir nicht geben, sondern stellt nur einen Erfahrungswert dar, den Du mit dem behandelnden TA absprechen musst.
Danke erst einmal für den netten Empfang! Mittlerweile habe ich mich schon wieder etwas eingekriegt und mir auch schon bei einer Bekannten, die ebenfalls in Cushing-Pferd hat, ein paar Trostworte abgeholt. Heute habe ich dann die erste Tablette verfüttert (1 ganze, wie vom TA angegeben). Von langsam anfangen hat er nichts gesagt, höchstens, dass man nach einiger Zeit eventuell mit weniger auskommen könnte. Auf dem Beipackzettel stand auch nicht ausdrücklich was von gefährlichen Nebenwirkungen bei Überdosierung. Was könnte denn da schlimmstenfalls passieren? Wann merkt man (wenn überhaupt) was, das es wirkt? So wie es aussieht, werde ich wohl noch einige Nächte am PC verbringen müssen, bis ich mir alles durchgelesen habe.
Ich versuche mal, ein paar Bilder einzustellen. Zur "Person": Geboren 1995, eine Mischung aus Welsh-Cob und Traberstute, Stm. 1,52 m.
Also ganz ehrlich? Ich würde dieser Empfehlung echt nicht folgern.... Nach einer Tablette merkst da noch nichts von , es ist halt einigen und auch mir schon mal passiert dass das Möhrenstückchen mit Pille schwupps im falschen Pferd gelandet ist. Umfallen wird Dein Pferd auch nicht, woanders gibt man sogar Dosen von 4-10 mg!!!! Allerdings ist halt unsere Erfahrung dass die Pferde bei Überdosierung und/oder zu schnellem Hochdosieren lethargisch werden und das Futter verweigern, es geht ihnen echt nicht gut!
Eddi, danke für den Link. Das ist ja ganz, ganz vorsichtig. Ich würde dann morgen mal mit einer Viertel Tablette anfangen und langsam steigern, die paar Tage mehr oder weniger, die er in seinem jetzigen Zustand ist, wird er schon noch aushalten. Eigentlich fehlt ihm ja auch auf den ersten Blick gar nichts, selbst mein TA hatte meinen Verdacht erst einmal belächelt. Nun ja, er wurde eines Besseren (bzw. Schlechteren) belehrt. Hoffentlich komme ich mit den ganzen Tabletten- und Desensibilisierungkram nicht völlig durcheinander, muss mir gleich mal einen Zettel an den Küchenschrank pinnen, damit ich den Durchblilck behalte. Und verfüttert wird die Pille exklusiv nur an ihn in einem Apfelschnitz, die inhaliert er sozusagen ein und läßt keinen Krümel übrig. Hat auch, glaube ich, nichts gemerkt.
Hengsthals? Er ist halt ein Welsh Cob-Mix und hatte schon immer einen sehr hohen Halsaufsatz und runden Po, fast wie ein Spanier oder so. Obwohl er im letzten Jahr im oberen Mähnenkamm so eine feste Speckschicht angesetzt hat, vielleicht auch ein erstes Anzeichen?
Upps, da wäre ich jetzt nicht drauf gekommen - mit dem Obst. Dann Möhre oder ein Stück Brot, das funktioniert bei ihm genauso. Auch ja, bei den Laborwerten war bei Insulin aber kein erhöhter Wert angegeben, ich glaube 11,5 und Referenzwert war bis 15. Also doch eigentlich normal, oder? Mann, dass ist ja echt kompliziert mit diesen Stoffwechselkrankheiten! danke noch mal für die fixen Antworten, echt super!
Leider funktioniert das so mit dem Einzelinsulinwert auch nicht. Er muss immer im Verhältnis zur Blutglukose betrachtet werden. Es können beide Werte im Normbereich sein und trotzalledem passt das Verhältnis zueinander nicht und Dein Pferd kann IR sein ( was bei Dir bei einem so hohen Insulinwert zu vermuten ist) Schau dazu hier und hier Es gibt allerdings auch eine ART IR die mit dem Cushing in Verbindung steht und reversibel ist.
Wichtig ist halt, Dein Hübscher ist ja kein Rehepferd, meine Püppe auch nicht, dass Du auf die "artgerechte" Ernährung besonders gut achtest, wirklich Zucker vermeidest und für regelmäßige Arbeit sorgst.
Ich bin vielleicht etwas nervig jetzt - aber ich habe nun mal den Laboklin-Bericht rausgezogen. Da steht Insulin-Glucose-Verhältnis 3,7 (Referenz < 6,0) RISQI = Insulinsensitivität. Und noch eine ganze Latte anderer Werte, wo ich keine Ahnung habe, was die bedeuten. Zum Zeitpunkt der Blutabnahme wurde der Dicke frisch von der Weide geholt und war somit wahrscheinlich nicht nüchtern.
Mehr Bewegung? Schön wäre es, wenn zeitlich immer möglich. Aber jetzt im Winter und ohne Halle - sieht nicht sehr wahrscheinlich aus.
Nein, es ist nicht nervig, es muss ja nun alles verstanden werden. Das was Laboklin macht ist wahrscheinlich das umgekehrte Verhältnis, das wäre bei einem Insulinom ausschlaggebend. Das ist beim Pferd aber echt nicht bekannt und bzgl. einer Insulinresistenz eben verkehrt herum. Stell doch bitte einmal diese beiden Werte ein mit Einheit.
Dann noch jede Menge Blutwerte, alle im Normbereich außer Leukozyten (nur ganz gering erhöht) und Eosinophile (13%), Throbozyten nur 84 statt 90-300.
Also, für Nichtfachleute jede Menge Fachchinesisch. Und ich hatte schon Probleme, die Diabetes meines Vaters zu begreifen bzw. wann und wie er richtig sein Insulin nehmen sollte. Trotzdem, vielen vielen Dank für deine Geduld!
Dafür dass im Glukosestoffwechsel etwas im Argen liegt bestätigt dieser Wert Fructosamine 301,7 ?mol/l Ref. < 280 vorl., das ist ein Langzeitzuckerwert.
Gut, es ist nicht optimal gewesen dass er direkt von der Wiese getestet wurde. Allerdings sollte das Verhältnis von Insulin zur Glukose bei einem Gesunden immer passend sein und eben der Langzeitzuckerwert ist erhöht.
Allerdings solltew dieser schlechte Wert z.Zt. nicht dramatisiert werden,#Wie gesagt: artgerechte zuckerarme Ernährung und regelmäßige Arbeit sind wichtig.
Tägliche Bewegung ist sehr wichtig. Nur so kann der "kranke" Stoffwechsel die Energie auch abbauen und setzt sie nicht in Depots an. Das muss nicht jeden Tag 3 Stunden "volle Pulle" sein - 20 Minuten Schritt können auch Arbeit und Bewegung sein.