Hufrehe ECS EMS Borreliose

Unabhängiges Hufrehe Forum um die Pferdekrankheiten Hufrehe, Metabolisches Syndrom, Cushing Syndrom, Borreliose und weiteren Erkrankungen vom Pferd, Pony, Esel und Muli
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BeitragVerfasst: 15.12.2016, 23:28 
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Hallo,

es geht um meinen etwa 15 Jährigen Shetty-Wallach Felix.

Zur Vorgeschichte:

Wir haben ihn vor etwa 6 oder 7 Jahren "geschenkt" bekommen. Er wurde laut Aussage der Vorbesitzerin immer problemlos im Offenstall und auf der Weide gehalten, was wir auch die ersten Jahre weiterhin ohne Probleme so händelten. Im Winter stand er mit unseren anderen Ponys meistens auf einem Paddock mit kurzem Gras und bekam mehrmals täglich Heu. Bewegt wurde und wird er auch zur Zeit leider nur sehr unregelmäßig, wobei er zwar nicht gertenschlank, aber auch nicht total fett ist (keine Fettdepots am Hals oder so). Wenn er wieder fit ist, habe ich schon ein Mädchen gefunden, dass ihn dann regelmäßig bewegt (erst mal Spazieren gehen, longieren, Freispringen etc.).

Er hatte im Frühjahr und im Herbst oft mit Haarlingen zu tun, immer sehr langes Winterfell und mit den Jahren bekam er auch beim Fellwechsel schleichend immer mehr Schwierigkeiten.
Ab und zu hatte er etwas Kotwasser.

Vor ca. 2 oder 3 Jahren bekam er dann das erste Mal einen leichten Reheschub, der mit entzündungshemmenden Schmerzmitteln und einer Heu-Diät nach einer Woche wieder "weg" war.

Dann kam ein paar Monate später nochmal ein leichter Reheschub, da wir ihn aus Mangel eines Sandpaddocks wieder mit auf die Wiese ließen :oops: und danach hatten wir ca. ein Jahr Ruhe.

Dieses Jahr sind wir umgezogen, da ich eine tolle Weide mit Offenstall zur Pacht gefunden habe. Den Sommer über stand er mit auf der Weide (langes, älteres Gras) und war top fit. Auch sein Fell sah sehr gut aus und Haarlinge hatte er dieses Jahr auch nicht. Allerdings habe ich ihn auch im Mai geschoren, weil es so warm war und er immer noch seinen dicken Pelz hatte.

Als ich dann Anfang Herbst (Nachtfrost) merkte, dass er wieder leicht fühlig lief, habe ich ihn auf einen Sandpaddock umgestellt und nur noch Heu gefüttert, da ich vermutete, dass wieder ein Reheschub im Anmarsch war.

Leider wurde dann die Stute einer Bekannten, mit der er dort zusammen stand verkauft und von meinen anderen Dreien kann ich leider keinen dazu stellen, da seine Box nur mit einem Zaun von Sattelkammer und Heulager abgegrenzt ist und die mir da alles auseinander bauen würden. :roll:
Da ich nur zur Pacht da bin, kann ich auch keine größeren baulichen Veränderungen vornehmen und einfach mal eine richtige Wand in den Stall bauen...ich werde mich für nächstes Jahr um einen alten Wohnwagen o.Ä. als Sattelkammer kümmern und stehe schon mit einer Dame in Kontakt, die ein (zaunsicheres) Pony mit Hufrehe hat und einen geeigneten Stall sucht.

Die anderen Pferde sind aber in Sicht-und Rufweite, da ist nur ein Stromzaun zwischen. Ich machte ihm immer zwei kleine Heu-Netze voll, so hatte er immer etwas, wobei er davon auch meistens etwas über gelassen hat und von selber Pausen einlegte, also er hat nicht rund um die Uhr gemampft.

Dann ist er anscheinend letzte Woche Samstag nachts abgehauen und zu den anderen auf die Wiese :roll: . In der Nacht hat es total gefroren und am nächsten Tag fand ich ihn schwankend, unterkühlt (trotz dickem Winterfell) und mit Kreislaufproblemen auf der Weide :cry: .

Ich hab sofort den TA gerufen und erst mal zwei Decken drauf gelegt. Dann habe ich ihn die 30m zum Stall/Sandpaddock fast getragen. Wir haben eine dreiviertel Stunde benötigt, da er kaum laufen konnte.

Der TA hatte erst den Verdacht Kreuzverschlag, da seine Hufe nicht warm waren und auch keine Pulsation fühlbar, aber beim abdrücken mit der Hufzange zeigte er deutliche Schmerzanzeichen, während er beim Abtasten des Rückens unempfindlich reagierte.

Also bekam er eine Spritze für den Kreislauf und für ein paar Tage Schmerzmittel, die ich mit einer handvoll AlpenGrün Müsli von Agr*** fütterte. Außerdem bekam er für drei Tage eine Decke, da er anscheinend nicht genügend Energie hatte um sich selbst warm zu halten.

Inzwischen bekommt er keine Schmerzmittel mehr. Er liegt zwar viel, aber läuft schon wieder besser, wenn er denn läuft. Da es sehr mild geworden ist bei uns, hab ich die Decke wieder abgemacht und er kommt gut zurecht. Er frisst allerdings weniger. Ich mache ihm immer ein kleines Heu-Netz voll (ich muss mir mal eine Waage zu legen) und da bleibt immer ungefähr die Hälfte über. Er hat auch etwas abgenommen und hat jetzt eine gute Figur, sollte meiner Meinung nach aber nicht noch viel mehr abnehmen...

