Hallo ihr Lieben,
aus gegebenem Anlass lese ich seit ein paar Tagen hier mit und möchte ich uns daher auch mal vorstellen:
Wir kommen aus dem Main-Taunus-Kreis und unsere kleine Herde besteht aus zwei Isländern (16 und 10 / Mutter und Sohn) und einem Andalusier (20).
Die Pferde stehen auf einem Bauernhof bei uns im Ort und gehen tagsüber stundenweise auf die Koppel.
Über Nacht stehen alle seit etwa 3 Jahren im Stall, nachdem der Pferderipper bei uns zugeschlagen hat und unserem Araber (der zwischenzeitlich in den Besitz seiner RB gewechselt und daher oben nicht erwähnt ist) in drei Fesselbeugen und an der Brust unterhalb des rechten Vorderbeines Schnitte bis fast auf die Sehnen zugefügt hat.
Alle Pferde bekommen im Stall Heu und eine "Alibi-Portion" Kraftfutter (halbe Hand voll ohne Hafer und ohne Melasse und dazu etwas Apfel oder Möhre).
Meine Isi-Stute (Freydis bzw. von allen nur Mausi gerufen) habe ich 5jährig und ziemlich fett Ende 2004 gekauft.
Zu dieser Zeit ging sie im darauffolgenden Sommer (früher hatten wir nur im Sommer Weidegang) zusammen mit den anderen Pferden in unserem Stall Tag und Nacht auf die Koppel (Streuobstwiesen).
Fett war sie wie gesagt von Anfang an, und so fiel auch niemandem auf, dass sie trächtig war.
Völlig überraschend lag dann im September 2005 plötzlich ein kleines Hengstfohlen auf der Koppel.
Nach dem ersten Schock und Rücksprache mit den Vorbesitzern der Stute (die von dem Ausflug zum Hengst wussten - deren TA hatte aber keine Trächtigkeit erkennen können und deshalb ging sie in den Verkauf) gehört Bjarki seitdem auch zu uns. Für ihn hatten wir seinerzeit den nur wenige Monate älteren Araber dazugenommen (nachdem ein Versuch, ihn auf einer Fohlenkoppel unterzubringen, mehr als in die Hose ging...).
Etwa ein Jahr nach Bjarki´s Geburt lief Mausi auf beiden Vorderhufen fühlig. Lt. TA keine Rehe sondern Prellung weil unbeschlagen (für die Sommerkoppel), wir sollten ihr einfach Zeit lassen. In der Tat besserte sich die Fühligkeit und im Herbst mit dem Beschlag lief sie wieder einwandfrei.
Ein oder zwei Jahre später stellte der Schmied dann eine geringfügige Veränderung der weißen Linie fest und fragte, ob sie denn lahm gegangen wäre, da dies für ihn (er hat selbst ein Cushing-Pferd) wie eine leichte Rehe aussehe.
Da sie aber nicht gehumpelt hatte und die weiße Linie beim nächsten Beschlag wieder normal aussah, schenkte ich dem keine weitere Beachtung.
Seit etwa 5 Jahren hat sie nun ein "Sommerekzem". Ich schreibe das deshalb in Anführungszeichen, weil die Stellen bei ihr eher untypisch sind. Sie kratzt seitlich am Hals - nicht am Mähnenkamm! - bis aufs rohe Fleisch und scheuert sich am Hintern rechts und links des Schweifes - nicht an der Schweifrübe und im Gesicht.
Meistens fängt es bei ihr auch frühestens Mitte/Ende Juli an, wenn alle anderen, "normalen" Ekzemer schon lange in voller Blüte stehen.
Sie wurde mehrfach mit mäßigem Erfolg mit Kortison gegen das Ekzem behandelt - mittlerweise bekommt sie Spritzen von einer befreundeten Tierheilpraktikerin, die zumindest nicht schlechter wirken als das Kortison und Linderung verschaffen.
Oft steht sie (und ich weiß echt nicht mehr wann das angefangen hat...) geschwitzt in ihrer Box. Gerade im Winter kommt sie nach dem Reiten oft trockener heim, als sie den Stall verlassen hat.
Seit letztem Jahr schere ich ihr den Unterhals und einen schicken Rallyestreifen - das macht es etwas besser.
