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 Betreff des Beitrags: Claudia & Fiona aus OWL
BeitragVerfasst: 08.12.2015, 13:09 
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Ich bin Claudia, 45 Jahre alt und hab schon ewig mit Pferden zu tun.
Allerdings musste ich mich bisher noch nicht ernsthaft mit Rehe beschäftigen.

Mein vorheriges Pferd hatte chronische Bronchitis..... das war bisher eher mein Thema.

Aber nun macht meine Süße mir Sorgen:

Ich habe Fiona (Rheinisch Deutsches Kaltblut) seit ca. 3 Jahren, damals war sie 14.
Als ich sie kaufte war sie in keinem guten Zustand.
Es hieß sie habe wohl Hufrehe (gehabt?) und wurde beim Vorbesitzer sehr kurz gehalten
was Futter betrifft.

Fiona war ein kleiner Wanderpokal und bei diversen Vorbesitzern meist nicht länger als ein Jahr gewesen.
Lt. Pass wurde sie nur vom Zweitbesitzer, der sie 8 Jahre lang hatte, geimpft.
Ich schrieb den TA an ob er nicht meine Tel-Nr. an diese Leute weitergeben könnte,
weil ich gerne mehr über mein Pferdchen erfahren wollte.

Die Leute riefen mich auch sofort an wund waren sehr erstaunt dass Fio noch lebt!
Sie bekam damals Probleme mit den Hufen (angeblich KEINE Rehe!), die aber nach dem sie Eisen bekam sofort komplett weg waren.
Der Frau, die sie dann unbedingt kaufen wollte, sagten sie dann dass Fio unbedingt Eisen braucht…
Ja, ja….. die Frau ließ dann wohl schnell die Eisen weg und Fio bekam wieder Probleme.

Nach einem halben Jahr rief die Frau beim Vorbesitzer an und forderte den halben Schlachtpreis zurück……Man habe sie betrogen…
das Pferd hätte Rehe und das schon lange….hätte ihr Schmied gesagt. Die Frau drohte mit Anwalt.
Die Vorbesitzer lehnten jedoch ab und meinten sie könnten anhand der, kurz vorm Verkauf gemachten,
Röntgenbildern ja beweisen dass Fio gesund war.

Sie haben nie wieder etwas von der Frau gehört und dachten Fio sei beim Schlachter gelandet.

Jedenfalls hatte sie seit ca. 2011 keine Rehe… jedenfalls hat niemand etwas festgestellt.

Vor 4 Wochen nun war der Schmied da und seit dem lahmt Fio. Am Freitag wurde dann geröngt und eine leichte (?) Hufbeinrotation festgestellt.
Keine Ahnung wie lange sie die schon hat.
Fiona hat seit dem vorletzten Mal Einsen bekommen die hinten etwas hochgebogen sind.
Der Schmied meinte damit könnte sie besser abrollen. Der TA meint dass das wahrscheinlich den Ausschlag gegeben hat dass
sie nun lahmt und es vielleicht sogar schon reichen würde wenn die Eisen gerade sind.
Ich hab natürlich sofort beim Schmied angerufen. Er bespricht sich nun mit dem TA und Fio bekommt dann
hoffentlich den passenden Beschlag bzw Hufbearbeitung.

Hier könnt Ihr mehr von Fio sehen:
https://www.facebook.com/Fiona-Rheinisc ... 219559636/


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 Betreff des Beitrags: Re: Claudia & Fiona aus OWL
BeitragVerfasst: 08.12.2015, 15:35 
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Beiträge: 25617
Wohnort: Bünde
Hallo Claudia,
dann ersteinmal ein Herzliches Willkommen bei uns!

Dann wollen wir es mal anpacken damit Deine Maus wieder auf guten,gesunden Füßen laufen kann.
Ist die PLZ in Deinem Profil richtig? Dann sind wir ja fast Nachbarn.

Nur wo fange ich gerade an: also, Deine Maus ist nicht gerade die Schlankeste und genau dies ist häufig ein großes Problem bei der Hufrehe, leider noch von sehr vielen TAs übersehen.
Der Kragen Deiner Maus spricht da leider Bände und genau wie beim Menschen ist Übergeicht nicht schick sondern fördert Diabetes Typ 2.
Und genau diese Insulinresistenz spielt in Verbindung mit cushing
Um das abzuklären solltest du das EMS/ECS-Gesamtprofil veranlassen.
Allerdings kann das nicht jeder TA korrekt, da musst du gewaltig aufpassen.
Wenn Deine TAs z.B. aus dem Nachbarotz s.Q. kommen muss ich dir sagen, vergiss es ! Das können die nicht!
Ebenso wie die Lageveränderungen des Hufbeins richtig zu erkennen.

