Lahmheit Jessy

21.09.2009:

Jessy hat heut morgen leicht gelahmt und unteres drittel des rechten Röhrbeines war etwas dick. Die Sehne war jedoch unempfindlich. Hoffe mal, sie hat sich nur vertreten.
Beim geradauslaufen hat man auch kaum was gesehen, nur drehen scheint sie einzuschränken. (Hufe sind unauffällig)

22.09.2009

Ich denke so langsam, bei Jessy entwickelt sich mal wieder ein Hufgeschwür, das wär dann das dritte ihres Lebens. Bei Jessy sind die immer ganz oben, ganz schlecht zum aufschneiden, die letzten beiden sind nach ein paar Tagen von allein über dem Kronrand aufgebrochen. Oder ich bilde es mir jetzt nur ein? Ich denke der obere Rand vom Huf könnte in klein wenig wärmer sein (wobei der natürlich IMMER ein bischen wärmer ist, aber jetzt halt noch ein bischen mehr).

Das Bein ist von unten nach oben auch leicht warm, bis übers Vorderfusswurzelgelenk.

Jetzt warte ich mal heut abend noch ab, viell. wird es langsam etwas präziser.

Geradeaus kann sie einigermaßen gut laufen, da sieht man nicht viel, aber Wenden grad rechts rum (ist ja rechts vorne) ist schwierig.

Grad mit Schwesterchen telefoniert, sie meint auch Jessy läuft auf der Koppel lahmfrei, tritt nur etwas vorsichtiger auf. Auf dem Paddock lahmt sie schon etwas.

Meint ihr auch, ich soll noch abwarten?

Werde heut abend mal den Huf abdrücken, irgendwo müsste noch eine Hufuntersuchungszange sein...

Ich muß leider sagen, dass bei uns die Tierärzte nicht viel mehr Ideen bei einer Lahmheit haben als wir selbst auch. Also ruf ich da erst an, wenn ich a) gar nicht weiter weiß oder b) Medikamente brauch.
Vermutlich würde ich auch noch abwarten. Wenn du ein Hufgeschwür vermutest, dann mach doch einfach einen Angussverband, schadet auf jeden Fall nicht.

So ähnlich läuft es bei uns zwischenzeitlich auch. Ich denk ich warte jetzt noch mal ab (Angussverband mach ich heut abend viell., oder Sauerkraut?) und wenn es nicht besser wird hol ich den SCHMIED!
Den TA bei uns würd ich ohnehin nicht am Huf schnippeln lassen!

Keine Veränderung. Auf hartem Boden (Paddock ist bei mir hart) oder in Wendungen lahmt sie vorne rechts recht massiv, beim gradeauslaufen auf der Wiese sieht man so gut wie nichts.

Werde dann mal meine Impf-Tierärztin anrufen. Sie ist zwar auch keine Koryphäe, aber sie steht dazu und sagt sofort, wenn sie nicht weiter weiß. Ausserdem bringt sie genug gesunden Pferdeverstand mit, da sie selber Araber züchtet. Und ne Hufuntersuchungszange hat sie wohl auf jeden Fall...

Hoffe nur, sie ist nicht noch in Urlaub, als sie neulich zum Impfen da war, hat sie das was erwähnt...

Na toll, Text fertig und Katze hüpft treffend auf die entf-Taste grummel

So, Katze ist draußen und nun der 2. Versuch.
Es gibt ja leider im Bereich Fesselgelenk (und den darunterliegenden Knochen und Gelenke) leider noch mehr Möglichkeiten der Zerrungen und Entzündungen.
Ich persönlich warte je nach Lage auch gerne ein paar Tage ab.
Wenn sich dann nix getan hat fahre ich allerdings in die nächste Klinik weil dort alle Geräte vor Ort sind.
Der fahrende Haus-TA stößt ja damit häufig an seine Grenzen und bezahlt werden muss dann ja nicht doppelt (plus Anfahrt).
Abgesehen davon von eventuell verlorener Zeit durch eine nicht optimale Behandlung auf gut Glück.

Ich denk halt zu verlieren hab ich da nix. Wenn diese TÄ nichts macht, nimmt sie auch kein Geld (hat eigentlich keine Praxis - Kinder, macht nur ein paar Pferde nebenbei).

