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Re: 21 Jähriger Cushingpatient mit Hufrehe

02.11.2011, 10:45

Flöli hat geschrieben:
Tina hat geschrieben:Was verstehst du unter magerer Weide? Eine Weide, die ziemlich abgefressen ist?

Eigentlich ja, wir hatten die Weide immer kurz gehalten und auch nicht nachgesät.


Es ist leider ein Irrglaube, dass eine kurz abgefressene Weide nicht gefährlich ist. Das kurze Gras ist dann oft gestresst und lagert umso mehr Fruktan ein :?

Flöli hat geschrieben:
Tina hat geschrieben:Bei deinem Pferd hat eine Veränderung im Huf stattgefunden (Senkung), das heißt, die Anbindung zwischen Hufbein und Hornkapsel ist kaputt. Nun kann es passieren, dass es bei zuviel Bewegung weitere Veränderungen im Huf gibt. Normalerweise sollte der Huf ca. ein Jahr Ruhe bekommen, damit er einmal gesund nachwachsen kann und die Verbindung zwischen Hufbein und Hornkapsel wieder intakt ist. Hier kannst du was zum Thema Hufbeinsenkung nachlesen.

Werde mich gleich mal informieren, bin jetzt schon geschockt....Aber was meinst du mit Ruhe? Stallruhe? Nee, oder?

Nein, Stallruhe meinte ich nicht. Aber das Pferd sollte je nach Veränderung im Huf, erstmal nur einen kleinen "Bewegungsraum" bekommen, der nach und nach ausgedehnt werden kann und man dann je nachdem auch mit leichten Führen beginnen kann. Alles abhängig von den Veränderungen im Huf und von einer evtl. bestehenden IR.

Re: 21 Jähriger Cushingpatient mit Hufrehe

02.11.2011, 10:52

Ok, mal wieder alles falsch gemacht....So ist das wohl, wenn man sich auf die Aussagen des TA verlässt. :haukopf:
Mein Gedankengang hinsichtlich der Wiese war: Kurzes Gas = weniger Futteraufnahme :oops:
Naja, auch dafür hab ich mich hier angemeldet. Ich lass mich gerne aufklären!

Re: 21 Jähriger Cushingpatient mit Hufrehe

02.11.2011, 11:08

Eddi hat geschrieben:Ja, er ist wirklich recht "schlank".
Also als erstes bieten sich die unmelassierten Rübenschnitzel an, fruktanarme Heucobs sowie die sehr energiereiche stabilisierte Reiskleie plus 1 Eßlöffel Bierhefe.
Mit solch einer Mischung kannst eigentlich nichts falsch machen.
Insgesamt ist es bei den Cushis ja so dass sie unbehandelt ihr Futter nicht verwerten können, sie werden also bei Unmengen an Futter immer dünner und dünner.
Das sollte sich allerdings unter der Behandlung mit Pergolid geben.
Es ist auch durchaus nicht unwahrscheinlich dass auf Dauer ein kontrollierter Weidegang wieder möglich wird.

LG Eddi


Ich muss jetzt doch nochmals nachfragen:
Es gibt ja gefühlt 100 vers. Rüschis und Heucobs. Könntest du mir vll welche empfehlen? Ich habe gesehen, es gibt auf Heucobs für ältere Pferde, ist das was? Sorry, habe leider gar keine Erfahrungen in dem Bereich. Und wieviel muss ich denn dann füttern? :helpa:

Re: 21 Jähriger Cushingpatient mit Hufrehe

02.11.2011, 11:08

Flöli hat geschrieben:Naja, auch dafür hab ich mich hier angemeldet. Ich lass mich gerne aufklären!


Und die Einstellung ist super :2daumenhoch:
Man kann nur dazu lernen.

Bei Tierärzten ist einfach das Problem, dass sie einen viel zu großen Bereich abdecken müssen. Mit etwas Glück findet man einen Pferdespezi - der ist dann vergleichbar mit einem Allgemeinmediziner. Im Normalfall müssen Tierärzte sich aber neben Pferden noch mit Kühen, Schweinen und Co auskennen und ganz häufig machen sie dann auch noch Kleintiere. Da kann ich mir vorstellen, dass es da zu Lücken kommen muss.