Am Mittwoch hatte ich den TA da für ein großes Blutbild und einen ACTH Test. Das genaue Ergebnis bekomme ich noch zugeschickt, aber er hat einen Selenmangel und der ACTH-Wert liegtwohl im obersten Normbereich.

Das mit dem Heu-wässern wusste ich noch nicht, werde ich aber ab morgen machen. Und ich werde es wohl mal mit Pergolid bei ihm versuchen...

Ich weiß (jetzt), dass die Haltung und Ernährung die letzten Jahre über für ihn nicht gerade optimal war und bin sehr bemüht, dass nun zu ändern. Deshalb bin ich auch über alle Tipps, Ratschläge und Erfahrungen dankbar :helpb: .

Das Blutbild werde ich einstellen, sobald es mir vorliegt und auch ein aktuelles Bild von ihm.

Und ich finde es echt klasse, dass ihr hier so ein tolles und vor allem informatives Forum auf die Beine gestellt habt! :daumenhoch:

LG Minchen


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BeitragVerfasst: 16.12.2016, 10:04 
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Hallo Minchen (hi hi, unsere Ponystute die Hermine heißt wird oft so von uns genannt) und ein herzliches Willkommen im Forum :hallo:

Oh je, dann hat das arme Shettylein ja richtig Schlimmes erlebt als er ausgebüxt ist.

Das du das Blutbild einstellen möchtest wenn es vorliegt ist eine gute Idee, zusammen mit Bildern (Körper und wenn machbar auch Hufbilder gemäß der Anleitung im ABC meiner Signatur) deines Süßen hilft es uns uns ein Bild der Gesamtsituation zu machen was ohne dies schwer ist.

Sind die Hufe mal geröntgt worden?

Was wurde jetzt unter der sehr offensichtlichen Hufrehe an Maßnahmen am Huf selbst getroffen, trägt er ein Hufpolster, sind die Hufe Rehegerecht zubereitet worden?

Steht er auf einem weichen, formbaren Untergrund sodass er seine Hufe für ihn komfortabel hinstellen kann?

Welches Schmerzmittel hat er bekommen? Der Wirkstoff Phenylbutazon ist ein Hochwirksamer und preiswert ausserdem, leider kann es bei Nichtvertragen was insbesondere bei Ponys immer wieder beobachtet werden eine Hufrehe auslösen oder eine Bestehende unterhalten.
Auch wenn dies in der Literatur meines Wissens keine Belege dafür gibt sind die Erfahrungen Vieler, auch meine eigene bei meiner Hermine, andere.

Hast du nur ein BB plus ACTH beauftragt oder wie es sinnvoll wäre ein kombiniertes ECS/EMS Profil?
Stoffwechselerkrankungen EMS, Insulinresistenz (IR) und das ECS haben leider sich überlagernde Symptome weshalb es gilt diese gegeneinander abzugrenzen bzw. jedes für sich diagnostiziert zu haben um das GESAMTmanagement darauf aufzubauen.

Die Hufrehe ist eine Erkrankung wo ALLES passend sein muß, sowohl die fachlich adäquate Hufzubereitung/Unterstützung, die Fütterung und Haltung sowie die Arbeit die ja leider unter oder nach einem Hufrehegeschehen zunächst gar nicht bzw. wenig moderat ausfallen kann.

Die IR gibt es übrigens als eigenständige Erkrankung oder auch als Symptom vom ECS und EMS.

Da ein Cushing auch massiven Einfluss auf den Kohlenhydratstoffwechsel ausübt kann sich eine Cushinginduzierte IR zeigen oder aber eine Bestehende sich weiter ausprägen.
Von daher gehört zur Erstdiagnostik immer das genannte Gesamtprofil!!

Robustrassen, wozu eben auch Ponys zählen sind genetisch bedingt häufig IR veranlagt das ihnen das Überleben in Kargheit sicher aber am gut gemeint gefüllten Trog, unpassendem Futter und Weidegang oft ins Krankhafte kippt.

Ein Organismus kann das oftmals viele Jahre kompensieren bis das Stoffwechselfass einfach überläuft und eine Hufrehe zu beklagen ist.
Er wird also früher nicht Weidegang und Futter wie Alpengrün Mülis vertragen haben sondern er wird es vermutlich lediglich kompensiert haben.

Das er jetzt einen ACTH im oberen Referenzbereich hat ist leider nicht Beweisführend FÜR ein ECS, eindeutige Werte siedeln sich zumeist im mehrere Hunderterbereich an.
Allerdings schließt ein innerhalb der Referenz befindliches ACTH oder sogar negativer Dexamethason Suppressionstest (bitte nicht bei Reheleins wegen des Dexamethasons machen) ein Cushing nicht pauschal aus.
Pinta von Ultra aus diesem Forum war z.B. so ein Fall.

Allerdings behandelt man nicht ausschliesslich Werte sondern muß auch gerade bei ECS Verdacht die klinische Beobachtung mit einfliesen lassen.

Fellwechselstörungen, oder viel Fell (Hirsutismus) das aber nicht funktionell ist (ECS hat u.a. Thermoregulationsstörungen als Symptom) und wiederholte Hufrehen, Leistungseinbrüche und abmagern zum Winter hin (ACTH erlebt sein jahreszeitliches Hoch im September auch bei gesunden Pferden, bei Cushis teigt dieser oft ungleich höher an) sind schon recht deutliche Auffälligkeiten die tatsächlich an ein ECS denken lassen.

Warten wir nun mal die Ergebnisse des Labors ab und die Beantwortung meiner Fragen und das Einstellen von Bildern.

