Hallo und auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum
Bei den Bildern deines Ponys und der Berichterstattung hätte ich auch einen höheren ACTH Wert erwartet, allerdings ist ACTH genau wie Insulin ein sehr empfindlicher Parameter mit einer Halbwertzeit von nur etwa 4 Minuten.
Wird also das erforderliche Procedere im Probenumgang nicht eingehalten kann es somit falsch erniedrigt sein.
Minimale Abweichungen der Referenz nach oben können wie schon richtig von dir genannt auf Grund von Stress wie Schmerz, Aufregung usw. kommen, von daher darf man niemals einen Wert isoliert für sich betrachten sondern muß zwingend weitere Parameter und vor allem die Klinik mit einbeziehen.
Ausserdem, Eddi hat es schon am Rande erwähnt, ist ein innerhalb der Referenz befindliches ACTH nicht immer beweisführend dafür das KEIN ECS vorliegt, während bei Erhöhungen im mehrere Hunderterbereich die Diagnose natürlich offensichtlich und als gesichert zu betrachten ist.
Es gibt also durchaus Pferde wo ACTH minimal oder gar innerhalb der Referenz ist und vielleicht sogar der Dexamethason Suppressionstest (diesen bitte vorsichtshalber nicht bei einem Rehelein wegen der möglichen Gefahr einer Hufrehe auf Grund der Dexamethason Gabe), das Pferd aber ganz offensichtlich auf Grund der klinischen Beobachtung Prascend braucht und letztendlich auch tatsächlich davon profitiert.
Ein solcher Fall ist z.B.
DIESERNun gilt es bei euch die Ursache für den Hufreheschub herauszufinden weshalb auch ich dir zum EMS/ECS Gesamtprofil raten möchte um die Stoffwechselerkrankungen EMS, ECS und die IR (dafür sind Ponys und überhaupt Robustrassen genetisch veranlagt um in freier Wildbahn bei Kargheit zu überleben) wegen sich überlagender Symptome gegeneinander abgrenzen bzw. jede für sich diagnostiziert zu wissen und danach das Gesamtmanagement ausrichten zu können.
Ein Pony mit Heu ad lib Fütterung ist meistens schon sehr gewagt, insbesondere dann wenn es auch noch Weidegang,egal wie mager, hat. Oft ist alleine das Heu das heutzutage eher Hochleistungsgräser für Kühe ist die Milchleistung erbringen müssen als das es Pferde/Ponys geeignet wäre.
Allen voran ist das allseits beliebte, verbissfeste und robuste Deutsche Weidelgras.
Die Fellprobleme die mit jucken einhergehen, das zuvor lang anhaltene Kotwasser könnten auch IR bedingt bzw. begünstigt sein.
Optimiert man die Fütterung auf artgerechte rationierte Mengen Heu mit einem GESAMTzuckeranteil von unter 10% werden nicht selten auch schnell Verbesserungen der Verdauung und des Fells ersichtlich.
Unter diese 10% Gesamtzucker sollte dein Kleiner jetzt in jedem Fall bekommen um dem Stoffwechsel die jetzt so dringend benötigte Entlastung zu geben.
Das ist durch einstündiges Waschen des Heu i.d.R. realisierbar weil dabei bis zu 30% der unstr. Kohlenhydrate gelöst und ausgewaschen werden. Das würde seinem chronischen Husten vielleicht auch etwas entgegenkommen.
Kennst du die Größe und das Gewicht deines Pönnchens?
Welches Schmerzmittel bekommt dein Pönnchen derzeit?
Bekommt der süße Opi zusätzlich zur Magerweide und Heu weitere Futtermittel oder Mineralfutter, welches und wieviel?
Sind Akutmaßnahmen an den Hufen vorgenommen worden und wenn ja welche?
Kannst du uns vielleicht Huf und Körperbilder gemäß der Anleitung aus dem ABC meiner Signatur von deinem Pony einstellen, bitte?
Je mehr Infos wir zu deinem Rehelein haben um so gezielter können wir auch deine Fragen beantworten.
PS:
Vermutlich wird dir erfahrungsgemäß dein TA kein Humanmedi Pergolid das es in geringeren Wirkstoffgrößen gibt anstatt des 1mg Prascend rezeptieren, auch wenn er das wegen des zu vermutet geringerem Wirkstoffbedarf bei einem Pony rein rechtlich dürfte.
Die 1mg Prascend haben nämlich nur 1 Sollbruchstelle und sind somit auf nur 2 x 0,5mg teilbar womit ein Pony zumeist hoffnungslos überdosiert ist, mit einem Cutter gelingt es aber die Hälften weiter zu teilen und sie entsprechend des einschleichens auf 1/8 Tablette zu schnibbeln.
Meine 2 Shettys habe ich damals als ich noch nichts von Einschleichen wußte mit 0,001mg/KG Körpermasse gemäß der Empfehlung der Uni Gießen antherapiert und bei beiden reichte die Menge schon aus um von 925 bzw. 3080 das ACTH in die Referenz zurückzuführen.
Von daher bitte unbedingt einschleichen wenn antherapiert werden soll!!