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 Betreff des Beitrags: Insulinresistenz
BeitragVerfasst: 01.08.2022, 19:57 
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Hallo liebes Forum,

ich habe mich gestern angemeldet und stelle mich kurz vor (bzw. mein Pferd :-)). Meine Haflingerstute ist 18 J und seit 16 Monaten in meinem Besitz. Sie ist ein Hafi vom altern Schlag, 153 groß und 551 kg schwer mit einer sehr breiten Brust und einer wuscheligen Mähne :-)
Seit zwei Wochen weiss ich, dass sie eine Insulinresistenz hat. Die TÄ meinte, täglich 2 h das Heu zu waschen.
Pferdchen hat bei mir eigentlich immer nur Heu und MIFu bekommen und eine Handvoll stärke- und zuckerarmes Basisfutter. Äpfel oder Karotten usw bekommt sie nicht, Koppel darf sie auch nicht.
Ich möchte natürlich keinesfalls, dass sie Hufrehe bekommt, von daher wäscht meine liebe Stallbetreiberin bzw. ihr Angestellter das Heu. Leider bekommt sie davon Durchfall und Kotwasser (sie hat ein empfindliches Verdauungssystem) und ist total schlapp. Die TÄ meinte, dass läge am Wetter, ich solle Elektrolyte hinzufüttern. In vier Wochen machen wir auf mein Drängen hin noch mal eine Kontrolluntersuchung.
Das gefällt mir so nicht. Ich habe eher die Idee, zumindestens das Abendheu trocken zu füttern (ich bekomme netterweise eine Haybar mit Netz).
Dauerdurchfall kann nicht die Lösung sein, ich schiebe mal schnell unsere Vorgeschichte ein, bitte habt etwas Geduld:

Wir haben von Anfang an mit Verdauungsproblemen zu kämpfen gehabt, weicher Kot, Elefantenhaufen, Kotwasser. Das war im ersten Stall und es war zu vermuten, dass es am Heu lag (zu wenig und unregelmässig Heu, schwankende Qualität, teilweise echt schlecht).
Ich habe damals Blutwerte nehmen lassen und eine Kotanalyse gemacht - Leberwerte zu hoch, Fehlbesiedlung im Darm. Wir haben eine Darmsanierung angefangen, aber das hat nicht so viel gebracht, und eine Leberkur.


Ich habe sie dann im Offenstall gestellt - qualitativ einwandfreies, energiearmes Heu unterm Netz 24 h, sie konnte auch mal ans Gras, es ging ihr besser und besser, aber immer noch große Elefantenhaufen, nur mehr Struktur, wenig bis gar kein Kotwasser mehr.
Bis dato hatte ich sie jeden Tag bewegt, Schritt, Trab, Galopp, sie ist ein bewegungsstarker Arbeitshafi.
Leider hatte sie dann eine Sehnenauffaserung und durfte nicht mehr gearbeitet werden. Sie bewegte sich auf ihrem Paddock, aber hatte sozusagen Stillstand. Nach 6 Wochen durfte ich sie langsam wieder Schritt führen usw.

Ich musste dann wieder den Stall wechseln, Paddockbox, aber ausreichend Platz, super Heu. Sie fühlt sich dort sehr wohl.

5 Monate später bei der Kontrolluntersuchung der Sehne war alles gut, sie durfte wieder angeritten werden. Leider hatte sie dann im Rahmen der Barhufumstellung ein doofes Hufgeschwür. Von daher wieder Pause und vorsichtige Bewegung. Durch diese ganzen Behandlungen (Schmerzmittel, häufige Hufbearbeitungstermine) kamen wieder Durchfall und Kotwasser, dann wurde es wieder besser. Bis....

....sie eben jetzt das gewaschene Heu bekommt. Ich nehme schwer an, dass es das Heu ist.

Wie gesagt, haben wir die Idee, eine Portion trockenes Heu (Abends in der Haybar, damit sie die Nacht etwas zum knabbern hat) und tagsüber portioniert gewaschenes Heu.

Ich möchte sie dann jeden Tag eine Stunde bewegen, um den Stoffwechsel in Schwung zu bekommen. Heute aber war sie so schlapp, da ging maximal 5 min Trab bei 30 min Schritt im RP.

Nach wie vor kein Kraftfutter, keine Koppel, keine Leckerlies oder Äpfel oder Karotten. Beim Mineralfutter schwanke ich zwischen Glucogard und Huminomineral. Kennt das jemand?

Ach so, ihre aktuellen übrigen Blutwerte (auch die Leberwerte) sind ok. Übrigens werde ich absolut nicht schlau aus dem Insulin/Glucose-Verhältnis.

Glucose (PHO) ist 4.5 mm/l Referenzbereich ist 3.05-4.99
Insulin Bestimmung (im Rahmen Morbus-Cushing Profil) ist Insulin (LIA) 5.1 uU/ml - Referenzwert ist < 20.0
ACTH (LIA) 16.5. pg/ml ist negativ

Insulin/Glucose-Verhältnis:
23.9 + < 6.0
RISQi 0.10 -> 0.32

So steht es da, und ich verstehe es nicht.

Uff, das war jetzt ein Roman.
Meine Kernfrage dreht sich um das Abwägen - besser gewaschenes Heu oder besser die Verdauung wieder in den Griff bekommen? Den Teufel mit dem Belzebub austreiben?
Ich baue darauf, dass ich ihren Stoffwechsel durch die Bewegung ankurbele (kann ich aber nur, wenn sie nicht so schlapp dasteht wie jetzt gerade). Ich würde auf das Dauer-Heu-Waschen sehr gerne verzichten, weil es ihr dadurch nicht gut geht. Den Rest der Ernährung wie gehabt, s.o.
Was meint ihr? Danke schon einmal !!!