Alles bisher gesagte ist reine Theorie als Einstieg in die Ursachenforsschung für ein Hufrehegeschehen, speziell für dein Pony bekommen wir das gemeinsam schon alles aufgedröselt.

Wenn du Fragen hast dann immer her damit! :mrgreen:

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LG Kathi


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BeitragVerfasst: 16.12.2016, 12:27 
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Hallo,


erst mal vielen Dank für deine sehr informative Antwort, eff-eins!

Habe mir eben mal die Anleitung für die Bilder durchgelesen....denke aber, dass die Huffotos von unten wohl momentan nicht möglich sind (außer das geht, wenn er dabei liegt?).
Es war bei den leichten Reheschüben schon so, dass Felix die Hufe dann entweder nicht gegeben hat oder falls doch, schon vorsichtiges Säubern sehr unangenehm fand. Aber ich kann ja erst mal Bilder von vorne, von der Seite und vom ganzen Körper machen (nachdem ich seine Walle-Mähne irgendwie gebändigt habe :roll: ).

Was mir noch eingefallen ist heute Nacht: Er hat vor ein paar Wochen angefangen zu schwitzen, vor allem auf dem Rücken und manchmal auch an der Brust. Ich vermutete, dass das daher kam, weil er so dickes Fell hatte und es hier noch so mild war. Wollte ihn aber nicht scheren, da wir manchmal schon sehr frostige Nächte hatten und unsere Ponys Decken gerne selbstständig abmachen. :haukopf:

Die leichten Reheschübe hatte er hauptsächlich an den Hinterhufen, jetzt scheinen alle vier betroffen zu sein.

Ich muss die Tütchen vom Schmerzmittel heute Nachmittag mal aus dem Müll sammeln, dann kann ich euch sagen, was genau das war :?

Die Hufe habe ich noch nie röntgen lassen und er trägt auch kein Polster o.Ä. :oops: Muss das ein TA machen oder kann man das evtl. auch selber machen? Warum hat der TA das denn nicht mal gesagt? Das Schlimmste war ja am
4.12.16 (mit den Kreislaufbeschwerden etc.). Ihm geht es schon besser, würde es ihm etwas bringen, da jetzt noch ein Polster anzulegen?

Er steht auf weichem Sand (sowohl im Paddock als auch im Stall). Im Stall hat er auch eine dicke Schicht Stroh, werde mich aber um Späne kümmern, nachdem ich gelesen habe, dass das weicher sein soll.

Ich habe nur ein großes Blutbild und einen ACTH-Test machen lassen...kann man auf EMS und IR noch nachträglich testen lassen oder muss dann alles nochmal neu gemacht werden?

Der TA meinte, man könnte es jetzt entweder mit Pergolid versuchen oder nochmal bis zum Sommer abwarten und dann den ACTH- Wert nochmal testen...Ich bin am Überlegen, nochmal einen anderen TA drauf gucken zu lassen, da ich es schon seltsam finde, dass nicht mal auf ein Röntgenbild oder ein Hufpolster hingewiesen wurde. Allerdings habe ich inzwischen so ziemlich alle Tierärzte in dieser Gegend hier schon mal ausprobiert und so 100% waren die alle nicht....Ich werde nochmal Bekannte von mir fragen, die haben eine TA, die auch viel homöopatisch arbeitet und sich wohl richtig viel Zeit für ihre Patienten nimmt. Die wohnt allerdings auch nicht gerade bei mir um die Ecke :(


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BeitragVerfasst: 16.12.2016, 13:40 
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Hm, hauptsächlich an den Hinterhufen finde ich persönlich ungewöhnlich weil Hufrehe oftmals eher an den vorderen Hufen auftreten aber natürlich auch alle Vier betroffen sein können.

Du solltest ihn jetzt wegen Bildmaterial für uns nicht quälen und wenn wir keine Sohlenbilder haben ist das nicht schlimm. Im Liegen kannst du selbstverständlich Sohlenbilder anfertigen, Seitenbilder sind allerdings besser im Stehen auf ebenem Untergrund beurteilbar.
Wie gesagt, nur was geht, bitte niemals nicht zwangsbewegen!!!

Ponys können mitunter wegen ihres geringeren Körpergewichtes ohne einen speziellen Rehebeschlag auskommen, allerdings sind da Hufschuhe mit halbmondförmig ausgesparter Spitze im Zehenbereich schon sinnvoll um dem Hufbein eine gewisse Unterstützung angedeihen zu lassen und die Hufbeinspitze schwebend zu wissen.

Röntgenbilder sind generell aber gerade bei Reheleins die nicht die erste Hufrehe erleiden ein unbedingtes Muß !!

Der Huf muß dem aktuellen Röntgenbild entsprechend durch einen Reheerfahren HS zubereitet werden um überhaupt die Chance auf Ausheilung zu bekommen was wenn man ihm durch Kapselbearbeitung die Chance dazu gibt stets sein bestreben ist.
Wird z.B. die typische schnabelnde Zehe nicht gekürzt führt dies zu immer neuen schmerzhaften Zerreisssungen des Hufbeinträgers (Verbindungsschicht zwischen Hornkapsel und Hufbein, unten als weiße Linie erkennbar) was die Ausheilung be oder schlimmsten Falles verhindert.

Auch muß alle Last weg vom nicht mehr tragfähigen Tragrand und Hufbeinspitze auf den hinteren Hufbereich verlagert werden wo der Strahl zum mittragen heran gezogen wird.
Werden diese Maßnahmen nicht oder unzureichend getroffen rotiert das Hufbein oder/und senkt sich herunter und perforiert mit Pech die Sohle (Hufbeindurchbruch).

