Vorweg eine wichtige Frage:
Kannst du andere Ursachen (z.B. gestörter KH Stoffwechsel, unzureichend oder nicht therapiertes Cushing) für den beklagten leichten Schub ausschließen sodass nur die WK dafür in Frage käme?
Bei einem Massensterben nach WK Gabe werden sowohl schwere Koliken als auch mitunter durch die Toxine Hufrehen beobachtet. Dies ist aber eher dann der Fall wenn das Entwurmungsmanagement nicht eingehalten oder im Vorfeld gar nicht entwurmt wurde.
Problematisch sind unter einer akuten Rehe oder kompletter IR weil der Stoffwechsel Entlastung braucht und sich schnell überfordert zeigt.
Im Fachbericht bei HorseandHound heißt es:
Praziquantel, ein Wurmmittel oft mit Moxidectin (Quest-Plus) kombiniert und Ivermectin (dh. Equimax, Zimecterin Gold) zeigte signifikant erhöhte Serumglukosespiegel sowohl bei hyperglykämischen Ratten als auch nach Glukosebelastung.
Da der Insulinspiegel nicht wesentlich von Praziquantel verändert wird kann der hyperglykämischen Wirkung dieser Droge eine Hemmung der peripheren Glukoseverwertung zugeschrieben werden.
Es ist nicht bekannt ob das gleiche bei einem Pferd auftreten würde wenn Sie die Kombination der Entwurmungsmittel wählen, aber es ist zu bedenken.
Risiken-Nutzen Abwägung sollte mit Ihrem behandelnden Tierarzt diskutiert werden wenn Ihr Pferd oder Pony IR ist.Das Problem ist das man mit Monopräparaten nicht alle Wurmarten eliminieren kann was dann, ist das das erklärte Ziel, mehrere Gaben unterschiedlicher WK erforderlich machen würde.
Wenn du generell Befürchtungen wegen WK Gabe hast wäre vielleicht selektive Entwurmung ein Thema. Aber da ist die Fehlerquote bei falschem Probenumgang relativ hoch weshalb man sich da vorher in jedem Fall einlesen oder beim TA informieren sollte.
Man sollte ständige Wechsel vermeiden weil man so Resistenzen begünstigt und in dem Fall kein Präparat mehr hätte was man wirkungsvoll einsetzen könnte.
Von daher ist auch die Frage womit du bisher entwurmt hast, ob evtl. schon Resistenzen bestehen und es so vielleicht zu einem erhöhten Wurmdruck gekommen war.
WK ist ein fast unerschöpfliches Thema, Resistenzen und Pflichtgaben wenn man im Pensionsstall steht machen die Situation leider nicht besser.
Präventiv kann eine Herde mit wenig am besten keiner Fluktuation sowie sehr gute Weidenhygiene dazu beitragen den Wurmdruck gering zu halten.
Du solltest es auf jeden Fall mit deinem TA in Ruhe besprechen.
Ich entwurme zum Winter hin ( "Nikolaus WK") mit Eraquell was meine EMS/IR/ECS-ler bisher gut vertragen haben.
Unter zweimaliger wegen Milben verabreichten Moxidectin Spritze hat Hermine beide Male zeitversetzt plötzlich je einmalig auftretende Schwäche mit Ablegen und geringer Ansprechbarkeit gezeigt.
Der Spuk war beide Male nach 1-2 Minuten vorbei hat aber nachhaltigen Eindruck bei mir hinterlassen.
Da traue ich mich seither nicht mehr ran.