Unabhängiges Hufrehe Forum um die Pferdekrankheiten Hufrehe, Metabolisches Syndrom, Cushing Syndrom, Borreliose und weiteren Erkrankungen vom Pferd, Pony, Esel und Muli
Hallo, mein Name ist Franzi, ich bin 19 Jahre alt und komme aus Nürnberg. Der Anlass ist natürlich kein schöner, dass ich mich hier anmelde... Habe 2 Stuten, aber hier soll es sich nur um meine Princess drehen. Princess besitze ich seit einem 3/4 Jahr, sie soll ca. 11-12 Jahre alt sein und hat Hufrehe, seitdem ich sie habe. Diagnostiziert wurde es aber erst fest vor ca. 1 Monat, als sie für 1 Woche in der Klinik stand (mit Röntgenbildern von den Vorderhufen, Hinterhufe konnten sie trotz Sedierung leider nicht röntgen). Chronische Hufrehe vorne links und rechts, links 7°, vorne rechts 16° mit Rotation. Nach den Röntgenbildern wurden ihre Hufe gemacht (das 1. Mal übrigens, seitdem sie bei mir steht), danach sollten es nur noch 7° laut KlinikTÄ sein. Seit vorgestern hat sie einen akuten Reheschub... kann kaum noch laufen (vorne rechts). Problematik an der ganzen Geschichte ist, sie hat sehr schlechte Erfahrungen gemacht und man kann sie kaum anfassen, da sie dann völlig explodiert und sich mit allem wehrt, was sie hat. Sie wird ab Samstag nach Straßer bearbeitet... jenachdem wie es läuft, bleiben wir dabei oder gehen doch noch in die Klinik...
Hallo und ein HERZLICHES WILLKOMMEN hier bei uns. Okay, um ihr zu helfen ist es ersteinmal wichtig die Ursache herauszufinden. Sind Blutuntersuchungen gemacht worden? Welche mit welchem Ergebnis. Wenn möglich stell bitte auch dieRöBis ein denn die Beschreibung des Reheschadens ist ein wenig konfus. Eine Rotation wird in ° gemessen eine Senkung in cm. Ganz wichtig ist die Haltund bei Dir und die aktuelle Fütterung. Die Ursache der Reheschübe muss zwingend erkannt und behoben werden, ansonsten ist jeder Versuch ihr zu helfen unbefriedigend. Gerade bei großen und schweren Pferden wird eine echte Hilfe barhuf nicht glücken, da muss Gegendruck von unten kommen, unabhängig welche Fraktion die Hufe bearbeitet.
ich kenne die normale Behandlung einer Hufrehe laut schulmedizin, aber wir schlagen jetzt den Weg der Behandlung nach Dr. Hiltrud Straßer ein. Am Samstag soll sie bearbeitet werden, wir füttern gerade 2 Joghurtbecher Hafer am Tag (Heu hat sie frei zur Verfügung, auch frisches, hochgewachsenes Gras). Sie steht im Offenstall, laut dem Huforthopäden soll das auch so bleiben, er führt die Rehe auf einen Eiweißmangel zurück. Die Stallbesitzerin hat mich heute angerufen, die Lahmheit ist schon besser geworden... vielleicht ist es doch nur ein Hufabszess... ich hoffe es. Der Huforthopäde führt - wenn es ein Hufreheschub sein sollte - es auf die Sedierungen von vor einem Monat zurück. Da wurde sie in der Klinik sediert und 2 Wochen vorher für einen Ultraschall... die Tierärztin meint aber, dann wäre die Hufrehe 1-2 Wochen später aufgetreten und nicht erst 4 Wochen später... alles sehr verzwickt. 2 frühere Pferde mit Hufrehe meiner Stallbesitzerin wurden allerdings auch durch seine Behandlung geheilt, deswegen hoffe ich nun darauf. In diesem Forum wird ja von einem ähnlichen Fall berichtet. In der Klinik wurden nur ihre Hormone anhand von einem Blutbild getestet, da war alles im normalen Bereich. Princess ist ja kein großes Pferd, sie ist ein Pony, ca. 350 kg schwer, ca. 1,35 m groß.
upps, auf dem Bild macht sie sich aber so richtig groß! Ja, die Fütterungspraktiken kenne ich.Daumen dass es klappt.
