Hallo zusammen,
auch ich bin aus aktuellem Anlass auf dieses sehr informative Forum aufmerksam geworden und möchte uns vorstellen: Ich heiße Christine, wohne im Rhein-Neckar-Raum und besitze seit 3 Jahren eine dunkelbraune Connemarastute (ohne Papiere). Rica wird im Juni 7 Jahre alt, ist ca. 150 cm groß und leider gesundheitlich angeschlagen seitdem sie bei mir ist. Hier ist ein Bild vom letzten Sommer:
Ich habe sie im Juni 2008 als 4 jährige gekauft und sie in einen LAG-Stall gestellt, indem sie bis Ende dieser Woche jetzt noch steht. Dort steht sie in einer Gruppe mit Stuten, die tagsüber in einem befestigten Auslauf sind, in Futterständern individuell gefüttert werden und im Sommer nachts auf der Wiese sind.
Grundsätzlich finden hier die Probleme schon an, rica konnte in den Fressständern nicht in ruhe fressen, sie ist fast durch die Wand gegangen vor Aggression und musste das ganze erste Jahr immer nachts extra gestellt werden, was ihr sehr gut tat. Wenn die anderen Stuten noch Heu in ihrem Ständer haben, kann sie diese solange drangsalieren, bis sie mehr oder weniger freiwillig das Feld räumen und Rica die Ständer alle leer "sammeln" kann. Manchmal dachten wir schon, sie frisst einmal so viel, dass sie einfach platzt, ohne Pausen und ohne offensichtlich satt zu werden. Im Umgang ist sie eine sehr nette Stute, sie will beschäftigt werden und ist sehr anhänglich.
Ich habe viel Bodenarbeit gemacht und im August 2008 langsam angefangen sie einzureiten. Der Anfang war recht gut, lediglich ließ ihr Bewegungsdrang mit Reiter grundsätzlich zu wünschen übrig. Schwierigkeiten hatte sie von Anfang an mit der Hinterhand, das Kreuzen der Beine fiel ihr ohne und mit Reitergewicht sehr schwer, auf der linken Seite verwehrte sie oft völlig das Kreuzen. Hier dachte ich noch an ein Dominanzproblem und versuchte sie vehement zum Kreuzen zu zwingen. Beim Reiten im Unterricht zeigte sie öfters einen unklaren Gang und war sehr unwillig (stark angelegte Ohren, klemmte mit der Hinterhand, wollte nicht vorwärtsgehen, drohte mit Buckeln). Der Sattel wurde mehrfach überprüft, die Physiotherapeutin und ein Osteopath behandelten sie mehrfach - ohne wirklichen Erfolg. Ich habe einen neuen Sattel gekauft und ihn umpolstern lassen, außer ein wenig Besserung war hier auch nicht s zu bemerken. Sie gewöhnte sich an, wenn sie auf der Stallgasse stand, eine sehr seltsame Position einzunehmen. Als würde sie sich am Bauch kratzen wollen, spreizte sie die Hinterbeine weit auseinander, wobei sie immer das rechte Bein weit vor und nach außen stellte, drehte den Kopf Richtung Bauch und blieb so stehen. Am Anfang haben alle darüber gelacht, dann waren wir alle ratlos, aber eine Idee hatte niemand.
Im Sommer hat sie rasant zugenommen, sie bekam Wasserödeme auf der linken Bauseite, wenn ich nach dem Reiten den Sattelgurt löste, konnte man den Abdruck noch nach einer Stunde sehen. Sie legte sich manchmal nach dem Reiten hin und stand nicht mehr auf, war teilnahmslos und nahm nicht mal mehr ein Leckerli. Der TA konnte nichts auffälliges finden. NAch einer Blutuntersuchung hat der TA Equi-Selenosel, Heparal, Kan-Opthal und Haemoxil aufgeschrieben.
Letzten Sommer habe ich sie nur noch mit Fressbremse auf die Wiese gestellt, leider ist mein Pferd sehr verfressen und schafft es trotz allem, mehr zu fressen als manch anderes Tier.
Sie war fühlig an den Hufen, konnte nur noch mit 4 Eisen im Gelände geritten werden, hinten hatte sie Ringeisen, weil sie sehr weich gefesselt ist. Immer öfter lahmte sie aus nicht ersichtlichen Gründen. Die Beine waren oft angelaufen und auch die Bewegung änderte nichts daran.
Im Oktober 2010 hatte sie hinten komplett dicke Beine, also haben wir die Eisen runter gemacht und sie nur vom Boden aus bewegt - ohne Erfolg. Jetzt weiß ich, dass es ein Griffelbeinbruch war, der aber wohl unproblematisch verheilt ist.
Mit der THP haben wir in dieser Zeit mehrer Dinge probiert, sie hat durch einen Bioresonanztest Borreliose diagnostiziert, das Blutergebnis aus dem Labor der TA lautete "Kontakt mit Borrelien" (was auch immer das heißen mag). Sie lahmt nun seit Ende Dezember hinten links, auch vier Tage in der Klink haben daran nichts verändert.
Eine Szintigraphie hat gezeigt, dass sie eine Art Osteitis hat, das linke Bein ist ab dem Sprunggelenk nach unten komplett entzündet und auch der Rücken ist entzündet. Also 6 Wochen Schritt führen bis hin zum Schritt reiten, Spezialbeschlag hinten mit Silikon, und 8 Tage Equi und ASS. Das war Anfang Februar, es hat sich nichts geändert.
Die Klinik bestätigt mir allerdings EMS, ohne genaue Daten zu nennen. Ich bat um die Zusendung der Ergebnisse, in der Kopie steht nur: Insulin (RIA) 72,5 4,2 26uU/ml ++
Mein TA kann mit der Diagnose nichts anfangen, ist der Meinung dass man Borreliose sowieso nicht feststellen kann und dass die Lahmheit nichts mit dem Fuß zu tun hat und mit EMS auch nichts zu tun hat.
Am Mittwoch nächste Woche zieht Rica in einen neuen Stall, sie hat dann eine eigene Box und einen großen Sandpaddock ,auf den sie jeden Tag kommt. Dieser ist in Sichtweite der anderen Pferde, auf die Wiese geht sie wohl nie wieder. Sie wird nur noch nasses Heu bekommen und mit dem Futter bin ich noch nicht ganz sicher.
Aber im Grunde muss ich sagen: ich habe keine Ahnung, was mit meiner Stute los ist, mit was ich ihr helfe oder nicht und wie ich einen TA finden soll, der sich damit auskennt - und ob ich das alles bezahlen kann und will.
Wir haben letzte Woche einen Hufschmiedtermin gehabt um die Eisen zu entfernen, sie konnte hinten kaum stehen, ist fast umgefallen und hat sich sehr aufgeregt und stark angefangen zu schwitzen. Die Augen zeigten deutlich Stress und Schwerzen - und ich weiß nicht, wovon!
So, das alles gehört vielleicht nicht in die Vorstellungsrunde, ich hoffe, das geht trotzdem klar so.
Viele Grüße
Christine