Hallo ihr Lieben,
ich brauche mal euren Rat...
Meine 11 jährige Quarter-Mix-Stute hat seit ca. 3 Jahren - mal mehr mal weniger – Probleme mit den Hufen. Sie hatte in dieser Zeit bereits 2 Hufsohlenentzündungen und die nächste bahnt sich wohl gerade an.
Sie hat eher flache Hufe lief seit Anfang an Barhuf.
Zur Vorgeschichte: Sie ist seit 8 Jahren bei mir. Die ersten 4 Jahre stand Sie in Eingenversorgung bei mir im Dorf im Offenstall/auf Weide. Das Ausreitgelände begann direkt an der Wiese und bestand aus Sand-/Gras- und Waldwegen. Teilweise auch etwas Schotter.
Den Hufschmied haben wir in dieser Zeit häufiger gewechselt, aber an Hufprobleme kann ich mich nicht erinnern – nur an Lob der Hufbearbeiter, was die doch für schönes hartes Horn hat.
Einmal hat ein Schmied eine alte Einblutung gefunden, aber eine Lahmheit hatte sie in diesem Zusammenhang nicht. In dieser Zeit wurde auch die Sohle immer mit ausgeschnitten.
Im Januar 2015 würde sie nun 4 Jahre in ihrem jetzigen Stall stehen. Dort stehen die Pferde im Winter nachts in der Box und tagsüber auf einem Paddock mit recht steinigem Boden, der zeitweise auch sehr matschig und bei Frost dementsprechend uneben ist.
Im Sommer stehen die Pferde auf verschieden Wiesen.
Die ersten beiden Sommer habe ich meine Stute nachts auf den Paddock gestellt, so dass sie nur tagsüber auf der Wiese war und Gras fressen könnte – nachts gab es Heu. Dies hatte den Grund, dass sie sich auf den fetten Wiesen kugelrund fraß und dann Blähungen, Bauchschmerzen und Kotwasser bekam.
Diesen Sommer habe ich meine Stute ganz auf der Wiese gelassen. Durch das sehr warme und trockene Frühjahr waren die Wiesen sehr karg, daher hatte sie dieses Jahr keine Probleme mit dem Gras. Seit 3,5 Jahren habe ich nun eine feste Hufpflegerin, mit der ich sehr zufrieden bin und die die Hufe nach Natural hoof care bearbeitet. Bei der ersten Behandlung sagte sie mir, dass mein Pferd untergeschobene Trachten habe und sie versuchen wolle meine Stute vorn etwas steiler zu stellen.
Den ersten Winter war mein Pferd nicht mit den andren auf dem Paddock, da sie einen Luftröhrenriss – verursacht durch einen Tritt – hatte und somit alleine in der Box/auf dem Krankenpaddock stehen musste.
Zurück zu unserem Hufproblem: Im Frühjahr unseres zweiten Winters (12/13) in unserem jetzigen Stall fing es mit den empfindlichen Hufen an. In der Frostperiode lag sie meist auf dem Paddock im Heu und ihre Vorderhufe waren sehr warm. Auch der weg aus der Box auf/über den Paddock bereitete ihr Schwierigkeiten. Diagnose vom TA: Sohlenentzündung. Ich kann es garnicht mehr genau sagen, aber ich glaube sie stand 1-2 Wochen in der Box (da der Boden draußen immernoch gefroren war und dann weitere 1-2 Wochen auf unserem Krankenpaddock mit weichem Sandboden. Ob damals nur ein Vorderhuf oder beide betroffen waren und was sie für Medikamente bekommen hat, kann ich leider nicht mehr sagen. Danach lief sie jedoch wieder klar.
Meine Hufpflegerin hörte, als meine Stute schlechter lief, auf die Hufstellung zu verändern (steilere Hufstellung). Sprich nur noch nachraspeln. Die Sohle wird überhaupt nicht ausgeschnitten. Nur das lose Horn entfernt.
Im letzten Winter (13/14) hatten wir Glück mit unserem Paddock denn er war nur kurzzeitig gefroren. Beim ausreiten (Februar) – als der Boden nicht mehr gefroren war – sind wir einen Feldweg hochgaloppiert. Dabei muss sie vorne links ungünstig auf einen kleinen Stein gesprungen sein. Jedenfalls musste ich sofort anhalten, weil sie so humpelte und den Huf nicht mehr absetzen wollte. Am Huf selbst war nichts zu erkennen (steckte kein Stein drin). Beim zurückführen in den Stall lief die sich langsam ein, sprich sie humpelte erst stark, dann weniger, bis sie normal im schritt ging.
Am nächsten Tag lief die wieder schlecht, der TA tastete den Huf mit einer Hufzange ab und sie war vorne links an der Sohle mittig, im vorderen drittel des Hufes sehr stark Druckempfindlich. Sie bekam einen Hufverband mit Anguss (3 Tage), Equi als Entzündungshemmer (ca. eine Woche). Ich sollte sie im Schritt führen um die Blutzirkulation anzuregen und in die dick eingestreute Box stellen.
Am 5. Tag Nachkontrolle: Gangbild hatte sich mit Verband auch im Schritt verschlechtert. Nun ließ sich auch eine Einblutung unter der Sohle erahnen. Wenn sich bis zur nächsten Kontrolle nicht tun sollte, wollte der TA den Huf an der Stelle punktieren um so das überschüssige Blut abzulassen. Risiko sei aber auch eine mögliche Entzündung, durch die dann (wenn auch kleine) offene Wunde in der Hufsohle. Nun hieß es Boxenruhe, auch kein Führen mehr.
