28.02.2009, 16:29
Der Einsatz der Extrakorporalen Stoßwellentherapie (ESWT) zur Behandlung des Podotrochlose-Syndroms : Eine Untersuchung zur Wirksamkeit einer neuen Therapiemethode bei der Hufrollenerkrankung des PferdesDie vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Untersuchung der Wirksamkeit der Extrakorporalen Stoßwellentherapie zur Behandlung des Podotrochlosesyndroms des Pferdes.
Zur Untersuchung und Behandlung stand eine Gruppe von 42 Pferden unterschiedlichen Alters und Geschlechts zur Verfügung. Insgesamt wurden 63 Gliedmaßen dieser Patienten therapiert. Einschluss in die Studie fanden ausschließlich erfolglos vorbehandelte Tiere mit einer mindestens 3-monatigen Stützbeinlahmheit einer Vordergliedmaße, welche zweimal im Abstand von vier Wochen mittels Extrakorporaler Stoßwellentherapie behandelt wurden. Die Stoßwellenapplikation erfolgte mittels des elektrohydraulischen Stoßwellengenerators ´EquitronÒ´ der Firma ´hmt- High Medical Technologies´ mit einer Energieflussdichte von 0,15mJ/mm² und einer Schusszahl von 1200 Stoßwellen pro Applikation. Der zeitliche Verlauf der Lahmheit wurde über einen Zeitraum von 6 Wochen in zweiwöchigem Abstand dokumentiert und statistisch ausgewertet. Die statistischen Auswertungen lieferten hochsignifikante Verbesserungen der Lahmheitssituation der stoßwellentherapierten Tiere. Zu Abschluss der Untersuchungen waren insgesamt rund 60% der behandelten Gliedmaßen als lahmheitsfrei zu befunden, rund 25% der behandelten Tiere zeigten eine deutliche Verbesserung der Lahmheitssituation.
Ziel der Untersuchungen war ferner die Frage, ob die Art der Stoßwellenapplikation einen Einfluss auf das Ergebnis der Lahmheitsbefundung haben würde. Ein Teil des Patientenmaterials wurde daher über die Hufsohle im Strahlbereich (Methode 1), der andere Teil über die Haut der Fesselbeuge (Methode 2) therapiert und der zeitliche Verlauf der Lahmheit dokumentiert. Die Ergebnisse beider Erhebungen wurden miteinander verglichen. Dabei stellte sich heraus, dass durch die Behandlung über die Fesselbeuge bessere Ergebnisse der Lahmheitsbeeinflussung zu erzielen waren, als dies bei der Therapie über die Hufsohle der Fall war.
Im Vergleich der Wirksamkeit dieser Therapiemethode gegenüber herkömmlichen Therapieformen der Podotrochlose erzielte die ESWT prozentual ähnliche Ergebnisse. Ein Vorteil der Stoßwellentherapie ist die sehr einfache Durchführbarkeit. Als weiteres Positivum wird nach heutigem Stand der Untersuchungen das Ausbleiben von Nebenwirkungen gewertet. Keines der behandelten Tiere zeigte während oder nach den Stoßwellenapplikationen nennenswerte Nebenwirkungen.
Der Einsatz der Extrakorporalen Stoßwellentherapie kann dementsprechend als neue Alternative zu konventionellen Therapieformen der Behandlung des Podotrochlose-Syndroms des Pferdes angesehen werden kann. Der Studienaufbau liefert keine Klärung der Wirkungsmechanismen der ESWT, so dass noch erheblicher Forschungsbedarf zum besseren Verständnis der Wirkungsmechanismen gegeben ist.
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