Hallo zusammen!

Hallo,
ich habe in letzter Zeit viel in eurem Forum gelesen und mich nun auch mal angemeldet.
Mein "Dicker" (Ich nenne ihn nur so, er ist nicht zu dick) macht mir etwas sorgen und ich erhoffe mir ein paar Ratschläge. Im Sommer steht er 24 Stunden auf der Weide und hat dieses Jahr die typischen Fettpolster am Hals und an den Schulterblättern entwickelt. In Spätsommer bin ich dann auf eine Krankheitsbeschreibung von EMS gestoßen und habe einige Symptome wiedererkannt. Er läuft ohne Hufschuhe fühlig, obwohl er immer barhuf war; Er läuft manchmal etwas steif (was aber auch an seiner Arthrose liegen könnte). Habe ihm dann erstmal eine Fressbremse gekauft und mir vorgenommen ihn im Herbst, wenn die Pferde nicht mehr auf der Weide stehen, auf EMS testen zu lassen. Die Fressbremse hatte er 24 Stunden am Tag drauf und die Fettpolster haben sich innerhalb eines Monats fast komplett zurückgebildet.
Am meinem Stall ist es im Sommer nicht möglich die Pferde woanders als auf der Weide zu halten. Deshalb würde ich jetzt gerne abklären, ob er an EMS erkrankt ist, damit ich für den Frühling einen anderen Stall finden kann. Ich habe mich hier im Forum schon eingelesen, wie der Test genau gemacht werden soll und einige Tierärzte in der Nähe abtelefoniert. Leider scheinen die sich alle nicht wirklich damit auszukennen... Ich habe auch schon darüber nachgedacht in eine Klinik zu fahren. Wie brauchbar sind denn die Testergebnisse wenn ein Pferd extrem unter Stress steht? Ich komme aus Dortmund, falls jemand einen Tip für einen guten Tierartzt hat.

Hallo und ein Herzliches willkommen bei uns.

Der EMS-Test ist so immer in Verbindung mit der aktuellen Haltung und fütterung zu interpretieren.
somit wäre dieser Test bei der Weidehaltung sinnvoll gewesen.
dieser Test steht eher nicht mit stress im Zusammenhang sondern stattdessen ,mit der Kohlenhydrataufnahme...
Der stressparameter ist bzgl des ACTH-Wertes und dem ECS zu berücksichtigen.

In deinem Fall wäre der Funktionstest, also der Glukosetoleranztest empfehlenswert.
Da dieser mehrere Blutabnahmen in einem festen Zeitfenster beinhaltet sollte dieser tatsächlich während eines kurzen Klinikbesuches gemacht werden.

LG Eddi

Danke für die schnelle Antwort und die Informationen.
Wäre der normale Test denn aussagekräftig, wenn ich eine "ungesunde" Ernährung simuliere? Ich hatte überlegt einige Tage vor dem Test Müsli oder so zu füttern. Den ACTH würde ich gerne mitbestimmen lassen, weil ich gelesen habe, dass sich die Symptome von ECS und EMS sehr ähneln können. Werde mich aber auf jeden Fall noch über den Funktionstest informieren.
Kann ich in diesem Forum eigentlich auch PNs schreiben? Würde gerne eine Userin die aus der Nähe kommt nach ihrem Tierarzt befragen und möchte ihr ungern einfach so in ihr Thema reinschreiben.

Leider geht das mit den PNs von ganz neuen usern nicht.
Du kannst mir aber gerne die Frage per mail schicken und ich leite sie dann weiter.
hufreheätarcor.de

Ganz so einfach funktionieren Stoffwechselerkrankungen nicht, da es bei diesen ja nun ein von- bis gibt.
Von daher kannst du tatsächlich besser den Funktionstest veranlassen.
Da bekommt Dein Pferd auf nüchternen Magen eine Kohlenhydratmahlzeit und danach wird die Höhe des Insulinastiegs bestimmt und den dann so wichtigen zeitlichen Rahmen des heruntergehen des Wertes.
Damit kannst Du eine sichere diagnose stellen.

eine abgrenzung zum ECS ist natürlich sinnvoll, allerdings ist Deine Erklärung falsch.

du meinst im Prinzip immer die Symptome der insulinresistenz, die als Symptom des EMS auftreten und gleichzeitig aber auch ein Symptom vom ECS sein können.
Das ist die Gemeinsamkeit.

