Ich hatte den zwar schon in meinem Thread gepostet aber hier gerne noch einmal...
Was leicht schmeckt und nicht belastet Grundsätzlich bei der richtigen Pferdefütterung zu beachten ist der Gesamtstoffwechsel des Pferdes. Sollte dieser evtl. geschädigt sein, warum auch immer, dann muss man ihn zunächst schnell und effizient wieder aufbauen… und dazu kann der Hafer nebst interdisziplinärer Zusammenarbeit mit alternativen Behandlungsmethoden (Homöopathen/Heilpraktiker) sowie mit speziell zusammengestellten, Stoffwechselfördernden Kräuterfuttermittelmischungen in hohem Maße beitragen. Die Wahrheit ist nämlich so einfach: 1. Hafer ist unter allen Getreidearten am leichtesten verdaulich und bekömmlich. Der Energiespeicher des Getreides, die Stärkekörnchen, ist im Haferkorn sehr locker gepackt. Deshalb kommen die Verdauungsenzyme im Dünndarm des Pferdes bequem an diese Kohlenhydratquelle heran und spalten sie fast vollständig zu Zucker auf. 2. Hafer muss nicht gequetscht werden, da die Spelzen im Hafer das Pferd zum Kauen animieren und die Speichelbildung fördert. „Gut gekaut ist halb verdaut!“(Ausnahme: Bei alten Pferden, die Schwierigkeiten beim Kauen haben) 3. Hafer wird im Gegensatz zu anderen Getreidearten ohne künstliche Hilfe wie walzen, aufpoppen oder schroten im Dünndarm vollständig aufgeschlossen und somit verdaut. Ganze Gerste, Weizen und Mais zum Beispiel hingegen nur kaum. Füttert man Gerste, Weizen oder Mais, die nicht vorbehandelt wurden, stürzen sich im Dickdarm Massen von Mikroben auf den stärkereichen Getreidebrei. Die Darmtemperatur und der Säurewert im Dickdarm steigen an und die Mikroben sterben ab. Die dabei entstehenden Giftstoffe werden vom Darm aufgenommen und gelangen von dort aus über die Pfortader zunächst zur Leber und zur Niere, wo sie unschädlich gemacht werden müssen. Bei einer Stoffwechselstörung kann dieser „Giftmüll“ (ähnlich wie diverse Medikamente, wie z.B. Phenylbutazone) schwere Erkrankungen wie z.B. die gefürchtete Hufrehe auslösen und stellt die Basis für viele anderen Erkrankungen dar. Da Hafer durch den hohen Gehalt an essentiellen Aminosäuren den Stoffwechsel anregt und aufbaut, ist diese Gefahr viel geringer und tritt erst bei höheren Futtermengen und/oder bei bereits im Stoffwechsel vorgeschädigten Pferden mit einem Haushaltdefizit in den Aminosäuren auf. 4. Hafer enthält im Gegensatz zu Weizen und Roggen keine Kleberstoffe (Klebereiweiß). Die Verdauungsenzyme des Pferdes sind für diese Eiweißsequenzen nicht ausgelegt. Der Magen verkleistert durch diese Kleberstoffe im Korn, weshalb Weizen und Roggen in großen Mengen für Pferde nicht, bzw. nur schwer verträglich sind. 5. Hafer ist voll gepackt mit löslichen Ballaststoffen, wissenschaftlich „Beta-Glukane“ genannt. Sie legen sich als schützender Schleim überdie Darmschleimhaut. 6. Hafer und der Eiweißirrtum: Immer wieder wird behauptet, Hafer enthalte zu viel schädliches Eiweiß! Diese Behauptung ist FALSCH!!! Hafer hat genauso viel Eiweiß wie Futtergerste – nämlich pro Kilogramm Körner rund 85 Gramm verdauliches Rohprotein (Roheiweiß). Mais liegt mit 64 Gramm Rohprotein etwas niedriger, wird aber schlechter verdaut! 7. Hafer … in dessen Eiweiß enthalten sind 20 verschiedene, so genannte Aminosäuren (Einzelbausteine der Eiweißsequenzen). 