Du mußt bedenken das dadurch das diese elastische Verbindung (Hufbeinträger) von Hufbein und Hornkapsel Rehebedingt ge oder zerstört ist, das Hufbein ist also völlig haltlos innerhalb der Hornkapsel.

Auch jetzt kannst du noch mit einer Notfallpolsterung viel erreichen das es ihm komfortabler wird und die Schmerzen reduziert werden.
HIER KLICKEN ZUM NOTFALLPOLSTER

Im ABC meiner Signatur sind verschieden Berichte zu Hufrehe, wie Animation, Hufpolster, Fachinformation Duplo und entsprechendes Video das sehr gut zeigt WAS der Rehehuf an Bearbeitung und warum braucht, enthalten und ein stöbern darin hilft dir sicher dich einzulesen und mehr Verständnis für die Vorgänge zu bekommen.

Nicht das wir dir das nicht gerne erklären, aber da ist eben viel Input das man sich auch mal Etappenweise wenn Zeit und Muße ist zu Gemüte führen kann.

Das vermehrte und insbesondere partielle Schwitzen in Ruhe wird sowohl bei einer IR als auch beim ECS beschrieben......du siehst auch hier wäre eine Abgrenzung durch alle Laborparameter sinnvoll.

ACTH und Insulin sind sehr empfindlich und haben nur eine Halbwertzeit von ca. 4 Minuten und benötigen darum einen besonderen Probenumgang (siehe ABC m. Signatur unter EMS/ECS Profil) um nicht falsch erniedrigt auszufallen. Ein Nachordern, besonders von Insulin sehe ich da als eher nicht mach bzw. brauchbar aber fragen kannst du ja mal.
Ansonsten würde ich wirklich sowohl Insulin, Glukose und ACTH nochmals beauftragen und auf die Einhaltung des Probenumganges bestehen/achten.

Wir verwenden hier den IR-Calculator in dem der Glukose zum Insulinwert zueinander (aus dersselben Probe!!) interpretiert wird um einen Hinweis auf ein EMS oder die IR zu bekommen.

Ob es sinnvoll ist mit Pergolid anzutherapieren (wenn bitte unbedingt einschleichend, siehe ABC!!!) vermag wohl derzeit niemand mit so wenig Infos wie aktuell bei nicht eindeutigem oder sogar unauffälligem ACTH zu sagen.

Auffällig sind zusammengefasst eben das er im Herbst dieses Jahres anfing Fühligkeit zu zeigen was mit dem Anstieg von ACTH ab Sommersonnenwende bei gleichbleibender Haltung und Fütterung passend ist. = Cushinginduzierte IR, IR Prädispostion, wiederholte Hufrehen = IR, EMS, ECS, vermehrtes schwitzen =IR, ECS, EMS, Fellwechsel verzögert bzw. unvollständig= ECS, gestörte Thermoregulation, frieren, schwitzen= ECS.

Hat er eigentlich auch Rückenmuskulatur abgebaut?

Dein TA hat insofern Recht als das bei nicht eindeutiger Diagnose durch ACTH ein nachtesten nach drei Monaten sinnvoll ist.
Da es aber weitere dem ECS zuzuschreibende Auffälligkeiten gibt UND aktuell eine Hufrehe würde ich die Diagnostik vorantreiben wollen und das EMS/ECS Gesamtprofil veranlassen, Hufe röntgen lassen und mal alles aufschreiben was in der klinischen Beobachtung anders bei ihm geworden ist und dann alles mal auswerten und als Entscheidungshilfe nutzen.


Da ACTH übrigens ein Stresshormon ist kann eine geringfügige Erhöhung in Schmerzen, Separieren eines Herdentieres uvm. begründet sein.

PS:
Mit Homöopathie ist kein ECS therapierbar und auch vom immer wieder in diesem Zusammenhang genannten Mönchspfeffer sollte Abstand genommen werden.
Zudem ist es nachweislich nicht befähigt ACTH abzusenken was einzig dem Goldstandart Prascend obliegt.

Unter einer Hufrehe ist Entlastung des Stoffwechsel oberstes Gebot, also einstündig gewaschenes Heu das Bedarfsgerecht abgewogen sein sollte.

Ist eigentlich eine Vergiftung durch JKK oder anderes ist bei deinem Pony auszuschliessen?

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LG Kathi


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BeitragVerfasst: 16.12.2016, 14:51 
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Ja, das es an den Hinterhufen ungewöhnlich ist, sagte mir meine Huforthopädin auch schon. Deshalb empfahl sie mir, mal auf Cushing testen zu lassen.

Ich habe meiner Huforthöpädin letzte Nacht auch noch die Ergebnisse der Untersuchung geschrieben, und gefragt, ob ein Röntgen der Hufe sinnvoll wäre und wie wir bei einer Bearbeitung nun am besten weiter vorgehen.
Daraufhin antwortete sie mir, dass Pferde, die Rehe hatten, ganz steile Trachten bekommen um die Beugesehne etc. zu entlasten und man daher die Trachten auf keinen Fall kürzen sollte. Außerdem sollte man die Belastung vom Hufbeinträger nehmen, also die Pferde auf die Sohle stellen und den Hebel der Zehe, der immer bei einer Rehe entsteht langsam raus wachsen zu lassen.Also Zehe immer kürzen, aber nicht komplett weg knipsen um zu vermeiden, dass die Blättchenschicht frei gelegt wird, austrocknet und vernarbt.
Sie sagt, so schnell würde ein Hufbein nicht rotieren und wenn, kann man es nicht rückgängig machen und der Zustand normalisiert sich erst nach ca. einem Jahr, wenn die Reheschäden aus der Hufkapsel herausgewachsen sind. Stimmt das so, oder muss man da noch etwas beachten bzgl. der Bearbeitung?