Dann kam vor mittlerweile 2,5 Jahren der Husten mit gelb-weißem Schleim aus den Nüstern dazu.
Dazu war sie permanent schlapp und wollte kaum noch vorwärts gehen - mehr als Schritt war nicht drin
Auch da wurde sie lange und immer wieder schulmedizinisch behandelt, jedoch ohne bleibenden Erfolg.
Sie bekommt jetzt bei akutem Husten ein homöopathisches Pulver, das m.E. genauso gut oder schlecht wirkt wie das vom TA und ich habe einen mobilen Inhalator angeschafft - das Ding ist der Hammer und hilft bei regelmäßiger Anwendung echt toll! Zusätzlich steht sie nicht mehr auf Stroh sondern auf Stallmatten mit etwas Hanfspäne. Alles in Allem haben wir das Atemwegsproblem damit ahlbwegs im Griff - ab und zu läuft die Nase nochmal oder sie hustet alle paar Wochen ein oder zwei Tage, aber im Großen und Ganzen bin ich damit ganz zufrieden.
Letztes Jahr wurde sie aufgrund der Gesamtumstände (immer noch zu fett mit Polstern seitlich am Bauch, das Schwitzen, das Ekzem,...) auf EMS getestet. Negativ - ich hätte ehrlich gesagt damit gerechnet dass sie das hat.
Jetzt erzählte mir eine Freundin, die seit einigen Jahren Mausis Sohnemann reitet, von der Gutscheinaktion bei BI.
Ich hatte mir ja vorher über Cushing noch nie viele Gedanken gemacht und fand es auch eher unwahrscheinlich, aber einen Versuch wäre es ja wert dachte ich mir. Also Gutschein ausgedruckt, TA bestellt und Anfang letzter Woche dann der Schock: positiv, ACTH 70,3.
Seit Mittwoch bekommt sie eine halbe Prascend am Tag, in ein paar Wochen machen wir einen Kontrollwert und schauen, ob die Dosis reicht.
So, dann erstmal zum Nächsten:
Der Andalusier (Caramelo) kommt gebürtig aus Malaga, ist seit seinem 3. Lebensjahr in Deutschland und leidet seit seinem 4. Lebensjahr unter starkem Sommerekzem, was wir in den Anfangsjahren immer wieder mit Kortison behandelt haben. 2008 hatte er dann - wir vermuteten vom Kortison - eine schlimme Hufrehe; er lag mehr als drei Tage in der Box und fast hätten wir ihn erlöst, aber letztlich hat er sich dann doch aufgerappelt und heute ist laut Hufschmied von der Rehe nichts mehr zu sehen
Zum Glück gab es bis dato auch keinen weiteren Reheschub.
Das Sommerekzem plagt ihn nach wie vor, allerdings ist mit konsequenter Hautpflege und Ekzemerdecke wenigstens stundenweiser Weidegang (mehr würde ich mich schon aufgrund der Rehe nicht mehr trauen...) möglich.
Seit einigen Jahren hat er immer mal wieder schlechte/hohle Hufwände und seit der Rehe ist trotz aller Bemühungen die Rückenmuskulatur, die damals innerhalb weniger Tage einfach "verschwunden" war, eher jämmerlich. Wir hatten auch mehrfach eine Osteopathin und eine Physiotherapeutin da und der Sattel wurde auch überprüft und angepasst, alles jedoch ohne nennenswerten Erfolg.
Außerdem stolpert er ziemlich viel.
Als meine Stute nun Anfang der Woche das Ergebnis des ACTH-Tests bekam war mir relativ schnell klar, dass er da mit seinen ganzen unerklärlichen Wehwehchen vermutlich auch betroffen sein würde.
Also hab ich schnell noch einen Gutschein ausgedruckt, den TA nochmal bestellt und tatsächlich, auch er hat den Joker gezogen und hat einen ACTH-Wert von 107...
Also bekommt auch er in Absprache mit dem TA seit heute erstmal eine halbe Prascend und wird dann entsprechend kontrolliert...
Bjarki stelle ich dann mal nicht so intensiv vor, weil der bislang
gesund "erscheint"... und mein Kind mit den Hufen scharrt und den PC anektieren will
So, das mal auf die Schnelle - ich hoffe es ist nicht zuuuu lang geworden
Besten Dank schonmal und bis bald
Julia mit Caramelo, Mausi und Bjarki