So, heut mal wieder ein kleiner Bericht über die letzten Wochen.
Unsere TÄ war, wie angekündigt , dann am Sonntag, dem 2. Januar wieder am Stall und machte ihre "Übungsstunde Chiropraktik" an unseren Pferden.
Als Jade dran war....untersuchte sie den kompletten Rücken, Hals und naja...halt alles, was Chiropraktiker so machen.
Hab dir dabei sehr interessiert zugeschaut und sie hat auch alles genau erklärt, was da wo ist. Sie fand dann im vorderen Beckenbereich eine leichte Blockade , und meinte, es wär nichts tragisches, das wär wohl daher, dass sie verkehrt aufgestanden ist, oder sich "versprungen" hätte, beim Spielen mit den anderen. Das wär bei vielen Pferden , würde aber auch oft unbemerkt bleiben.
Sie hat dann diese Blockade gelöst....wenn ich das jetzt mit Worten erklären soll, wie sie das gemacht hat..heijei...mit Händen und Füßen könnt ich es besser zeigen.
Jade blieb diesmal auch ganz ruhig stehen, anders als beim letzten Mal. Naja..Jade ist bei neuen Begegnungen immer sehr vorsichtig und lässt sich ja auch nicht von jedem einfach so anfassen...schon gar nicht im Rückenbereich.
Mir ist aber seither aufgefallen, dass sie den hinteren Huf, den sie ja anfangs gar nicht hergeben wollte, dann späterhin doch gab..aber erst mal so krampfartig unter den Bauch zog, bevor man ihn langsam vorsichtig nach hinten raus ziehen konnte....dass sie nun doch ganz normal wieder den Huf hergibt.
In den letzten Wochen waren wir auch mehrmals ausreiten..Einmal wollte Claudia mit einer Bekannten reiten, damit ihre beiden Pferde auch gleichzeitig bewegt wurden, und vor allem wollte sie sehen, ob ihre Flicka wieder soweit fit und lahmfrei geht..denn die hatte irgendeine undefinierbare leichte Lahmheit..kein Hufgeschwür, keine Hufrehe, auf dem Ultraschall bestätigte sich der Verdacht auf eine Arthrose oder Spat überhaupt nicht, keine Pulsation, keine erwärmten Gelenke...allerdings hatte sie eine kleine Beule oberhalb des Sprunggelenks..woher wusste niemand ....
Naja..seither wurde sie aber auch nicht mehr geritten und Claudia wollte halt, dass die Bekannte nun ihre Flicka reitet, weil sie eh leichter war , als sie selber
Laura und schlossen uns dann den beiden an..Da meine Jade gern mal nach hinten austritt, wenn ein Pferd zu dicht kommt,blieb ich hinter Laura mit ihrem Hafi Benny...und Claudia ging dann ein gutes Stück, sicher 10 - 15 m vor uns, mit ihrer Bekannten....Sie war sich ein bisschen unsicher, ob die Pferde nicht zu nervös wären...und wollte einen größeren Abstand als normal...
Okay ....wir gingen dann los...und im Wald kam dann von vorne, von Claudia schon der Hinweise "egal was kommt, nur nicht auftraben"...........uiiiiiiiiiii anscheinend war Moon, das von ihr geritten wurde, seeeehr nervös....und Laura und ich saßen da schon recht angespannt auf unseren Pferden...immer mal fragte ich Laura, wie es sich für sie anfühlt....und sie meinte..naja...Benny würd schon gern zu den beiden hin, und ich merke, dass er gern schneller gehen würde....."
Ich erklärte dann, dass ich mich auch etwas angespannt fühle, jade noch nicht ganz so entspannt wäre, aber halt doch noch ruhig und brav das Tempo von Benny, der doch arg gemütlich im Schritt geht...halten würde.
Wir beide hofften dann, dass sie dann doch nicht vor irgendwas erschrecken und lostraben würden...oder sie sich doch gegen unsere Anweisungen von oben, dann doch entscheiden, zu den anderen hin zu laufen....
Als wir dann an eine Gabelung kamen, teilte uns Claudia mit, dass sie auf dem kürzesten Weg zurück wollte, weil sie ihre Flicka ja nun auch nicht gleich am Anfang überbelasten wollte, und ihre Moon doch ein bisschen einem Pulverfass ähnelte...und fragte, ob wir mit zurück reiten wollten, oder uns von ihnen trennen wollten, und noch etwas weiter reiten wollten.
Ich fragte dann Laura, was sie meint, und wie sie sich fühlt....sie meinte dann...neee, wir reiten noch weiter.
Ich muss ja echt sagen...als die anderen beiden aus unserem Blickfeld waren, und nur noch Laura und ich zusammen waren....sah man förmlich wie unsere Anspannung zu Boden fiel, und die Pferde auch wieder ganz gelassen den Kopf senkten. So hatten wir dann noch einen schönen ruhigen Ausritt mit super braven Pferden.
Am Stall zurück stellten wir dann fest, dass es doch ne gute Entscheidung war, unsere Wege zu trennen, und wir meinten auch, es wär sicher sinnvoller gewesen, schon gleich andere Wege zu gehen.