In Deinem RöBi ist eher eine negative Rotation erkennbar, eine Senkung kann man aufgrund fehlender Markierung nicht erkennen, allerdings ist die sohle schön dick.

Allerdings ist die Hufbearbeitung eine Katastrophe!!!!
Die vordere Hufwand muss parallel zur Lage des Hufbeins geraspelt werden und entsprechend auch die Trachtenhöhe.
Nach einer Hufbearbeitung sollten die Hufe norrmal aussehen.
So wie sich die Hufe auf dem RöBi darstellen, muss Dein armes Pferd mit einer Art "Schwimmflossen laufen.
Insgesamt gibt es zwar den Rock *n Roll Beschlag, der ist aber nicht für Hufrehe geeignet.
In Deinem Fall muss die Zehe gravierend gekürzt werden und z.B. ein Rehebeschlag nach Boltz zur Unterstützung gewählt werden.
Dabei ist das Zehen vorne offen (zum besseren Abrollen) und über den Strahl muuss z.B. an passender Stelle ein BREITER Steg oder ein V mit Unterpolsterung angebracht werden um die Pferdelast auf den hinteren Hufbereich zu verteilen.

Bevor du Blutergebnisse hast solltest du unbedingt die Hufrehe-Notfalldiät füttern.
D.H. eine abgewogene Heumenge (1,5% vom Idealgewicht) welches du 1 Stunde wässern solltest.
Und sonst leider Nichts.

Hier gibt es mitlerweile viele glückliche Pferde die auf diese Art und Weise wieder auf gesunden Füßen laufen können!

Dies war jetzt mal in Kürze das Wesentliche. Aber Kopf hoch - es ist zu schaffen!
Darf ich dann auch noch nach Deinem Hufschmied fragen?

Liebe Grüße aus dem Nachbarort
Eddi

_________________
sorry, ich kann durchaus die Großschreibung; aber mein rechter Arm schmerzt nach wie vor und die rechte Hand ist im Zusammenspiel einfach langsamer als die linke Hand....
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 Betreff des Beitrags: Re: Claudia & Fiona aus OWL
BeitragVerfasst: 08.12.2015, 17:55 
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Administrator
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Registriert: 24.02.2012, 15:47
Beiträge: 11657
Hallo Claudia, auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum :hallo:

Eddi hat schon alles geschrieben was auf den ersten Blick am Pferd/Röbi auffällt und was veranlasst werden sollte um deinem Pferd die Hufe auch künftig komfortabel zu machen.
Dazu gehört neben einem gesunden Abnehmen deiner süßen Rubens Schönheit auch ein kombiniertes ECS/EMS Gesamtprofil dessen zwingend einzuhaltendes Procedere sich im ABC meiner Signatur nachlesen lässt.

Denn selbst wenn es jetzt keine lehrbuchmässige Rehe ist bezweifle ich das die Ursache der Lahmheit ausschließlich im jetzigen Beschlag mit hinten hoch gebogenen Schenkeln liegt.
Besser abrollen/abfussen kann sie durch eine kurze Zehe, dorsal nach oben angepasster Hufwand und deutlich zurück gelegtem Eisen.
Als wahrscheinlicher sehe ich eine Schwächung der inneren Hufstrukturen durch einen zu hohen Insulinwert wie er beim EMS, ECS und der IR anzutreffen ist.
Nicht jeder Hufreheschub muss zwangsläufig auch als solcher erkannt werden und möglicher Weise ist das Hufbein schon vorher und nicht erst aktuell rotiert.

Bleibt dir die Kenntnis um die Werte aus dem Kohlenhydratstoffwechsel verborgen und wird das Augenmerk nur auf die Hufe gelegt wird das dauerhaft nicht von gesunden Hufen gekrönt sein, das Eine bedingt leider das Andere.

Das ist neben einer adäquaten Hufzubereitung (das ist sie jetzt keines Falles es sei denn dein HS hat nach den eingestellten RöBis die Hufe zubereitet) nach den aktuellen Röbis und passender Hufunterstützung wie z.B. durch den mod. Rehebeschlag nach Bolz ein unbedingtes Muss um ein passendes Gesamtmanagement ableiten zu können.

Wird nur eine Säule nicht oder unzureichend bedient wird dich das Thema Hufrehe und/oder Lahmheiten immer wieder einholen was vermeidbar ist.
Gerade bei einem so schweren Tier wie einem Kaltblut verzeiht der Huf deutlich weniger als bei einem Leichtgewicht wie es ein Pony ist.

Kannst du mal Huf (auch Sohlenbilder) und Körperbilder gemäss der Anleitung im ABC meiner Signatur und wenn du hast bisherige Blutwerte einstellen bitte?

Wieso ist denn die arme Maus durch so viele Hände gegangen bis sie nun bei dir bleiben durfte/darf? :?

_________________
LG Kathi
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