Meine Ziele: nach wie vor habe ich das Ziel, mind. einen der beiden Herren richtig einzufahren (eigentlich natürlich beide). Dieses Vorhaben scheitert leider immer wieder an irgendwelchen Dingen, die dazwischen kommen. Es macht wenig Sinn, etwas mit den Ponys zu beginnen, um sie dann wieder drei Tage wegstellen zu müssen, weil die Zeit nicht da ist und man nach 12 Stunden Arbeit so platt ist, dass man sich einfach nicht mehr aufraffen kann. Aber doch, ja, dieses Ziel verfolge ich nach wie vor.
Allerdings habe ich es überhaupt nicht eilig. Kann ich auch nicht. Denn ich kann dem Tag nicht mehr Stunden dran hängen als er hat. Zur Zeit machen meine Ponys was sie wollen. Sie werden gefüttert, gebürstet (eher seltener) und versorgt. Ich freue mich jeden Tag, wenn sie über den Paddock düsen. Und wie sie düsen. Da ist ne halbe Stunde Toben völlig normal.
Ich habe auch jahrelange Erfahrung mit Pferden, habe das Reiten vor 40 Jahren begonnen und so im Lauf der Zeit sehr viele Dinge in allen Sparten des Reitsports gesehen und teilweise selbst ausgeübt. Ich habe Etienne damals 1-jährig gekauft, selbst ausgebildet und eigentlich wollte ich in den Distanzsport mit ihm (mein Avatarbild ist ein Bild aus der Zeit, wo er für die Distanz trainiert war). Zweimal hab ich genannt, zweimal hab ich nicht starten können, weil etwas dazwischen kam (Unfall Etienne, Schwangerschaft bei mir). Dann hab ich es aufgegeben, weil mir die Zeit (mit Kind) fehlte. Wanderritte hab ich auch gemacht. Super tolle Sache. Aber irgendwann hat mich mein Pferd gelehrt, dass es diese wahnsinnigen Trainingseinheiten nicht benötigt und mir beigebracht gelassener zu sein, was seine Bewegung angeht.
Und so ist aus ihm ein Freizeitpferdchen geworden, was mit mir durch dick und dünn gegangen ist. Seine von mir geforderten Dressurlektionen, wenn wir Lust dazu hatten, hat er mit Bravour abgespult, aber das war nur noch für uns. Auch bin ich ihn dann nicht mehr jeden Tag geritten. Trotzdem hatte er nie was an der Lunge (außer am Ende und dafür ist meiner Meinung nach ein Tumor verantwortlich gewesen, der dann später in den Bauchraum gestreut hat.). Auch sein Stoffwechsel war in Ordnung. Den hab ich ja, nach kennenlernen dieser ganzen Dinge, penibel kontrollieren lassen. Er ist 25 geworden und damit kann ich zufrieden sein.
Im Laufe dieser langen Zeit habe ich gelernt, dass es nicht unbedingt auf das Training ankommt, damit die Mäuse fit und munter sind. Genau das gleiche sehe ich bei meinen Hunden. Sie dürfen einfach Hunde sein. Natürlich sind sie erzogen. Aber ich renne nicht jeden Tag mit Kito mehrere Stunden durch die Gegend. Sie rennen bei uns auf dem Gelände rum und natürlich beschäftige ich mich mit ihnen. Aber meine Hunde sind beispielsweise selten allein. Und wenn, sind sie als Rudel allein (ich habe 3). Und ich glaube, das ist ihnen wichtiger, als ein selten anwesendes Frauchen/Herrchen, was dann eben einmal am Tag 3 Stunden mit ihnen durch die Gegend rennt. Das ist zwar auch ganz schön, aber eben nicht alles im Leben. Und obwohl meine Hunde keine Marathon-Touren machen, ist keiner fett von ihnen, obwohl die beiden Alten kastriert sind.
Was ich damit sagen will: ja, ich habe Ziele, die ich gerne noch erreichen möchte mit den Kerlchen, weil ich gerne mit ihnen durch unseren schönen Deister zockeln möchte. Aber es ist momentan aus persönlichen Gründen (Kathi hat es sehr schön erkannt!) einfach nicht machbar. Wenn ich etwas anfange, dann muss ich auch mehrmals in der Woche dazu kommen, diese Lektion weiterzuführen. Und das kann ich jetzt grad nicht garantieren. Daher gibt es halt weiter nichts zu tun als "Pony" zu sein und dafür zu sorgen, sich bei den Tobereien nicht den Hals zu brechen oder Nägel mit den Hufen einzusammeln.
Irgendwann wird der Tag kommen, da werden sie beide arbeiten (allerdings auch nur dann, wenn sie es wirklich wollen), aber momentan ist da noch nicht dran zu denken. Und bis dieser Tag da ist, bleiben sie weiter einfache, zottelige Ponys, die den Benimm-Knigge (wie lustig
: man muss wissen, dass wir auf einem Gelände wohnen, was DEN Knigges gehört
) kennen (denn natürlich sind auch die Ponys soweit erzogen, dass sie sämtliche Untersuchen/Hufbearbeitung usw mitmachen, sich wunderbar verladen lassen und man mit ihnen auch prima spazieren gehen kann), die mir jeden Tag durch ihr blosse Anwesenheit und die Lebensfreude, die sie ausstrahlen die Kraft geben, weiter zu machen. Ab und zu gehen wir spazieren und ja, auch Tobi kann ich am Fahrrad mitnehmen. Aber mehr geht einfach grad nicht und ich glaube auch nicht, dass es ihnen schadet. Dies kann ich aber nur so machen, wenn ich die Tiere unter genauer Kontrolle hab und eben das Futter gut angepasst hab. Denn, da gebe ich Dir Recht, nur rumstehen und Fressen, bis man platzt ist halt wirklich nicht gesund.
So, ich hoffe, ich konnte meine Denkweise ein wenig erläutern. Ich finde dieses Thema wirklich super, aber ich glaube, es ist ein Thema, was man persönlich im Gespräch besser bearbeiten kann. Beim geschriebenen Wort ist das alles ja immer so eine Sache.
Und um das auch noch dazu zu sagen: nein, ich nehme die Anfrage nicht als Kritik oder so, Simone. Ich hoffe aber auch, dass Du meine Antwort nicht als kritisch einstufst, denn das könnte man sicher tun. So ist sie aber nicht gemeint.