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 Betreff des Beitrags: Tagebuch über Rusty (EMS)
BeitragVerfasst: 04.08.2015, 19:54 
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Registriert: 04.08.2015, 19:46
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Hallo,

ich möchte hier auch mal ein Tagebuch über mein Pony schreiben. Rusty ist 1996 geboren, also ca. 19 Jahre alt und wahrscheinlich ein Deutsches Reitpony. Wir haben ihn 9-jährig bei einem Händler gekauft. Anfangs hat er gebuckelt, gab die Hufe nicht und ließ sich nicht an den Ohren anfassen. Mittlerweile lässt er alles mit sich machen und man kann ihn auch am durchhängenden Zügel galoppieren.
Vor der Diagnose Hufrehe/EMS lebte Rusty mit unserem Araberwallach und unserer
Araberpintostute (die meiner Mutter und Schwester gehören) im Sommer 24 Stunden auf der Weide mit Unterstand. Wir achteten immer darauf, dass das Gras sehr hoch gewachsen war. Im Winter standen sie nachts im Offenstall, seit 3 Jahren an userem Stall am Haus (Box mit Paddock), und tagsüber auf der Winterweide.
Vorerkrankungen: Anfangs hustete Rusty von dem Heu. Seit wir aber den Hersteller und die Region des Heus wechselten, hustet er gar nicht mehr. Sonst sind keine Vorerkrankungen bekannt.


Am 16. Februar 2015 wollten wir Rusty und unsere beiden anderen Pferde auf die Weide bringen. Doch Rusty lahmte sehr stark und wir probierten eine Wendung zu laufen. Diese konnte er kaum laufen und wir brachten die Pferde wieder zurück in den Stall und verständigten sofort den Tierarzt , der noch am selben Tag kam. Der Tierarzt machte einen Blutaderlass und stellte die Hufe hoch. Außerdem sollten wir die Hufe wässern und ihm Aspirin und ein anderes Medikament geben. Zudem sollten wir ihn auf Diät setzten. Was mir hier noch aufgefallen ist: Im Sommer hat er immer etwas zugenommen, aber im Winter wieder abgenommen. Diesen Winter hat er nicht wirklich abgenommen. Rusty wurde 3 Wochen Boxenruhe verordnet und danach wieder langsames Antrainieren. Beim nächsten Hufschmiedbesuch bekam Rusty dann Spezialhufschläge.
Zusätzlich vermutete der Tierarzt Cushing aufgrund der Hufrehe, Fettpolstern über den Augen und auch den tränenden Augen. Wir sollten ihm ¼ Prascedent morgens geben. Die Blutprobe wollte sie erst später geben, da sie meinte, durch die Hufrehe könnte es noch verfälscht werden.

In der Woche vom 16. Februar bis zum 22. Februar 2015 fiel Rusty dreimal um. Er ging ein paar Schritte zurück und fiel auf die Seite und zuckte mit den Beinen. Man könnte es mit einem epileptischen Anfall beschreiben. Er ließ sich dann beruhigen und stand dann auch wieder auf.
Zu diesem Zeitpunkt standen sie im Stall an unserem Haus, sodass wir das direkt bemerkten. Beim ersten Mal wollten wir ihm die Füße etwas wässern, dann fiel er um. Wir dachten zuerst er hätte sich davor zu sehr erschreckt und hätte Panik bekommen. Beim zweiten Mal wollten wir ihm den Maulkorb anziehen. Wir haben den Tierarzt verständigt. Sie meinte wir sollen alle Medikamente absetzten außer das Prascedend. Das haben wir auch gemacht. Jedoch hat unsere Mieterin den anderen beiden Pferden Brot gegeben. Rusty hat nichts von ihr bekommen, da wir ihr sagten, dass er nichts bekommen darf. Er hatte anscheinend wieder eine Panikattacke und fiel wieder um. Dabei schrabte er sich die Nase etwas auf, was aber wieder gut verheilte. Wir telefonierten nochmal mit dem Tierarzt, die noch am selben Tag kam. Sie nahm ihm Blut ab und wir sollten das Pracedent absetzen, da sie meinte, er reagiere darauf.

