Unabhängiges Hufrehe Forum um die Pferdekrankheiten Hufrehe, Metabolisches Syndrom, Cushing Syndrom, Borreliose und weiteren Erkrankungen vom Pferd, Pony, Esel und Muli
Kuriose,schöne,traurige und lustige Geschichten unserer tierischen Familienmitglieder
Sinah, Haflinger, wird dieses Jahr 13 Jahre. Wurde bisher sehr viel geritten, ist dressurmäßig ausgebildet, springt gerne. Ist vom Wesen her ruhig und "überlegt", leider nicht ganz verkehrssicher.
Soll jetzt so weit eingefahren werden, dass sie zuverlässig vor dem Gig geht.
Zum Tagebuch im allgemeinen: Bitte nicht als Anleitung verstehen. Sinah ist in dieser Beziehung recht komplikationslos, bei Ihr wird einiges viel schneller gehen als bei anderen. Noch dazu habe ich mit Sinah sehr viel gemacht in den letzen Jahren und daher so nen Bezug zu ihr, dass ich ihre Laune jederzeit abschätzen kann.
Bei jungen/fremden/nicht so ausgeglichenen Pferden würde ich das ganze viiiel langsamer angehen.
Und noch was: Ich möchte hier im Forum auch nicht jede Aktion durchdiskutieren. Wenn ich was mache habe ich MEINE Gründe dafür. Bitte so akzeptieren. Nach den Gründen kann man mich sehr gerne fragen, aber wenn ich merke, dass man mich mit allem was ich mache nur irgendwie fertigmachen will nimmt mir das die Lust für so ein Tagebuch. Ebenso wenn alles ins Negative gezogen wird.
Zuletzt geändert von Elke am 07.02.2009, 16:44, insgesamt 1-mal geändert.
Geschirr drauf (keine Reaktion, hatte ich aber so erwartet, Sinah kennt doch schon viel) Fahren mit den Fahrleinen von hinten (kein Problem, das mach ich schon vor dem Anreiten) Stränge runter, damit sie die Beine berühren (keine Reaktion)
Dann hab ich das Waagscheit an nen Strick gehängt und mitgezogen. Also ICH hab es mitgezogen. Das war erst etwas gefährlich (so was mag sie nicht, das weiß ich) aber sie hat recht schnell gemerkt, dass das nichts macht. Zum Schluss hab ich es wirklich knapp hinterm Pferd laufen lassen, auch ohne Reaktion.
So haben wir gestern Schluss gemacht.
stolzaufmeinbravespferdchenbin
Und dann hab ich Kerlchen gesagt, dass er spätestens nächste Woche (Nachtschicht-Woche) die Kutsche richten muss!
Hab Geschirr aufgelegt, so langsam wird es mir auch wieder vertraut. Früher bin ich ja viel gefahren, aber halt so ungefähr bis vor 7-8 Jahren, seitdem nicht mehr. Aber irgendwie ist es jetzt trotzdem "wieder da". Ist wohl wie Fahrrad fahren...
Also nochmal, Geschirr aufgelegt, Sinah ganz brav. Stränge hab ich anfangs noch über den Rücken gelegt und bin gleich von da aus zu meinem Übungsplatz vom Boden aus "gefahren". Also hinterm Pferd gelaufen.
Dann hab ich Stränge runter, wieder ein paar Runden.
Danach wieder ein paar Runden, bei denen ICH das Ortscheit gezogen hab. Diesmal von Anfang an kaum Reaktion. Die Stränge hab ich dann durch normale Führstricke verlängert, Panikhaken am Strangende eingehakt. Wieder Runden gedreht. (Rechts rum, links rum, achten, halten, anfahren).
So. Ich dachte das geht so gut, da gehn wir heut nen Schritt weiter. Die Stränge waren da ja jetzt sehr lang. In die Stränge hab ich hinten große Schlaufen gelbunden, da das Ortscheit reingehängt (Wenn Unruhe entsteht löst sich das Ortscheit so von alleine). Anfahren. ES KLAPPT.
Sinah zieht brav ein Ortscheit. Sieht aus wie ein eingespanntes Pferd!
So hab ich wieder einige Runden gedreht, rechts, links, achten. Stehenbleiben, anfahren. Sinah war klasse. Da jetzt doch ein klein wenig Zug auf den Strängen war, kamen diese in den Wendungen auch deutlich an den Hinterbeinen zu liegen. Aber keine Spur von Nervosität, sie hat das wunderbar durch halb seitliche Schritte ausgegelichen.
