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 Betreff des Beitrags: Vernachlässigte Hufe
BeitragVerfasst: 26.04.2011, 15:16 
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Registriert: 18.04.2011, 17:59
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Hallo,

ich hatte hier meinen Shetty Wallach Rowdy vorgestellt. Seit 3 Tagen habe ich eine neue Ponystute, die sozusagen auf Probe hier ist. Die Vorbesitzerin kann sie aber nicht zurücknehmen, da ihr Wallach die Stute verprügelt und jagt. Ich kann die Stute natürlich auch nur behalten, wenn sie sich mit meinen Ponys versteht, ansonsten muss sie in gute Hände weitervermittelt werden. Sie versteht sich zur Zeit mit einem meiner Wallache gut, sie ist dominant - komischerweise - und mit dem alten Rowdy versteht sie sich gar nicht, weil der sie angregriffen hat, um die Rangfolge zu klären, sie aber einen Tick größer ist und 20 Jahre jünger, und sich dies in der Auseinandersetzung entsprechend gezeigt hat. Insgesanmt wirkt es so als fühlte sie sich 'zu wohl' hier. Sie hat sich problemlos an unser Zuahuse gewöhnt.

Nun, ich hatte vor dem Kauf alles mögiche mit ihr ausporboiert, auch Hufe auskratzen. Die Hinterhufe wollte sie nicht geben, tanzte rum, schlug aus, aber nicht gezielt, sondern eher zappelig. Die Dame erklärte mir - sie hatte Lilly vor wenigen Wochen erst aus schlechten Verhältnissen geholt - dass die Stute wohl mit einer Schlinge hinten berarbeitet worden sei. Ich kenne sowas nur von einem Bild aus meinem Hufbearbeitungsbuch unter der Rubrik 'rabiate Methoden'. Die Hinterhufe der Stute sehen entsprechend aus - ausgebrochen, mehrere Schichten Sohle übereinander, zu flach gestellt, Zehe etwas zu lang. Die Vorderhufe sind besser, allerdings Trachtenzwang mit gleichzeitg an allen Hufen etwas zu tief liegendem/gequetschten Strahl. Die Trachten sind teilw. stärker eingerollt, haben sich wie eine Zange um den Strahl gelegt. Ich habe erst einmal angefangen, ihre Vorderhufe zu bearbeiten: Ausschneiden + Raspeln, bedeutet: mehr Platz für den Strahl schaffen, diesen von Taschen befreien, Sohle plan machen (alle Hufe wirken an der Zehe 'eingerollt') und berunden. Die Stute steht leicht zeheneng vorne.

Nun, ich weiß nicht, ob ich sie behalte, das wird sich erst auf meiner Weide mit den anderen Ponys herassstellen, im Moment steht sie noch in unserem Paddock, weil ich das erst mit ihren Hufen in Ordnung brinegn will. Bei dem Betüddeln vor dem Kauf konnte ich dann auch ihren Hinterhuf zu fassen kriegen, da war sie dann auch ganz ruhig. Sie ist generell ein ruhiges, sehr kinderliebes/menschenfreundliches Tier.

So, ich habe dann die letzten 2 Tage einmal am Tag auch ihre Hinterhufe wenigstens ausgekratzt. Mir ist früh aufgefallen, dass sie immer schnell mit dem rechten Hintehruf in die Entlastungsahltung geht, sie lahmt aber nicht und trabt flott!

Diesen Huf habe ich dann auch zu fassen bekommen nach großem Gezappel. Ich hatte gleich das Hufmesser parat, habe zunächst den Dreck weggeräumt und dann um den Strahl herum langsam Freiraum geschaffen. Der Huf ist ne Katastrophe: mehrere Schichten Sohle, übergelagerte Ekstreben und ne Menge Schutt zwiwschen Hufwand in weißer Linie und Sohle. Ich habe das erstmal in Ruhe gelassen und den Strahl freigenschnitten. Es rann eine helle Flüssigkeit aus der Strahlspitze und ich dachte, ich hätte endlich das Übel gefunden. Der Huf ist dort schwärzlich und etwas schmierig, aber es stinkt nicht.