Allerdings gehen mir bei den Fütterungsanweisungen alle Nackenhaare hoch, vor allem wen man mit der Marterie vertraut ist. Und was ganz,ganz wichtig ist: die abgesicherte Diagnose! Ein Eiweißmangel lässt sich im Blutcheck feststellen. Und der ist Objektiv. Nur auf reinen Verdacht solltest Du echt nicht solch einen riskanten Versuch starten. Insgesamt fehlen bei den RöBis wieder einmal die Markierungen, aber wenn Du die Lage des Hufbeins im Huf mit den Bildern hier vergleichst liegt vermutlich eine Senkung vor.Das Hufbein liegt also sehr tief im Huf bei dünner Sohle. (http://equivetinfo.de/html/hufbeinsenkung.html)
Naja, sie ist ja auch ein ganz kräftig und muskulös gebautes Pony
Ja ich weiß, das geht fast jedem so mit der Fütterungsweise. Aber sie war bei mir auch noch nie übergewichtig, letzten Winter war sie eine zeitlang sogar viel zu dünn (durch Stress). Sie steht auch schon seit letztem Sommer dort, dann hätte sie doch bestimmt spätestens im Herbst auf das Futter reagiert? Achja, zum Hafer bekommt sie noch die SpeedyBeets (diese Rübenschnitzel ohne Melasse), weil ich ganz am Anfang, als ich sie bekam, nach der schulmedizin gefüttert habe (+ gewaschenes Heu, stand auch damals auf Hackschnitzeln in einem anderen Stall). Ich warte jetzt erst einmal ab, bis der am Samstag kommt, ist ja schon übermorgen... ansonsten hab ich ja bisher eh schon alles falsch gemacht... Das Problem ist halt, dass ich in der Hinsicht 0 Erfahrung habe und auf die Meinung anderer Leute vertrauen muss und angewiesen bin, sei das der Tierarzt oder sonstwer.
Weißt du, jede Blutuntersuchung, Behandlung usw. ist wirklich lebensgefährlich. Ich kann das nicht "mal einfach so" testen und checken lassen...
Ich kann mich Eddi nur anschließen und würde auch die Notfalldiät erst mal beibehalten. Ich kenne auch diese Fütterungspraktiken....aber das ist gerade in dem Zustand deines Pferdes eine sehr gefährliche Sache, denk ich.
Eiweißmangel kann ich mir bei der Haltung und Fütterung in einem Offenstall, so wie du es beschreibst überhaupt nicht vorstellen...eher ein Überschuss an Stärke und Zuckern. Gerade jetzt ist das Gras sehr fructanhaltig und eine sehr gefährliche Zeit für Hufrehekandidaten...und für ein Pony, das schon ein vorher Hufrehe hatte ,die nicht wirklich richtig behandelt wurde....super gefährlich.
Da bei deinem Pferd nun schon seit einem 3/4 Jahr auch keine Hufbearbeitung gemacht wurde..hat es diesen jetzigen Zustand nur begünstigt...und auf dem Röntgenbild sieht es für mich auch so aus, als wäre da nicht nur eine Wandrotation...sondern auch an beiden Hufen eine Senkung.
Mal eine Zwischenfrage...........warum wurde denn erst in der Klinik was an den Hufen bearbeitet..und nicht schon die Monate davor, seit sie bei dir ist? Hufrehepferde benötigen eine häufigere Korrektur als gesunde Pferde.
Eine Blutuntersuchung wäre in dem Fall schon sehr nützlich und wichtig.
Weil man (wie ich in den letzten Beiträgen schon erwähnt habe) sie nicht anfassen kann... bzw. sie dann erstmal starke Männer halten müssen, damit man eine Spritze zum Sedieren setzen kann. Aber selbst der Moment ist immer richtig gefährlich... und fördert auch nicht gerade das Vertrauen.
Ich will aber auch langsam nicht mehr das Risiko tragen, dass jemand anderem wegen ihr etwas passiert... sie hätte im Juli ihre letzte Chance bei einem anderen Trainer bekommen, aber ich denke das können wir vergessen...