Ich werde mal sehen, dass ich die Hufe röntgen lasse. Den Hufverband bekomme ich wohl erst Montag organisiert, da ich es erst dann in den Baumarkt schaffe. Mal abgesehen davon, dass er wie gesagt, die Hufe momentan auch nicht geben kann und ich das mit viel Ruhe und Geduld machen muss, wenn er mal liegt. Vielleicht ist es ja auch bis Montag wieder etwas besser und geht im Stehen. Mal sehen.

Hier überhaupt einen vernünftigen und vor allem zuverlässigen Hufpfleger/Orthopäden o.Ä. zu finden ist schon eine Lebensaufgabe :? . Ich bin so froh, bei meiner jetzigen Huforthopädin gelandet zu sein. Sie kommt immer zu den vereinbarten Terminen, hat eine ganz ruhige Art und erklärt auch alles was sie tut oder wenn man mal fragen hat. Das ist hier in meiner Gegend leider überhaupt nicht selbstverständlich.

Werde dann lieber nochmal eine neue Probe für den Insulin, Glucose und ACTH Wert nehmen lassen...ich meine, dass der TA bei der jetzigen Probe auch diese speziellen Röhrchen benutzt hat. Die Proben sind auch noch am gleichen Tag im Labor gewesen.

Den Rücken werde ich mir nochmal genau ansehen, aber eigtl. ist mir da bis jetzt nichts aufgefallen. Er war aber ja auch nicht wirklich trainiert, sodass das vermutlich nicht so schnell auffallen würde, wenn etwas Muskeln fehlen würden... :kinn:

Also JKK habe ich auf meiner Wiese noch nirgends gesehen, aber da ich 3 Hektar habe insgesamt, hab ich da ja auch nicht jede Ecke im Blick :oops: . Den anderen drei Pferden geht es aber hervorragend, von daher glaube ich nicht, dass das die Ursache ist... Ich denke auch nicht, das er das fressen würde, er gehört nämlich eher zu der wählerischen Sorte. Vor ein paar Jahren wollte ich mal eine Kräuterkur zur Entgiftung der Leber und Niere machen, aber er fand die Kräutermischung überhaupt nicht tragbar :roll: . Und die haben noch echt viel Gras und auch immer etwas Heu zum Knabbern zur Verfügung, sodass ich mir auch nicht vorstellen kann, dass die vor lauter Hunger JKK o.Ä. fressen würden.

Ich weiß natürlich, dass Cushing nicht homöopathisch therapiert werden kann und das Mönchspfeffer nichts bringt, hab ich auch schon gehört. Ich dachte nur, dass ich vielleicht nochmal einfach einen anderen TA rauf gucken lassen sollte und da ich hier bei mir schon alle durch habe, fiel mir nur noch die TA meiner Bekannten ein, die sich eben für die Untersuchungen viel Zeit nimmt und vielleicht auch homöopathisch noch unterstützen kann.


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BeitragVerfasst: 16.12.2016, 16:06 
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minchen hat geschrieben:

Daraufhin antwortete sie mir, dass Pferde, die Rehe hatten, ganz steile Trachten bekommen um die Beugesehne etc. zu entlasten und man daher die Trachten auf keinen Fall kürzen sollte.

Meine Kommentare sind jetzt unter Vorbehalt weil sich beim Übermitteln von Gesagtem schnell Fehler einschleichen und ich niemanden, möglicher Weise dann zu Unrecht auf die Füße treten mag.

Oh Oh, das Trachtenhochstellen ist wenn überhaupt eine zeitlich begrenzte Sofort-Maßnahme weil man ohne parallel andere Maßnahmen zu ergreifen damit erstens Druck auf die Zehe bzw. Hufbeinspitze die unbedingt ohne Druck bleiben muß bringt und auch schnell einen Bockhuf damit zaubern kann.
Oft ist es sogar erforderlich die Trachten zu kürzen um eine harmonische Hornkapsel zu erarbeiten die überall zum Hufbein parallel liegt was dem Huf überhaupt erst ermöglich in Anbindung, gesund herunter wachsen zu können.

Der Huf wird dann nicht selten im selben Arbeitsgang mittels Keilen wieder erhöht werden um eben nicht zu viel Zug auf die Sehne auszuüben....

HIER NACHZULESEN
Ob an den Trachten überhaupt und wenn was gemacht werden muß zeigen Röntgenbilder ganz klar auf auf die keinesfalls verzichtet werden sollte will man fachlich Rehegerecht und den Gegebenheiten entsprechend arbeiten.



Außerdem sollte man die Belastung vom Hufbeinträger nehmen, also die Pferde auf die Sohle stellen und den Hebel der Zehe, der immer bei einer Rehe entsteht langsam raus wachsen zu lassen.Also Zehe immer kürzen, aber nicht komplett weg knipsen um zu vermeiden, dass die Blättchenschicht frei gelegt wird, austrocknet und vernarbt.

Irrtum, die Zehe wird deutlich gekürzt oder aber sogar eine Rinne unterhalb des Kronsaumes geschnitten damit der Huf in Anbindung herunter wachsen kann ohne das der Hufbeinträger immer wieder erneut zerreissst weil er von unten Druck bekommt.
Je nach Ausprägung der Hufrehe kann es sogar erforderlich sein den sich bildenden s.g. lamellaren Keil (Narbenhorn) durch eine Resektion zu entfernen.
Nur auf die Sohle stellen darf man das Tier nicht sondern sollte auch den Strahl der hoffentlich prominent ausgeprägt ist und selbst nach der Hufzubereitung bleibt mit einbeziehen.

