Hufrehe ECS EMS Borreliose

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 Betreff des Beitrags: Auch ich möchte uns vorstellen
BeitragVerfasst: 24.04.2011, 18:45 
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Hallo zusammen,
auch ich bin aus aktuellem Anlass auf dieses sehr informative Forum aufmerksam geworden und möchte uns vorstellen: Ich heiße Christine, wohne im Rhein-Neckar-Raum und besitze seit 3 Jahren eine dunkelbraune Connemarastute (ohne Papiere). Rica wird im Juni 7 Jahre alt, ist ca. 150 cm groß und leider gesundheitlich angeschlagen seitdem sie bei mir ist. Hier ist ein Bild vom letzten Sommer:
Bild


Ich habe sie im Juni 2008 als 4 jährige gekauft und sie in einen LAG-Stall gestellt, indem sie bis Ende dieser Woche jetzt noch steht. Dort steht sie in einer Gruppe mit Stuten, die tagsüber in einem befestigten Auslauf sind, in Futterständern individuell gefüttert werden und im Sommer nachts auf der Wiese sind.
Grundsätzlich finden hier die Probleme schon an, rica konnte in den Fressständern nicht in ruhe fressen, sie ist fast durch die Wand gegangen vor Aggression und musste das ganze erste Jahr immer nachts extra gestellt werden, was ihr sehr gut tat. Wenn die anderen Stuten noch Heu in ihrem Ständer haben, kann sie diese solange drangsalieren, bis sie mehr oder weniger freiwillig das Feld räumen und Rica die Ständer alle leer "sammeln" kann. Manchmal dachten wir schon, sie frisst einmal so viel, dass sie einfach platzt, ohne Pausen und ohne offensichtlich satt zu werden. Im Umgang ist sie eine sehr nette Stute, sie will beschäftigt werden und ist sehr anhänglich.

Ich habe viel Bodenarbeit gemacht und im August 2008 langsam angefangen sie einzureiten. Der Anfang war recht gut, lediglich ließ ihr Bewegungsdrang mit Reiter grundsätzlich zu wünschen übrig. Schwierigkeiten hatte sie von Anfang an mit der Hinterhand, das Kreuzen der Beine fiel ihr ohne und mit Reitergewicht sehr schwer, auf der linken Seite verwehrte sie oft völlig das Kreuzen. Hier dachte ich noch an ein Dominanzproblem und versuchte sie vehement zum Kreuzen zu zwingen. Beim Reiten im Unterricht zeigte sie öfters einen unklaren Gang und war sehr unwillig (stark angelegte Ohren, klemmte mit der Hinterhand, wollte nicht vorwärtsgehen, drohte mit Buckeln). Der Sattel wurde mehrfach überprüft, die Physiotherapeutin und ein Osteopath behandelten sie mehrfach - ohne wirklichen Erfolg. Ich habe einen neuen Sattel gekauft und ihn umpolstern lassen, außer ein wenig Besserung war hier auch nicht s zu bemerken. Sie gewöhnte sich an, wenn sie auf der Stallgasse stand, eine sehr seltsame Position einzunehmen. Als würde sie sich am Bauch kratzen wollen, spreizte sie die Hinterbeine weit auseinander, wobei sie immer das rechte Bein weit vor und nach außen stellte, drehte den Kopf Richtung Bauch und blieb so stehen. Am Anfang haben alle darüber gelacht, dann waren wir alle ratlos, aber eine Idee hatte niemand.
Im Sommer hat sie rasant zugenommen, sie bekam Wasserödeme auf der linken Bauseite, wenn ich nach dem Reiten den Sattelgurt löste, konnte man den Abdruck noch nach einer Stunde sehen. Sie legte sich manchmal nach dem Reiten hin und stand nicht mehr auf, war teilnahmslos und nahm nicht mal mehr ein Leckerli. Der TA konnte nichts auffälliges finden. NAch einer Blutuntersuchung hat der TA Equi-Selenosel, Heparal, Kan-Opthal und Haemoxil aufgeschrieben.

