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Fruktane - wasserl. Kohlenhdrate // Berechnung Kohlenhydratanteil im Fertigfutter
In der Pferdehaltung haben Rationsberechnungen längst nicht den Stellenwert wie beispielsweise in der Rinder- oder Schweinehaltung. Man füttert mehr nach "Gefühl", bemerkt dann aber fütterungsbedingte Mängel oft zu spät. Die Möglichkeiten und auch Notwendigkeiten exakter Rationsberechnungen werden schlicht unterschätzt.
Ein solche Futterberechnung habe ich meine Exceldatei einfliessen lassen. Dasheißt mangibt Menge und Art des Futters (Zusammensetzung) an und es wird automatisch berechnet.
Wer möchte, ich kann sie per Email zusenden.
Hi,
solche Rationsberechnungen sind ja - theoretisch - ganz nett. Nur habe ich da einfach in der Praxis verschiedene Probleme damit.
Zum einen - wir haben Herdenhaltung, also die ganze Herde frisst zusammen an dem vorgesetzten Heu bzw. Stroh. Krippenfutter gibt es natürlich getrennt, je nach Bedarf. Aber bei den Heurationen geht es doch schon los; woher weiss ich, wieviel Heu das einzelne Tier frisst? Ich kann es nur abschätzen. Dann - um beim Heu zu bleiben - machen Heu-Analysen wirklich Sinn? Wir beziehen absichtlich von verschiedenen Quellen - mit verschiedenen Standorten - unser Heu, um eine möglichst grosse Arten- und Mineralien-Vielfalt zu bieten. Theoretisch müsste ich dann von jeder Charge, und in jedem Jahr eine extra Analyse machen lassen, wenn ich es genau wissen wollte (wobei dann immer noch das Rätsel der genauen Aufnahmemenge bleibt).
Ähnlich sehe ich es mit den Weiden. Bei einer Rationsberechnung sollte auch der Bewuchs und die Aufnahme auf den Weiden berücksichtigt werden. Ich finde, dies ist eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Vor allem wenn man - wie wir - total unterschiedliche Weiden an unterschiedlichen Standorten hat.
Aber alle diese Dinge sind doch Grundlagen für eine Rationsberechnung, stellen aber andererseits grosse "Unsicherheitsfaktoren" dar.
Wie seht Ihr das?
Gruss
Beate
Hallo Beate
Ich stimme Dir bei der Heuanalyse, bedingt zu. Bei uns ist das genauso, in anderen Standorten nicht.
Oft werden bei Heuanalysen mehrere Heuproben verlangt, Du kannst dich ja dann nach dem Mittelwert richten.
Ich sehe oft das irgendein Mineralfutter gegeben wird, die meissten haben einen Ca:P Gehalt der auf Getreide ausgerichtet ist.
Mit nur Heu hat es dann viel zu viel Ca. in der Ration. Gerade bei jungen Pferden wuerde das schon ein Problem darstellen.
Viele erwachsene Pferde koennen kurzfristig problemlos mit einer Fehlversorgung leben. Allerdings sollte die Fuetterung besser schon angepasst sein.
Wenn das bei Kuehen moeglich ist, die (auch meisstens in Herdenhaltung gehalten werden, und wo man so wenig moeglich fuettert und Geld ausgegeben wird) dann sollte das bei Pferden, wo so viel Geld in verschiedene Puelverchen fliesst eigentlich auch moeglich sein.
Ach ergaenzen sich viele Futtermittel einfach nicht mehr, oder sind in sich selbst unausgewogen, und der Wissensstand mancher Futtermittelhersteller ist echt bestuerzend. (Und die Tendenz ist viele Restabfaelle mit neuen wohlklingenden Namen und vielen Versprechungen moeglichst teuer an den Mann zu bringen)
Ich sehe das ähnlich, ohne Heuanalyse macht eine Berechnung wenig Sinn. Aber wer macht das schon ständig und für jede Charge extra?
Ich denke aber dass eine Kraftfutter-Rationsberechnung Sinn macht, wenn das Pferd denn welches bekommt, also dass man dann gegebenenfalls das Mifu wechseln muss. An (nicht analysiertem) Heu und Mifu gibt`s ja nun nicht viel zu berechnen...
Ich versuche meinem Pony optisch und von Geruch und Schnittzeitpunkt(schwierig dieses Jahr ) gutes Heu und ein dazu passendes Mineralfutter(auch schwierig, er frißt partout nur eins) zu füttern.
Manchmal hab ich ein schlechtes Gewissen, weil ich es in 11 Jahren nicht geschafft habe auch nur ein einziges Blutbild anfertigen zu lassen... Aber war das nicht eh so dass ein Mangel/Überschuss schon echt eklatant sein muss damit er im Blutbid sichtbar wird?