QUELLE, oder QUELLE


Sie sagt, so schnell würde ein Hufbein nicht rotieren und wenn, kann man es nicht rückgängig machen und der Zustand normalisiert sich erst nach ca. einem Jahr, wenn die Reheschäden aus der Hufkapsel herausgewachsen sind. Stimmt das so, oder muss man da noch etwas beachten bzgl. der Bearbeitung?

Eine Rotation ist schon reversibel wenn die Hufrehebehandlung entsprechend ausgeführt, der Huf einmal gesund in Anbindung herunter gewachsen ist und eine regelmässige Hufbearbeitung erfährt.
Eine Hufbeinsenkung hingegen ist etwas Bleibendes und meistens ist im Anschluß eine dünne und empfindliche Sohle zu beklagen und wenn es sehr weit abgesunken ist auch Probleme beim Abfussungsvorgang der verkürzt ausgeführt wird weil ........lt. EQUIVET INFO

Ein Folgeproblem, das sich aus einer Hufbeinsenkung ergibt, betrifft das Hufgelenk. Der Beweglichkeitsspielraum beim Abfußen veringert sich mit zunehmender Absenkung. Dadurch werden die Gelenkkapsel sowie die Seitenbänder gequetscht, was zu Schmerzen und Entzündungsreaktionen des Hufgelenkes führen kann. Aber auch allein schon durch die mechanische Einschränkung der Beweglichkeit verändert sich der Gang und das Abrollverhalten des Pferdes


Ich werde mal sehen, dass ich die Hufe röntgen lasse. Den Hufverband bekomme ich wohl erst Montag organisiert, da ich es erst dann in den Baumarkt schaffe. Mal abgesehen davon, dass er wie gesagt, die Hufe momentan auch nicht geben kann und ich das mit viel Ruhe und Geduld machen muss, wenn er mal liegt. Vielleicht ist es ja auch bis Montag wieder etwas besser und geht im Stehen. Mal sehen.

Babywindeln als Polster eignen sich hervorragend wenn der Patient nicht gut stehen kann.

Hier überhaupt einen vernünftigen und vor allem zuverlässigen Hufpfleger/Orthopäden o.Ä. zu finden ist schon eine Lebensaufgabe :? . Ich bin so froh, bei meiner jetzigen Huforthopädin gelandet zu sein. Sie kommt immer zu den vereinbarten Terminen, hat eine ganz ruhige Art und erklärt auch alles was sie tut oder wenn man mal fragen hat. Das ist hier in meiner Gegend leider überhaupt nicht selbstverständlich.

Das Problem kennen wir alle, oberste Priorität hat aber die fachliche Kompetenz an Problemhufen was manchmal auch einen Wechsel des Hufbearbeiters zur Folge hat (haben muß)

Werde dann lieber nochmal eine neue Probe für den Insulin, Glucose und ACTH Wert nehmen lassen...ich meine, dass der TA bei der jetzigen Probe auch diese speziellen Röhrchen benutzt hat. Die Proben sind auch noch am gleichen Tag im Labor gewesen.
Ah ja, dann hat er wohl Trasylolröhrchen verwendet, trotzdem muß zeitnah abzentrifugiert werden.Schön das du, wenn es nicht doch mitbeauftragt war die genannten Werte noch nachtesten lässt :2daumenhoch:

Den Rücken werde ich mir nochmal genau ansehen, aber eigtl. ist mir da bis jetzt nichts aufgefallen. Er war aber ja auch nicht wirklich trainiert, sodass das vermutlich nicht so schnell auffallen würde, wenn etwas Muskeln fehlen würden... :kinn:

Ein unbehandelter Cushi sieht oft im Rücken wie eine Hängebrücke aus mit dadurch deutlichem Pendelabdomen, das dürfte dir sicher auffallen wenn dem so wäre.

Also JKK habe ich auf meiner Wiese noch nirgends gesehen, ......

Nein, es war auch nur so eine Idee die man nicht ganz wegschieben sollte, ebenso nette Spaziergänger die Unpassendes füttern.

Ich weiß natürlich, dass Cushing nicht homöopathisch therapiert werden kann und das Mönchspfeffer nichts bringt, hab ich auch schon gehört. Ich dachte nur, dass ich vielleicht nochmal einfach einen anderen TA rauf gucken lassen sollte und da ich hier bei mir schon alle durch habe, fiel mir nur noch die TA meiner Bekannten ein, die sich eben für die Untersuchungen viel Zeit nimmt und vielleicht auch homöopathisch noch unterstützen kann.

Ich wollte es auch nur vorsorglich erwähnt haben denn es ist erfahrungsgemäß immer eine Frage der Zeit wann Mönchspfeffer zur Diskussion gestellt wird.
Gerade auch weil vielfach angenommen wird damit könne man nichts falsch machen bei einem nicht eindeutig diagnostizierten ECS


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LG Kathi


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BeitragVerfasst: 17.12.2016, 21:32 
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Hallo,

also sein Rücken sieht definitiv nicht aus wie eine Hängebrücke. Ich werde die Tage mal Bilder von ihm machen, hab es gestern und heute leider immer erst im Dunkeln zum Stall geschafft. Felix geht es jedenfalls wieder etwas besser, er liegt nicht mehr ganz so viel und scheint auch auf dem Paddock ab und zu mal die Ecke zu wechseln (zumindest liegen die Haufen mal ein paar Meter auseinander :grin: )

Die Schmerzmittel die er bis vor einigen Tagen vom TA bekam heißen "DANILON EQUIDOS". Als Wirkstoff sind "Suxibuzon" und "Chinolingelb" angegeben.