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 Betreff des Beitrags: Re: Insulinresistenz
BeitragVerfasst: 02.08.2022, 07:50 
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Beiträge: 11657
Hallo und herzlich Willkommen im Forum :hallo:

Wenn man 2 Stunden ein Heu wässert ist Durchfall und Kotwasser fast schon erwartungsgemäß weil sich Fäulnisprozesse einstellen.
Heu sollte nur zwischen 45 und 60 Minuten in sauberem Wasser eingelegt und dann gut durchgespült und aufgezupft zum abtropfen aufgehängt werden. Diese Zeit ist ausreichend um bis zu 30% der unstr. Kohlenhydrate zu lösen, Zeit darüber hinausgehend löst nicht mehr lässt das Heu aber verderben.

Besser wäre eigentlich du wüßtest den Zuckergehalt des Heu, hat dies einen Gesamtzucker unter 10% (Fruktan zählt übrigens NICHT dazu!) muß es nicht gewaschen werden.
Sind es ständig wechselnde Chargen und eine Lufa Analyse deshalb eher nicht denkbar könntest du selbst den Zuckergehalt mit einem Refraktometer bestimmen. schaust du:
https://wissen.sanoanimal.de/2020/04/20 ... ng-im-heu/

Wie ist denn ihr körperlicher Zustand, ist sie zu dick, hat sie Depotfett wie z.B. Kammfett?
Vielleicht magst du mal Fotos von ihr einstellen, insbesondere von der Mähnenabgewandten Seite mit Nase am Boden.
Wieviel Kilo Heu bekommt sie überhaupt genau?


Welches Basisfutter genau hat sie bisher zusätzlich bekommen und welches Mineral??

Empfehlenswert und ausgewogen ist z.B. das AllergoVital oder ReheVital.

Ich habe die von dir angegebenen Werte mal in den G/I Rechner eingegeben, komme da auf einen Quotienten aus Insulin und Glikose von 15,88 was zwar unterhalb des angestrebten Gesundwert von ü20 aber immerhin oberhalb einer kompletten IR (bis 4,5) oder kompensierten IR (4,5 bis 10) liegt.
Sind die Blutwerte komplett nüchtern oder unter, wie empfohlen, reiner Heufütterung genommen worden?

Stimmen die Meßeinheiten und Werte tatsächlich mit dem Laborzettel überein?
Ich habe nach deinen Angaben nämlich RISQI 0,44 und keineswegs 0,10 :kinn:
Auch das G/I Verhältnis ist ein anderes, MIRG ist gar nicht angegeben.

RISQI = reciprocal inverse square of insulin und stellt ein Mass für die Insulinsensitivität dar.
MIRG =modified insulin to glucose ratio und die I:G ratio (= Insulin:Glukose) spiegeln die pankreatische ß-Zellfunktion wieder.

Ist sie IR liegt die Trägheit und körperliche Schwäche nicht selten darin begründet. Es wird dann alles mögliche zugefüttert oft nicht ahnend das man damit letztlich die IR nährt.

Um etwas mehr Energie ins Pony zu bekommen könntest du unmelassierte Rübenschnitzel zufüttern, sie sind Präbiotisch, Pektinreich, fördern ein gesundes Magen/Darmbiom und haben einen etwa 1,2 fachen Energiegehalt von Heu. Wegen der enormen Quellfähigkeit machen sie bei wenig Menge gut satt.
Unter Einhaltung einer Diät sollten die Rüschnis aber in die Futterbilanz eingerechnet und entsprechend Heu abgezogen werden.
Heu hat aber den Vorteil das es mehr Kauschläge erfordert was die Speichelbildung in hohem Maß anregt und die dauerhaft vorhandene Magensäure verdünnt und abpuffert.

Kotwasser ist ein immer häufiger auftretendes Problem weil das Heu auf Grund von Wetterveränderungen häufig zu anderen Zeitpunkten gemäht wird als früher, einen langsameren Aufwuchs hat und insgesamt oftmals Ligninreicher ist als es ein Pferd gut verkraften kann. Das führt zu Dysbiosen.
Entweder man sucht sich dumm und dämlich nach einem Heu das alle Hygiene und Zuckerkriterien erfüllt wie wir es als Selbstversorger machen oder versucht dem mit eben Rüschnis oder Präbiotischem wie Flohsamen etwas entgegen zu wirken.
Bewährt hat sich auch die Gabe von Treberfreier Bierhefe, z.B. von Makana, bitte niemals Trebergebundene die am BT zu erkennen ist nutzen!

Auch wenn das ACTH derzeit keinen Anlass gibt an ein Cushing zu denken sollte das im Blick behalten werden.
Das Alter ist passend, die Sehnengeschichte nicht selten als Symptom und ebenso eine Cushinginduzierte IR.
Ein innerhalb der Referenz befindliches ACTH schließt ein ECS nicht pauschal aus, es sollte immer die klinische Beobachtung mit in die Überlegung einfließen.
Lediglich Werte im mehrere Hunderterbereich gelten als Beweisführend FÜR ein Cushing.

Wir hatten hier ein Pferd im Forum (Pinta) wo weder das ACTH noch der Dexamethason Suppressionstest ein Cushing bestätigten, beides war negativ.
Da die Symptome aber passend war hat sich die Besi irgendwann entschlossen entgegen der Tests an zu therapieren und die Stute erholte sich wie ein Cushi erwartungsgemäß darunter, entwickelte sogar bei nachlassender Wirkung des Wirkstoffes erneut Symptome die sich unter Dosisanpassung wieder relativierten.

Soweit erstmal von mir.....

