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Re: Duhni, Fragen zur Hufrehe, Rotation und Therapie
06.05.2023, 20:06
Alpenquarter hat geschrieben:Ich meine mich zu erinnern, dass Süssholz bei IR Kontraindiziert ist. Warte mal auf eff-eins
Du erinnerst dich richtig
Neben Süssholz ist auch Johanisbrotschrot mit seinen Kohlenhydraten aus Mono-( Glukose, Fruktose, Galaktose) , Di- und Polysaccharide (tierische und pflanzliche Stärke) kontraindiziert.
YUCCA hat übrigens einen Corticosteroid-Effekt und die Yucca-Saponine können IR induzieren. Yucca kann zudem sogar die Magenschleimhaut reizen. Vorsorglich sein erwähnt das dies auch auf Luzerne zutrifft weshalb die auch, entgegen der Bewerbung, ungeeignet ist.
Von daher lautet die Antwort: Nein, lass lieber die Finger von dem Zusatzfuttermittel das alles durchaus verschlimmbessern kann.
Wenn Magen zur Diskussion steht kann man dem mit Rüschnis (hoher Pektingehalt, wichtig für die Magenschleimhaut) etwas entgegenwirken oder auch den Schleimstoff von Leinkuchenpellets zu Nutze machen.
Liegt aber definitiv schon ein Magenproblem vor sollte dies auch adäquat behandelt werden, da reichen Futterzusätze leider i.d.R. nicht aus.
Re: Duhni, Fragen zur Hufrehe, Rotation und Therapie
07.05.2023, 07:41
Herzlichen Dank für die nie versiegende ´Wissensquelle! Das ist jetzt mal gut mit den Empfehlunngen, ich hab alles da und kann es einbauen ohne Aufwand. Eigentlich ging es mir mehr um die Stressreduktion als den Magen, aber auf jeden Fall kriegt sie das bissl Zufutter jetzt eher Rüschnis und ab und an mal ein Leinpellet - und die Cobs eher nicht mehr um die Menge klein zu halten, denn zunehmen soll sie ja nicht. Obwohl ich auch das Heu etwas erhöht habe, da Salim wieder mehr davon wegfrisst können alle wieder bissl mehr haben. Wenn die anderen auf Weide gehen - was sie momentan sehr übelnimmt, versuch ich mal die Rescue Globuli und frag mal meine Homöopathin, ob es da was gibt was ihr bissl helfen kann.
Re: Duhni, Fragen zur Hufrehe, Rotation und Therapie
07.05.2023, 08:10
Duhni hat geschrieben:Wenn die anderen auf Weide gehen - was sie momentan sehr übelnimmt, versuch ich mal die Rescue Globuli und frag mal meine Homöopathin, ob es da was gibt was ihr bissl helfen kann.
Was sie dringlicher als Rescue braucht ist Beschäftigung/ Ablenkung um die Zeiten in denen sie alleine ist zu überbrücken. Sicher lassen sich Tätigkeiten die tgl. zu erledigen sind in die Zeiten legen wie ihre Spaziergänge, misten, Hufe machen etc.
Ich erinnere an dieser Stelle nochmal an Knabbergehölz wie z.B. Weide, Apfelbaumschnitt, Birke. Suchfutter ( SB Kerne, Leinkuchenpellets) das sonst vielleicht im Trog angeboten wird kann je nach Untergrund verstreut für Kurzweil sorgen.
Auch an diversen Stellen deponierte kleine Heubüschel aus ihrer Tagesration regt zum wandern und beschäftigen an.
Re: Duhni, Fragen zur Hufrehe, Rotation und Therapie
07.05.2023, 14:27
Danke für die vielen Ideen, das meiste machen wir eh schon, doch immer wieder ist was Neues dabei und auch anstupsen hilft. Grad verweigert sie jedoch Futter währenddessen. Das wird schon wieder werden, ist grad noch die erste Zeit und im Grunde ist es ein Zeichen, wie gut es ihr jetzt geht, letztes Jahr war sie da durchaus phasenweise gleichgültig weil sie doch so arg krank war. Und wenn sich die Weidezeiten verlängern, wirds auch besser mit den Spaziergängen kombinierbar, das ist grad nicht möglich - ausser ich hab Hilfe - denn ich kann nicht an zwei Orten zugleich sein, bei uns müssen die Weidepferde Hin und Zurück geführt werden, da die Weiden nicht am Hof liegen. Doch wie gesagt - es wird wieder, ganz sicher.
Re: Duhni, Fragen zur Hufrehe, Rotation und Therapie
18.05.2023, 06:30
Hallo, heute habe ich mal wieder eine Frage - ich habe jetzt frisches Stroh (2022) welches man nicht nur im Pferdeklo verwenden könnte und hab gelesen, dass einige Leute dann das Heu mit dem Stroh mischen als Futter. Ist das für die Fresszeitverlängerung? Oder um das Volumen insgesamt zu erhöhen? Oder um die Ration magerer zu halten? Ich überlege, das Duhni in ihren Futterball reinzumixen oder auch allen für die normale Heuration nach dem Weidegang zu geben, bin aber auch unsicher, ob es bei IR - da es ja Getreide ist - wirklich gut wäre?