Letzten Sommer habe ich sie nur noch mit Fressbremse auf die Wiese gestellt, leider ist mein Pferd sehr verfressen und schafft es trotz allem, mehr zu fressen als manch anderes Tier.
Sie war fühlig an den Hufen, konnte nur noch mit 4 Eisen im Gelände geritten werden, hinten hatte sie Ringeisen, weil sie sehr weich gefesselt ist. Immer öfter lahmte sie aus nicht ersichtlichen Gründen. Die Beine waren oft angelaufen und auch die Bewegung änderte nichts daran.
Im Oktober 2010 hatte sie hinten komplett dicke Beine, also haben wir die Eisen runter gemacht und sie nur vom Boden aus bewegt - ohne Erfolg. Jetzt weiß ich, dass es ein Griffelbeinbruch war, der aber wohl unproblematisch verheilt ist.
Mit der THP haben wir in dieser Zeit mehrer Dinge probiert, sie hat durch einen Bioresonanztest Borreliose diagnostiziert, das Blutergebnis aus dem Labor der TA lautete "Kontakt mit Borrelien" (was auch immer das heißen mag). Sie lahmt nun seit Ende Dezember hinten links, auch vier Tage in der Klink haben daran nichts verändert.
Eine Szintigraphie hat gezeigt, dass sie eine Art Osteitis hat, das linke Bein ist ab dem Sprunggelenk nach unten komplett entzündet und auch der Rücken ist entzündet. Also 6 Wochen Schritt führen bis hin zum Schritt reiten, Spezialbeschlag hinten mit Silikon, und 8 Tage Equi und ASS. Das war Anfang Februar, es hat sich nichts geändert.
Die Klinik bestätigt mir allerdings EMS, ohne genaue Daten zu nennen. Ich bat um die Zusendung der Ergebnisse, in der Kopie steht nur: Insulin (RIA) 72,5 4,2 26uU/ml ++

Mein TA kann mit der Diagnose nichts anfangen, ist der Meinung dass man Borreliose sowieso nicht feststellen kann und dass die Lahmheit nichts mit dem Fuß zu tun hat und mit EMS auch nichts zu tun hat.

Am Mittwoch nächste Woche zieht Rica in einen neuen Stall, sie hat dann eine eigene Box und einen großen Sandpaddock ,auf den sie jeden Tag kommt. Dieser ist in Sichtweite der anderen Pferde, auf die Wiese geht sie wohl nie wieder. Sie wird nur noch nasses Heu bekommen und mit dem Futter bin ich noch nicht ganz sicher.

Aber im Grunde muss ich sagen: ich habe keine Ahnung, was mit meiner Stute los ist, mit was ich ihr helfe oder nicht und wie ich einen TA finden soll, der sich damit auskennt - und ob ich das alles bezahlen kann und will.
Wir haben letzte Woche einen Hufschmiedtermin gehabt um die Eisen zu entfernen, sie konnte hinten kaum stehen, ist fast umgefallen und hat sich sehr aufgeregt und stark angefangen zu schwitzen. Die Augen zeigten deutlich Stress und Schwerzen - und ich weiß nicht, wovon!

So, das alles gehört vielleicht nicht in die Vorstellungsrunde, ich hoffe, das geht trotzdem klar so.
Viele Grüße
Christine

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 Betreff des Beitrags: Re: Auch ich möchte uns vorstellen
BeitragVerfasst: 24.04.2011, 19:41 
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Hallo Christine,

herzlich willkommen hier bei uns. Die erste Notfallmaßnahme, Fütterung von gewaschenem Heu, befolgst Du ja schon :2daumenhoch: Dies ist das A & O der Fütterung eines EMS-Pferdes.

Könntest Du das Blutbild mal einscannen und einstellen. Wurde auch der Glukosewert abgenommen? Der Referenzwert für Insulin ist bei meinem Vetlabor mit 10 - 42 µU/ml angegeben.
War das Pferd vor der Blutabnahme nüchtern, wenn nicht, was wurde gefüttert? Gibst Du aktuell noch Medikamente?

Liebe Grüße
Gaby


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 Betreff des Beitrags: Re: Auch ich möchte uns vorstellen
BeitragVerfasst: 24.04.2011, 19:50 
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ui je, da hab ihr aber voll zugeschlagen...
Trotzalledem ersteinmal ein Herzliches Willkommen an dieser Stelle.
Ergänzend zu Gaby: bzgl. Borreliose sollte der Westernblot im Labor Zecklab bestimmt werden, alles andere ist unsinnig weil überhaupt nicht aussagekräftig.

Sind weitere Blutwerte bestimmt worden?
Insgesamt gibt es noch die kreuzverschlag-ähnlichen Symptome die auch in einem engen Zusammenhang mit der (Über/Falsch-)fütterung stehen.

LG Eddi

PS Die Referenzwerte fürs Insulin sind nicht so ganz korrekt wenn man dem amerikanischen Vorbild nachgeht und den Quotienten zur Diagnose heranzieht.
Bei eienm Insulinwert von z.B. 30 müsste der dazu passende Glukosewert >300 liegen...