Heute war eigentlich nicht das optimale Wetter, um ernsthaft mit nem Pferd zu arbeiten. Eisiger, ekliger Wind, alles wackelt und klappert und raschelt... Aber weil ich weiß, dass ich erst am Freitag wieder dazu komme, wollte ich doch noch ne kleine Fahrstunde einschieben.
Heut hab ich von Anfang an das Ortscheit eingeschlauft. Obwohl es heut auf dem extrem hart gefrorenen Boden extrem geklappert und gescheppert hat war Sinah sehr brav. Durch den harten Boden ist das Ortscheit einfach sehr gehüpft, da hat mein einschlaufen leider auch immer nur höchstens 20 Meter gehalten, dann ist es aus dem Ortscheit gehüpft. Irgendwann war mir das zu blöd (und Sinah war ja brav), da hab ich die Wirbel des Ortscheits (ist noch so ein uraltes mit Wirbel dran) durch die Schlaufen gehängt. Dadurch ist das ganze schon etwas fester verbunden, aber es kann sich wenn es nicht unter Spannung ist immer noch von alleine lösen.
So sind wir wieder einige Runden gegangen. Durch den Wind war Sinah zwar nicht ganz so ruhig wie sonst, aber trotzdem sehr brav. Also bin ich mal am (vorbereiteten) Autoreifen vorbeigefahren. Dort kurz gehalten den Reifen am Strick in die Hand genommen und mitgezogen. Wie anfangs beim Ortscheit war Sinah da wieder sehr skeptisch wegen des Geräusches. Aber schon nach 2 Runden war es ihr egal. So egal, dass ich den Reifen (wieder an ner großen Schlaufe), an das Ortscheit gehängt habe....
Es hat funktioniert!!!
Sinah hat zwar in den ersten paar Kurven etwas gezackelt, weil jetzt die Stränge halt in den Kurven schon richtig an den Hinterbeinen drücken wenn sie sich (wie sie es als Reitpferd gewöhnt ist) in den Kurven "biegt". Sie muss jetzt halt lernen, relativ grade zu bleiben und seitlich zu treten, das kennt sie ja auch vom Reiten, aber halt mit direkter Hilfe dafür. Aber sie hat es sehr gut gemeistert und war dann richtig gut dabei. Links rum war etwas schlechter, aber auch da hat es geklappt.
So werden wir jetzt wohl ein paar Mal das gleiche machen, bis das ganz selbstverständlich ist.
Vorab: Gestern hab ich Sinah mit dem Gig vertraut gemacht. Also neben ihren Paddock gestellt, langsam hin- und hergeschoben und drauf gefüttert.
Heute: Eigentlich kann man es nicht Fahrstunde nennen. Seit Tagen möchte ich wieder was in die Richtung tun, aber der Boden macht nicht mit. Unten drin gefroren, oben drüber 1 cm Matsch. Das ist ne reine Rutschpartie. Aber ich wollte sehen, inwieweit das neue Geschirr (Länge der Stränge) zum Gig passt oder ob ich da was ändern muss. Da wir heut zu dritt waren hab ich mich da rangetraut. Angeschirrt, Sinah ein paar Meter weggeführt, Gig (singend damit sie keine Angst hat ) von hinten rangefahren, Schere hoch über den Rücken und in der richtigen Länge hingehalten. Sinah stand also richtig "in der Kutsche". Ergebnis: Die Länge der Stränge passt!
Da Sinah ganz cool war, hab ich sie so 10 Meter geführt und die anderen beiden haben die Kutsche genauso mitgezogen (war ja nicht rangespannt). Sinah war ganz ultracool. Der Boden war aber so sch..., dass wir so gleich wieder aufgehört haben. Cool, ich bin heut weiter gekommen als ich dieses Wochenende vorhatte!
Ob es ne "Fahrstunde" war kann ich eigentlich wieder gar nicht so genau sagen. Hab ne Kombination aus Brustblatt, Hintergeschirr und Sattel gebastelt (also eigentlich gesamtes Geschirr ohne Selett) und wir haben Skijöring gemacht. Sinah hat anfangs wieder etwas skeptisch geschaut, aber das war's auch schon. Da der Schnee sehr tief war, konnten wir sehr gut "ziehen" und vor allem das "anziehen" aus dem Stand üben. Klappt sehr gut!