8 von diesen 20 Aminosäuren kann der Körper des Pferdes nicht selbst herstellen, also müssen sie über die Nahrung zugeführt werden (wie beim Menschen auch). Diese 8 Aminosäuren nennt man "essentielle " Aminosäuren. Der Körper braucht diese essentiellen Aminosäuren für den Aufbau von Zellen und Gewebe wie z.B. (sehr wichtig) Muskulatur. Hafer enthält fast doppelt so viele dieser lebenswichtigen Aminosäuren wie Gerste und Mais. Bekommt der Körper diese essentiellen Aminosäuren nicht oder nur unzureichend zugeführt, kann man von einer Überlastung der Niere durch Unterversorgung mit lebensnotwendigen Nährstoffen sprechen. Da aber diese lebensnotwendigen Nährstoffe zwingend benötigt werden, wird der Körper zur Aufrechterhaltung der lebensnotwendigen Grundfunktionen (Herzmuskel, Herz, Leber, Niere etc.) diese Nährstoffe in irgendeiner Weise bereitstellen müssen. Diese Bereitstellung findet durch Abbau von Eiweißsequenzen in der Muskulatur statt … sprich … es wird Muskulatur abgebaut, wodurch dann Wasseransammlungen auf der Muskulatur entstehen, die sehr oft zu der Annahme verleiten, „das Pferd sei zu fett“. 8. Hafer enthält eine Gute-Laune-Kombination aus Kohlenhydraten und Eiweiß, welche dieselbe Wirkung wie Schokolade für uns Menschen als Nervennahrung hat. Nahrung mit vielen Kohlenhydraten erhöht den Einstrom der Aminosäure „Tryptophan“ ins Gehirn. Aus Tryptophan stellt der Körper das Glückshormon Serotonin her. „Vielleicht spinnen die Pferde also gar nicht vom Hafer, sondern sind einfach nur glücklich, wenn sie Hafer bekommen und dadurch besser versorgt sind!?!?!“ 9. Hafer löst weniger drastische Hormonschwankungen aus wie Mais. Direkt nach dem Füttern steigt der Insulin-Wert und etwas verzögert der Glukagonwert an, der die Ausschüttung von Insulin und Adrenalin reguliert. Dadurch wird die Leistung des Pferdes leichter konstant gehalten. 10. Hafer hat sehr viel gut verdauliche Stärke, welche schnell zu Zucker umgewandelt wird und für das Pferd sehr viel schnell verfügbare Energie bereitstellt. Jedoch darf man hieraus keine falschen Schlüsse ziehen: „Die Pferde werden durch diese schnell verfügbare Energie NICHT wirr im Kopf und spinnen auch nicht! Dieses Phänomen kann eigentlich nur bei Boxenpferden auftreten, denn Pferde in Offenstallhaltung können wann immer sie es nötig haben, die überschüssige Energie durch Bewegung ausleiten. Wenn das Pferd als Bewegungstier und Fernwanderwild überschüssige Energie in sich trägt, dann wird es diese durch Bewegung ausleiten müssen, und das hat NICHTS mit Spinnen zu tun!“ 11. Haferqualität … wie gut ist Ihr Hafer? Die Haferqualität muss genau kontrolliert werden, denn Hafer wird bei unsachgemäßer Lagerung schnell staubig und schimmelt! Pilze, Milben und Keime befallen Hafer leichter als Gerste oder Mais und das Korn wird mit Allergenen und Giften (Toxinen) besiedelt. Meist leicht sichtbar an schwärzlích verfärbten, schimmeligen Spelzfalten. Man sollte nur möglichst nicht gespritzten, gereinigten Hafer verfüttern, der nach der Ernte mindestens 12 Wochen lang trocknen konnte. Bestimmen Sie das Litergewicht Ihres Hafers: im Messbecher 1 Liter abmessen, dann wiegen. < 450 Gramm = weniger