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Diagnose Cushing nach Tierarztodyssee

19.01.2014, 22:48

Hallo,
seit letzter Woche weiß ich nun sicher, dass meine Islandstute Cushing hat.
Anfang letzten Jahres viel mir eine Veränderung an ihr auf - sie war immer die Erste, die ihr Winterfell verloren hat und letztes Jahr wollte sie es garnicht loslassen. Als es im Mai so warm war, schwitzte mein Stütchen so sehr, dass ich Anfing ihr das Fell abzuschneiden. Mir kam das alles komisch vor und ich suchte deshalb nach Antworten im Netz.
Ziemlich schnell drängte sich mir der Verdacht auf, dass es sich wohl um Cushing handelt. Im Sommer 2013 fragte ich dazu meinen Tierarzt, der etwas lapidar meinte "man könnte es ja mal untersuchen, ob es sich um Cushing handelt." Es wurde ein großes Blutbild gemacht, allerdings ohne ACTH Werte. TA meinte es soll ersteinmal eine Leberkur (wg. erhöhten Leberwerten) und eine Zinkkur gemacht werden, danach testen wir. Im September rief ich also TA wieder an für die Nachuntersuchung und ECS - Blutuntersuchung. Leider hatte er nur eine Vertretung, da er selbst im Urlaub war. Bei meinen beiden Isis wurde Blut abgenommen. Die TÄ rief zwei Tage später an, dass meine Stute extrem schlechte Leberwerte hätte und sie deshalb für eine Infusion vorbeikommen würde. Dies tat sie Freitagabends um 20 Uhr. Alles gestaltete sich schwierig und sie riet mir mein Pferd in die Klinik zu bringen, da es wahrscheinlich das Wochenende nicht überleben würde (Vermutung - Lebertumor). Danach verabschiedete sie sich und sagte ihre Vertretungszeit sei zu Ende. Nun hatte mein TA keine Vertretung mehr stand aber auch selbst für dieses Wochenende nicht zur Verfügung. Am Telefon teilte er mir nur mit, die ECS Blutuntersuchung hätte den Verdacht ECS nicht bestätigt, sondern sie hätte EMS. Danach hörte ich nichts mehr von meinem TA - erst 9 !! Wochen später schickte er mir die Blutuntersuchung zu. Da stellte sich heraus, dass nicht meine Stute die stark erhöhten Leberwerte hatte sondern mein Wallach, die Blutuntersuchungen also vertauscht wurden und demnach auch die Infusion völlig unsinnig war!!!
Nun ja, auch die danach gerufene TÄ sah zwar keine lebensbedrohliche Situation dafür aber eine stark verschleimte Lunge, weshalb sie meine Stute am liebsten Stationär aufgenommen hätte, um sie jeden Tag zu inhalieren. Ich wurde angewiesen meine Stute jeden Tag 20 Minuten zu inhalieren und dann 30 Minuten bewegen, damit die Lunge abschleimen könnte. Auch hier wurde auf meine Vermutung Cushing nicht wirklich eingegangen. Wochenlang habe ich meine arme kleine Stute inhaliert, sie wurde immer schlapper und dünner. Ich war schon so verzweifelt, weil ich mir absolut sicher war, dass sie ECS hat. Deshalb rief ich nun TA Nr. 4 an. Dieser hat nun letzte Woche erneut Blut abgenommen und mir gleich Prascend dagelassen. Ich gebe meiner Stute seit letzter Woche 1/4 Tabl. Prascend seit heute auf eine 1/2 Tabl erhöht. Zusätzlich bekommt sie Metformin (Diabetesmittel) und zur Unterstützung habe ich mir noch Juckbohne besorgt, da diese natürliches Dopamin enthält. Bisher habe ich die Blutwerte noch nicht, aber am Telefon meinte mein neuer TA der ACTH Wert läge über 200 (Zitat:"Ihr Bauchgefühl hat sie nicht getrügt - ihre Stute hat ECS.").
Ich bin so wütend auf schlecht informierte TÄ, meine Stute hätte bei richtiger Diagnose schon vor Monaten Prascend bekommen können. Ihr ging es immer schlechter und ich habe trotzdem sehr viel Geld für TÄ bezahlt.
Auch darum würde ich mich über Tipps freuen.
Viele Grüße Toxa

Re: Diagnose Cushing nach Tierarztodyssee

20.01.2014, 07:18

Hallo Toxa und ersteinmal ein Herzliches Willkommen bei uns.

Ich sage mal Nichts zu TAs welche Tierbesitzer nicht ernst nehmen und schlecht beraten.... :drunter:
Leider kommt dies viel häufiger vor als man sich überhaupt vorstellen kann.

Mit dem Einschleichen hast Du es fast gut gemacht ( für meinen Geschmack und ohne Notsituation) etwas schnell.
Was allerdings jretzt wichtig ist:
nach 3-4 Wochen unter dieser Dosishöhe sollte eine Nachkontrolle erfolgen weil ev. diese Dosishöhe ersteinmal ausreichend sein könnte.

Aus welchem Grund gibst Du Metformin?
Sind die Werte des Kohlenhydratstoffwechsels mitbestimmt worden?
Wenn ja mit welchen Werten?

Metformin ist ein Diabetesmedikament welches beim Pferd leider nur eine kurze Zeit wirkt und dementsprechend ausschließlich in Notfallsituationen seine Berechtigung hat.