Ja..leider...für dieses Jahr wirst du das vergessen müssen. Da ist jetzt erst mal Schonung angesagt...keine Wendungen und möglichst wenig Bewegung und Belastung für die Hufe...denn in diesem Zustand kann es dann passieren, dass sie noch weiter nach unten sich senken.
So einen Schuß ins Blaue kann man bei so schwierigen Pferden schon erwägen, allerdings sollte man dann mit Kanonen in alle Richtungen schießen.
Ansonsten gibzt es schon Möglichkeiten solche Pferde recht gefahrlos zu behandeln. Es gibt z.B. Beruhigungspulver im Vorfeld einer Sedierung, auch eine Nasenbremse ist für die meisten Pferde gar nicht so schlimm, ganz im Gegenteil. Wenn man dann noch eine Art Stand wie beim TA anlegt kann man ohne viel Zwang am Pferd etwas machen, denn auch der Hufmensch Samstag muss ja irgendwie ans Pferd.
Wesentlich wäre an dieser Stelle WIE sie schulmedizinisch behandelt wurde bzw. WAS den erneuten Schub ausgelöst hat. Ein Nichtfüttern von Hafer ist ganz sicher nicht der Auslöser und im Hafer sind auch keine Stoffe die Hufrehe heilen können.
Die Überzeugungskraft mancher ist sehr stark und in der Notsituation vergisst man gerne auch die Logik und sucht den leichten Weg. Den gibt es aber selten so, ist genau wie beim menschlichen Übergewicht mit dem AbnehmRegeln hier wie dort sind einfach allgeimeingültig, egal wie man sich dreht.
Trotzalledem ist die gute Hufbearbeitung ein absolutes MUSS. Eddi
Ja aber wie soll ich denn in alle Richtungen schießen, wenn man Princess wieder erstmal sedieren müsste zur Blutabnahme (Sedierung= evtl. Auslöser), oder die TÄ ihr Equipalazone oder Heparin gespritzt hätte (ebenso Auslöser für Hufrehe). Der Huforthopäde versucht sie am Samstag zu machen, hab ihn auch vorgewarnt, wie sie ist. Aber er meint er hat Problempferdeerfahrung (das hat so mancher vorher auch gedacht...) und wird das schon hinbekommen. Ansonsten muss man sie wieder sedieren. Aber ich kann sie auch nicht für jeden Schieß ständig sedieren... das letzte mal hatte sie vor lauter Wut und Aufregung das Mittel nicht vertragen, ist zusammengebrochen und im Liegen galoppiert, hat sich schon halb die Zunge abgebissen, blieb nicht wie jedes normale Pferd liegen und wartet halbwegs bis es stehen kann... die versucht ständig aufzuspringen obwohl sie noch nichtmal richtig da ist... Hm, wir hatten es mal mit der Nasenbremse versucht, das weiß ich noch... ging aber irgendwie schief, glaub, sie hat vorne ausgetreten.
Ich denke mal, dass es die "Horrorsedierung" Zuhause für den Ultraschall war und in der Klinik, damit sie sie durchchecken konnten. Schulmedizinisch wurde die Hufrehe bisher noch überhaupt nicht behandelt, hab oben erklärt, warum. Man hätte noch einen Aderlass machen können, das hielt die TÄ aber im Stall für zu riskant. Alles weitere hätten sie in der Klinik gemacht.
Wir versuchen ja die Hufbearbeitung. Morgen früh kommt er. Er ist ja kein "Wunderheiler", das behauptet er auch nicht von sich, aber wiegesagt: 2 Pferde allein von meiner Stallbesitzerin hat er hinbekommen. Da ist es doch nicht so abwegig, dass er ihr auch helfen kann.