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 Betreff des Beitrags: Re: Insulinresistenz
BeitragVerfasst: 02.08.2022, 08:25 
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Hallo und herzlich Willkommen auch von mir.
Wie Eff-eins schon schrieb sind 2 Stunden wässern definitiv viel zu viel des Guten. Das Heu wird insbesondere jetzt im Sommer sehr schnell kippen und schlecht werden. Das kann schon der Grund für das Kotwasser sein. 30-60 Minuten reichen tatsächlich aus, immer mit frischem Wasser.
Sollte das Kotwasser/Durchfall nicht besser werden kann auch ein zu viel an Eiweiß, Stress, etc. der Auslöser sein. Oder sogar tatsächlich der Zucker im Heu (ja auch Zucker kann abführend wirken). Das Heu testen ist generell eine gute Idee, auch mit dem Refraktometer um zumindest eine gute Tendenz zu haben.
Desweiteren schließe ich mich Eff-Eins an, da sie alles schon so wunderbar erklärt hat und ich nichts hinzuzufügen habe.
Bilder von deinem Pferd wären super

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http://www.hufrehe-forum.de/28362214nx18618/basis-info-fuer-den-reheneuling-f70/hufrehe-ecs-ems-abc-t6584.html#p128787


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 Betreff des Beitrags: Re: Insulinresistenz
BeitragVerfasst: 02.08.2022, 10:45 
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Beiträge: 11657
eff-eins hat geschrieben:

Um etwas mehr Energie ins Pony zu bekommen könntest du unmelassierte Rübenschnitzel zufüttern, sie sind Präbiotisch, Pektinreich, fördern ein gesundes Magen/Darmbiom und haben einen etwa 1,2 fachen Energiegehalt von Heu. Wegen der enormen Quellfähigkeit machen sie bei wenig Menge gut satt.

Bewährt hat sich auch die Gabe von Treberfreier Bierhefe, z.B. von Makana, bitte niemals Trebergebundene die am BT zu erkennen ist nutzen!



Die Verbindung zwischen dem Darm und dem Immunsystem
Publiziert am 1. August 2022 von Dr. Kellon
Die Funktion des Immunsystems besteht darin, den Körper vor äußeren Organismen und Substanzen zu schützen, die ihn schädigen können. Es sollte daher nicht überraschen, dass Schleimhäute, die alle zur Welt offenen Portale des Körpers auskleiden, eine hohe Immunkapazität haben. Das wichtigste davon ist das Verdauungssystem.

Das Immunsystem des Darmtraktes wird GALT genannt – darmassoziiertes lymphatisches Gewebe. Im gesamten Darmtrakt befinden sich Zellen des Immunsystems, Makrophagen und Lymphozyten unter den Darmschleimhautzellen. Strukturen, die Peyer-Pflaster genannt werden, sind den Lymphknoten sehr ähnlich und befinden sich im Dünndarm. Sie wurden die Mandeln des Darmtraktes genannt. Spezialisierte Immunzellen kleiden auch die Leber aus.


Mikroskopische Ansicht von Peyer's Patches, die unter den Auskleidungszellen des Dünndarms liegen

Mikrofaltenzellen oder M-Zellen befinden sich über Ansammlungen von lymphatischem Gewebe entlang des Darmtraktes. Die M-Zellen greifen nach Bakterien und anderem Material aus dem Darmtrakt, ziehen es dann hinein und präsentieren es den Zellen des Immunsystems. Dieses Material wird durch T- und B-Lymphozyten verarbeitet, was schließlich zur Produktion von IgA-Antikörpern führt, die in den lokalen Geweben verbleiben, um sie zu schützen. Aber das ist noch nicht alles.

Die Lymphozyten, die schließlich lokale IgA-Antikörper produzieren, werden in den Blutkreislauf freigesetzt, bevor sie in der Darmschleimhaut wieder nach Hause kommen. Dabei können sie diese Informationen mit dem gesamten Immunsystem des Körpers teilen, so dass der Rest des Körpers zirkulierende Antikörper (IgG, IgM) gegen die gleichen Organismen produzieren kann, auf die die lokalen IgA abzielen. Ein gutes Beispiel dafür, wie GALT mit dem Rest des Körpers interagiert, sind orale Impfstoffe. Mehrere orale Impfstoffe für den Menschen wurden entwickelt, unter anderem gegen Polio und Malaria. Orale Tollwutimpfstoffe in Ködern wurden verwendet, um Tollwut bei Wildtieren erfolgreich zu bekämpfen.

Die Forschung hat herausgefunden, dass Wechselwirkungen zwischen dem Immunsystem und den Bakterien, die es besiedeln, tiefgreifende Auswirkungen haben können. Probiotika sind definiert als Bakterienstämme, die in der Lage sind, sich im Darm anzusiedeln und zu überleben, die sich positiv auf ihren Wirt auswirken, indem sie das Wachstum schädlicher Bakterien unterdrücken und mit dem Immunsystem interagieren.

Zu den bisher dokumentierten Wirkungen von Probiotika gehören die Steuerung der Aktivität von Immunzellen, die Förderung der Produktion von Schutzschleim, die Verringerung von Entzündungen und die Erhöhung der Produktion von IgA-Antikörpern, was wiederum das Risiko einer allergiebedingten Bildung von IgE-Antikörpern verringert.
Präbiotika unterstützen das Wachstum probiotischer Bakterienstämme, indem sie sie füttern oder eine Umgebung im Darm aufrechterhalten, die für die Vermehrung probiotischer Stämme günstig ist. Einige haben auch direkte Auswirkungen auf das Immunsystem.

Die Ernährung selbst spielt eine wichtige Rolle für die Gesundheit des Darmtraktes und der nützlichen probiotischen Stämme, die ihn bewohnen. Qualitätsheu frei von Schimmel und andere leicht fermentierbare diätetische Zutaten wie Rübenschnitzel füttern diese nützlichen Stämme. Spezielle komplexe Kohlenhydrate aus Hefezellwand oder pflanzlichem Arabinogalactan sind starke Immunstimulatoren. Vermeiden Sie eine Überfütterung von Getreide, da dies die Dünndarmverdauung umgehen kann, um das Gleichgewicht der Organismen im Hinterdarm zu stören.


Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Darmtrakt ein wichtiger Akteur im Immunsystem ist. Es wurde geschätzt, dass 70% der körpereigenen Zellen des Immunsystems von dort stammen. Die Immunaktivität im Darm hat eine körperweite Wirkung. Eine der besten Möglichkeiten, das Immunsystem zu stärken und auszugleichen, ist die orale Verabreichung von Probiotika, Präbiotika und anderen Substanzen, die dokumentiert sind, um die Immunfunktion zu unterstützen und auszugleichen.

Eleanor Kellon, VMD

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 Betreff des Beitrags: Re: Insulinresistenz
BeitragVerfasst: 02.08.2022, 16:18 
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Registriert: 31.07.2022, 23:56
Beiträge: 14
Hallo Kathi und Alpenquarter,

herzlichen Dank für die ausführlichen Antworten. Leider habe ich auf die Schnelle kein aktuelles geeignetes Foto von meiner Süssen, ich schaue mal, ob ich die Woche eines knipsen kann. Dick ist sie eigentlich nicht, sie hat auch kein Kammfett. Die TÄ meinte, sie habe ein kleines Bäuchlein, aber ansonsten sei sie nicht wirklich dick. Aaber bei der Vorbesi stand sie mal ein Jahr auf der Koppel und bekam Struktur E und zwar nicht zu knapp.
(Ich erwähne es jetzt nur einmal und dann nie wieder - hätte ich alles gewußt, was ich heute weiss, hätte ich sie mir nicht gekauft. Aber jetzt gehört sie zu mir und da bleibt sie auch. Ich muss nur lernen, dass es mir nicht immer so zu schaffen macht, wenn etwas mit ihr ist. Seit 16 Monaten dreht sich alles um sie und das geht bei mir allmählich an die Substanz...).
Man muss natürlich bedenken, dass sie in den letzten 8 Monaten nur sehr leicht bewegt wurde, da wollen wir jetzt wieder ran und Muskeln aufbauen.
Meine Stallbesi (übrigens ein echter Schatz) wässert jetzt nur noch zwischen 45 min und 60 min, abends bekommt sie trocken, und ab morgen dann im Netz. Pferdle war heute immer noch sehr schlapp, aber das Kotwasser war weniger und der Kot schon nicht mehr nur Brei.

Ich schaue mal nach dem Refraktometer!.

Basisfutter nennt sich Django von Stena, es ist lt Hersteller geeignet für EMS-Pferde. Beim Mineral hatte wir ganz früher die Semper Cube, aber schon länger nicht mehr. Da habe ich jetzt Mühlendorfer Bio Mineral. Ich habe mir auch das Atcom Rehe Mineral angeschaut. Ich finde, es riecht sehr streng und ich bin mir nicht sicher, ob sie darauf mit Verdauungsproblemen reagiert. Dann gibt es ja noch das Glucogard, dass extra bei Insulinresistenz empfohlen wird, aber jemand meinte, da könnte die "falsche" Bierhefe drin sein, was für den Stoffwechsel nicht gut ist. Sie meinte dann wohl die trebergebundene Bierhefe, von der du geschrieben hast? Wie finde ich das nun heraus, vlt bei St Hippolyt nachfragen? Hm, leider ist das echt Neuland für mich.
Unmelassierte Rüschnis wären wohl sicher empfehlenswert. Ich bin mir nur nicht sicher, ob ich nicht abwarte, dass sich die Verdauung wieder etwas beruhigt, wo es gerade so akut ist bei ihr.

Letztes Jahr bei der Darmsanierung z.B. hatte ich den Eindruck, je mehr neues oder zusätzliches (Darmpellets, extra für sie im Labor angefertigte Bakterien, irgendwann dann auch Schwarzkümmelöl) ich ihr gebe, desto mehr reagiert sie mit Durchfall. Das Beste war dann längerfristig das qualitativ hochwertige Heu unterm Netz...

Danke, das du mir den Insulin-Glukose-Quotienten berechnet hast. Das gleiche Ergebnis habe ich auch herausgefunden, und von daher habe ich dicke Fragezeichen vor der Stirn.
Ich lade mal die Laboranalyse hoch von Laboklin, ich frage mich, wie da der Quotient berechnet wurde - auch hier gilt, ich kenne mich leider in der Matiere nicht aus, wäre ja zu schön, wenn es alles halb so wild wäre.

Mein Pferd hatte bei der Blutentnahme vorher Heu gegessen, und ich meine auch morgens ihre Handvoll Basisfutter (Blutentnahme war so um 16:00 Uhr).

Ach so, von Flohsamenschalen bekommt sie erst recht weichen Kot, genauso wie von den goldenen Leinsamen, die sie früher mal bekommen hat (jetzt streiche ich das aber, weil der glykämische Index nicht undbedenklich ist - stimmt's?) Kann man da eigentlich irgendwo nachlesen, wie hoch der glykämische Index von Futtermittel ist?