Gruß

Sandra

Re: 21 Jähriger Cushingpatient mit Hufrehe

02.11.2011, 11:15

Ich fütter die Kwik Beets (Rübenschnitzel)... die bekommst Du z.B. hier
und die fructanarmen Heucobs von Argrobs... die findest Du z.B. hier

Beides gibt es auch woanders. :wink:

Re: 21 Jähriger Cushingpatient mit Hufrehe

02.11.2011, 11:16

Bei den Rübenschnitzel müssen es die unmelassierten sein: Speedi Beets oder Kwikbeets.
Bei den Heucobs sind die Wiesencobs von Agrobs am besten geeignet aufgrund des niedrigen Fruktangehaltes.

Re: 21 Jähriger Cushingpatient mit Hufrehe

02.11.2011, 11:54

Ich habe jetzt auch die Pergolid-Gabe auf morgens und abends verteilt. Er war in letzter Zeit etwas schlapp, könnte auch am Wetter liegen. Aber da hier die Mehrheit auch auf 2x füttert

Das hat sich leider nicht bewährt!
Es gibt dazu keine Studie, allerdings wirkt das Medikament nicht einmal 8 Stunden.
Es scheint für die Cushis wichtig und auch ausreichend zu sein wenn einmal täglöich die volle Wirkspitze erreicht wird, beim Aufteilen bist Du immer unterdosiert!

Bestes Positivbeispiel dafür ist der Fagur von Ratzbine - Aktuelles Geburtstagsthema.
Der ist erst leichtfutterig geworden NACH Umstellung auf die 1 mal tägliche Gabe.

Das Aufteilen ist erst propagiert worden als einige Pferde das Medikament wohl nicht so gut vertragen haben und hat sich dann leider als Optimum verbreitet.

Zum Gras: sicher ist es richtig dass die aufgenommene Grasmenge geringer ist.
Leider ist sie extrem fruktanhaltig und somit beiß´t sich die Katze damit selbst in den Schwanz.

Als ungefährlich kannst Du überständiges,reifes Gras nicht zu kurz am Boden gesenst füttern.

LG Eddi

Re: 21 Jähriger Cushingpatient mit Hufrehe

02.11.2011, 13:39

Eddi hat geschrieben:
Ich habe jetzt auch die Pergolid-Gabe auf morgens und abends verteilt. Er war in letzter Zeit etwas schlapp, könnte auch am Wetter liegen. Aber da hier die Mehrheit auch auf 2x füttert

Das hat sich leider nicht bewährt!
Es gibt dazu keine Studie, allerdings wirkt das Medikament nicht einmal 8 Stunden.
Es scheint für die Cushis wichtig und auch ausreichend zu sein wenn einmal täglöich die volle Wirkspitze erreicht wird, beim Aufteilen bist Du immer unterdosiert!

Bestes Positivbeispiel dafür ist der Fagur von Ratzbine - Aktuelles Geburtstagsthema.
Der ist erst leichtfutterig geworden NACH Umstellung auf die 1 mal tägliche Gabe.

Das Aufteilen ist erst propagiert worden als einige Pferde das Medikament wohl nicht so gut vertragen haben und hat sich dann leider als Optimum verbreitet.

Zum Gras: sicher ist es richtig dass die aufgenommene Grasmenge geringer ist.
Leider ist sie extrem fruktanhaltig und somit beiß´t sich die Katze damit selbst in den Schwanz.

Als ungefährlich kannst Du überständiges,reifes Gras nicht zu kurz am Boden gesenst füttern.

LG Eddi


Hmmm, ok. Bisher hat er ja Pergolid auch nur morgens bekommen. Ich hatte den Eindruck, dass er in letzter Zeit ziemlich schlapp war....Vll ist er überdosiert? Aber das kann man wohl auch nur anhand der ACTH-Werts feststellen, oder?

Und gibt man eigentlich in den Wintermonaten andere Dosierungen als im Sommer?

Re: 21 Jähriger Cushingpatient mit Hufrehe

02.11.2011, 15:37

Und gibt man eigentlich in den Wintermonaten andere Dosierungen als im Sommer?

Auch das lässt sich leider nicht allgemeingültig sagen.
Es gibt viele Pferde die 365 Tage im Jahr gut mit derselben Dosishöhe auskommen.
Und dann gibt es diejenigen die im Sommer wesentlich weniger an Dosis benötigen und auch vertragen, wie z.B. meine Püppe.
Die reagiert auch auf recht kleine Einheiten.
Cushing steht ja in einem Zusammenhang mit dem Serotoningehalt.