Am 9. Tag eine weitere Kontrolle. Keine Besserung, Punktierung der Hutsohle. Und erneutes anlegen eines Hufverbandes mit Anguss. Bis dahin war mir aufgefallen, dass sie auf hartem Boden besser lief als auf weichem, dort schien sie starke schmerzen zu haben. Ich hatte mich in der Zwischenzeit nach Hufschuhen umgesehen, um sie wenigstens beim reiten (später wieder) vor Steinen schützen zu können.
12.Tag Der Verband wurde abgenommen. Ohne Verband lief sie auf hartem Boden klar, jedoch auf weichem Boden lahmte sie auf der linken Hand noch immer, jedoch nicht mehr so stark wie am Anfang. TA wollte erst wieder einen Verband anlegen, aber ich hatte nun die Idee, dass sie der Verband und der weiche Boden auf die empfindliche Sohle drücken. Der harte Asphalt berührt die Sohle ja nicht. Bei den Hufschuhen stimmte mir der TA zu. Nun ohne Verband stand sie in der Box, welche ich mit Paddockmatten, (ohne Stroh) ausgelegt hatte. Daraufhin wurde das Gangbild zunehmend besser. Ich führte mein Pferd 1x täglich mit den Hufschuhen (von denen ich zwischenzeitlich verschiedene Modelle und Größen probiert und schließlich das passende Paar besorgt hatte).
15. Tag Telefonat mit TA. Meine Stute lief mit den Hufschuhen super. Auch beim testen im Trab lief sie klar, somit keine Nachbehandlung nötig. Sie sollte noch eine Woche drinnen bleiben um auf Nummer sicher zu gehen. Aber täglich im Schritt geführt werden. Als sie dann wieder raus durfte, gab es keine Probleme (Bodenfrost gab es zum Glück nicht mehr).
Ich habe dann wieder langsam mit dem Training begonnen und dieses gesteigert. Erst nur mit Hufschuhen, später auf weichem Boden (Reitplatz, Longierplatz) auch wieder ohne. Ins Gelände gehe ich seither jedoch nur noch mit Hufschuhen.
Wahrscheinlich durch die Sohlenentzündung hat sich ein Hornring an beiden Vorderhufen gebildet. Somit hatte sie wohl Anfang Februar eine leichte Entzündung der Vorderhufsohlen und der Stein war nur der Funke, der alles zum Überlaufen brachte.
Meine Hufpflegerin hat mir aber empfohlen "Medica-Vet - Aktiv-Multi-Mineral-S (MM-S)" als Kur zu füttern um das Horn, vor allem an der Sohle, zu stärken.
Zum aktuellen Stand: Der Hornring verläuft jetzt (August) mittig vom Huf, ist somit zur Hälfte rausgewachsen.
Seit 3 Wochen läuft meine Stute vorn links wieder unklar und insgesamt sehr verhalten - sonst eher lauffreudig. Es ist im Trab nur ein minimales ticken, vermehrt auf der linken Hand – ohne Schuhe. Mit Schuhen sowie im Schritt (mit und ohne Schuhe) lief sie bisher normal. Das merkwürdige dieses Mal ist nur, dass sie nun im Sommer Probleme hat. Sie läuft nur auf weichem Grund und hat ansonsten Hufschuhe an.
Am Montag habe ich sie dann auf rat meiner Hufpflegerin von der Wiese genommen und auf den "Rehepaddock" zu zwei anderen Pferden gestellt - nicht dass es eine beginnende Rehe ist, nachts sinken die Temperaturen ja wieder auf unter 10 Grad. Dort wurde sie etwas getrieben, aber ich hatte auf die schnelle keinen anderen Platz wo sie ohne Gras stehen konnte.
Gestern waren die Vorderhufe warm, auch mit Hufschuhen lief sie links unklar. Meine Pferdephysiotherapeutin, die auch meine Reitlehrerin ist es erst garnicht aufgefallen, dass sie tickt. Wir haben dann nur Schrittarbeit gemacht (Biegungen, Wendungen, etc.) und danach noch einmal probiert, wie sie läuft...eher etwas schlechter. Ich habe die Hufe dann gekühlt und das Pferd nun allein auf den Krankenpaddock (weicher Boden) gestellt. Meine Hufpflegerin hat mir empfohlen es noch 1-2 Tage zu beobachten und dann den TA zu rufen. Mich macht es jetzt nur stutzig, dass sie auch mit den Hufschuhen Probleme hat zu laufen, da die Sohle dabei den Boden ja nicht berührt. Es ist nun auch ein neuer Hornring sichtbar, der aus dem Kronrand rauswächst... Ich habe mir nun wieder eine Packung "MM-S" bestellt. Meine Hufpflegerin meint, dass ein Paar Ihrer Kundenpferde dies auch durchgehen bekommen (dann natürlich entsprechend niedriger dosiert). Hat damit jemand Erfahrungen?
Nun zu meiner Frage: Hat jemand Erfahrungen mit immer wiederkehrenden Sohlenentzündungen und kann mir sagen, wie ich die Ursache bekämpfen kann? Oder könnte da evtl. etwas anderes der Grund sein, z.B. ein Hufgeschwür und ist es sinnvoll mal ein Röntgenbild machen zu lassen? Ich bin echt verzweifelt und will ihr nicht dauernd Schmerzen zumuten müssen.
Von Hufeisen halte ich nichts, vor allem nicht, wenn sie eh schon Schmerzen in den Hufen hat. Eine Überlegung von mir waren nun aber Hufschuhe/-Eisen zum ankleben. Ein Kutschpferd auf einem Ponyhof hatte das früher. Gibt es das noch und kann das jeder Hufschmied anbringen? Gibt es dazu Erfahrungen?
Vielen Dank fürs durchlesen unserer Geschichte/meiner Gedanken, der Text wurde leider länger als erwartet...