So viel erst mal für heute und nochmals Danke für die ganzen Infos :-)


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 Betreff des Beitrags: Re: Insulinresistenz
BeitragVerfasst: 02.08.2022, 16:21 
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Registriert: 31.07.2022, 23:56
Beiträge: 14
Irgendwie hat es nicht geklappt mit der Datei, ich versuche es noch mal...so, jetzt kopiere ich halt hier hinein :-)

Klinische Chemie


Parameter Ist-Wert Normwert
AP (PHO) 136 U/l < 352
G-GT (PHO) 23.1 U/l < 44
GLDH (PHO) 3.2 U/l < 13
Bilirubin ges(PHO) 14.1 µmol/l 8.6 - 59.9
Cholesterin (PHO) 2.7 mmol/l 1.81-4.66
Triglyceride (PHO) 0.38 mmol/l < 0.97
Glucose (PHO) 4.5 mmol/l 3.05-4.99
AST(PHO) 467.8 U/l < 568
LDH (PHO) 509.1 U/l + < 455
CK (PHO) 477.0 U/l + < 452
Gesamteiweiβ (PHO) 64.3 g/l 55-75
Albumin (PHO) 33.7 g/l 25-54
Globuline 30.6 g/l < 51
Harnstoff (PHO) 3.6 mmol/l 3.3-6.7
Kreatinin (PHO) 122.0 µmol/l 71-159
Phosph.-anorg(PHO) 0.8 mmol/l 0.7-1.5
Calcium (PHO) 3.1 mmol/l 2.5 - 3.4
Magnesium (PHO) 0.9 mmol/l 0.5-0.9
Kalium (POT) 4.5 mmol/l 2.8-4.5
Natrium (POT) 138 mmol/l 125-150
Eisen (PHO) 29.0 µmol/l 17.9-64.5
Zink (PHO) 14.4 µmol/l 9.2-19.9
Kupfer (PHO) 14.9 µmol/l 7.9-21.0
Selen (AAS) 107.6 µg/l 100-200

Anmerkung Selen (neu)
< 40 µg/l marginal
100 - 200 µg/l physiologisch
> 250 µg/l hoch/kritisch

Die Referenzbereiche für Fohlen (50-90µg/l) und Islandpferde
liegen zum Teil deutlich tiefer.


Bitte beachten Sie:
Die ermittelte Glucose Konzentration ist nur aussagekräftig, wenn
als Probe Natrium Fluorid oder in der Praxis abzentrifugiertes
Serum eingesetzt wurde.




Morbus Cushing Profil


Insulin-Bestimmung

Insulin (LIA) 5.1 µU/ml < 20.0

Anmerkung Insulin
Wichtig für korrekte Analysenergebnisse ist die Einhaltung der
präanalytischen Eckdaten: Nüchternprobe, zeitnahes Abzentrifugieren
und Abpipettieren des Serums sowie ständige Kühlung der Proben!



ACTH-Bestimmung

ACTH (LIA) 16.5 pg/ml

Interpretation:
Aufgrund saisonaler Unterschiede müssen die Grenzwerte
wie folgt interpretiert werden:

Interpretation ACTH (in Anlehnung an die Empfehlungen der Equine
Endocrinology Group 2017):

Mitte November bis Mitte Juli:

negativ < 30 pg/ml
grenzwertig 30-50 pg/ml
positiv > 50 pg/ml

Mitte Juli bis Mitte November:

negativ < 50 pg/ml
grenzwertig 50-100 pg/ml
positiv > 100 pg/ml

Die Werte sind als Anhaltspunkte zu sehen; individuelle Schwankungen
können Abweichungen bedingen.
Wichtig für korrekte Analysenergebnisse ist die Einhaltung der
präanalytischen Eckdaten: zeitnahes Abzentrifugieren und Abpipettieren
des EDTA-Plasmas sowie Kühlung der Proben!

Fructosamine (PHO) 311.2 µmol/l < 360

Insulin/Glucose-Verhältnis

Insulin/Glucose 23.9 . + < 6.0

Reciprocal Inverse Square of Insulin (RISQI) - "Insulinsensitivität"

RISQI 0.10 . - > 0.32

Modified Insulin to Glucose Ratio (MIRG)-"β-Zellfunktion (Pankreas)"

MIRG - . < 5.6


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 Betreff des Beitrags: Re: Insulinresistenz
BeitragVerfasst: 02.08.2022, 19:58 
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Registriert: 24.02.2012, 15:47
Beiträge: 11657
GlucoGard kannst du vergessen weil es u.a. Luzerne enthält die für EMS/IR-ler selbst in geringen Mengen ungeeignet ist, Insulin und Glukose Peaks hervorruft die unbedingt zu vermeiden sind.
Bei dem Prozentsatz an Bierhefe ist davon auszugehen das diese an Treber gebunden ist. Treber an sich ist ein wertvoller Stoff, eben nur für Stoffwechselerkrankte ungeeignet.

Zudem ist Knoblauch enthalten was, durch Studie belegt, selbst in geringen Mengen aber tgl. Gabe eine Anämie verursachen kann. Wird die Knoblauchgabe eingestellt änderten sich auch sofort die Blutwerte.

Die angegebene Basisversorgung konnte ich jetzt nicht im www unter Django finden, vielleicht hast du mal einen Link dazu oder stellst die Zusammensetzung ein?!

16 Uhr als Testzeitpunkt zur ACTH Ermittlung ist denkbar ungeeignet weil ACTH tages und jahreszeitlichen Schwankungen unterliegt und morgens am höchsten und zum Abend hin abfallend ist.
Das LDH zeigt sich erhöht was häufig auf Hämolyse, sprich falschem Probenumgang, zurückzuführen ist. Ist sicher gestellt das das erforderliche Procedere für ein EMS/ECS Profil absolut genau eingehalten wurde? Blutabnahme in ein vorgekühltes EDTA-Röhrchen, direktes Zentrifugieren des Blutes nach Blutabnahme (am besten vor Ort mit einer mobilen Zentrifuge), sofortiges Dekantieren des Plasmas in ein unbeschichtetes Röhrchen
sofortiges Einfrieren des Plasmaröhrchens.
Tiefgefrorener, schnellster Versand des Plasmaröhrchens an das Labor (vorzugsweise in dafür vorgesehene Behälter (bei Laboren zu erhalten), ansonsten in Styroporbehältnis mit Trockeneis)

Fährt man mit der Probe noch spazieren und bearbeitet sie zu spät weil nicht vor Ort zerfällt sie leider und die Werte (insbesondere Insulin, Glukose, ACTH) sind als fragwürdig einzuschätzen.
Das solltest du bitte abklären!