wertvoll, 450 bis 500 Gramm = normal, > 500 Gramm = sehr gut. Hafer mit einem guten Litergewicht enthält viel Energie und wenig Keime. Lagerung: Hafer hält sich am besten in einem luftdurchlässigen Papiersack ohne innere Plastikschicht, wenn er dunkel, um die 10 Grad und in guter Luft lagert. In freier Natur ist es so, dass das Pferd auf seiner Wanderung durch das jeweilige Land bei der Futtersuche ein sehr hohes Maß an Nahrungs vorfand. Das Futter war karg und rau, aber dafür qualitativ extrem hochwertig. Das Pferd konnte sich aus dem vorhandenen Nahrungsangebot die besten und wichtigsten Bestandteile heraus suchen. Also fraß es meistens die Samen der jeweiligen Pflanzen, weil dort der höchste Anteil an Nährstoffen wie Kohlenhydraten, Proteinen und Fettsäuren etc. enthalten sind. Zur Eigenmedikation konnten die Pferde instinktiv je nach Bedarf diverse Heilpflanzen aufnehmen. Vor 50 Jahren gab es auf unseren Wiesen noch ca. 85 verschiedene Kräuter- und Gräsersorten, heute hingegen sind davon nur noch MAXIMAL die Hälfte vorhanden. Stichwort "Nahrungsvielfalt"!
Heutige Situation in Haltungsbedingungen: Auf den heutigen Koppeln sieht es so aus, dass das Nahrungsangebot zum Einem zu einseitig und zum Anderen zu üppig ist. Hinzu kommt, dass die frischen, grünen Wiesen nicht das Nährstoffangebot bieten, wie es beim längeren, älteren und trockeneren Gras der Fall ist. Theoretisch sollte man die Koppeln erst dann mit Pferden beweiden, wenn das Gras ein gewisses Alter erreicht hat, sprich ...wenn man durch das Gras geht und der Blütenstaub fliegt, dann wäre der richtige Zeitpunkt. Denn nur in den Samen sind die notwendigen Nährstoffe in annähernd ausreichender Qualität und Konzentration vorhanden. Da aber diese Samen nur in einer bestimmten, kurzen Zeit vorhanden sind (ca. 2 Monate), ist ein Ausgleich im Nahrungsangebot durch den Hafer und Mineral-Vitaminfutter- mischungen zwingend notwendig. Ein weiterer, nicht außerAcht zu lassender Faktor für das Weidemanagement ist die Tatsache, dass die heutigen Koppeln in ihrer Zusammenstellung der nachgesähten Grassorten auf die Milchviehhaltung zur erhöhten Milchproduktion ausgerichtet sind und NICHT auf die Bedürfnisse unserer Pferde. Die Pferde fressen alles was sie kriegen können bis zur Graswurzel ab, weil sie nicht annähernd die Nährstoffe aufnehmen können, die sie brauchen. In freier Natur würden Pferde hingegen nur das Fressen, was sie zur Aufrechterhaltung der lebensnotwendigen Grundfunktionen des Körpers benötigen. Aber auch für die Pferdebeweidung gibt es ebenso speziell zusammengestellte Grassorten zum Nachsähen. Ebenso schädlich für die Pferde ist der ständige Drang des Menschen zur Schonung der Weiden, wo diese doch für unsere Pferde da sein sollten und nicht für die Erhaltung eines „englischen Rasens“. Mit einer gut durchdachten und konsequenten Pflege von ausreichend großen Weiden belaufen sich die Schädigungen durch das Aufweiden von Pferden bei feuchtem Wetter nahezu auf NULL. Auch die Beweidung im Winter schadet der Koppel nicht. Zum Einen wird der Boden durch Frost und Schnee geschützt und zum Andern führen Pferde einer Winterkoppel keinen Schaden zu, den man mit einer guten Weidepflege nicht schnell beheben kann.
