Unabhängiges Hufrehe Forum um die Pferdekrankheiten Hufrehe, Metabolisches Syndrom, Cushing Syndrom, Borreliose und weiteren Erkrankungen vom Pferd, Pony, Esel und Muli
Hi! Ich bin nun auch hier im Forum gelandet. Informiere mich einfach mal über mein schon bestehendes Wissen hinaus, und dachte, dann kann ich mich auch langsam mal hier anmelden .
Ich bin selber nicht vom Problem der Hufrehe betroffen mit meinem Pferd (19 Jahre alter Holsteinerwallach der zu meinem Glück schon immer eher schwerfuttrig war), aber informiere mich gerade ein wenig über chronischen Verlauf für eine Bekannte von mir, und alternative Behandlungen. Habe gerade einen Artikel darüber gelesen, muß am Freitag bei uns in der Bibliothek wohl noch einen Folgeartikel lesen, damit ich das zusammen habe, was ich brauche. (unter anderem suche ich gerade ob irgendwo Dosierungsvorgaben für Phenobarbital (Luminal) beim Pferd exisiteren).
Kurz zu mir: Ich reite seit meinem elften Lebensjahr, habe viele Jahre auf einem Reiterhof geritten, und habe nun seit 14 Jahren eigene Pferde, momentan eben meinen Holsteinerwallach, davor eine Oldenburgerstute.
Ich studiere in Hannover im sechsten Semester Tiermedizin, und möchte an sich immer noch (anfangs sagen das ja viele *g*) später gerne Pferd und Rind betreuen. Mal sehen, was daraus noch wird.
Na dann ersteinmal ein HERZLICHES WILLKOMMEN bei uns! Vielleicht hilft Dir dies weiter:
Pharmacokinetics of phenobarbital in horses after single and repeated oral administration of the drug. Knox DA, Ravis WR, Pedersoli WM, Spano JS, Nostrandt AC, Krista LM, Schumacher J. Source Department of Physiology and Pharmacology, College of Veterinary Medicine, Auburn University, AL 36849. Abstract Six healthy mature horses were orally administered a single dose of phenobarbital (26 mg/kg of body weight), then multiple doses (13 mg/kg) orally for 42 consecutive days. Seventeen venous blood samples were collected from each horse after the single dose study and again after the last dose on day 42. Plasma phenobarbital concentration was determined by use of a fluorescence assay validated for horses. Additional blood samples (n = 11) were collected on days 8 and 25 to determine peak and trough concentrations, as well as total body clearance. Phenobarbital disposition followed a one-compartment model. Mean kinetic variables after single and repeated orally administered doses (42 days) were: elimination half-life = 24.2 +/- 4.7 and 11.2 +/- 2.3 hours, volume of distribution = 0.960 +/- 0.060 and 0.914 +/- 0.119 L/kg, and clearance = 28.2 +/- 5.1 and 57.3 +/- 9.6 ml/h/kg, respectively. Results indicated that significant (P less than 0.05) difference in half-life and oral clearance existed between single and repeated dosing. The significant decrease in half-life after repeated dosing with phenobarbital may be indicative of enzyme induction. Significant difference was not observed between baseline serum enzyme concentration and concentration measured on day 42, except for gamma-glutamyltransferase activity, which was significantly increased on day 42 in 3 of the 6 horses. On the basis of increases in oral clearance observed over 42 days, dose adjustments may be required.(ABSTRACT TRUNCATED AT 250 WORDS)
Warte, wenn ich jetzt wüßte, wo ich den Artikel gelassen habe *such*
Also, das Problem bei chronischen Rehepatienten wurde in dem Artikel den ich genannt habe mal im Vergleich zu chronischen Schmerzpatienten gesehen. Und es wurde festgestellt, das es verschiedene Ansätze gibt, die ggf. sinnvoller sind, als die klassische Variante der NSAIDS, egal ob es nun COX2 Hemmer wie Meloxicam oder Flunixin sind oder unselektive COX Hemmer wie Phenylbutazon.
Geht man davon aus, das es bei chronischen Rehepatienten Veränderungen an den Rezeptoren der Nerven und an den Ganglien gibt, dann geht man da mit Medikamenten ran, die eben auf das ZNS wirken, und da wäre Phenobarbital eben ein Medikament, was für Tiere bereits zugelassen ist, und im positiven Sinne erprobt.
So, und ich guck mal, das ich morgen den nächsten Artikel kopiere, damit ich mich da noch tiefer in die Materie einlesen kann *g*
Danke für den Link schon mal, Eddi!! Ich guck mal ob ich bei uns in der Bib den kompletten Artikel dazu bekomme...
Im akuten Reheschub gehören "Beruhigungsmittel" ja durchaus mit zur bekannten Standardtherapie. Den Begriff "chronische Hufrehe" finde ich etwas schlecht gewählt weil chronisch einen dauerhaften Zustand beschreibt während man eine Hufrehe zum Einen ausheilen möchte und häufig auch kann. Und zu dem Zeitpunkt nach der akuten Phase sind mir Psychopharmaka eigentlich in der Therapie unbekannt.
Desweiteren lehne ich diese Sachen aufgrund des extrem hohen Suchtpotentials außer für eine wirklich sehr begrenzte Zeit ab da ein auf Entzug stehendes Pferd für sich und den Menschen ein wirklich ganz und gar unkalkulierbares Risiko darstellt.
@Eddi, das "chronisch" war von mir durchaus bewußt gewählt. Es geht in dem chronischen Stadium nicht mehr um die direkten aus der Entzündung resultierenden Veränderungen, die in den meisten Fällen durchaus in den Griff zu bekommen sind, sondern um die Fälle die schon so lange mit der Erkrankung kämpfen, das neurologische Veränderungen stattgefunden haben.