LG Eddi

Hallo und auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum

Interessant wäre zu wissen welche Rasse dein Pferd ist und wie alt es ist.

Wenn du ACTH auch wegen eines möglichen ECS bestimmen lassen möchtest würde sich auch das EMS/ECS Gesamtprofil anbieten weil sowohl ACTH als auch Insulin denselben Probenumgang erfordern.

Aus der Interpretation von Glukose und Insulin zueinander lässt sich eine IR recht gut erkennen weshalb es gerne unter angedachter Haltung getestet wird um zu sehen ob das okay ist oder optimiert werden muss.

Je nachdem wie der Quotient daraus ausfällt lässt sich zumindest eine Richtung bestimmen die dir sagt ob eine andere Haltung bzw. ein Stallwechsel angestrebt werden sollte.

Wie kommt das das keiner der angerufenen TÄ das Profil entsprechend des Procederes vornehmen kann/möchte bzw. nicht möchte.
Wichtig ist eine Zentrifuge am Wagen zu haben die die Fahrpraxis an dem Morgen der Blutentnahme doch an Bord nehmen kann.
Wenn dann zuvor stabilisierte Röhrchen im Labor geordert werden ist doch alles gut woran hakt es denn bei denen, weißt du das?

Glukose ist übrigens genau wie ACTH ein "Stressparameter" was unter Klinikbedingungen oder Furcht vor dem TA ansteigen kann
Die Reaktion des Körpers als Folge der Ausschüttung von Katecholaminen und Glukokorticoiden stellt eine der wichtigsten Stoffwechselantworten auf Belastungen wie Klinikaufenthalte, Transporte, Störungen des Allgemeinbefindens usw. dar Quelle

Mein Dicker ist jetzt 12 und eine Mischung aus Hannoveraner und einem Endmaßpony.
Keiner der Tierärzte war bereit eine Zentrifuge mitzubringen. Als ich dann nach dem genauen Ablauf gefragt habe um sicherzustellen, dass der Test richtig durchgeführt wird (stabilisierte Röhrchen, Versand an das Labor, ect.) kam immer als Antwort: "Wir machen das schon richtig."; Haben aber nie zugesagt meine Wünsche einzuhalten. Die waren vielleicht etwas genervt von meiner Fragerei. Außerdem gab es noch welche, die den Test nur spät Abends als letzten Termin durchführen wollten, weil die wohl keine Zeit hatten zwischendurch mit dem Blut zurück zur Praxis zu fahren.

Hier mal ein paar Bilder:

1.jpg

2.jpg

Guten morgen Jenny,

ich habe von Eddi eine PN erhalten
Gerne können wir uns über einen Tierarzt in Dortmund austauschen. Ich habe übrigens ganz die selben Erfahrungen gemacht, als ich nach der Vorgehensweise der Blutabnahme und Verarbeitung gefragt habe Es ist wirklich schlimm...
Ungern würde ich hier öffentlich Namen von Tierärzten nennen, die den Test leider mangelhaft durchführen.
Gute Erfahrungen habe ich mit der Tierarztpraxis Dr. Leps (Waltrop) und Dr, Lorson (Lünen) gemacht. Aber auch hier muss man wieder explizit darauf hinweisen, welche Parameter man gerne abgenommen haben möchte.
Eine sehr gute Blutabnahme hat ein Tierarzt aus dem Kölner Raum durchgeführt. Da hatte ich dann auch das erste richtige Ergebnis. Lediglich die Interpretation des EMS-Profils lief deutlich an der Auffassung dieses Forums vorbei.
Ich könnte Dir eine PN schicken und Dir meine Telefonnummer zusenden?

LG Susanne

Jenny, ich hab Dich mal für PNs freigeschaltet.
Tessy: Es wäre schön weenn Du positive Erfahrungen zu TAs im Forum veröffentlichen würdest, ich mache mal speziell zu den Blutuntersuchungen ein neues Thema auf.

Tja, die Interpretation ist hier in D etwas schwierig. EMS wird leider erst bei einem Insulinwert außerhalb der Norm diagnostiziert, man kann da schon sagen _: wenigstens etwas.
Die weiteren Parameter stehen ja auch auf dem Befund, ich fürchte da weiß unser Fachpersonal gar nicht was die bedeuten.
Da hilft nachlesen im IR-Calculator.

LG Eddi

PS Wäre es so einfach würden wir und hier nicht treffen...