Der andere Hinterhuf ist besser, aber den will sie schlechter geben - weil sie sich dann ja vermehrt auf den verletzten Huf stützen muss???

Nun, jedenfalls habe ich mir heute wieder den einen Hinterhuf vorgenommen und endlich mal die Sohle plan gemacht, Steine rausgeholt und die Ekstreben angeglichen. Dann habe ich unten an der Strahlspitze, wo alles trocken aussah, Hornfetzen weggemacht, und siehe da: prompt schießt ne Menge Blut daraus. Lilliy fing an zu zappeln, ich habe den Huf niht halten können und dachte nur: Bei so nem kleinen Einschnitt des Hufmessers so viel Blut??? Nun, ich habe dann den Huf wieder aufgenommen und die Stelle gereinigt und Blauspray draufgesprüht. Zu allem Überfluss ist die Stute anscheinend nicht gegen Tetanus geimpft, es gibt keine Papiere von ihr. Die will ich alle beantragen, wenn ich sie behalte, und dann soll sie auch geimpft werden. Ne Wurmkur kriegt sie aber schon vorher - auch wegen meiner anderen Ponys...

Ich weiß, das ist ein Hufrehforum, nur dachte ich, vllt. dürfte ich das auch einmal hier reinsetzen. Sie scheint keine Hufrehe gehabt zu haben, hat sehr kleine, feste, harte Hufe (vllt. ihr Glück?) und anscheinend auf dem einen Hinterhuf Strahlfäule im Anfangsstadium - oder ne alte Wunde, Nageltritt oder dergleichen.

Mir ist klar, dass ich den TA holen muss, wenn es schlechter wird. Die Hufe kriege ich wieder hin, es ist genug Material vorhanden, da ist nichts heftig durchgegammelt usw. Ich habe sie erst einmal aufgestallt in ne frisch eingestreute Box, die ich dann heute Abend nochmal ausmiste, damit sie nicht in ihren Mist tritt. Heute habe ich mich geärgert, dass ich keinen Krankenschuh parat habe. Aber so etwas brauchte ich bisher auch noch nie. Einmal hatte sich meine Stute nen Nagel eingtreten, aber da haben wir einfach ne Binde drum gewickelt und Klebeband als Fixierung genommen. Ich wollte aber das ganze nicht luftdicht verschließen, wenn es sich hier um Fäule handelt...

Was könnte dieses Bluten des Strahls noch sein? Ich dachte schon an Hufkrebs... Bah. Ich habe auch mein Buch darüber konsultiert, es scheint aber doch eher Strahlfäule zu sein...

Bilder folgen...


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 Betreff des Beitrags: Re: Vernachlässigte Hufe
BeitragVerfasst: 26.04.2011, 15:50 
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Ab und an liegt eine Ader recht weit oben und dann kann es tatsächlich m.E. nach passieren dass man eine erwischt.
Sofern es kein Gammelblut sondern frisches rotes war würd ich mir echt nicht diese Gedanken machen.

LG Eddi

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sorry, ich kann durchaus die Großschreibung; aber mein rechter Arm schmerzt nach wie vor und die rechte Hand ist im Zusammenspiel einfach langsamer als die linke Hand....
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 Betreff des Beitrags: Re: Vernachlässigte Hufe
BeitragVerfasst: 27.04.2011, 07:00 
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Registriert: 11.07.2010, 19:22
Beiträge: 4083
Sehe ich aus so. Bei so vernachlässigten Hufen ändert sich der komplette Hufmechanismus. Wird die Sohle generell zu sehr gedrückt (durch Mengen von totem Sohlenhorn und dann noch in Verbindung mit der Trockenheit der letzten Wochen) ändert sich auch die Durchblutung des Strahls. Du wirst sehen, wenn man bei solchen Hufen erstmal Grund sieht, wird sich vieles von allein regeln.

Ich hoffe, sie findet bei Dir ein neues, längerfristiges Zuhause.

Liebe Grüße
Gaby


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 Betreff des Beitrags: Re: Vernachlässigte Hufe
BeitragVerfasst: 03.05.2011, 10:33 
kannst du mal ein foto von unten, also von der sohle machen? ist der strahl so blumenkohlmässig?


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