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Hallo von Pferd Nr. 2

26.06.2015, 10:43

Ich bin am Ende... Mit den Nerven, mit der Geduld, mit dem Geld!

Bei meiner 2. Stute besteht Verdacht auf Hufrehe.

Sie ist eine Tinker Stute. Heißt Luna und ist 19 Jahre alt. Seit 5 Jahren in meinem Besitz. Geht barhuf und war in ihrem ganzen Leben noch nie krank. Sie ist wirklich sehr robust und ein Goldschatz.

Das Problem: vor 6 Wochen ging sie lahm. TA war da, Beugeprobe, Zangenprobe. Keine Reaktion. Allerdings Verdacht auf Rehe, weil sie in typischer Rehehaltung da stand. Allerdings keine Pulsation, nicht warm oder sonst was.
5 Tage Entzündungshemmer. Alles war wieder gut. Sie wollte laufen, ging nicht fühlig oder klamm. Rehehaltung war weg.
TA meinte, dann ist das keine Rehe, vllt htte sie sich geprellt. Falls sie in den nächsten Tagen wieder anfängt wird ein Röntgenbild gemacht. Aber seither war nichts.
Diese Woche fing sie an leicht fühlig zu gehen. Am Mittwoch war der Hufschmied da, drückt beide vorderen Hufe ab und stellt fest, dass die Sohle total weich ist.
Ich hab gedacht ich tick aus!

Also nicht weiter rum geschnitten, ab auf den weichen Paddock, runter von der Wiese und TA angerufen. Sie hat diese Woche noch Urlaub, kommt aber sofort am Montag zum röntgen und Blutbild machen. In der Zwischenzeit muss ich einen guten Schmied finden, der mir dann anhand des Röntgenbildes anständige Eisen auf ihre Elefanten-Füße macht. Meine Schmiedin hat leider keine Ausrüstung für Kaltblüter... Sie würde nicht mal das Eisen in ihren Ofen bringen

Ich bin am Ende. Erst meine Große Anfang des Jahres mit der Diagnose Cushing und jetzt auch noch meine kleine... :cry:

Ich hab so Panik, weil sie ja so schwer ist! Das drückt jetzt alles schön drauf... Meine Schmiedin meinte, da kann jetzt nicht so viel passieren solange ich sie nicht auf die Wiese lasse und auf weichen Boden stelle.
Und die arme Maus weiß gar nicht was los ist. Sie hat ja irgendwie keine Schmerzen und steht den ganzen Tag mit Ihrem Heusack neben der grünen Wiese...

Sie bekommt ja das gleiche Futter wie meine Missi (sprich: Reiskleie, Leinkuchen und Mineralfutter sowie gewässertes Heu). Sie hat auch seit dem extrem abgenommen, was natürlich super ist!

Ich werde noch ein Datenblatt für Sie anlegen (inkl. Bildern) und das Blutbild und die Röntgenbilder einstellen wenn ich alles da habe.

Drückt mir die Daumen dass es noch nicht ganz so schlimm ist, denn sonst bezweifle ich, dass wir das packen bei ihrem Gewicht... :cry:

Re: Hallo von Pferd Nr. 2

26.06.2015, 10:48

Kurze Frage: wieso machst Du ihr keine Verbände? Das wäre auf jeden Fall erstmal eine Erleichterung für sie, bis adäquate Hilfe geleistet werden kann. Ohne Röntgenbild würde ich keine Beschläge aufbringen lassen.

Re: Hallo von Pferd Nr. 2

26.06.2015, 12:25

Hufpolster wäre auch meine erste Wahl gewesen um die Hufe zu entlasten, dafür ist es noch nicht zu spät und sollte umgehend nachgeholt werden.

Hat sie denn auf das Abdrücken reagiert?
Eine weichere Sohle ist bei nassem Wetter ja keine Seltenheit, darum also die Frage danach wie es bei euch damit aussieht?
Du schreibst das der HS dann aufgehört hat daran rumzuschnibbeln, woran genau? An der Sohle?
Kannst du bitte mal Hufbilder gemäss der Anleitung aus dem ABC meiner Signatur einstellen damit wir uns einen Eindruck über die Hufsituation verschaffen können?
Ohne RöBi würde auch ich keinen Beschlag aufbringen lassen, aber das ist dir ja auch klar und die Bilder geplant. Sollte tatsächlich eine Lageveränderung des Hufbeines stattgefunden haben sind diese ohnehin unerlässlich um danach zunächst die Hufzubereitung durchführen und im Anschluss den Steg bei einem Rehebeschlag passend platzieren zu können.

