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Johnnys Rücken(?)tagebuch

22.09.2009, 19:06

Ich möchte hier einen Teil unserer Geschichte festhalten weil wir immer wieder mit Bewegungsstörungen zu kämpfen haben.

Johnny ist ein Mix, geboren 1992, 1,50 groß.
Bild

Nach der Rehe habe ich ihn langsam wieder auftrainiert und im Frühjahr/Sommer 2008 war er topfit und schön bemuskelt.
Im Spätsommer habe ich die Pferde eines Tages von der Weide getrieben. Der Treibgang von der Weide führt steil bergauf und der Boden war rutschig weil es geregnet hat. Ein Pferd anderes bremste Johnny aus und trat nach ihm. Bei dem hektischen Versuch auszuweichen stürtzte er, das andere Pferd trat weiter auf ihn ein und er kam nicht mehr recht auf die Füße bis ich bei ihm war und den Streithammel vertreiben konnte. Er hate eine Risswunde am Bein die sich in der Folge entzündete und ihn ca. 2 Wochen lahmen liess. Andere Verletzungen waren nicht zu erkennen. Nachdem die Lahmheit abgeklungen war fing ich wieder an ihn zu reiten. Die Pferde schoben alle schon mächtig Winterfell und es war noch einmal sehr warm geworden, also habe ich mir weiter nichts dabei gedacht wenn er an steilen Anstiegen öfter mal stehen blieb. Es gab ja schliesslich andere Tage an Denen er Hänge ohne zu zögern hinaufgallopierte.... Irgendwie wurde dann der Sattel zu weit. Ok, im Fellwechsel nehmen Pferde schonmal ab, kam halt ein dickeres Polster in die Decke.
( Heute frage ich mich wie blind und blöd man eigentlich sein kann :fahne: ). Irgendwann kam dann der Tag da sagte er mir ganz konsequent " ich kann Dich im Schritt keinen Berg hinauftragen, ich kann es einfach nicht ". Hm, ok. Zuhause habe ich mir mein Pferd dann mal richtig angeschaut, und - oh Schreck - gesehen das er ganz massiv Rückenmuskulatur abgebaut hat.
Führte ich ihn bergauf sah das Ganze so
http://tinypic.com/player.php?v=2rpbtz4&s=4
aus, wobei er auch dabei oft versuchte stehen zu bleiben. Ganz klar, das Pferd war nicht in Ordnung. Es bekam erstmal Urlaub und ich machte mich auf die Suche nach einer Osteopathin. Die Osteopathin machte einen gründlichen Check beim Pony, die Diagnose war für meinen Geschmack allerdings ein bisschen "wischiwaschai".
Dazu muss ich aber sagen das Johnny ein ausgesprochenes Weichei ist, bei Wehwehchen die man den meisten anderen Pferden oft kaum anmerken würde leidet er schon erheblich und so kann es sein das er massive Bewegungsstörungen zeigt obwohl die Ursache nicht wirklich schwerwiegend ist. Das macht eine genaue Diagnose oft schwierig. Naja, jedenfalls befand die Osteo seine Rückenmuskulatur als zu schwach, die linken Kniebänder als zu lang und stellte fest das sein Illeosakralgelenk "nicht ganz in Ordnung sei". Ausserdem hob er in der Bewegung die rechte Kruppenseite höher an als die Linke, das Darmbein stand auch rechts höher heraus, in Hals- und Rückenmuskulatur gab es allerhand verspannte Stellen, mehr fand Sie nicht. Wir bekamen allerlei Dehn- und Gymnastikübungen und ich sollte longieren. Nun ist longieren meiner Meinung nach bei uns nicht sinnvoll möglich, das einzigste ebene Stück hat einen Durchmesser von etwa 13 Metern und das ist für meinen Geschmack, vor allem bei einen so langen Pferd, viel zu eng. Deswegen habe ich den vorgeschlagenen Bewegungsplan abgewandelt. Wir sind fast täglich spazieren gegangen, dabei viel um Bäume gekreiselt, haben an der Hand Seitengänge, Tempowechsel, Tempounterschiede geübt, sind rückwärts gelaufen ect., und haben dazu natürlich die Dehn- und Gymnastikübungen gemacht. Sobald es kühl wurde wurde er konequent eingedeckt, (nasse Kälte hat er noch nie gut vertragen), und ich habe einen BackonTrack-Rückenwärmer gekauft um vor und nach dem Training die Muskulatur zu wärmen. Sene Bewegungen wurden zusehends besser, geschmeidiger, das Bergaufproblem jedoch verschwand nicht völlig. Nach 7 Wochen kam die Osteo zum Kontrolltermin. Sie war ganz begeistert über den Muskelzuwachs beim Pony, fand keine Verspannungen mehr und gab uns die Freigabe zum Reiten.