Also ich verstehe Deine Verzweifelung und Hoffnung vollkommen! Und ich weiß auch dass nicht alle TAs und auch Kliniken mit den aktuellen Erfahrungen um der Auslöser vertraut sind. Allerdings gibt es auch ein paar Grundvoraussetzungen mit denen man wirklich nichts falsch machen kann und dem Pferd einfach nur damit hilft. Die Hufbearbeitung ist ein ganz wichtiger Aspekt, ebenso zeigt die Erfahrung dass der geschädigte Rehehuf eine Gegenstütze braucht. Das kannst Du hier in vielen Tagebüchern lesen. Der zweite Hauptaspekt ist die Fütterung. Ohne Untersuchung weiß ich nicht ob mein Pferd eventuell insulinresdistent (IR,EMS) ist oder nicht. Füttere ich dann einfach diesem Grundsatz nach helfe ich JEDEM Pferd damit, denn dies ist vom Prinzip her die artgerechte Ernährung.Stärke u.U, Reheauslöser ist. Als wichtigher Eiweißträger kommt da Bierhefe ins Spiel. Der dritte große Aspekt ist Cushing. Diese Pferde sind auch häufig IR, aus dem Grund ist zumindest zunächst diese Fütterung angezeigt, allerdings MUSS diese Krankheit therapiert wrden, ansonsten ist die Sache dauerhaft leider ohne jede Chance.
Deshalb auch meine Frage nach der Fütterung vor dem Schub!
Desweiteren gibt es die toxische Rehe, wobei auch da einiges in die anderen Bereiche übergreift. Statt Phenylbutazon wäre Finadyne oder Metacam abgezeigt. Beruhigungsmittel gehören z.B. zur Rehetherapie da dadurch die Adern weitgestellt werden und die Durchblutung im Huf verbessern. Heparin ist m.W. kein Reheauslöser, aber es kann bei Dir ja eh nicht gespritz werden. Auch da gibt es z.B. Lösungen wie Gingko, Ingwer oder Aspirin.
Nur es muss definitiv etwas sinnvolles geschehen. Lass Dir diese Aspekte einmal durch den Kopf gehen.
Eine Hufbearbeitungsmethode muss zum Pferd passen und es gibt keine Fraktion als solche die man verteufeln muss oder uneingeschränkt empfehlen kann. Es gibt immer Mittelwege und es hängt eigentlich nur von dem Bearbeiter aktuell vor Ort ab ob die Bearbeitung passt oder nicht.
Weiter geht es. Und dann muss man halt auch etwas flexibel sein. Das Pferdcvhen muss ja scheinbar schon mehrmals sediert worden sein, warum sind da nicht die notwendigen Untersuchungen veranlasst worden? Gerade in der Klinik sind ja alle Möglichkeiten vorhanden die man sonst suchen muss. Unter welchen äußeren Umständen sind denn das 1.mal die Hufe bearbeitet worden. Lässt sie z.B. auskratzen? Was duldet sie überhaupt.
Das habt ihr bei mir auch alles geschrieben und mir prophezeit dass das schief gehen wird... und wo stehen wir heut dank Straßer? Mitten im Training und das mit einem zufriedenen schlanken Hafi, obwohl wir ja im Grunde lt. Schulmedizin alles falsch gemacht haben... Wenn ich mir da unser Shetty-Pony im Stall ansehe das nach Schulmedizin behandelt wird... nein danke, so nicht... Klar funktioniert nicht alles bei jedem aber immer gleich den Teufel an die Wand malen... Bei uns hat es funktioniert und es funktioniert bei sehr vielen Hufkranken Pferden...
Wenn eure ganzen Theorien mit Fruktan und Stärke und Zucker usw. sooo richtig wären hätte sich meine Stute dieses Frühjahr ja wohl vor lauter Reheschübe nicht mehr retten können. Sie hat aber ohne Spzialbeschlag und trotz Hafer, trotz Heu, trotz täglich 10 Stunden Gras-Weide keinen noch soooo winzigen Schub gehabt seit letzen August... Und das nur weil die Hufe korrekt gestellt wurden, der Hufmechanismus wieder hergstellt wurde und wir täglich mit ihr spazieren gingen.
@Princess: Zieh dein Ding durch. Wir haben es auch auf diesem Weg geschafft und keiner hat geglaubt dass es funktioniert. Wenn dein Bearbeiter was von seiner Arbeit versteht dann kommt ihr aus dem Teufelskreis wieder raus... Drück euch die Daumen...