Ergebnisse Blutwerte vom: 22.02.2015 (Tag, an dem er das dritte Mal innerhalb einer Woche umgefallen ist, eine Woche lang die Medikamente bekommen) – Die Werte in den Klammern sind die Sollwerte.

g-GT: 29.2 U/l (<25)
GLDH: 8.1 U/l (<8)
Glucose: 5.9 mmol/l (3,05-4,99)
LDH: 458.9 U/l (<400)
CK: 229.2 U/l (<130)
Gesamteiweiß: 52.9 g/l (55-75)
Zink: 8.1 µmol/l (9,2-19,9)
Selen: 19.8 µg/l (100-200)

Morbus Cushing Profil
Insulin-Bestimmung – CLA
Insulin: 13.2 µU/ml (<23.4)

ACTH-Bestimmung – CLA
ACTH 21.6 pg/ml (bis 29 pg/ml)

Fructosamine: 289.4 µmol/l (<360)

Insulin/Glucose-Verhältnis
Insulin/Glucose: 2.2 (<6.0)

Reciprocal Inverse Square of Insulin (RISQI) – „Insulinsensitivität”)
RISQI: 0.28 (>0.32)

Modified Insulin to Glucose Ratio (MIRG) –“ß-Zellfunktion (Pankreas)”
MIRG: 5.2 (<5.6)

Wir sollten ihm Mönchspfeffer geben, damit er nicht ins Cushing reinkommt. Zudem sollten wir Luzerne für Eiweiß und „allequin Seleno Zink“ für Selen füttern.
Nachdem die 3 Wochen Boxenruhe und das leichte Antrainieren vorbei waren, ritten wir wieder ganz normal auf dem Platz sowie im Gelände. An Ostern ritten wir sogar bei einem kleinen Wanderritt mit. Zudem machten wir Bodenarbeit und nahmen auch an einem Zirzensikkurs teil.

Am 29.04.2015 machten wir nochmal einen Cushing-Test zur Kontrolle und Überprüfung der Eiweiß- und Selen-Werte. Die Ergebnisse sind folgende:
ACTH-Bestimmung – CLA
ACTH 99.9 pg/ml (bis 29 pg/ml)

Gesamteiweiß: 66.1 g/l (55-75)
Selen: 158.4 µg/l (100-200)

Eiweiß-Werte und Selen waren hier wieder in Ordnung, jedoch war der Cushing-Wert sehr erhöht zu dem vorigen. Mönchspfeffer geben wir weiter, das Zusatzfutter für Selen und Eiweiß ließen wir weg. Ich glaube, das war auch der Zeitpunkt, an dem wir Silage wegließen.

Am 7. Juli 2015 war die Pferdwaage da. Rusty wiegt jetzt bei einem Stockmaß von 140cm 445 kg. Er hat im Vergleich zum letzten Jahr (am 10.06.14 wog er 495 kg) 50 kg abgenommen. Man kann auch die Rippen fühlen und beim Laufen schimmern sie sogar etwas durch.

Am 11. Juli 2015 kam war der Hufschmied zu Besuch und Rusty bekam wieder einen neuen Spezialbeschlag und wurde wie bei den Besuchen davor gelobt. Die Hufe würden gut aussehen und von den Rehen würde man auch fast nichts mehr erkennen.

Am 15. Juli 2015 gab es wieder einen Vorfall. Wir wollten Rusty und die Stute zu Bekannten auf die Weide stellen. Der Bekannte nahm die Stute und meine Mutter Rusty. Ich musste kurz nochmal nach Hause fahren, weil wir was vergessen hatten. Als ich nach 10 Minuten wieder kam, kamen sie schon wieder von der Weide. Sie sind durch die Weide gegangen, um auf die vorgesehene Weide für unsere Pferde zu kommen. Die Pferde bedrängten unsere Stute und sie wehrte sich. Rusty fiel dann wieder um, ließ sich dann aber gut beruhigen und stand wieder auf. Wir brachten unsere Pferde dann wieder auf ihre heimische Koppel und Rusty merkte man nicht an, dass er eben umgefallen war. Er hat sich etwas am Fuß verletzt, was aber schnell und gut verheilt ist.
Ein paar Wochen vor diesem Vorfall putzen wir unsere Pferde auf ihrer Weide. Da kamen andere Bekannte mit ihren zwei Pferden vorbei. Das eine Pferd hat auch schon über den Zaun geschnuppert. Unsere Stute hat gequiekt und Rusty ist etwas panisch rückwärtsgegangen, hat sich aber sofort beruhigen lassen. Wir haben dann sofort gesagt, dass er sein Pferd vom Zaun wegholen soll.