Die pferdischen Darmbakterien sind irgendwie so richtige Sesselpupser, bearbeiten nur was sie kennen und was in ihrer Stellenbeschreibung steht. Sollen sie anderes tun und bekommen fremde Nahrung stellen sie sich erstmal quer, nörgeln, wehren sich um die Umstrukturierungen bis sie das dann doch irgendwann tun.
Von daher ist ein gutes Heu DAS Pferdefutter schlechthin und reicht tatsächlich häufig aus den Darm zu sanieren. Und deine Beobachtung das unter dies und das und weiteren Zusatzfütterchen sogar noch Durchfall hinzu gekommen ist ist somit absolut korrekt.

Ja, Flohsamenschalen machen mitunter den Nahrungsbrei flutschiger, stellt aber ansonsten ein gutes Präbiotikum dar.

Ich denke ich würde mich auf max. einstündig gewaschenes Heu (bis du mit Refraktometer weißt ob das Waschen überhaupt erforderlich ist), das einschleichende Anfüttern von etwas Rüschnis und Treberfreie Bierhefe konzentrieren um dem Darm ein wenig Hilfe und damit später vor allem Kontinuität zu geben.

Wegen MIRG/RISQI, restlicher Blutwerte usw. schaue ich morgen nochmal in Ruhe. Ich hatte einen etwas aufregenden Tag heute und schalte jetzt erstmal den PC ab.

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 Betreff des Beitrags: Re: Insulinresistenz
BeitragVerfasst: 02.08.2022, 21:18 
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Registriert: 31.07.2022, 23:56
Beiträge: 14
Danke für deine Antwort, hm was das Procedere rund um die Blutabnahme anbelangt hoffe ich dass alles korrekt gelaufen ist, weiß es aber natürlich nicht genau. Beim nächsten Mal versuche ich einen anderen TÄ zu bekommen, das ist hier draußen allerdings recht schwer.
Ich fange allmählich an allem zu zweifeln. In zwei Wochen kommt eine Heilpraktikerin, mal gespannt, was sie sagt.
Das Futter ist unter https://www.stena-pferdefutter.de zu finden, ich hoffe der Link funktioniert!
Gute Nacht und Viele Grüße !


Zuletzt geändert von paddyolson am 02.08.2022, 21:20, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Insulinresistenz
BeitragVerfasst: 02.08.2022, 21:19 
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Registriert: 11.03.2015, 09:43
Beiträge: 706
Wohnort: Obersulm- Eschenau
Auch von mir noch zu späterer Stunde, ein herzliches Willkommen hier im Forum!

Ich schließe mich meinen Vorrednerinnen an:
Das Heu nur bis max eine Stunde wässern u dann sollte das mit dem Kotwasser u den Matschhaufen schnell besser werden.

Was die Fütterung/ Krippenfutter angeht, würde ich an deiner Stelle erst einmal alles weglassen und nur Heu füttern, denn deine Maus muss ja grad körperlich nicht viel tun, so wie ich es verstanden habe.

Falls du was füttern magst, dann kann ich dir auch die SpeediBeets/ Melassefreie Rübenschnitzel plus Bierhefe empfehlen.

Die Bierhefe hat bei meiner Stute damals auch sehr gut geholfen und das Kotwasser war nach ein paar Tagen komplett verschwunden!!

Aber fang mit einer kleinen Menge der Rübenschnitzel u Bierhefe an… mir wurde damals der Eimer um den Kopf geworfen…. Meiner Madam hat es am Anfang nicht wirklich geschmeckt, aber ich war hartnäckig und mittlerweile liebt sie die zuckerfreie Mahlzeit :2daumenhoch:

Wünsche einen schönen Restabend!

LG Tina

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 Betreff des Beitrags: Re: Insulinresistenz
BeitragVerfasst: 02.08.2022, 21:23 
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Danke schön :-) ja das werde ich mal versuchen, guter Tipp ! Liebe Grüße und gute Nacht


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 Betreff des Beitrags: Re: Insulinresistenz
BeitragVerfasst: 03.08.2022, 07:28 
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paddyolson hat geschrieben:
Danke für deine Antwort, hm was das Procedere rund um die Blutabnahme anbelangt hoffe ich dass alles korrekt gelaufen ist, weiß es aber natürlich nicht genau. Beim nächsten Mal versuche ich einen anderen TÄ zu bekommen, das ist hier draußen allerdings recht schwer.
Ich fange allmählich an allem zu zweifeln. In zwei Wochen kommt eine Heilpraktikerin, mal gespannt, was sie sagt.
Das Futter ist unter https://www.stena-pferdefutter.de zu finden, ich hoffe der Link funktioniert!
Gute Nacht und Viele Grüße !


Leider kann ich auch unter dem Link das Futter nicht finden :kinn: Vielleicht stellst du doch mal die Zusammensetzung hier ein.
Aber generell solltest du dich von dem Gedanken "EMS/Rehe (was auch immer) geeignetes Futter laut Hersteller" verabschieden. Ich kenne nicht ein Futter / Müsli dass wirklich komplett dafür geeignet ist, meist im Gegenteil- Oft viel Getreide oder Luzerne (das hat man früher zum auffüttern genommen), Trester, Treber, etc. enthalten.
Zum Rest hat Kathi schon alles gesagt

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http://www.hufrehe-forum.de/28362214nx18618/basis-info-fuer-den-reheneuling-f70/hufrehe-ecs-ems-abc-t6584.html#p128787


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 Betreff des Beitrags: Re: Insulinresistenz
BeitragVerfasst: 03.08.2022, 07:51 
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paddyolson hat geschrieben:
......goldenen Leinsamen, die sie früher mal bekommen hat (jetzt streiche ich das aber, weil der glykämische Index nicht undbedenklich ist - stimmt's?) Kann man da eigentlich irgendwo nachlesen, wie hoch der glykämische Index von Futtermittel ist?