Resümee: Ganzer Hafer ist eindeutig das vollwertigste und preiswerteste Getreidefutter für Pferde! Besonders wichtig ist es für Pferde, die die Haferfütterung nicht gewohnt sind, die Fütterung langsam zu beginnen und kontinuierlich zu steigern, damit sich der Gesamtstoffwechsel auf das neue Angebot von Nährstoffen einstellen kann. So beginnt man vorzugsweise mit der geringen Menge von 100g pro Tag in der ersten Woche, 200g pro Tag in der zweiten Woche, 300g pro Tag in der dritten Woche usw., bis man mindestens das Optimalmaß zur Gesunderhaltung des Pferdes von 200g Hafer pro 100kg Körpergewicht erreicht hat. Um diese kontinuierliche Steigerung des Haferangebots genauestens zu überwachen, überprüft man die Futtermenge am Besten mit einer Haushaltswaage. Des Weiteren sollte man den Pferden stets Raufutter anbieten, wie sie es aus der rauen, kargen Natur heraus kennen. Die Pferde nehmen das Raufutterangebot auch auf der saftigen Koppel GERNE an. Ohne die Zufütterung von Raufutter kann sich das Pferd nicht satt fressen. Es sucht sich nach dem Abfressen der Grassamen an den Halmenden das frische, fruktanhaltige Untergras heraus, was lediglich dazu führt, dass die Pferde zu fett werden, sich den Weidebauch „anfressen“. Ist der Futterausgleich durch Raufutter geboten, fressen sich die Pferde satt und das Untergras hat mehr Zeit, sich zu entwickeln. Dies wiederum bietet mehrere Vorteile: 1. Wenn sich das Gras besser und länger entwickeln kann, ist das Gras hochwertiger und bietet mehr lebenswichtige Nährstoffe 2. Wenn sich das Gras besser und länger entwickeln kann, können die Pferde länger auf der jeweiligen Koppel stehen bleiben, 3. Wenn die Pferde länger auf der jeweiligen Koppel bleiben können und dort das Gras dann noch hochwertiger werden kann durch die Zufütterung von Raufutter sparen die Pferdeweidebesitzer bares Geld … a. weniger Pachtverbindlichkeiten, weil weniger Weidefläche benötigt wird b. weniger Tierarztkosten, weil die Pferde gesünder ernährt werden und dadurch gesund bleiben können. Hafer ist leicht verdaulich, enthält wesentlich mehr essentielle Aminosäuren als andere Getreidearten und man erreicht mit einer Haferfütterung eine konstante Leistung des Pferdes. !!!WICHTIG!!! ist aber bei der Haferfütterung, einen ausgewogenen Ausgleich Vitamin- und Mineralfutter aus nicht künstlicher Herstellung, Salzlecksteinen (vorzugsweise Himalaja-Leckstein) und Kräutermischungen zuzufügen.
Quelle: Natürlich Barhuf - Zeitung für Ganzheitliche Pferdebehandlung
Wie gesagt bei uns hat es funktioniert und unser HHP hat etliche Rehe- und Hufrollenpferde auf diese Weise geheilt und nicht nur die Symptome nach außen hin beseitigt wie die meisten Schmiede oder Hufbearbeiter un auch TA. Zufall? Wunder? Ich glaube nicht... Wer mit Verstand und ohne Vorurteile das Buch über Hufrehe von Fr. Dr. Straßer liest, wird es auch verstehen warum es funktioniert ohne Diät, ohne Stegeisen bzw. höher stellen der Hufe sei es durch Gips oder Styropor und ohne Rückfälle oder weiteren Schüben... Bei unserer Hafi Dame wurde die Heuration 2x erhöht und nicht verringert, da sie durch Zufütterung von Hafer ihre Wassereinlagerungen (was vom TA als Fett angesehen wurde) verloren hat und drohte zu dünn zu werden...
LG Veri
|