Am 22. Juli 2015 kam die Homöphatin, die wir wegen Rusty Umfallen anriefen. Sie schaute sich Rusty genau an und schrieb sich alles auf, was wir über seine Vorgeschichte erzählten. Sie horchte Lunge und Herz ab. Da war alles in Ordnung. Als Nächstes tastete sie seinen Körper ab. Der Rücken sei gut. Die Fettpolster über den Augen und am Mähnenkamm könnten auf Cushing deuten. Auch ließ die Homöphatin sich Rusty vorführen, im Schritt und Trab. Da meinte sie, er laufe etwas klamm mit der Hinterhand. Vielleicht kommt das vom Umfallen. Wir wollten auch nochmal unsere Osteophatin anrufen, damit sie nachschauen kann, ob er davon Blockaden hat.
Wir bekamen von der Homöphatin 5 Kügelchen, die wir ihm geben sollten. Diese wirken für 4 Wochen und machten einen neuen Termin aus. An diesem wollte sie das Gerät EAVET an Rusty anschließen. So kann man feststellen, was dem Pferd fehlt.
Am 29. Juli war es dann soweit wir schlossen das Gerät an. Dies zeigte, dass er EMS hat.
Wir sollten dann trotzdem im Herbst nochmal eine Blutuntersuchung vom Tierarzt durchführen lassen, um ganz sicher zu gehen. Das Umfallen erklärt sie sich mit einer allergischen Reaktion auf das Pergolid. Dieses Medikament gebe man auch an Parkinsonerkrankten Menschen, bei denen man öfter epileptische Anfälle als Nebenwirkung feststellen konnte. Zudem muss man sagen, der Tierarzt hat ihm die Tabletten gegeben und erst eine Woche später die Blutuntersuchung gemacht. Also, wenn er jetzt wirklich EMS hat, bräuchte er die Tabletten nicht und hat deshalb diese Nebenwirkungen bekommen. Für die Hufrehe vermutet sie Silage und zu wenig Bewegung als Auslöser.
Wir sollen ihm das Mönchspfeffer weiterfüttern, 1-mal täglich 10 Kügelchen von Carbo Veg. C30 für 4 Wochen, morgens und abends 10 Kügelchen Aesculus D4 (Durchblutungsmittel) geben. Zudem führen wir eine Kräuterentgiftung durch. Dazu sollen wir abwechselnd 40 g Heparlind, Rhenalind und Weiderinde-Mädesüß.
Am 02.08.2015 begannen wir mit der Kräutergabe und den beiden anderen Mitteln.

Was ich noch mit dem Umfallen auf die Situation mit den anderen Pferden erwähnen wollte: Auf dem Reitplatz macht ihm das nichts aus, wenn andere Pferde mit dabei sind. An Ostern sind wir sogar an einem Wanderritt mitgeritten und im April haben wir an einem Zirzensik-Kurs teilgenommen. Da hat ihm es auch nichts ausgemacht, sich den Platz mit fremden Pferden zu teilen.
Allerdings wurden weder er noch ein anderes Pferd bedroht. In seiner heimischen Herde ist er der Chef. Auch anderen Pferden zeigte er früher wo es lang geht.

Ich melde mich wieder, wenn es etwas Neues zu berichten gibt!

LG


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 Betreff des Beitrags: Re: Tagebuch über Rusty (EMS)
BeitragVerfasst: 04.08.2015, 21:39 
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Hallo, ich habe mal HIER eine Diskussion zu deinem Pferd eröffnet.

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LG Kathi
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