15.07.2010, 20:57
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Zuletzt geändert von nino1601 am 07.10.2010, 20:23, insgesamt 1-mal geändert.
16.07.2010, 11:41
Wie kann Botulismus verhindert werden?
• Keine Bekämpfung von Ratten und Mäusen mit Giften im Stallbereich; die Tiere könnten sich besonders im Heulager oder anderen Futterlagerstätten verkriechen, verenden und somit Botulinum-Bakterien bilden.
• Bei Verdacht Probenentnahmen im Weide- und Paddockboden, Einstreu und Tränkewasser vornehmen (Erregernachweis).
• Infektionskette unterbrechen: Boden-Futter-Tier-Mist/Gülle-Boden; also zum Beispiel keine Silagegewinnung auf mit Mist oder Gülle gedüngten Wiesen.
• Je weniger Erde in das Futter gelangt, um so geringer ist die Zahl der Bodenkeime.
• Im Frühjahr Abschleppen und Walzen der Flächen, die der Silagegewinnung dienen, da sie die Menge an Erde im Wickelgut verringern; Gleiches gilt für Heuwerbung.
• Einstellung des Mähwerkes auf eine Schnitthöhe von 8 cm über Boden.
• Das gemähte Gras ausreichend mit ordentlichen Maschinen wendeln.
• Möglichst rasche Trocknung des Silageguts, was den Abbau des notwendigen Zuckers beschleunigt (Clostridium botulinum mag saure Umgebung überhaupt nicht).
• Einsatz von Wildrettern beim Mähen vermindert die Gefahr, Tierkadaver mit einzupressen.
• Ein umsichtiger Transport ist besonders wichtig; kein Aufspiessen mit dem Frontlader.
• Lagerflächen und Silos sind vor Vögeln und Nagern zu schützen, zum Beispiel durch Netze.
• Grassilagegrossballen sind ca. 40-mal so gross wie normale, kleine Heuballen. Sie werden in der Regel gleichzeitig an alle Pferde eines Bestandes verfüttert. Hieraus erklären sich Häufungen von Todesfällen in einem Bestand mit nur einem Botulinumtoxin verseuchten Silageballen, während ein verseuchter Heuballen lediglich ein bis zwei Pferde bedrohen kann.
• Nur einwandfreie Grassilage füttern.
• Für kleine Pferdebestände eignen sich 50-Kilogramm-Silageballen; ein geöffneter Ballen muss innerhalb weniger Tage verfüttert werden.
• Silage aus so genannten Fahrsilos sind für Pferde nicht geeignet, da es meist Nasssilagen sind und diese eine offene, in der Regel nicht luftdicht abgeschlossene Schnittfläche haben.
Da die Anhäufung der Botulismusfälle in der letzten Zeit auffällig ist und alle Erkrankungen mit Fütterung von Silage verbunden waren, muss letztlich empfohlen werden, die Futterqualität von Grassilage ausserordentlich kritisch zu beachten. Bei einer qualitativ guten Silage ist das Risiko für Botulismus vermutlich nicht höher als bei Heufütterung.
Die landwirtschaftlichen Lehr- und Versuchsanstalten in Deutschland und der Schweiz bieten interessante Lehrveranstaltungen zur Pferdefütterung und Futtermittelbeurteilung an. Es ist sehr wichtig, die Qualität von Futtermitteln beurteilen zu können, um so sein Pferd vor vermeidbaren Gesundheitsschäden durch verdorbenes Futter zu schützen.
Teilsauszug aus einem Bericht aus der Kavallo.ch
Quelle:www.Kavallo.ch
Birgit Herrmann
(Chefredaktorin Kavallo)