Rübenschnitzel haben wenig Zucker, im Wesentlichen keine Stärke, hoch lösliche Ballaststoffe die leicht im Hinterdarm des Pferdes fermentiert werden, präbiotisch sind und mehr Kalorien / Energie liefern als Heu, hat gute Proteinspiegel von 9 bis 10% und ist eine gute Quelle für Kalzium.
Die Kalorienausbeute ist ähnlich wie Hafer, aber weil es fermentiert wie Heu ist produziert es keinen Blutzucker-Spike (glykämischer Index)

Quelle: Dr. Kellon "Co Products, not By-Products"


Glykämischer Index / NfE ( nicht-strukturelle Kohlenhydrate)
Der Glykämische Index ist ein Maß zur Bestimmung der Wirkung eines kohlenhydrathaltigen Lebensmittels auf den Blutzuckerspiegel.
Teilweise wird dafür auch die Bezeichnung Glyx verwendet oder die Abkürzung GI.
Je höher der Wert ist, desto schneller steigt der Blutzuckerspiegel an.
Der glykämische Index (GI) teilt die Lebens/Futtermittel hinsichtlich ihrer Fähigkeit ein, den postprandialen Blutzuckerspiegel zu beeinflussen.
Er ist primär abhängig von der Kohlenhydratzusammensetzung der Nahrung. Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass eine Kost mit niedrigem glykämischen Index günstige Auswirkungen auf Insulinausschüttung, Blutzucker- und Plasma-Fett-Profile hat, sowie kurzfristig das Sättigungsgefühl verlängern kann.
In einer amerikanischen Studie wurde Hafer willkürlich mit dem GI von 100 belegt.
An diesem Wert wurden die weiteren Futtermittel bemessen.
Ein Wert >100 zeigt einen höheren Blutglukoseanstieg nach Futteraufnahme an, ein Wert <100 einen geringeren Blutglukoseanstieg nach der Futteraufnahme im vergleich zum Hafer.

Mais________________________117
melassierter Hafer_____________105
Gerste______________________101
Hafer_______________________100
Geölter Hafer_________________86
Melassierte Luzerne____________71
Karotten_____________________51
Weizenkleie__________________37
Timotheegrasheu______________32
Luzernewürfel________________30 nicht bei EMS füttern!
Luzerneheu__________________26 nicht bei EMS füttern!
Reiskleie____________________22
Unmelassierte Rübenschnitzel____1

Aus dem amerikanischen von Anne Rodiek, Ph.D., Professor of Equine
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Zu den Grundzutaten die für EMS/IR-ler als sicher gelten zählen u.a. Sojaschalen, Rübenschnitzel, Hefe, Leinsamen. Problematisch allerdings sind Luzerne, Dextrose und Getreide.

Leinsamen ist reich an Omega-3-Fettsäuren die in anderen Nahrungszutaten fehlen, haben wenig Zucker und Stärke und hohe Mengen an leicht fermentierbaren löslichen Ballaststoffen.

Mit etwa 25% Protein sind Leinsamen auch eine ausgezeichnete Proteinergänzung mit einigen wichtigen spezifischen Vorteilen.
Sie sind eine gute Quelle für die am häufigsten defiziente Aminosäure Lysin, enthalten noch höhere Leucinwerte, die häufigste Aminosäure in der Skelettmuskulatur.
Es ist auch eine sehr gute Quelle für Methionin, die schwefelhaltige Aminosäure, die immer knapper wird. Tatsächlich ist es nahe daran, die von Bryden festgelegten Spezifikationen für das "ideale Protein" des Pferdes zu erfüllen.

Mineralisch betrachtet haben Leinsamen 2 bis 4 mal mehr Magnesium als Heu.
Das Kalzium-Phosphor-Verhältnis ist mit etwas unter 1: 2 umgekehrt, aber dies ergänzt Luzerne und die meisten Grasheu ebenfalls. Im Gegensatz zu Heu ist Leinsamen im Durchschnitt arm an Mangan, hat aber ausreichend Zink und Kupfer in korrekten Verhältnissen zueinander.

Quelle: ECIR, drkhorsesense.wordpress.com

Die glykämischen Indes/ glykämische Last und die jeweiligen Kohlenhydrate kannst du z.B. HIER nachlesen. Da liegt der Leinsamen bei:
GL: 1,1,
GI:35
KH/ 100gr.: 3

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LG Kathi
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 Betreff des Beitrags: Re: Insulinresistenz
BeitragVerfasst: 03.08.2022, 20:08 
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Registriert: 31.07.2022, 23:56
Beiträge: 14
Viielen lieben Dank für die ausführlich(en) Antwort(en), ich finde das super lieb, und extrem hilfreich (ich fühle mich Längen besser beraten und informiert als durch die TÄ...denke aber, vlt ist das einfach auch nicht ihr Spezialgebiet. Ich will sie bestimmt nicht schlecht machen, sie hat sich auch echt Mühe gegeben, aber Magen-Darm und Stoffwechsel sind vlt auch ein spezielles Gebiet in der Pferdemedizin...).
Heute ging es dem Pferdle schon viel besser, obwohl es bei uns so heiß ist! Leider hat sie gleich mal die Raufe von der Wand gerissen, haha, aber der nette Stallbesi hat sie gleich wieder repariert. Kot war vor dem "Sport" noch matschig, aber kein Brei mehr, und nach dem Bewegen konnte man schon mehr Bollen sehen. Ich fange dann demnächst an mit dem Rüschnis und der Hefe. Und super die Liste mit den Futtermitteln, das ist eine echte Fundgrube !