Einem Tinker ganzjährig Weidegang zu gewähren ist wenn ich mal ganz ehrlich sein darf auch seeehr mutig, zumal ja laut Datenblatt Fettpolster als Alarmgeber ersichtlich sind/waren und sich mir die Frage stellt warum die Maus zudem Reiskleie die ja hochkalorisch ist gefüttert bekommt?

Mach dich nun nicht im Vorwege verrückt :tröst: mach Hufpolster und streiche die Wiese bei ausschliesslicher gew. Heufütterung um Rehegerecht zu agieren bis alles Weitere veranlasst ist und man sich an Fakten orientieren kann.

Ich würde übrigens schon auf Grund des Alters unbedingt ein kombiniertes ECS/EMS Profil erstellen lassen um auch ein mögliches ECS ausschliessen zu können das u.a. Einfluss auf den Kohlenhydratstoffwechsel hat und somit vielleicht ursächlich für die Hufsituation ist.

Re: Hallo von Pferd Nr. 2

26.06.2015, 14:30

Auch ich kann dir nur zu dem EMS/ECS-Gesamtprofil raten.

Sorry, ich bin gerade etwas erschüttert, dass man ein so leichtfutteriges "Misch"Pferd so lange auf die Wiese stellen kann.
Das ist zwar schön anzusehen aber soetwas von überhaupt nicht artgerecht.
Überlege bitte einmal welches der natürliche Lebensraum eines Pferdes ist. Da passt stundenlanges weiden auf grünen fetten Wiesen absolut nicht ins Bild.

sorry, aber manchmal frage ich mich wirklich warum wir uns die Finger wund schreiben....

:daum: Eddi

Re: Hallo von Pferd Nr. 2

26.06.2015, 16:55

hallo :hallo:

solche diagnosen hauen einen immer aus der bahn. und das sowas viel geld kostet, ja, davon kann ich echt gerade ein lied singen auch. :tröst:

ich denke, so wie du es schilderst ist es ein reheschub. oft ist es so schleichend und die tierärzte checken es nicht. wenn ein pferd plötzlich auf beiden beinen lahm geht ist leider zu einer sehr großen wahrscheinlichkeit eine rehe im anmarsch. ein prellung ist auf beiden beinen soooo selten.

im grunde hat deine schmiedin recht. allerdings würde ich auch einen hufverband machen, die sohle ist trotzdem geschützt. oft reicht ein fester strohhalm der in die weiche sohle pikst und schon tuts aua.

was mich allerdings stört..... du schreibst der futterzustand ist okay, aber fettpolster..... mhm.... das sollte dir zu denken geben...... daher würde ich dir auch zu ems/ecs profil raten. dann gehört sie aber auch absolut runter von der weide solange ihr nicht wißt was los ist. die reiskleie würde ich auch weg lassen, das ist zuviel. heu und stroh ist völlig ausreichend.

man denkt in erster linie nur: das arme pferd kommt nimmer auf die grüne wiese, kriegt nix mehr zum fressen usw. gott sei dank bin ich in solchen dingen knallhart und stelle das nicht in frage ob oder ob nicht. ich dachte mir auch am anfang oh nein er kommt nie mehr wieder raus aber es geht hier um sein leben, ja, nicht *nur* um die gesundheit sondern ums leben. wenn ich pech habe kann er wegen meiner dummheit drauf gehen und das will ich nicht. klar bettelt er mich an und guckt dem futter hinterher aber es geht um sein leben. und ich bin mir sicher er weiß das ich all dies nicht mache um ihn zu ärgern sondern weil ich will das es ihm gut geht.

versuch das futter- und weidemanagement noch zu optimieren und ihr seit dann bald auf einem guten weg!!
ich drücke euch die daumen!!! :daum:

Re: Hallo von Pferd Nr. 2

29.06.2015, 13:54

Hallo zusammen und danke für eure Antworten.

