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Die Weidemyopathie befällt Pferde unterschiedlicher Rassen, verschiedenen Alters oder Geschlechts. Das auslösende Agens konnte bisher nicht festgestellt werden, obwohl bereits Herbizide und Pflanzen- sowie Pilztoxine getestet wurden. Die Letalität liegt bei über 90%. Auch hier stehen Muskelschwäche und Zittern im Vordergrund, jedoch kommt noch eine Steifheit hinzu. Danach sieht man häufig festliegende Pferde. Todesfälle ereignen sich innerhalb 48 h. Bei überlebenden Patienten wurde ein unterschiedlicher Grad von Muskelschwund festgestellt, der jedoch im Zuge der Rekonvaleszenz wieder ausgeglichen werden konnte. Bei der post mortem Untersuchung wurden große Muskelläsionen, wie auch Hämorrhagien des Myokards und des Diaphragmas gefunden. Zur Diagnose kann die Aktivität der Creatinphosphokinase (CPK) herangezogen werden. Es wird vermutet, dass Clostridien an der Entstehung der Weidemyopathie beteiligt sind.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass der Dreh- und Angelpunkt die Versorgung der Pferde mit qualitativ einwandfreiem Futter ist. Weiterhin ist die schnelle Reaktion auf spezifische Symptome und das Verabreichen eines Antiserums ausschlaggebend für die Prognose. Impfungen mit Subunitvakzinen sind anzuraten, sobald diese zugelassen werden.
(Quelle: V. Gerber et al. (2006): Equine botulism and acute pasture myodystrophy: New soil-borne emerging diseases in Switzerland? Schweiz. Arch. Tierheilk., 148 (10) 553–559.)