Hier sind die Angaben zu dem Basisfutter (wie gesagt bekommt sie immer nur eine Minihandvoll um das MiFu unterzumischen....

Stena Wiesenmüsli

Getreide- und Melassefrei
ohne Luzerne
Verdauungsfördernd
naturbelassen
nicht zusätzlich mineralisiert
geeignet für Pferde mit EMS, Cushing, PSSM etc.



Zusammensetzung

Große Wiesengräser- und Kräutervielfalt warmluftgetrocknet, Sanddorn, Obstfasern (Apfel/Traube), Ölsaatenmischung fein gecrackt (Leinsamen, Sonnenblumenkerne), Kräuter (Kamille, Fenchel, Ringelblumenblüten, Kornblumenblüten, Pfefferminze), Karottenfermentat

Inhaltsstoffe

Rohprotein 10,0 %

Rohfett 5,0 %

Rohfaser 18,6 %

Rohasche 6,4 %

Stärke 2,7 %

Zucker 5 %

Calcium 0,7 %

Phosphor 0,2 %

Magnesium 0,2 %

Natrium 0,05 %



Fütterungsempfehlung

Als Ergänzung zur angepassten Grundfutterversorgung mit Raufutter und/oder Weidegras werden ca. 100-200 g je 100 kg Körpergewicht und Tag empfohlen. 1 Liter entspricht ca. 280 g



Fütterungshinweis

Bei älteren Pferden, hastigen Fressern oder Pferden mit Zahn-, Kau- oder Schlundproblemen empfehlen wir Müsli mit Wasser anzureichern oder von Müsli auf pelletiertes Futter umzusteigen, dieses mit ausreichend Wasser einzuweichen und als Brei zu verfüttern. Bitte achten Sie auf die Flüssigkeitsaufnahme Ihres Pferdes.



Sack 15 kg


Liebe Grüße!


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 Betreff des Beitrags: Re: Insulinresistenz
BeitragVerfasst: 03.08.2022, 21:04 
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P.S. Noch eine Frage hätte ich - was haltet ihr von Grünhafer bei Insulinresistenz / EMS?


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 Betreff des Beitrags: Re: Insulinresistenz
BeitragVerfasst: 04.08.2022, 07:03 
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paddyolson hat geschrieben:
Viielen lieben Dank für die ausführlich(en) Antwort(en), ich finde das super lieb, und extrem hilfreich (ich fühle mich Längen besser beraten und informiert als durch die TÄ...denke aber, vlt ist das einfach auch nicht ihr Spezialgebiet. Ich will sie bestimmt nicht schlecht machen, sie hat sich auch echt Mühe gegeben, aber Magen-Darm und Stoffwechsel sind vlt auch ein spezielles Gebiet in der Pferdemedizin...).
Heute ging es dem Pferdle schon viel besser, obwohl es bei uns so heiß ist! Leider hat sie gleich mal die Raufe von der Wand gerissen, haha, aber der nette Stallbesi hat sie gleich wieder repariert. Kot war vor dem "Sport" noch matschig, aber kein Brei mehr, und nach dem Bewegen konnte man schon mehr Bollen sehen. Ich fange dann demnächst an mit dem Rüschnis und der Hefe. Und super die Liste mit den Futtermitteln, das ist eine echte Fundgrube !

Hier sind die Angaben zu dem Basisfutter (wie gesagt bekommt sie immer nur eine Minihandvoll um das MiFu unterzumischen....

Stena Wiesenmüsli

Getreide- und Melassefrei
ohne Luzerne
Verdauungsfördernd
naturbelassen
nicht zusätzlich mineralisiert
geeignet für Pferde mit EMS, Cushing, PSSM etc.



Zusammensetzung

Große Wiesengräser- und Kräutervielfalt warmluftgetrocknet, Sanddorn, Obstfasern (Apfel/Traube), Ölsaatenmischung fein gecrackt (Leinsamen, Sonnenblumenkerne), Kräuter (Kamille, Fenchel, Ringelblumenblüten, Kornblumenblüten, Pfefferminze), Karottenfermentat

Inhaltsstoffe

Rohprotein 10,0 %

Rohfett 5,0 %

Rohfaser 18,6 %

Rohasche 6,4 %

Stärke 2,7 %

Zucker 5 %

Calcium 0,7 %

Phosphor 0,2 %

Magnesium 0,2 %

Natrium 0,05 %



Fütterungsempfehlung

Als Ergänzung zur angepassten Grundfutterversorgung mit Raufutter und/oder Weidegras werden ca. 100-200 g je 100 kg Körpergewicht und Tag empfohlen. 1 Liter entspricht ca. 280 g



Fütterungshinweis

Bei älteren Pferden, hastigen Fressern oder Pferden mit Zahn-, Kau- oder Schlundproblemen empfehlen wir Müsli mit Wasser anzureichern oder von Müsli auf pelletiertes Futter umzusteigen, dieses mit ausreichend Wasser einzuweichen und als Brei zu verfüttern. Bitte achten Sie auf die Flüssigkeitsaufnahme Ihres Pferdes.



Sack 15 kg


Liebe Grüße!


Mich würde interessieren welche Wiesengräser drin sind sowie welche Kräuter. Ohne Deklaration finde ich das nicht gut. Außerdem würden mich die Obstfasern sowie das Karottenfermentat stören. Obst und Karotten sind unnötiger ZUcker der böse Insulinpeaks hervorrufren kann.

Grünhafer kannst du füttern

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