Und hier ist der 2. Teil von Boukes "Heimreise", wieder von Facebook kopiert:
Wo ist Bouke?
vor 4 Stunden
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WIE BOUKE ZURÜCK KAM (2 von 2)
So, hier nun der zweite Teil der Geschichte und noch mal der Hinweis, dass wir manches nicht schreiben können weil die Polizei noch ermittelt und nicht klar ist, ob wir Bouke bei gutgläubigen Erwerben oder Dieben oder Hehlern gefunden haben.
Also, Petra und ich stehen nachts auf einer Koppel im Wald. Bei uns zwei junge Männer, die und dorthin geführt haben. Es ist 23 Uhr und stockfinster. Wir haben Taschenlampen und haben uns wie Pferdediebe auf die Koppel geschlichen. Gerade eben hat Petra Bouke erkannt und wir haben das Tate auf der Zunge geprüft. Ja, er ist es!
Was tun? Ich rufe erst einmal die Polizei an. Die haben es wohl noch nicht erlebt, dass jemand mitten in der Nacht sein Pferd gefunden hat. Die Frage, wo genau wir sind, kann ich zunächst gar nicht beantworten. Der letzte Straßenname lag einen Kilometer zurück und das Waldstück hat auch keine Hausnummer. ich erinnere mich an den Ort in dem wir die Männer eingesammelt haben. Das hilft schon mal. Einer unserer Begleiter weiß auch den Namen des Ortes in dem wir jetzt sind. Mit der Polizei vereinbaren wir zunächst, dass die Streifenwagen-Besatzung uns Anruft, sobald sie in der Nähe ist und wir dann einen Treffpunkt vereinbaren.
Einem der beiden Männer (dem Begleiter, nicht dem Anrufer) ist es sichtlich unangenehm mit der Angelegenheit offiziell in Verbindung gebracht zu werden und er bittet mich, ihn wieder zurück in den Ort zu fahren. Er nennt auch Gründe dafür, die ich nachvollziehen (aber hier noch nicht berichten) kann. Also fahre ich ihn zurück während Petra mit dem Anrufer bei Bouke bleibt. Auf der Rückfahrt finde ich dann auch die nötigen Straßennamen und Orientierungspunkte um der Polizei genauere Angaben zum Ort des Geschehens machen zu können. Das tue ich noch während der Fahrt. Wenige Minuten später setzte ich den Begleiter im Ort ab und mache mich auf den Rückweg zur Koppel im Wald.
Noch auf dem Weg rufe ich Claudia (Petras und meine Tochter und Besitzerin der Hubsy-Ranch auf der Bouke steht) an. Ich erreiche ihren Freund und bitte sie darum, sich so schnell wie möglich mit dem Pferdeanhänger auf den Weg zu machen. Denn eins ist klar: Wir nehmen Bouke mit! Damit das auch sicher klappt, bitte ich Claudia in einem zweiten Anruf darum, Equidenpass, Kaufvertrag und Fohlenbuch mitzubringen. Es wird eine knappe Stunde dauern, bis sie bei uns sind. Die Polizei sollte so in 15 Minuten da sein.
Jetzt schaue ich wieder im Wald nach. Ist da alles in Ordnung? Wegen Petra und dem jungen Mann mache ich mir eigentlich keine Sorge. Aber es könnten ja auch die Eigentümer der Koppel auftauchen und dann wollte ich doch lieber dort sein. Andererseits wollte ich aber auch darauf achten, dass die Polizei und erst recht der Pferdehänger uns auch finden. Also fahre ich zwischen Waldkoppel und Straße hin und her. So geht das fast eine Stunde. In der Zeit habe ich mir schon ausgemalt was wir tun werden, wenn die Polizei nicht kommt und mir ist völlig klar dass wir Bouke dann trotzdem mitnehmen werden. Endlich taucht in der Ferne das Licht von Autoscheinwerfern auf. Dahinter erkenne ich beim Näherkommen die Begrenzungsleuchten des Pferdehängers. Claudia und ihr Freund waren tatsächlich schneller als die Polizei.