Und sonst - nehmen wir jetzt bei den Spaziergängen den Trab mehr in den Blick und hat Duhni jetzt die Kraft, auch größere Kinder zu tragen, beides ist klasse für uns alle. Ausflüge in den BAch sind nach wie vor der Hit - äh - für sie, die Begleiter sind jeweils nass bis auf die Haut. Beim Alleinsein schafft sie jetzt - dank Homöopathie und Gewöhnung - schon eine gute Stunde, die anderen sind jetzt zwei Stunden draussen, es geht also in beiden Richtungen voran. Das Rescue hat nichts gebracht, es ist erstaunlich, dass es für Silvester so gut hilft.
Re: Duhni, Fragen zur Hufrehe, Rotation und Therapie
18.05.2023, 07:52
Auch stroh kann ordentlich zucker enthalten. Aber ja, man streckt dadurch die Ration für längere fresszeiten. Entweder ersetzt man einen Teil heu durch stroh oder ergänzt es. stroh ist ja gedroschenes getreide, da sollten keine bzw. fast keine Körner mehr drin sein. streng genommen ist Weizen ein süßgras. Wegen des hohen lignin anteils sollte stroh nicht mehr als 1/3 der Gesamtration ausmachen, auch um Verstopfungen zu vermeiden.
Re: Duhni, Fragen zur Hufrehe, Rotation und Therapie
18.05.2023, 07:53
eff-eins hat geschrieben: Wenn man bei nicht Stoffwechselgeschädigten Pferden Futterstroh zusätzlich zur Fresspausenverringerung und Beschäftigung gibt finde ich das gut und es hat m.E. seine absolute Berechtigung und wertet die Ration auf.
Spekuliert man allerdings auf Zuckereinsparungen geht die Rechnung mitunter nicht auf. Außerdem riskiert man mit Pech Darmdysbiosen durch ein im Prinzip unverdauliches Futter (Stroh) das die guten Darmbakterien die auf fermentierbares Futter angewiesen sind verhungern lässt. Dasselbe Phänomen hat man ja auch mit relativ spät geerntetem Heu leicht das ein hohen Ligninanteil hat was nicht selten zu andauerndem Kotwasser führt.
Stroh hat, je nachdem welches man benutzt, gar nicht unbedingt so wesentlich weniger Zucker als Heu. Haferstroh hat den größten Anteil an XS (Stärke) und XZ (Zucker) von 14g/1000g TM (Trockenmasse) , den geringsten Anteil mit 7g/ 1000g TM hat Gerste, gefolgt von Roggen und Weizen mit jeweils 8g/ 1000g TM
Ein klarer Vorteil von gutem Futterstroh ist hingegen eine Fresszeitverlängerung durch wegen des Lignins erforderlich gründlicherem kauen, vermehrtes einspeicheln und damit wertvolle Enzymfreisetzung durch vermehrte Kauschläge.
Re: Duhni, Fragen zur Hufrehe, Rotation und Therapie
07.06.2023, 14:57
STellt Euch nur vor - gestern hat Duhni zwei Galoppsprünge an der Hand beim Spaziergang angeboten und heute beim Handpferderitt - ist sie eine kleine Strecke nebenhergaloppiert - ich bin begeistert!!!
Re: Duhni, Fragen zur Hufrehe, Rotation und Therapie
07.06.2023, 19:25
Duhni hat geschrieben:STellt Euch nur vor - gestern hat Duhni zwei Galoppsprünge an der Hand beim Spaziergang angeboten und heute beim Handpferderitt - ist sie eine kleine Strecke nebenhergaloppiert - ich bin begeistert!!!
Ich kann aus eigener Erfahrung sagen wie toll sich das anfühlt wenn das kranke Pferd sich plötzlich so rennerig zeigt, von daher freue ich mich ganz doll mit dir
Re: Duhni, Fragen zur Hufrehe, Rotation und Therapie
07.06.2023, 21:27
Ach wie schön Auch ich freue mich mit dir mit es ist in welcher Form auch immer, sehr schön zu sehen, wie gesundende Ponys laufen können und auch wollen
Ich persönlich liebe es wenn Ponys „rumhüpfen“ und Lebensfreude pur dabei ausstrahlen
Re: Duhni, Fragen zur Hufrehe, Rotation und Therapie
01.07.2023, 16:57
Gestern war der Schmied da und wieder zufrieden, Hinten ist die weisse Linie noch verbreitert, aber da hat alles auch erst später begonnen. mit kleinen Kindern drauf geht Trab und paar Sprümge Galopp und als Handpferd auch, da will sie mehr, aber ich bremse noch. Vom Stroh wurde der Halsbuckel fest, das nehm ich daher nimmer. Salim scheinen die Rüschnis nicht so passend aber die Kleie trau ich mich nicht ohne. Er braucht Ostheo und Duhni auch, er stand schlecht beim Scfmied, sie hat schiefes Becken.
Re: Duhni, Fragen zur Hufrehe, Rotation und Therapie
02.07.2023, 08:09
Das ist sehr erfreulich das es Duhni Huftechnisch und scheinbar auch psychisch wieder so gut geht. Eine verbreiterte weiße Linie muss nicht zwingend durch ein Rehegeschehen bedingt sein. Unpassende Hufzubereitung sowie Stellungsanomalien oder Schon/ Fehlhaltung führen auch zu falscher Krafteinwirkung und belasten die innige Verbindung von Hufbein zur Hornkapsel, also den Hufbeinträger. Sie hat doch Spat oder?
Osteopathie ist m.E. sehr wichtig damit das Wohlbefinden des Pferdes gewährleistet und Folgeerkrankungen durch lösen von z.B. Blockaden im Vorwege schon begegnet wird.