Ich möchte hier einen Teil unserer Geschichte festhalten weil wir immer wieder mit Bewegungsstörungen zu kämpfen haben.
Johnny ist ein Mix, geboren 1992, 1,50 groß.
Nach der Rehe habe ich ihn langsam wieder auftrainiert und im Frühjahr/Sommer 2008 war er topfit und schön bemuskelt.
Im Spätsommer habe ich die Pferde eines Tages von der Weide getrieben. Der Treibgang von der Weide führt steil bergauf und der Boden war rutschig weil es geregnet hat. Ein Pferd anderes bremste Johnny aus und trat nach ihm. Bei dem hektischen Versuch auszuweichen stürtzte er, das andere Pferd trat weiter auf ihn ein und er kam nicht mehr recht auf die Füße bis ich bei ihm war und den Streithammel vertreiben konnte. Er hate eine Risswunde am Bein die sich in der Folge entzündete und ihn ca. 2 Wochen lahmen liess. Andere Verletzungen waren nicht zu erkennen. Nachdem die Lahmheit abgeklungen war fing ich wieder an ihn zu reiten. Die Pferde schoben alle schon mächtig Winterfell und es war noch einmal sehr warm geworden, also habe ich mir weiter nichts dabei gedacht wenn er an steilen Anstiegen öfter mal stehen blieb. Es gab ja schliesslich andere Tage an Denen er Hänge ohne zu zögern hinaufgallopierte.... Irgendwie wurde dann der Sattel zu weit. Ok, im Fellwechsel nehmen Pferde schonmal ab, kam halt ein dickeres Polster in die Decke.
( Heute frage ich mich wie blind und blöd man eigentlich sein kann
). Irgendwann kam dann der Tag da sagte er mir ganz konsequent " ich kann Dich im Schritt keinen Berg hinauftragen, ich kann es einfach nicht ". Hm, ok. Zuhause habe ich mir mein Pferd dann mal richtig angeschaut, und - oh Schreck - gesehen das er ganz massiv Rückenmuskulatur abgebaut hat.
Führte ich ihn bergauf sah das Ganze so
http://tinypic.com/player.php?v=2rpbtz4&s=4aus, wobei er auch dabei oft versuchte stehen zu bleiben. Ganz klar, das Pferd war nicht in Ordnung. Es bekam erstmal Urlaub und ich machte mich auf die Suche nach einer Osteopathin. Die Osteopathin machte einen gründlichen Check beim Pony, die Diagnose war für meinen Geschmack allerdings ein bisschen "
wischiwaschai".
Dazu muss ich aber sagen das Johnny ein ausgesprochenes Weichei ist, bei Wehwehchen die man den meisten anderen Pferden oft kaum anmerken würde leidet er schon erheblich und so kann es sein das er massive Bewegungsstörungen zeigt obwohl die Ursache nicht wirklich schwerwiegend ist. Das macht eine genaue Diagnose oft schwierig. Naja, jedenfalls befand die Osteo seine Rückenmuskulatur als zu schwach, die linken Kniebänder als zu lang und stellte fest das sein Illeosakralgelenk "nicht ganz in Ordnung sei". Ausserdem hob er in der Bewegung die rechte Kruppenseite höher an als die Linke, das Darmbein stand auch rechts höher heraus, in Hals- und Rückenmuskulatur gab es allerhand verspannte Stellen, mehr fand Sie nicht. Wir bekamen allerlei Dehn- und Gymnastikübungen und ich sollte longieren. Nun ist longieren meiner Meinung nach bei uns nicht sinnvoll möglich, das einzigste ebene Stück hat einen Durchmesser von etwa 13 Metern und das ist für meinen Geschmack, vor allem bei einen so langen Pferd, viel zu eng. Deswegen habe ich den vorgeschlagenen Bewegungsplan abgewandelt. Wir sind fast täglich spazieren gegangen, dabei viel um Bäume gekreiselt, haben an der Hand Seitengänge, Tempowechsel, Tempounterschiede geübt, sind rückwärts gelaufen ect., und haben dazu natürlich die Dehn- und Gymnastikübungen gemacht. Sobald es kühl wurde wurde er konequent eingedeckt, (nasse Kälte hat er noch nie gut vertragen), und ich habe einen BackonTrack-Rückenwärmer gekauft um vor und nach dem Training die Muskulatur zu wärmen. Sene Bewegungen wurden zusehends besser, geschmeidiger, das Bergaufproblem jedoch verschwand nicht völlig. Nach 7 Wochen kam die Osteo zum Kontrolltermin. Sie war ganz begeistert über den Muskelzuwachs beim Pony, fand keine Verspannungen mehr und gab uns die Freigabe zum Reiten.