Das Blutergebnis ist heute endlich gekommen. Ich hänge es mal hier an (hoffentlich klappt es :oops: ):

Dateianhang:
Blutbild%20klein.jpg


Ich hab mir mal erlaubt, das Bild zu vergrößern. So ist es zwar unscharf, aber immerhin leserlich. Nicht jeder hat ein dafür geeignetes Programm. LG schnulli


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BeitragVerfasst: 18.12.2016, 13:33 
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Eigenschaften / Wirkungen
Suxibuzon ist eine synthetische, gut magenverträgliche Vorstufe (Prodrug) des bewährten Wirkstoffs Phenylbutazon. Nach oraler Aufnahme wird Suxibuzon aus dem Magen-Darm-Trakt resorbiert und in der Leber metabolisiert. Dabei entsteht Phenylbutazon mit den bekannten antiphlogistischen, analgetischen und antipyretischen Wirkungen. Der Wirkungsmechanismus beruht auf einer Hemmung des Enzyms Cyclooxygenase, welches für die Synthese von Prostaglandinen erforderlich ist. Prostaglandine sind an der Uebertragung peripherer Schmerzsignale und an der Entwicklung von Entzündungen beteiligt.
Suxibuzon ist als Vorstufe von Phenylbutazon besser magenverträglich als Phenylbutazon.

Quelle

Hm, wir haben hier ja schon mitunter erlebt das Hufrehen durch Phenylbutazon quasi unterhalten wurden und nach einem Wechsel auf einen anderen Wirkstoff sich sofort Verbesserung zeigte.
Ich frage mich ob sich das mit dem Prodrug vielleicht ähnlich verhalten könnte :weißnich:
Ich denke das ich an deiner Stelle wenn Schmerzmittel benötigt werden sollten auf Metacam oder Finadyne ausweichen würde um sicher zu gehen das keine "Unverträglichkeit" vorliegt die dem Pony die Hufe so schmerzhaft macht.

Der Glukosewert ist deutlich erhöht, wie war denn die Fütterung in zeitlicher Abfolge zur Blutentnahme oder wurde nüchtern Blut genommen?
In dem Zusammenhang wäre eben ein Insulinwert schön gewesen denn einzelne Parameter zu beurteilen macht keinen Sinn und sie sagen eigentlich wenig bis gar nichts aus.


ACTH ist so gering erhöht das es durchaus im Hufrehegeschehen begründet sein kann da dies ein Stresshormon ist, auch Glukose bleibt übrigens von Stress nicht unbeeinflusst.
Für ein Cushing spricht für mich persönlich zumindest dem Labor nach nichts.

Allerdings muß ACTH zu Beginn der Erkrankung noch nicht dauerhaft erhöht sein und man sollte unbedingt die klinische Beurteilung mit in die Überlegungen einbeziehen bevor man antherapiert was euer Wert allein überhaupt nicht rechtfertigt.

Auch der CK kann durch Schmerzgeschehen beeinflusst werden aber es sind zudem noch ALT und LDH erhöht was sicher von schnulli besser beurteilt werden kann als von mir.

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BeitragVerfasst: 18.12.2016, 16:52 
CK und LDH werden erhöht sein, weil der Lütte viel gelegen hat, sich nicht bewegt hat. Das sind beides Muskelwerte, die in die Höhe gehen, wenn die Muskeln nicht richtig arbeiten. Auch bei Tritten oder anderen Muskeltraumen können diese Werte hoch sein. Beim Menschen ist der LDH ein Indikator für Herzinfarkt (das Herz ist ja auch ein Muskel). ALT kommt auch im Muskel vor, ist also nicht nur in der Leber vorhanden. Und da das hier das einzige Leberenzym ist, welches erhöht ist, würde ich davon ausgehen, dass die Leber nicht unbedingt geschädigt ist. Es kann auch eine Hämolyse stattgefunden haben, dann ist die ALT auch erhöht. Auch Medikamente lassen dieses Enzym ansteigen. Könnte also auch in der Gabe vom Schmerzmittel begründet sein.

Insgesamt würde ich auch nicht auf ein Cushing-Syndrom schließen (unter der Voraussetzung, dass die Blutabnahme und Bearbeitung der Probe korrekt war). Alle anderen Werte würde ich im Frühjahr kontrollieren, wenn man durch die akute Phase der Rehe durch ist. Über Selen würde ich mir keine Gedanken machen, auch, wenn der TA vielleicht sagt, man sollte es substituieren. Ich würde es nicht tun.


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BeitragVerfasst: 18.12.2016, 17:12 
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schnulli hat geschrieben:
CK und LDH werden erhöht sein, weil der Lütte viel gelegen hat, sich nicht bewegt hat. Das sind beides Muskelwerte, die in die Höhe gehen, wenn die Muskeln nicht richtig arbeiten. Auch bei Tritten oder anderen Muskeltraumen können diese Werte hoch sein.
Beim Menschen ist der LDH ein Indikator für Herzinfarkt (das Herz ist ja auch ein Muskel).

Über Selen würde ich mir keine Gedanken machen, auch, wenn der TA vielleicht sagt, man sollte es substituieren. Ich würde es nicht tun.


LDH beim HI, echt?
Meines Wissens nach ist in der Humanmedizin der CK-MB hinweisgebend für einen Infarkt, der CK-MM bei anhaltender körperlicher Inaktivität und/oder Mangelversorgung.
Aber ich bin jetzt nicht sooo der Labortyp sondern wurde nur in diesem Jahr durch den Herzinfarkt meiner Mutter wieder an sowas erinnert :oops:

Selen würde ich auch nicht geben wollen, da reicht mitunter die Gabe von Vitamin E und auch Bierhefe hilft es besser aufzunehmen wenn einen dann das Ergebnis "zu schaffen macht".