Zu den Verbänden: Bis zum Wochenende war bei uns der Boden durch den Regen sehr weich, deshalb hab ich keinen Verband gemacht. Ich dachte das kühlt auch gut... Da es die Tage jetzt aber so heiß werden soll wird der Boden wieder sehr hart. Sie stehen dann zwar tagsüber im Laufstall der dick mit Stroh eingestreut ist, aber für nachts draußen muss ich dann auf jeden Fall was machen...

Zur Sohle: Ja, der Boden war weich. Aber da mein zweites Pferd ja auch auf dem gleichen Boden steht und ihre Sohle hart war, denke ich nicht dass es was damit zu tun hat. Und die hat ja richtig nachgegeben - sowas hab ich noch nie gesehen!
Die Schmiedin hat dann nur rundgefeilt und gesagt sie will erst ein Röntgenbild sehen.

Zur Wiese: Sie steht seit sie auf der Welt ist 24 Stunden auf der Wiese. Ja, Tinker sind nicht dafür gemacht. Aber ihr wisst doch wie das ist: warum hätte ich das umstellen sollen wenn es keinen Anlass gab. Sie hatte nie eine Kolik, war immer gesund. Meine TÄ meinte auch das ist okay, die verträgt das sehr gut. Und da sie zwei Reitbeteiligungen + mich hat, wird sie so viel bewegt, dass das nie ein Problem dargestellt hat. Und nebenbei sind das keine fetten Wiesen sondern das ist zu 80% überständiges Gras. Ich werd schon immer gefragt warum meine Pferde auf so eine "Stroh-Wiese" müssen...

Blut wird gleich automatisch mit den Röntgenbildern genommen, weil es ja sehr nahe liegt, dass da was nicht stimmt.
Ich lass das Zusatzfutter jetz weg und sie kriegt nur noch ihr Heu.

Das was mich wirklich stutzig hätte machen müssen ist ihr fetter Hals... Man wird so blind wenn immer alles gut ist. Wahrscheinlich hab ich mich in letzter Zeit einfach zu sehr auf mein anderes Sorgenkind konzentriert. :drunter:

Re: Hallo von Pferd Nr. 2

29.06.2015, 14:20

Ja, manchmal ist das so das man zum Sorgenkind schaut und das andere, vermeintlich Gesunde etwas nebenher laufen lässt. Das ist aber normal und sollte dir jetzt keine Kopfweh bereiten.

Allerdings hat deine Tinkermaus trotz Reitbeteiligungen einen Fettkamm bekommen und spätestens bei unseren Ausführungen zu Stoffwechselschräglagen dein anderes Pferd betreffend hätte dich das stutzig machen können.
Wenn nicht so hätte der TA dich über etwaige Gefahren auf Grund der klinischen Beobachtung aufmerksam machen müssen statt den Weidegang abzusegnen.
Pferde fressen weniger das für sie gedachte überständige Gras sondern den Aufwuchs zwischendrin der süßer ist weil er Fruktanreicher ist, von daher ist Heu am Halm ausser es wird gesenst und dann angeboten eher ein Trugschluss des guten Willens.

Ich habe übrigens gerade jetzt wieder erlebt das eine Tinkerbesitzerin (Pferd zuuu dick, hat schon gute 100 Kilo abgespeckt) von mir sensibilisiert und wegen der Unkenntnis der ersten neun Jahre ihres für sie neuen Pferdes einen TA explizit auf ein EMS Profil angesprochen hat das sie gerne machen lassen wolle, dieser aber meinte das Pferd sähe doch gut aus :drunter:

Was ich damit sagen will ist das man alles selbst im Blick haben muss und sich informieren muss, der TA tut es aus welchen Gründen auch immer eher selten. Abgesehen davon sind viele Besis auch etwas angefressen wenn ihnen auf den Kopf zugesagt wird das das Tier zu dick ist, DAS darf man auch nicht verheimlichen.....

PS:
Gerade wenn der Boden nass ist sind die Hufe fühliger weil sie aufgeweicht sind gegenüber harten Hufen in Trockenperioden, die Erfahrung habe ich jedenfalls mit meinen Ponys immer wieder gemacht.
Wie ist denn die Hufsituation aktuell?
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