Hallo und herzlich Willkommen im Forum
Das ist aber grundsätzlich eine Hübsche, nur hat sie ein wenig viele Kilos die man u.a. deutlich am aufgewölbtem Mähnenkamm erkennen kann.
Es ist auf Grund der Hufrehe sowie des hormonaktivem Depotfett von einer metabolischen Hufrehe auszugehen die ein rigoroses Management erfordert mit zugeteilter Heumenge das bei zuviel Zuckergehalt unbedingt einstündig gewaschen werden sollte um bis zu 30% der unstr. Kohlenhydrate zu entfernen und es geeigneter zu machen.
Auch ein Cushing wäre nicht undenkbar....der Rücken wirkt etwas durchhängend....
Dazu gehört auch das man sich mittels Blutwerten einen Überblick über die Stoffwechsellage verschafft.
Auch unter einer Hufrehe kann man ohne völlige Nahrungskarenz, Heu darf und sollte gegeben werden- lediglich auf Weidegang, Leckerlis und Kraftfutter sollte 12 Stunden zuvor verzichtet werden, ein EMS/ ECS Gesamtprofil veranlassen was eine einmalige Blutentnahme am heimatlichen Stall erfordert.
Allerdings auch einen besonderen Probenumgang der unter EMS/ECS im ABC meiner Signatur nachzulesen ist.
Dies Profil enttarnt sowohl ein EMS, Insulinresistenz (IR) sowie ein ECS (Cushing) und gehört bei Reheverdacht oder bestehender Rehe immer zur Diagnostik hinzu.
Deine Stute ist schon etwas im fortgeschrittenen Alter sodass immer auch an Cushing gedacht werden muß.
Da Cushing einen immensen Einfluss auf den Hormonhaushalt und den Kohlenhydratstoffwechsel hat ist die IR leider ein häufiges Symptom was eine Hufrehe letztlich auslöst.
Da ACTH tages als auch jahreszeitlichen Schwankungen unterliegt, zur Sommersonnenwende hin stetig steigt um im September sein jahreszeitliches Hoch zu erfahren das bei Cushis ungleich höher ausfällt als bei Gesunden gebührt der jetzigen Jahreszeit diesbezüglich eine besondere Aufmerksamkeit.
Auch wenn ACTH als Stresshormon gehandelt wird und unter Schmerzen wie bei Hufrehe ansteigen kann tut es dies nicht in pathologische Bereiche.
Wenn aber das ACTH zu hoch ist, man keine Kenntnis davon erlangt und nicht mit Prascend antherapiert kann man sich auf den Kopf stellen und wird das Tier nicht aus dem Schub bekommen.
Von daher ist das jetzt oberstes Gebot mehr als zeitnah ein Profil zu beauftragen.
1,5% des aktuellen Körpergewichts oder 2% des idealen Körpergewichts ( Zielkörpergewicht) an Heu mit niedrigem Gesamtzuckergehalt, je nachdem, welcher Wert größer ist, sollte gefüttert werden.
Um dem Magen/ Darm sowie dem Kaubedürfnis und der Beschäftigung Rechnung zu tragen sollte die Menge nicht unterschritten werden damit Übergewicht gesund schwinden kann.
Der Bedarf wird dann nach oben oder unten angepasst um den Körperkonditionswert von 4,5 bis zu erhalten.
Heu ist wegen der Mineralstoffe unbedingt den Vorzug zu geben, außerdem hat Stroh- je nachdem welches gefüttert wird- nicht unbedingt weniger Zucker als ein geeignetes Grasheu das mit einem ausgewogenen Mineral unterstützt werden sollte.
Apropos Kauschläge bei Heufütterung und Speichel der als Magenschutz dient:
Aspirin wirkt beim Pferd NICHT Schmerznehmend sondern verbessert lediglich die Fließeigenschaft des Blutes. Allerdings zu Lasten des Magens!
Besser wäre Heparin, Ginkgo oder Weidenrinde weil dies nicht die Magenschleimhaut belastet und Läsionen gar nicht erst entstehen.
Als wirksamer Magenschutz hat sich Sucralfat bewährt.
Selbst bei Geschwüren wirkt es nachweislich sogar im Drüsenteil des Magens, hat wesentlich weniger Nebewirkungen weil es kein Säureblocker ist und kostet nur einen Bruchteil.
Unser Anton hatte es in der Klinik sehr erfolgreich bei Magen/ Darmentzündung bekommen worunter er sich innerhalb von zwei Tagen ohne weiteres Zutun erholte.
Aktuell ist jegliche forcierte Bewegung tabu, nur Eigenbewegung ist in Maßen erlaubt um den Hufen die jetzt benötigte Entlastung zu geben.
Im Kreis rennen und aufgeregt sein ist natürlich kontraproduktiv aber ein Separee einrichten mit einem anderen verträglichen Pferd das vielleicht auch gerne ein paar Kilos unter Diät verlieren und dadurch gesünder werden darf löst so manches Problem und ist für alle win win.
Wann wurde denn geröngt und ist nach den Röntgenbilder eine Ergebnisorientierte Hufzubereitung erfolgt?
Ist danach der Verband angebracht worden?
Wenn ja ist der mittels Röntgenkontrolle auf richtigen Sitz zu kontrollieren.
Ist die Unterstützung auch nur in Teilen Fehlerbehaftet kann das fatal enden und schlimmsten Falles zur Perforation der Sohle, derm gefürchteten Hufbeindurchbruch kommen.
Leider habe ich das schon beobachten müssen weil die Maßnahme unpassend und nicht kontrolliert war.
Soweit, und das ist für den Anfang schon fast zu reichlich an Infos, erstmal eine Einführung ins Thema.
Wenn du Fragen hast stelle sie immer und immer wieder, es ist wichtig alles zu hinterfragen und zu verstehen was da gerade passiert und wie man dem am besten begegnen kann.