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BeitragVerfasst: 18.12.2016, 20:44 
Jupp, es gibt mehrere LDH-Sorten und 1 und 2 sind eben für HI bedeutend:

Zitat:
Vor allem bei hämatologischen Erkrankungen, bei Muskelerkrankungen und bei Leber- und Gallenwegserkrankungen kann ein labordiagnostischer LDH-Test Aufschluss darüber geben, welche Schäden aufgetreten sind. Früher wurde die LDH-Aktivität auch bei Herzmuskelerkrankungen bestimmt, was heute dank neuerer Messgrößen (Kardiales Troponin) zwar nicht mehr unbedingt notwendig ist, z. T. aber dennoch vorgenommen wird, insbesondere wenn es um den Nachweis eines nicht mehr frischen Herzinfarktes geht. Im Vergleich zu anderen herzmuskelspezifischen Enzymen bzw. Enzymkonstellationen bleiben LDH-1 und LDH-2 verhältnismäßig lange nachweisbar. Eingetretene Zellschäden lassen sich noch nach bis zu 20 Tagen nachweisen.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/L-Lactatd ... diagnostik


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BeitragVerfasst: 19.12.2016, 09:53 
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:leuchte: Danke liebe Uli, ich sag ja.....Labor ist nicht mein Steckenpferd :oops:

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BeitragVerfasst: 19.12.2016, 17:28 
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Hallo,

danke nochmal für eure Antworten eff-eins und schnulli!

Er bekommt jetzt seit etwa anderthalb Wochen kein Schmerzmittel mehr. Die ersten Tage ohne Schmerzmittel hatte ich das Gefühl, das es langsam aber stetig immer besser wird. Aber seit ein paar Tagen scheint irgendwie nichts mehr zu passieren. Weder im negativen noch im positiven Sinne. :weißnich:

Er frisst wieder normal (er hat ein paar Tage lang immer nur eine handvoll Heu gefressen), inzwischen schafft er sein kleines Heunetz (ca. 2 - 3 kg, wobei er meistens was über lässt). Wenn ich es zeitlich schaffe, wird das Heu eingeweicht.

Im Stall und im Paddock steht er auf Sand, nur eine kleine Stelle habe ich eingestreut (als Klo) und eine Ecke zum liegen. Der Sand scheint die Hufe etwas zu kühlen und er kann sich angenehmer hin stellen. Ich hoffe, dass es nicht friert, bis er aus dem gröbsten raus ist. Sonst könnte er ja nur noch in der Box stehen :(

Ich bin am Überlegen, ob ich noch mal Schmerzmittel ordern sollte, aber ein Bekannter hat mir erzählt, dass er ein Pony mit Hufrehe kannte, was die Besitzer so mit Schmerzmitteln zugedröhnt haben, dass es sich kaum hingelegt und somit die Hufe nicht genug entlastet hat, bis das Hufbein durch die Sohle gebrochen ist. Auch in einer Klinik konnten sie dem Tier wohl nicht mehr helfen... :cry:

Er hat in der Nacht vor der Blutabnahme nur Heu zum Fressen bekommen, das allerdings kaum angerührt. Also er hat davon höchsten 1 kg gefressen. Allerdings wurde er eine Woche vorher noch mit den Schmerzmitteln behandelt, welche ich mit einer handvoll Agrobs Müsli verfüttert habe. Vielleicht spielt das da noch irgendwie mit rein? :weißnich:
Ich denke auch, dass es Sinn macht, erst wieder zu testen, wenn er mit der Rehe halbwegs durch ist.

Über den Selen-Wert mache ich mir ehrlich gesagt auch nicht so große Sorgen. :roll:

Achso, Hufe polstern wird wohl erst mal nichts....er lässt mich momentan kaum fühlen, ob die warm sind. Werde es nochmal versuchen, wenn ihn jemand festhält und ein bisschen ablenkt, aber so wie ich ihn kenne, wird das erstmal nichts (Shetty eben :twisted: ).

Ich habe heute noch eine andere TA kontaktiert und hoffe, dass diese evtl. noch eine Idee hat bzw. sich mit Rehe/EMS/ECS/IR halbwegs auskennt. Aber die ist leider nicht direkt aus dieser Ecke, vielleicht ist ihr das auch zu weit. Und jetzt kommen ja auch noch die ganzen Feiertage... :roll: da was zu organisieren ist auch nicht so einfach.

Soviel erst mal zum aktuellen Stand.


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BeitragVerfasst: 19.12.2016, 17:39 
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Ich wäre auch aus verschiedenen Gründen vorsichtig mit einer weiteren Schmerzmittelgabe denn weder der Magen mag das noch die Hufe die dann in der Tat schnell überbelastet werden was echt vermieden werden sollte.

Sand ist optimal für ihn, so kann er sich so stellen das es den Hufen komfortabel ist.

Verbände und Polster sollte man generell nicht allein versuchen anzulegen, manchmal ist es auch dem Pferd/Pony eine echte Hilfe wenn es von einer zweiten Person etwas gestützt wird wenn ein Huf aufgenommen wird.
Klar das die Reheleins davor auch regelrecht Angst haben, tut ja auch ordentlich weh.

Eine Hufrehe dauert eben seine Zeit und Ungeduldig sein darf man da nicht, ist doch als gut zu bewerten das es nicht wieder schlechter geworden ist sondern zumindest gleichbleibend.

Weiterhin toi toi toi :daum:

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BeitragVerfasst: 19.12.2016, 18:27 
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Danke eff-eins! :daumenhoch:


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