Während Claudia uns dann von ihren zweien berichtete, dass sie so sehr aufgedreht waren, so dass auch ihre Bekannte, die eine wirklich super gute Reiterin ist, Probleme hatte, Flicka zu halten...und Claudia absteigen musste, und ihre Moon ihr dann noch in die Füße sprang.....waren wir dann heilfroh, nicht dabei gewesen zu sein.
Wenige Tage später war ich dann mit Lauras Schwester unterwegs, auch das war absolut problemlos. Und auch die anderen Ausritte, die wir dann machten, waren super.
Letzte Woche war ich dann wieder mit Claudia raus, die dann ihre Flicka ritt, und mit Lauras Mutter und Benny ausreiten.
Und wieder hatte Claudia ihre Bedenken wegen Jade...Flicka und Jade sind ja in einer Gruppe...und da hat Jade gegenüber ihrem Pferd wohl doch die Hosen an....
Trotzdem ritt sie dann hinter mir, und ich hinter Benny, mit seinem großväterlichen Schritttempo. Das war allerdings Flicka nicht angenehm vom Tempo her und so wollte sie dann doch überholen...Jade hielt brav das Tempo , das ich von ihr verlangte...nachdem dann aber Claudia recht nervös wirkte, aus Angst, dass Jade doch austreten würde, und Benny zu langsam ging....schlug ich dann vor, dass ich an vordere Position gehe...okay...auch das machte Jade anstandslos mit...und da war Claudia dann doch wieder hinter mir.....ich beruhigte sie immer wieder, dass sie keine Bedenken wegen Jade haben muss....Jade ist beim Reiten anders als in der Herde, wenn es ums Futter geht....und solange sie nicht zuuu dicht kommt, macht Jade auch nix...und so war es auch...wir ritten nebeneinander, hintereinander, voreinander....es gestaltete sich sehr angenehm und ruhig...
Und so wagten wir es dann, dass nur wir beide gemeinsam ausreiten..allerdings hatte Jade dabei die Aufgabe, voraus zu gehen...denn Flicka macht das nicht gerne..nur hin und wieder mal..und man muss sie dann schon arg antreiben...das kann aber dann dazu führen, dass sie rückwärts geht, und buckelt und ausschlägt...
Ich bin ja nicht so der Mutigste Mensch dieser Erde...und halt mich lieber in hinteren Positionen....zumal ich nicht wusste, wie Jade sich verhält, wenn sie vorne die Verantwortung tragen muss....denn anfangs, als wir die ersten Male ausreiten waren, hat sie ja schon mal die Führungsposition übernommen, als Claudias Pferd nicht an einem Baumstamm vorbei wollte...allerdings wurde Jade dann immer schneller, wollte sich nicht aufhalten lassen und fing auch an zu traben, beäugte einen Waldweg, in den sie hinein wollte und machte schon den Ansatz, dort hinein zu galoppieren...ich hab sie dann zweimal im Kreis gedreht, bis ich absteigen konnte...
Daher war mir die ganze Zeit schon lieb, wenn ich nicht an vorderster Stelle war, damit Jade auch die verschiedenen Tempi der verschiedenen Pferde einhält und ich ein gewisses Vertrauen gefunden habe.
So kam es dann, dass wir eben nun diesen Versuch machten....Es funktionierte wunderbar. Jade hielt konstant das Tempo das ich verlangte...wollte ich schneller im Schritt gehen, tat sie das, wollte ich es langsamer, tat sie das auch. An keiner Stelle war sie aufgeregt, oder guckig....eben absolut verlässlich.
Bei den Bodenverhältnissen und vor allem weil Flicka ja nun gar nicht mehr trainiert ist, wollten wir auch nicht mehr als Schritt-Tempo gehen.
Einzig an einer Pfütze, die über den gesamten Weg quer verlief, und nur in der Mitte ein kleines trockenes Stück war, wollte Jade absolut nicht vorbei..sie suchte dann seitlich ein trockenes Stück..aber da war auch nass..und sie schnaubte und prustete, machte den Hals rund und einen Schritt vor und wieder zurück....Flicka ging dann ganz lässig in der Mitte durch...und als Jade das sah...ging sie dann eilig an die Stelle, wollte sich Flicka anschließen, die aber schon drüber war....und wieder schnaubte und prustete sie, und konnt sich nicht dazu ringen, nun doch dort durch zu gehen.
Also bin ich dann abgestiegen...und schau an....Jade konnte da fast gelassen einfach drüber gehen
...so ein Angsthase....gleich hinter der Pfütze bin ich dann an einem Baumstamm wieder aufgestiegen und unser Ausritt konnte wieder gelassen weiter gehen.
Und jeden Tag freu ich mich über Jade, über ein so tolles Pferd, dem ich nun wirklich absolutes Vertrauen schenke. Ein echter Glücksfall, dass das Schicksal uns zusammen geführt hat...und ich denke oft...Bonny hat sie mir geschickt..und ein klein bisschen ist sie mit ihrer Seele in Jade gewandert.