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meine Frage ist mehrfach, vllt. aber zu indirekt gestellt: kann man mir einen generellen Haltungsfehler vorwerfen, wenn das Shetlandpony erst mit 20 - nicht mit 28 Jahren, die ist er jetzt, und zwar rehefrei, er hat keine chronische Rehe - einen Schub bekommen hat, und zwar obowhl er immer zu dick war, immer in der gefährlichen Hufrehezeit auf eine Weide kam, uneingeschränkt Futterzugang hatte, wobei es Ponys/pferde gibt, die viel weniger Gras in viel weniger Jahren zu sich nehmen müssen, um diese Krankheit zu kriegen?
Das Problem bei Stoffwechselerkrankungen ist dass sie sich meist schleichend über Jahre hinweg aufbauen und dann irgendwann der Punkt erreicht ist wo das Fass dann überläuft.
Das kann man mehr oder weniger sehr häufig beobachten.
Zusätzlich gibt es eine erbliche Disposition. Bei solch disponierten Pferden kommt es erheblich früher zum Gau.
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Und meine Ponys haben ja nicht mal diese oft zitierten Syndrome.
Dazu möchte ich die Werte erfragen. Leider hat es sich herausgestellt dass zum Einen durch die TAs und zum anderen durch die Ignoranz der Labore die Untersuchungen, sofern überhaupt die richtigen Werte veranlasst worden sind, durch einen falschen Probenumgang und -transport die Ergebnisse schlicht und ergreifend wertlos sind.
So ist leider die aktuelle Lage.
Zusätzlich gibt es noch sehr viele Defizite in der Beurteilung der Einzelwerte.
Desweiteren soltle man genau genommen eine Insulinresistenz nicht mit dem Equinen Metabolischen Syndrom gleichsetzen. Das wird zwar umgangssprachlich gemacht, ist aber falsch. EMS hat die IR als Symptom und ist eine genetische Erkrankung welche durch einen Gentest diagnostiziert werden kann, den es allerdings in D nicht gibt.
Die IR entspricht dem Diabetes Typ 2 und ist eine hauptsächlich durch Übergewicht ausgelöste Erkrankung mit erblicher Disposition dazu.
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Mein TA hat einfach durch Untersuchungen feststellen können, dass die 'Muskelwerte' erhöht sind, die Tiere trotz dieser eher mageren Weide zu viel kurzkettigen Zucker aufgenommen haben.
Muskelwerte sind bei einer Hufrehe immer erhöht und für eine Erhöhung reicht schon ein kräftiger Galopp am Vortag. Die Erklärung von dem TA hat man eher in Verbindung mit Kreuzverschlägen, z.B.
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Ähm, lustig, also Landwirte und TÄ erzählen mir was anderes bezüglich der Weide. Würde ich meine Ponys auf die gedüngten Kuhweiden meines Partners lassen, wären sie mit Sicherheit erstens schon viel früher erkrankt und zweitens wahrschienlich in viel heftigerem Ausmaße. Dass meine Ponys erst so spät trotz so einer großen Fläche mit wenig Bewegung erkrankt sind bzw. die eine Stute nur so leicht, dass es kaum zu erkennen war, schreibe ich nunmal meiner ungedüngten, struppigen Weide zu. In der Natur finden die Tiere doch auch keine extra gedüngten Weiden vor...
Das stimmt, in der Natur müssen sie sich über Kilometerlange strecken ihre Nahrung suchen.
Und genau so ist es, je mehr Futter (Fruktan,Stärke) desto eher gibt es Wohlstanderkrankungen.
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Ich habe gerade von einer Anzeige fürn Rehepony gelesen, das erst 4 (!) ist. Da kann man in meinem Fallle jawohl nicht von Glück reden, wenn unser 98 cm kleines Shetty, ein sehr ruhiger Vertreter, erst mit 20 Jahren erkrankt und nicht mal Cuhsing oder sonstiges hat... Die Abbildung des hellen, kleines Hufes auf S. 8 des von mir eingestellten Links zeigt übrigens diesen Huf. Der hatte mal Schnabelschuhform. Innerhalb eines Jahres sah er wiedrer vollkommen normal aus. Das Pony fußt normal.
Das letztere ist ja Ziel der guten Hufbearbeitung und Unterstützung. Wenn Du mal nach Distanzfahren und Racker googlest, das ist ein Shetty welches Rehe hatte und die Deutschen Meisterschaften fährt! Ich selbst habe das Kerlchen noch mit Rehehufen gesehen!
Zum ersteren: solch einen Fall haben wir auch. Da hast entweder als Auslöser die Insulinresistenz bei einem disponiertem Pferd oder eine kurzfristige Überfütterung mit z.B. Stärke.
In Versuchen konnte durch Maisstärke und Fruktanen bei gesunden Pferden Hufrehe ausgelöst werden.
Außerdem darf man auch nicht vergessen, dass es zu allen Formen der Hufreheauslöser auch noch Mischformen geben kann.
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Wenn ich meinem TA all diese Fragen, die ich euch stelle, gestellt habe, konnte er NIE mit Sicherheit sagen, dass ich Schuld bin bzw. woher nun die Ursachen dafür kämen, weil eben diese Krankheit zu komplex ist und mein fall seltsam anmutet.
Richtig.
Es gibt allerdings einige grundsätzliche Dinge die Vermutungen nahelegen.
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Danke für eure Willkommensgrüße!
gerne!
LG Eddi