Re: Johnnys Rücken(?)tagebuch

23.09.2009, 08:05

Was ich im oberen Beitrag vergessen habe - die Osteopathin riet bei ihrem ersten Besuch zu einer blutuntersuchung - Muskelwerte, Selen, Magnesium waren im grünen Bereich.

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So, Reitfreigabe hatten wir also nun, aber auch ein neues Problem. Der Sattel passte nämlich überhaupt nicht mehr. Die Osteo hatte da eine Sattlerin an der Hand die sie für sehr gut hielt, mit Der habe ich mich dann in Verbindung gesetzt. Ins Geschäft kamen wir allerdings nicht denn die Dame zeigte sich am Telefon schon sehr empört darüber das ich nicht in der Lage war 2500 Tausend€ aufwärts ausgeben zu können damit sie mir einen Sattel anpasst. Für den Anfang konnte ich einen Wintec Cair nutzen, der passt dem Pony gut, gibt mir allerdings keinerlei Halt und Johnny hopst zuweilen nicht unerheblich. Mit dem reiten liess ich es sehr sehr langsam angehen. Wir machten halt weiterhin unsere Gymnastizierspaziergänge und ich setzte mich zwischendurch dabei auf ebenen Strecken kurz aufs Pony. 5Min in der ersten Woche, 2 x 5 Minuten, ( dazwischen wieder laufen), in der zweiten Woche, 1 x 10Min und nach einer Gehpause nochmal 5Min in der dritten Woche....also wirklich eine langsame Steigerung. Dabei habe ich mich immer bemüht Johnny gut untertreten und den Kopf tief nehmen zu lassen. Es klappte soweit gut, wir fanden einen Baumlossattel der dem Pony angenehm war und mir ausreichend halt bot und irgendwann im Frühling waren wir tatsächlich soweit das ich nahezu normal und ohne ständigen Blick auf die Uhr, geritten bin.
Das Warmführen vor dem Aufsteigen habe ich allerdings bis heute beibehalten, ausserdem führe ich grundsätzlich alle steilen An- oder Abstiege. Bergaufgehen wurde stetig besser, er blieb nicht mehr stehen, aber ich hatte immer das Gefühl das da ein bisschen "der Motor stockt" wenn es im Schritt irgendwo raufging. Ende Mai waren wir wir zu einem Reitkurs, Dressurarbeit für Freizeitreiter. Ich habe die Trainerin bei Kursbeginn gebeten verstärkt aufzupassen ob ihr irgendetwas zu unserem Problem auf - oder einfällt, war aber nicht so. Sie fand mein Pferd nur prima bemuskelt und gut Gymnastiziert. Im Juni stellte ich fest das Johnny wieder Rückenmuskeln abbaut, bergaufgehen wurde langsam und schleichend wieder schlechter, das Pony wirkte ein bisschen matt und müde, ist weniger lauflustig als normal. Diesmal habe ich die TA gerufen. Blutbild ok, Beine ok, das die Muskulatur zurückgeht hat sie bestätigt, sie hatte ihn wenige Wochen vorher noch gesehen und so einen Vergleich. Im Rücken hat sie nichts greifbares gefunden, meinte jedoch das er den Rücken freilaufend nicht aufwölbt sonder in der Bewegung eher nach unten durchschwingen lässt. Wir einigen uns darauf Johnny eine kurzfristig unter Schmerzmittel zu setzten und zu schauen ob er damit besser läuft. Das ist ein Treffer, schon nach der ersten Schmerzmittelgabe habe ich mein altes Pony wieder. Nur - eine Ursache haben wir nicht. Die Theorie der TA ist das er sich vielleicht ein bisschen weh getan hat - ausgerutscht auf der Weide oder ähnliches - dadurch in Schonhaltung lief, die Muskulatur sich verspannt und dadurch abgebaut hat. Nach absetzten des Schmerzmittels lief er eine Zeitlang weiterhin gut, gerne, fröhlich, die Muskulatur baut sich sichtbar wieder auf. Alles schön soweit, ich war zufrieden. Seit Anfang September habe ich das Gefühl das das bergaufgehen wieder schlechter wird, das er nicht mehr gut wirklich langsam galoppieren kann, das da einfach Kraft fehlt... Noch ist es nicht greifbar, aber ich traue meinem Bauchgefühl da eigentlich schon, es wird was im Busch sein. Am kommenden Wochenende haben wir nochmal einen Reitkurs. Die Trainerin ist ungeheuer gut darin zu sehen wo es beim Pferd hakt und meine TA gehört auch zu den Teilnehmern. Ich werde die Beiden bitten Pony und mich ganz genau zu beobachten und hoffe sehr das wir dadurch mehr herausfinden.

Re: Johnnys Rücken(?)tagebuch

28.11.2009, 18:43

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