Wieviel P. gibst Du aktuell nochmal? :kinn:
Schlapp kann das Wetter sein, wie gesagt, leider scheint es so dass einige Pferde genau beobachtet werden müssen und bei denjenigen bei denen man im Jahresverlauf wechselt reichen manchmal schon minimalste Dosisänderungen.

Der ACTH-Wert sollte durch die Therapie in den Normbereich gebracht werden.

LG Eddi

Re: 21 Jähriger Cushingpatient mit Hufrehe

02.11.2011, 15:46

Begonnen haben wir mit 1 mg, nach dem 2. Reheschub haben wir dann auf Raten des TA auf 1,5 mg erhöht. Ist schon ziemlich hoch, oder?

Re: 21 Jähriger Cushingpatient mit Hufrehe

02.11.2011, 15:51

:shock: einfach nur krass!
Damit bist Du bei weitem im oberen Bereich.
Die Schwankunghsbreite liegt zwischen 0,8mg und 1,4mg für 500kg Pferd, also im Mittel bei 1 mg für 500kg Pferd!

LG Eddi

PS Wenn Du magst können wir auch gerne mal telefonieren.

Re: 21 Jähriger Cushingpatient mit Hufrehe

25.11.2011, 11:08

Hallo ihr Lieben,
hier ein kleines Update und natürlich neue Fragen ;-)
Ich habe mir jetzt auf euren Rat hin Heucobs, Rüschis, Bierhefe und Reiskleie bestellt. Allerdings bin ich mir jetzt mit der Menge unsicher.... ok, die Bierhefe mit 1 Esslöffel ist klar, aber der Rest....Gibt es da Erfahrungswerte oder auch Anhaltspunkte?

Zusätzlich habe ich auf 1 mg Pergolid umgestellt. Das läuft gut, ich habe den Eindruck er ist nicht mehr ganz so "müde".

@Eddi: Ich habe unser Telefonat noch nicht vergessen, allerdings hat der Tierarzt die Blutwerte immer noch nicht rausgerückt :kinn: Ich muss da jetzt mal langsam Druck machen....

Liebe Grüße

Re: 21 Jähriger Cushingpatient mit Hufrehe

25.11.2011, 12:15

Rüschnis müssen sie erst kennenlernen.
Ich würd mal mit 100g Heucobs und Rüschnis beginnen und von der Reiskleie einen kleinen Joghurtbecher voll.
Das sind dann schon eine Menge zusätzlicher Kalorien und Du musst schauen wie er drauf anspricht.
Das Ganze geht auch 2 mal täglich.
Es ist halt so dass man sich langsam an die passende Futtermenbge herantasten muss.

LG Eddi

Re: 21 Jähriger Cushingpatient mit Hufrehe

30.11.2011, 14:00

Eddi hat geschrieben:Rüschnis müssen sie erst kennenlernen.
Ich würd mal mit 100g Heucobs und Rüschnis beginnen und von der Reiskleie einen kleinen Joghurtbecher voll.
Das sind dann schon eine Menge zusätzlicher Kalorien und Du musst schauen wie er drauf anspricht.
Das Ganze geht auch 2 mal täglich.
Es ist halt so dass man sich langsam an die passende Futtermenbge herantasten muss.

LG Eddi


Er hat alles gut angenommen. Ich füttere ihn jetzt 2mal täglich. Allerdings hielt sich der Genuss zu Beginn in Grenzen....Wahrscheinlich denk er sich: Besser dieses Futter, als nix :frech:

Was meinst du mit passender Futtermenge? Ist das allein vom Sollgewicht abhängig?

Re: 21 Jähriger Cushingpatient mit Hufrehe

30.11.2011, 18:13

Was meinst du mit passender Futtermenge? Ist das allein vom Sollgewicht abhängig?

Damit meine ich die Futtermenge die Dein Pferd benötigt um dauerhaft sein Gewicht zu halten.
Da ist die Futtermenge zum Beispiel auch von der Arbeitsleistung und eventuell von der Witterung abhängig.
Das ist dann der individuelle Bedarf!
Wenn Dein Pferdchen noch etwas zunehmen muss, musst halt für eine Weile "über den Bedarf" füttern.-

Ich würde mir das jetzt ersteinmal so anschauen wie er darauf reagiert und dann weiter entscheiden in welche Richtung es gehen muss - mehr oder weniger Energie.

LG Eddi
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