Mit dem Suchtpotential gebe ich Dir recht, wenn man aber einen Schmerzpatienten hat bei dem die normalen Therapien nicht mehr anschlagen, macht meines Erachtens eine weitere Betrachtung des Problems, es auch noch auf anderem Wege zu behandeln. Der Teufelskreis muß halt durchbrochen werden, und eine langfristige Behandlung mit NSAIS's ist auch aus tierärztlicher Sicht (eigentlich möchte ich sagen) nur dann zu vertreten, wenn durch die Gabe eine einigermaßen schnell erkennbare Besserung eintritt.
Aufgrund des Suchtpotentials ist das mit Sicherheit nichts, was als erste Behandlung in Frage käme. Bei Fällen wo beispielsweise das Röntgenbild gut aussieht, der Huf auch nach einem längeren Zeitraum auch immer noch, und das Pferd trotz allem schmerzhaft bleibt, ist es denke ich nicht falsch, auch solche Schritte in Betracht zu ziehen.
hui, dann ist das ein ganz,ganz heißes Eisen. Tatsache ist vorweg dass häufig viel zu früh durch TAs entweder das Pferd aufgegeben wird oder eine zu frühe Belastung "erlaubt" oder toleriert oder was auch immer wird. Es muss sich einfach herumsprechen dass 1. der Auslöser gefunden und abgestellt werden muss und 2. der Huf ausheilen muss ohne Belastung und der passenden Unterstützung.
Da die auslösenden Erkrankungen wirklich sehr gravierend sind muss leider das Gesamtpaket passen - einschließlich der optimalen Unterstützung von Unten damit das Hufbein überhaupt eine Chance hat zur Ruhe zu komme
Die größere Problematik der ich will mal sagen lang andauernden Schmerzhaftigkeit ist bei Hufbeinsenkungen zu finden. Bekommt man nun das Gesamtpaket nicht hin ist da tatsächlich der Punkt erreicht wo man aus Tierschutzgründen erlösen muss.
Eddi, das stimmt mit Sicherheit, das grundlegend vielfach andere Probleme deutlich weiter vorne "dran sind. Ich freu mich auch immer tot, wenn ich höre "mein Pferd hatte nen Reheschub, der darf jetzt 14 Tage nicht auf die Weide".
Es darf nicht immer nur ein Faktor bedacht werden, ohne Zweifel... In den Fällen die da in der Erforschung genannt waren (gab auf der Equitana auf dem TÄKongress auch nen Vortrag dazu) lagen neben mittlerweile wieder "guten" Röntgenbildern eben Veränderungen im Nervensystem vor. Ich denke nicht, das das so schnell der Fall ist, dazu muß schon einiges vorangegangen sein.
Interessantes Thema. Da stellt sich mir die Frage wie beim Pferd die Veränderungen am Nervensystem überhaupt festgestellt werden oder hier worden sind. Da ich die entsprechenden diversen "Untersuchungen" aus dem Humanbereich kenne hege ich diesbzgl. enorme Zweifel.
Das darfst Du ja gerne, für mich sind allerdings solche Forschungsarbeiten schon auch ein interessanter Ansatzpunkt, und weit entfernt von der fachlichen Kompetenz von Cravallo und Co *fg*
Ich guck einfach mal, was noch so alles rauszufinden ist in dem Zusammenhang.
Also Cravallo und Co kg wirst hier schwerlich als Antwortgeber finden und etwas vorsichtiger mit Unterstellungen sein.
Ich habe nach der Grundlage der Untersuchungen / Untersuchungsmöglichkeiten hinterfragt aufgrund eigener negativer Erfahrungen, nicht mehr und nicht weniger.
Wären die Lösungen wirklich so einfach gäbe es das Dilemma um vernünftige Diagnosen und Behandlungen weder im Vetbereich noch im Humanbereich in den vielfältigsten Bereichen die einem die Ohren abschlackern lassen.
Als Ältere muss ich Dir an dieser Stelle leider sagen dass hier der Idealismus und der Glaube an das Gute der Realität mit Erfahrung gegenübersteht. Wobei der Idealismus unbedingt gut ist!!!
Das war keine Unterstellung, sondern eine Feststellung. Unterstellungen liegen mir fern. Das nur am Rande.
Das Ideen und Forschungen nicht immer die ultimative Lösung sind, ist mir im übrigen auch klar. Aber trotzdem mal neue Denkansätze haben, finde ich nicht falsch, und durchaus sinnvoll. Jede Lahmheitsdiagnosik und jedes medizinische Problem besteht ja immer aus mehreren Faktoren. Das macht das ganze ja auch immer so kompliziert.
Leider scheint es in diesem Forum keine Profile zu geben, von daher weiß ich nicht, ob Du jetzt "die Ältere" bist oder nicht, was das mit dem Alter zu tun hat, wie man an ein Problem rangeht, weiß ich jetzt allerdings auch nicht, bin jetzt ja auch keine 20 mehr. Und habe durchaus auch schon ein wenig Einblick in die medizinische Forschung, im speziellen im Bereich Pferdelahmheiten, wenn auch nicht in Bezug auf Reheproblematik.
Um genau herauszubekommen, wie die Erforschung der Nociception, der Veränderung an Ganglien etc. stattgefunden haben, müßte ich denke ich drei oder vier Seiten Referenzartikel durcharbeiten. Dazu fehlt mir momentan definitiv die Zeit. Wenn Du möchtest, kann ich Dir gerne die Referenzartikel heraussuchen.