Und das mit der Klinik ist bei uns nicht einfach, man kann da NUR vormittags hin, von Montags bis Freitags... Ausserdem bin ich von denen nicht begeistert, war ich noch nie. Und seit sie bei Sinah im Herbst noch nicht mal ne Lahmheit gesehen haben (und da war definitiv eine!) bin ich noch vorsichtiger.
Und deren Rechnungen sind nicht ohne aber das nur mal so nebenbei.

Das ist dann natürlich echt blöd!
Da würd ich sie ,Deine Haus-TA,natürlich auch echt vorweg fragen.
Ne andere Möglichkeit hast nicht? Fahren ist doch kein Problem für Dich.
Ich bin hier einfach mit Kliniken und Schmieden verwöhnt!

Von der nächsten Klinik (Bamberg) weiß ich nicht so viel.
Nur dass sei bei Hufrehe-Behandlungen wohl schlecht sind, aber das trifft mich im Moment wohl nicht so.

Telefonat mit meiner Schwester, Jessy ist lahmfrei über die Koppel getrabt.

Danach hat sie sich in die Box gestellt und das rechte Vorderbein angehoben...

Ich denke fast ich warte mit TA jetzt doch noch mal bis morgen.

Das hört sich aber wirklich sehr nach Hufgeschwür an. Das drückt ja nicht immer, nur manchmal und das 'Aufstellen' des betroffenen Fusses spricht ja auch dafür.

Nachdem gestern abend weiterhin keine Veränderung zu bemerken war (weder zum guten noch zu schlechten) haben wir beschlossen, doch gleich nen TA zu rufen.

Natürlich die große Frage: WELCHEN!

Wir versuchen jetzt nen neuen, der ist kein Pferdetierarzt, wirbt aber damit, dass das sein Spezialgebiet sei.

Kerlchen hat den dienstlich (im landwirtschaftlichen Betrieb) seit einiger Zeit als Hoftierarzt und ist sehr zufrieden.

Den haben wir jetzt gestern noch angerufen, wegen Elternabend kam er aber gestern nicht mehr, jetzt kommt er heute abend.

Bin gespannt.

Guten Morgen,

gestern abend kam ich heim, hab Jessy vorlaufen lassen, da ist sie ganz wesentlich besser gelaufen...
Tierarzt absagen?

Nein, jetzt soll er sich's mal anschauen!

War dann da, hat sich auch Zeit genommen, Bein von oben bis unten untersucht (soweit möglich alle Muskeln, Sehnen und Gelenke). Nichts! Gar nichts!
Er kam zum gleichen Schluss wie ich, da ist einfach nichts.

Ich hab dann mal meinen Verdacht mit dem evtl. Hufabszess geäußert, da hat er lange den Huf abgedrückt (warm war er ja nicht). Nichts. Jessy hat nicht im geringsten reagiert.

Tja, sie hat sich wahrscheinlich wirklich nur vertreten oder was geprellt oder sonst was.

Wir haben uns dann drauf geeinigt, dass wir einfach noch warten, da sie ja nicht im geringsten leidend ist. Das fand ich ganz gut von ihm, dass er mir jetzt nicht auf Teufel komm raus irgendwas andrehen wollte.

Heut morgen war es nochmals wesentlich besser, wenn ichs nicht gewusst hätte, dass da was war, hätt ich es heut morgen wohl nicht mehr gesehen.



Interessant fand ich noch die Aussage von ihm: Wenn die Pferd sich nach ein paar Schritte "einlaufen", es zumindest besser wird, ist's so gut wie nie was akutes, da kann man sich ruhig mal ein paar Tage Zeit lassen. So war es ja bei Jessy.
Sollte es umgekehrt sein (also in der Belastung deutlich schlimmer werden) ist es schon angezeigt, sofort zu reagieren! Dann ist bestimmt ne Entzündung o.ä. im Spiel.

Im Endeffekt denk ich, ich hab den TA einfach nen Tag zu früh angerufen. So wie Jessy gestern abend war, hätt ich ihn wohl nicht geholt.
Aber wohl lieber nen Tag zu früh als zu spät...