Hufrehe ECS EMS Borreliose

Hufrolle wirkungsvoll mit Tiludronat behandeln vom 05.10.2004


Tiludronat (Tildren®) ist ein Biphosphonat, das seit kurzem auch in Deutschland beim Pferd zur unterstützenden Behandlung von knochenbedingten Lahmheiten wie Hufrolle und Spat zugelassen ist.

Tiludronat verhindert den Knochenabbau, in dem es
1. die Aktivität der Osteoklasten hemmt,
2. die Aktivierung der Osteoklasten durch Osteoblasten hemmt,
3. die Knochendicht durch die vermehrte Einlagerung von Kalziun erhöht und
4. die Osteolyse hemmt.

In einer Doppelblindstudie (mit Plazebokontrolle) wurde überprüft, ob die Knochenab- und Umbauprozesse am Strahlbein des Pferdes durch die Gabe von Tiludronat gestoppt bzw. korrigiert werden können. Dazu wurden zwei Gruppen gebildet, die aus akut sowie chronisch erkrankten Pferden sowie aus Kontrolltieren bestanden. Die eine Gruppe erhielt 10 Tage lang 0.5 mg/kg KM Tiludronat i.v. Die zweite Gruppe bekam über den selben Zeitraum hinweg 1 mg/kg KM Tiludronat i.v. verabreicht. Entsprechende Kontrolltiere erhielten ein Plazebo.

Die Pferde wurden anschließend sechs Monate lang beobachtet. Die klinischen Untersuchungen der Tiere wurde auf Video festgehalten und einem unabhängigen Experten zur Beurteilung vorgelegt.

Es zeigte sich dabei deutlich, dass sich die Lahmheiten der Pferde, die mit der höheren Dosis Tiludronat behandelt worden waren, stärker gebessert hatten. 2-6 Monaten nach der Behandlung konnten die Pferde dieser Gruppe wieder normal gearbeitet und eingesetzt werden.
Außerdem konnte festgestellt werden, dass die Erfolgsaussichten für solch eine Behandlung um so größer sind, je weniger Zeit zwischen dem Auftreten der klinischen Symptome und dem Beginn der Behandlung vergeht.

Denoix et al. (2003) empfehlen daher die Behandlung von osteolytischen Veränderungen des Strahlbeins mit Tiludronate in einer Dosis von 1 mg/kg KG über einen Zeitraum von 10 Tagen i.v..