Ein Blick auf mein Handy zeigt mir, dass die Polizei kurz zuvor angerufen hat. ich höre gerade die Nachricht ab die sagt, dass die Kollegen noch unseren Treffpunkt suchen da taucht in der Ferne ein weiteres Paar Scheinwerfer auf. Die Polizei ist also auch da. Das wurde jetzt aber auch Zeit! Wie üblich werden jetzt Personalien aufgenommen und die Sachlage geschildert. Schnell wird den Polizisten klar, dass es sich wirklich um den Fund eines gestohlenen Pferdes handelt und nicht um falschen Alarm. Wir weisen die Polizisten auf weiter Diebstähle Carlos ( Wo ist Carlos? ) hin und bieten ihnen an, bei der Besichtigung der anderen Pferde auf der Koppel zu helfen. Bilder von Carlos haben wir dabei. Leider ist er nicht auf dieser Koppel. Das wäre ja auch zu schön gewesen!
Die Polizisten prüft mit Petra das Zungentattoo von Bouke und vergleicht es mit unseren Papieren. So hat auch sie keine Zweifel und wir können Bouke mit Unterstützung der Polizei "stehlen". Mit einem Chip hätten wir das nicht erreichen können! Claudia schaut dann mit den Polizisten die anderen Pferde an. Petra und Claudias Freund fahren schon mal mit Bouke vor in Richtung Heimat. Er soll ja möglichst schnell zu Hause sein. Die Polizisten entscheiden sich dann mit Claudias Beratung dazu, noch in der Nacht einen Tierarzt kommen zu lassen der die Chips der Pferde ausliest. Dann können sie sofort prüfen, ob eines oder mehrere der Tiere gestohlen gemeldet sind.
Claudia und ich fahren dann auch nach Hause. Inzwischen ist es fast zwei Uhr morgens und wir sind zwar aufgekratzt aber auch saumüde. Als wir auch zu Hause ankommen ist Bouke ausgeladen und kommt jetzt erst einmal in eine Box im Stallgebäude. Er scheint sich auch zu freuen. Ich merke das daran, dass er regelrecht den Kontakt zu mir sucht, was er früher fast nie getan hat (ich reite nicht). Er erinnert sich vielleicht gerade an den einen oder anderen Apfel den ich ihm ab und zu mal gegeben habe.
Irgendwann sind wir dann schlafen gegangen. In der (kurzen!) Nacht ist Petra mehrmals aufgestanden und hat nachgeschaut ob Bouke auch wirklich zurück ist. Heute haben wir Bouke dann auf die hausnahe Koppel gestellt. Zusammen mit dem Norweger Hubert. Die stehen seit 18 Jahren zusammen und verstehen sich prächtig. So soll das ja auch sein.
Und nun? Die Sicherheit der Außenkoppel hatten wie ja schon deutlich verbessert. Einen teil davon haben wir hier beschrieben. Anderes bleibt natürlich geheim. Das machen wir weiter und berichten darüber auch noch.
Ach ja, die beiden Männer. Die Polizei hat den Anrufer noch ausgiebiger befragt und ihn dann nach Hause gefahren (wir waren ja schon weg). Am nächsten Tag rief er mich an und erzählte eine etwas andere Geschichte als am Vorabend und sagte auch, dass er kein Geld von uns haben wolle ...
Ja, das klingt geheimnisvoll und das muss es auch noch etwas bleiben. Vielleicht finden wir so auch noch die Diebe! Die Polizei hat uns auf Rückfrage gesagt, dass sie jetzt recht viel zu tun haben und dass man die anderen Pferde genau überprüft und sich Eigentumsnachweise vorlegen lässt. Einzelheiten durfte die Polizei uns noch nicht sagen.
Auch wenn Bouke wieder zurück ist, ist die Geschichte noch nicht zu Ende. Wir wollen die Diebe dingfest machen und so helfen, dass Anderen nicht das geschieht, was uns in zwei schmerzvollen Monaten widerfahren ist. Außerdem soll diese Tat auch ihre gerechte Strafe finden. Darüber werden wir hier berichten und vielleicht wird das noch richtig spannend und hilft, gestohlene Pferde heim zu bringen und weiteres Klauen zu verhindern.
Und hier der Link zur Facebookseite:
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Wir sollten besorgt sein, das Pferd nicht zu verdrießen und seine natürliche Anmut zu erhalten. Sie gleicht dem Blütenduft der Früchte, der niemals wiederkehrt, wenn er einmal verflogen ist.
von Antoine de Pluvinel
Aishas Tagebuch