So, nach langer Zwangspause war der Boden mal wieder trocken genug. Ich hab im Prinzip alles bisher erarbeitete an einem Tag wiederholt. Halt in relativ rascher Abfolge. Sinah hat mich nur ab und an mal fragend angeschaut, was denn das jetzt soll, das langweilt sie alles... Hab ihr denn gegen Ende 2 schwerere Reifen auf dem Gras ziehen lassen, da musste sie dann wirklich mal "ziehen", hat sie aber super gemacht. Mal schaun, wenn es nicht wieder so ne lange Pause wird wie beim letzten mal (es soll ja wieder regenen und schneien), viell. das nächste mal mit Gig...???
Wir haben eingespannt! Vor dem Sulky! Kerlchen auf dem Sulky, ich an den Leinen nebenher, meine Schwester mit Longe zur Sicherheit auf der anderen Seite. Und - es hat funktioniert. Sinah war sehr brav. Das Lasten-Ziehen war noch sehr ungewohnt, Kerlchen musste absteigen, sobald die Wiese etwas bergauf ging. Ansonsten ging es sehr gut, anhalten, wieder anfahren, alles kein Problem. Sinah musste sich kurz dran gewöhnen, dass sie sich jetzt nicht mehr so ungehindert biegen kann zwischen der Schere, aber das hat sie recht schnell kapiert. Wir haben das ganze viell. 15-20 Minuten gemacht, dann war verdient Ende!
Wir haben wieder angespannt. Diesmal war alles von Anfang an schon viel selbstverständlicher. Bergauf ziehen war bei einem Mann auf dem Gig auch kein Problem mehr, zum Schluss hat sie uns sogar schon zu zweit hügelaufwärts gezogen. Der Rest war ohnehin kein Problem. Bisher natürlich alles nur im Schritt und alles daheim bei uns auf der Wiese.
Heute sind wir wieder gefahren. Zwischenzeitlich kann man echt schon gefahren sagen. Wir haben zwar noch die "Sicherheitsleine" dabei (Kerlchen hat noch die Longe mit Verbindung zur Trense in der Hand), ansonsten fahren wir schon richtig. Also von Anfang an sind wir beide auf der Kutsche. Heute haben wir auch die ersten Trabschritte versucht, war alles ganz easy, auch bergauf kein Problem.
Pferdchen steht leider noch größtenteils im Winterfell da und sieht daher noch etwas füllig aus, ist sie aber in natura nicht. An der Kutsche müssen auch noch ein paar Kleinigkeiten gerichtet werden, ich weiß...
Gestern waren wir zum ersten Mal im Gelände - Premiere!!!
Sinah lief ganz gut. Die Scheuklappen irritieren sie im Gelände jedoch plötzlich doch etwas. Da muss sie sich noch dran gewöhnen.
Im Schritt ist uns aufgefallen, dass sie immer nach rechts drängelt.
Trab war ganz toll, ihr sehr schwungvoller Trag macht hier jetzt jedoch fast Probleme. Den Sulky haben wir ja so "eingestellt", dass wenig Gewicht auf den Tragaugen liegt. Durch den Schwung im Trab hebt sie jedoch die Scheren jeweils etwas hoch, so dass die in den Tragaugen springen und sie bei jedem Trabtritt immer etwas hüpfen. Das ist nicht toll. Wir haben dann die Einstellung geändert, so dass mehr Gewicht auf den Tragaugen ist. Ist ja prinzipiell auch nicht so toll, uns erschien es aber in dem Moment einen Versuch wert. Es ändert jedoch relativ wenig an dem Problem.
Komm ich jetzt nicht um ne Federung der Schere rum? Grübel! Wer hat Ideen?
Ach ja, wegen dem nach rechts drängeln. Nach genauem Ausmessen haben wir gemerkt, dass die Schere nicht ganz mittig ist, sie ist quasi etwas ungleich gebogen. Das richten wir aus, dann müsste sich das Problem behoben haben.
DASS die Schere springt ist ja eigentlich ein Zeichen dafür, dass der Gig gut ausbalanciert ist. Wäre er zu kopflastig oder hinterlastig läg die Schere immer unten oder oben in den Tragaugen.
Ob DAS ne Lösung wär, hab ich grad gefunden:
Im Bereich der Scherenträger habe ich eine Rohrisolierung aus Schaumstoff über die Schere geschoben und mit glattem Gewebeband umwickelt. Jetzt kommen überhaupt keine Schläge mehr zustande, die Schere kann trotzdem in den Trageösen gleiten. Ganz simpel und eine wunderbare Lösung.