Außerdem gab`s dazu auch noch keine Veranlassung, er hat immer tolles Fell gehabt und trotz der schweren Rehe super Hufe, ist wach und munter.
LG Tina
PS: ich gehör zu der Müslihasser-Fraktion. Viel zu unsicher und starr in der Dosierung (doppelte Menge=doppelte Mineralzufuhr und andersrum). WENN Kraftfutter, dann Hafer. Aber ein Nicht-Leistungspony braucht ja eh kein Kraftfutter
Nun. sicher wäre es ein Optimun, wenn man jede Weide und jede Heucharge analysieren lassen würde. Macht aber keiner.
Nichtsdestrotrotz, es gibt Durschnittswerte, sowohl beim Heu und Gras selber, alsauch bei der Aufnahmemenge der Pferde. Mit diesen Werten läßt sich eine Futterberechnung annähernd erstellen und große Diskrepanzen werden sichtbar.
Es ist immer noch besser nach Annäherungsdaten zu füttern, als ohne Überlegung, denn ein Mangel im Blut läßt sich, meines Wissens nach, erst nachweisen wenn er über längere Zeit sehr gravierend ist.
Das seh ich so wie die Frisien. Kein Bauer wird das Heu analysieren lassen, sondern sich an die gaengigen Durchschnittswerten halten.
Normalerweise sind in einer Gegend auch die Schwankungen nicht so stark besonders nicht von einem Jahr aufs andere.
Also nicht berechenen, weil es ist ja doch so schwer = kneifen.
DiskuTier hat geschrieben: Also nicht berechenen, weil es ist ja doch so schwer = kneifen.
Hallo Karin,
hm, glaube mit dieser Aussage machst Du es Dir etwas einfach
Eben weil ich mich mit diesem Thema befasse, frage ich mich, ob es (in meinem Falle) Sinn macht, eine Rationsberechnung aufzustellen, die auf lauter Unbekannten oder Schätzungen basiert. Wenn - sollte doch alles Hand und Fuss haben. Natürlich sind meine Rationen "grob überschlagen" und möglichst individuell an die einzelnen Tiere angepasst.
Auch versuche ich, auf Änderungen - in Bezug auf die Bewegung, Art und Zustand (frisch/abgefressen) der momentanen Weide, Dauer des Weideganges, Art des momentan angebrochenen Heuballens, momentane Figur des betreffenden Tieres (soweit bei Gruppenfütterung möglich) - einzugehen und ab- und zuzugeben.
Wenn man mit Rationsberechnungen arbeitet, sollte doch dann bei jeder Änderung der o.g. Faktoren neu berechnet werden?! Oder sehe ich das zu "kleinkariert", und eine Rationsberechnung ist eher was "Grobes", das alle Veränderungen mit schluckt? Lasse mich sehr gerne belehren.
Gruss
Beate
PS: Bezüglich den Schwankungen in einer bestimmten Gegend von einem Jahr zum anderen - da spielt auch der Schnittzeitpunkt eine Rolle, der in diesem Jahr bei uns wesentlich später ist als die ganzen Jahre vorher; wäre auch ein Kriterium, das zu berücksichtigen wäre.
Schnittzeitpunkt sollte eigentlich schon mit einfliesen.
Und ich glaube dann sind wir uns einig, eine grobe Berechung ist das minimum, Besitzer mit resistenten Problemen sollten mehr ins Detail gehen.
Du glaubst gar nicht wie viele Erkrankungen vermeidbar waeren, waere die Ration zu mindest annaehernd angepasst.
Hufrehe ist eine davon.
LG, Karin
die Frage war zwar nicht an mich gerichtet, aber ich antworte trotzdem mal .
Also ich glaube Du bist da ein wenig pingelig. Der Organismus des Pferdes kann bis zu einer gewissen Toleranz mit Nährstoffschwankungen sehr gut umgehen (daher ist ein Mangel im Blut erst feststellbar, wenn er wirklich gravierend ist). Darum ist eine grobe Berechnung mit Mittelwerten durchaus machbar und verträglich.
Hier gibt es eine CD mit der man Futtermittel berechnen kann. Ich selbst habe das Programm seit vielen Jahren und finde es recht hilfreich. Hier gibt es viele verschiedene Heu, Gras und Stroh mit verschiedenen Hafer, Gerste, Mais etc. Grundfuttermittel mit den entsprechenden Mittelwerten. Spezielle Futtersorten kann man auch manuell dazugeben und hat somit eine gute Auswertung über Eiweiß, Kohlenhydrate, Trockenmasse, Ca:P und Natrium.
Spurenelemente lassen sich damit leider nicht berechnen.