Besser und genauso effektiv ist eine artgerechte Pferdefütterung mit gewaschenem Heu und passenden Futtermitteln.
( getreidestärkefrei und zuckerarm)

Um Dir überhaupt konkrete Hilfe bieten zu können müssen wir schon ein paar Angaben mehr haben analog der abgefragten Angaben im Datenblatt.

LG Eddi

Re: Diagnose Cushing nach Tierarztodyssee

20.01.2014, 09:36

Hallo Toxa, herzlich Willkommen im Forum :hallo: Schade das du eine Odyssee durchmachen musstest bis du zur passenden Diagnose gelangt bist, was wertvolle Zeit, Geld und Kummer gekostet hat, aber nun packst du es an und das ist gut :2daumenhoch:
Toxa hat geschrieben: Im Sommer 2013 fragte ich dazu meinen Tierarzt, der etwas lapidar meinte "man könnte es ja mal untersuchen, ob es sich um Cushing handelt." Es wurde ein großes Blutbild gemacht, allerdings ohne ACTH Werte. TA meinte es soll ersteinmal eine Leberkur (wg. erhöhten Leberwerten) und eine Zinkkur gemacht werden, danach testen wir.
Da ist schon der erste "Fehler" den der TA gemacht hat, ein mögliches ECS sollte in jedem Fall mit ACTH Wertüberprüfung gemacht werden da allein dieser meistens schon Aufschluss gibt. Da sich aber als Symptom vom ECS gerne eine IR (Insulinresistenz) gesellt, einige Symptome der Stoffwechselerkrankungen ECS, IR und EMS sich zudem überlagen wird das extra dafür entwickelte EMS/ECS Gesamtprofil von den Labors angeboten die eben genau die erforderlichen Parameter enthalten. Dazu muss zwingend auf den korrekten Probenumgang geachtet werden um verlässliche Ergebnisse zu erhalten (im ABC meiner Signatur nachzulesen)!!
Die TÄ rief zwei Tage später an, dass meine Stute extrem schlechte Leberwerte ....
Schlechte Leberwerte sind unter anderem ein Hinweis auf ein ECS die sich unter der Therapie oft von selbst wieder regeneriert und Normalwerte zeigt

......die ECS Blutuntersuchung hätte den Verdacht ECS nicht bestätigt, sondern sie hätte EMS.
Welche ECS Blutuntersuchung denn bitteschön? :kinn:
Danach hörte ich nichts mehr von meinem TA - erst 9 !! Wochen später schickte er mir die Blutuntersuchung zu. Da stellte sich heraus, dass nicht meine Stute die stark erhöhten Leberwerte hatte sondern mein Wallach, die Blutuntersuchungen also vertauscht wurden und demnach auch die Infusion völlig unsinnig war!!!
Unfassbar!!! :drunter:
Wochenlang habe ich meine arme kleine Stute inhaliert, sie wurde immer schlapper und dünner. Ich war schon so verzweifelt, weil ich mir absolut sicher war, dass sie ECS hat.
Hier ist nochmal darauf zurückzukommen das die IR ein häufiges ECS Symptom ist. Ein unbehandeltes ECS lässt manches Pferd fast vor dem vollen Trog verhungern, es wird immer dünner und als Besitzer versucht man natürlich mit dem anheben von Futterrationen und ungeeigneten Futtermittel das Pferd aufzufüttern, nicht wissend das man so die IR nährt und ein heftiger Reheschub darum meistens nicht mehr lange auf sich warten lässt. Unter der Therapie verbessert sich die Futterverwertung im allgemeinen und man kann IR/EMS freundliche Zusatzfutter anbieten um GESUND aufzufüttern. Trotz alledem ist auf ein optimiertes Fütterungs/Bewegungsmanagement generell zu achten denn die IR kommt auch als eigenständige Erkrankung vor, und gerade Isis sollten sehr bewusst und karg ernährt werden um dauerhaft gesund zu bleiben
Deshalb rief ich nun TA Nr. 4 an. Dieser hat nun letzte Woche erneut Blut abgenommen und mir gleich Prascend dagelassen.
Ob das Prascend dalassen und ohne Wert zu verabreichen nun erforderlich und richtig war darüber mag man diskutieren, im Nachhinein betrachtet sicherlich schon, also insgesamt war der TA mal ein Glücksgriff :2daumenhoch:

Ich bin so wütend auf schlecht informierte TÄ, meine Stute hätte bei richtiger Diagnose schon vor Monaten Prascend bekommen können. Ihr ging es immer schlechter und ich habe trotzdem sehr viel Geld für TÄ bezahlt.
Genau das erleben wir immer und immer wieder und sind deshalb mitunter so manchem auf die Nerven gegangen mit Nachfragen oder dem Wunsch nach schriftlichen Ergebnissen der seinem TA völlig vertraute was so auch wünschenswert und daraus resultierend richtig wäre. Leider sind aber die Erfahrungen die du nun leider auch machen musstest nicht sooo selten. Sei also froh das du "nur" viel Geld bezahlt hast und dein Pferd nicht mit seinem Leben oder einer Hufrehe. Hast du deinen anderen Muckel auch auf ECS testen lassen, das würde ich als Besitzer zweier Ponys die Halbgeschwister sind und beide dreijährig ECS;EMS und IR Positiv getestet wurde in jedem Fall empfehlen, denn dessen schlechten Leberwerte sollten nun ja auch eine Begründung finden :(
Auch darum würde ich mich über Tipps freuen.
Viele Grüße Toxa
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