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sorry, ich kann durchaus die Großschreibung; aber mein rechter Arm schmerzt nach wie vor und die rechte Hand ist im Zusammenspiel einfach langsamer als die linke Hand....
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Bitte erstellt bei Cushingpferden einen ACTH sowie IR Verlauf als extra Thema mit Laborergebnissen (wenn vorhanden), der aktuellen Fütterung unter denen die Werte ermittelt wurden und aktualisiert diesen immer damit man darauf jederzeit Zugriff hat, Fragen gezielt beantworten und wertvolle Zeit für den Patienten wegen Rückfragen einsparen kann. Bild

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 Betreff des Beitrags: Re: Auch ich möchte uns vorstellen
BeitragVerfasst: 24.04.2011, 20:35 
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Auch von mir ein herzliches Willkommen und ich drücke euch die Daumen das ihr bald wisst wie du deiner hübschen Stute helfen kannst


Lg Hrafi95


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 Betreff des Beitrags: Re: Auch ich möchte uns vorstellen
BeitragVerfasst: 24.04.2011, 20:58 
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Alles wichtige wurde ja schon gesagt, da bleibt mir nur noch "Herzlich Willkommen" zu sagen :hallo:

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 Betreff des Beitrags: Re: Auch ich möchte uns vorstellen
BeitragVerfasst: 24.04.2011, 21:23 
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Erst mal herzlich willkommen...
Es kann gut möglich sein, dass das abgebrochene Teil des Griffelbeines ständige Reizung an der Knochenhaut auslöst..und so eine Entzündung hervorruft.
Durch die Schonhaltung kann sich dann auch im Rücken die Muskulutur entzündet haben.
Ich denke, es wäre vielleicht sogar sinnvoller, das abgebrochene Stück des Griffelbeines operativ zu entfernen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Auch ich möchte uns vorstellen
BeitragVerfasst: 24.04.2011, 21:54 
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Vielen Dank für die netten Begrüßungsworte!

Zitat:
Könntest Du das Blutbild mal einscannen und einstellen. Wurde auch der Glukosewert abgenommen? Der Referenzwert für Insulin ist bei meinem Vetlabor mit 10 - 42 µU/ml angegeben.
War das Pferd vor der Blutabnahme nüchtern, wenn nicht, was wurde gefüttert? Gibst Du aktuell noch Medikamente?


Ich habe leider keine Kopie des eigentlichen Blutbildes, lediglich diese Zahlen, so wie ich sie aufgeschrieben habe - ohne Erklärung der einzelnen Spalten. Ich habe ein Blutbild vom November, aber das wird mir hier ja sicher nichts helfen.
In der Klinik wurde der Glukose-Tolerant-Test durchgeführt, soweit ich weiß nach einigen Stunden nüchtern, dann stundenweise Getreide gefüttert. Ich merke erst jetzt, wie wenig ich mich damit beschäftigt habe. Aktuell bekommt sie keine Medikamente mehr.

Zitat:
Ergänzend zu Gaby: bzgl. Borreliose sollte der Westernblot im Labor Zecklab bestimmt werden, alles andere ist unsinnig weil überhaupt nicht aussagekräftig.


Kann ich meinem TA sagen, dass ich möchte dass das Blut dort untersucht wird?
An die Symptome des Kreuzverschlags habe ich oft gedacht, leider sie aber wohl nicht der Überfütterung zugeordnet...schön blöd!

Zitat:
Es kann gut möglich sein, dass das abgebrochene Teil des Griffelbeines ständige Reizung an der Knochenhaut auslöst..und so eine Entzündung hervorruft.


Es ist alles geröngt worden, die Stelle ist wohl ok und hat im Szintigramm auch nicht weiter schlimm ausgesehen. Sie lahmt auch nicht auf dieser Seite, das Bein ist nicht mehr warm. Trotzdem werde ich in ca. 2 Monaten nochmal Kontrollröntgen und schauen, ob es verheilt ist.

Nach vielem Lesen hier werde ich immer unsicherer, was mein Pferd denn nun haben könnte und stelle fest, dass ich viel spekulieren kann, aber ohne die richtigen Blutwerte nicht weiter kommen werde. Jetzt muss ich nur noch wissen, welche Blutwerte ich genau brauche und wie es meinem TA beibringe, dass ich ihm sage, was er machen soll ;-)

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 Betreff des Beitrags: Re: Auch ich möchte uns vorstellen
BeitragVerfasst: 25.04.2011, 06:21 
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Vielleicht erstellst für Deine Hübsche in Tagebuch, dann kopiere ich dies hier in die Diskussion dazu!
Hier ist der andere für Dich u.U. wichtige Bereich:
PSSM und deren Verlaufsformen

Insgesamt hängt bei diesen "Zuckerspeicherkrankheiten" alles von der Fütterung ab.

Mit gewaschenem Heu, etwas Bierhefe ohne Treber (Notfallfutterplan) bist Du auf einer guten Seite und für EMS ist das ja echt ein MUSS.
Alleine vom Insulinwert her denke ich ist die Innsulinresistenz bestätigt.
Von daher solltest Du auch Nichts überstürzen sondern mit Verstand überlegen was getestet werden sollte.
Und die Entzündungen müssen ja nun auch ausheilen.

Versuche alles was Du an Werten hast anzugeben und einzustellen.
Manche Sachen sind leider echte Puzzle.

LG Eddi

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