Hallo!
Ich habe mich bei euch angemeldet weil auch wir seit 4 Wochen ein Rehepony übernommen haben.
Er heißt Kendi und ist ein 20jähriger Reitpony-Wallach.
Wir haben uns vorher bereits 16 Jahre lang bei seinem Vorbesitzer um ihn gekümmert und als er vor 4 Wochen zum Schlachter gebracht werden sollte (nur weil sie keine Verwendung mehr für ihn hatten und ihnen ein Rehepony zu viel Arbeit machte) haben wir ihn übernommen.
Der Vorbesitzer hat ihn immer auf fetten Weiden zusammen mit Kendi's Vollschwester (die absolut Rehefrei ist) gehalten. Er hat ihm zwar meistens kleine Stücke der Weide abgesteckt, aber es war trotzdem meistens zu viel.
Kendi hatte schon vor langer Zeit den ersten Reheschub (das genaue Jahr weiss ich leider nicht mehr) und bekam dann eigentlich jedes Jahr mindestens ein mal im Frühjahr einen Schub, manchmal auch noch einen zweiten im Herbst.
Dieses Jahr (er stand dieses Jahr bei dem Sohn seines Vorbesitzers) ist er bis jetzt durch magere Weiden etc. Schubfrei geblieben.
Bei uns steht er jetzt bei einer Freundin von mir mit 3 anderen Pferden zusammen, ganzjährig auf der Weide bzw im Winter Offenstall. Ich weiss das diese Haltung für ihn nicht optimal ist, aber wir finden hier leider keinen anderen Platz für ihn. Er hat zusätzlich auch Arthrose und Spat, daher kann ich ihn einfach nicht in einen Pensionsstall hier bei uns stellen wo er maximal 3-4 Stunden pro Tag raus kommt und sonst den ganzen Tag in der Box steht, denn er muss sich frei bewegen können sonst wird seine Arthrose wieder schlimmer. Reiten kann ich ihn so gut wie gar nicht mehr wegen der Arthrose, spazieren gehen funktioniert nicht da er extrem an den anderen klebt und so sowohl mich als auch sich selbst mit dem Theater das er dann macht wenn er zu den anderen zurück will gefährdet (er steigt, tritt, etc.).
Er steht hier jetzt auf recht kargen Wiesen mit den 3 anderen Pferden. Am Montag wurden sie auf eine neue Weide mit mehr Gras umgestellt, ich habe versucht ihn mit Fressbremse laufen zu lassen, leider kommt er damit überhaupt nicht zurecht, er frisst damit gar nichts und trinkt damit auch nicht. Ich habe ihn jetzt also auf ein separat abgetrenntes Stück auf der Wiese gestellt und füttere ihm Heu, außerdem geht er 2 mal am Tag für 2-3 Stunden zu den mit den Anderen mit Greenguard auf die Wiese.
Also wäre die tägliche Fütterung:
- ca. 4-5 Stunden Weide mit Fressbremse (wo er so gut wie gar nichts frisst)
- ca. 7 kg Heu
- 3 Mineralbricks von Eggersmann
- ab und zu mal eine kleine Möhre oder ein Leckerlie
- eine halbe Banane täglich um die homöopatischen Tabletten zu verabreichen (Harpagophytum gegen Arthrose und Spat)
Kendi ist ca. 1,50 m groß, Gewicht weiss ich leider nicht genau, schätze ihn auf 400 kg (?)
Kendi hat seit ein paar Jahren Probleme mit einem verzögerten Fellwechsel (dieses Jahr war es ganz schlimm, er hatte im Sommer noch sehr viel Winterfell), daher vermuten wir ECS... Weitere Symptome bei ihm sind: ständige Augenentzündung, häufiges Gähnen, Trägheit, steifer Gang (wobei wir da denken das es vom Spat kommt), ...
Der Vorbseitzer hat nie etwas untersuchen lassen, nur symptomatisch die Hufrehe behandelt wenn diese auftrat.
Bis jetzt haben wir auch noch nichts untersuchen lassen, da er in den 4 Wochen schon genug Stress hatte mit der Integration in die neue Herde, etc.
Für nächste Woche werden wir aber einen Termin mit der Tierärztin vereinbaren.
Ich möchte ihn gerne auf ECS testen lassen, habe aber sehr große Angst, weil ich gehört habe das dafür Cortison gespritzt werden muss und das ja auch Rehe auslösen könnte...
Hoffe auf ein paar Tipps von euch wie wir Kendi so gut wie möglich helfen könnten.
Hier mal ein paar Bilder von dem Dicken.
von der Seite
und noch vom Kopf