Hallo ihr Lieben!
Ich möchte nun auch mal ein Tagebuch anfangen, da ich sicher immer öfter mal hier auftauche und Fragen habe. Da ist es sicher besser, wenn man nachlesen kann, um wen es geht.
Nochmal kurz zusammen gefasst unser Werdegang:
Milli wurde acht Jahre von ihrem Besitzer stäflich vernachlässigt. Die Tiere bekamen kaum Futter, vermehrten sich unkontrolliert und wurden auch sonst nicht versorgt. Das führte zur Wegnahme der Tiere, die dann Versteigert wurden. So kam Milli zu ihrem Besitzer, den sie vor mir hatte. Dort lernte ich Milli 2004 kennen. Da war sie achte Jahre alt und vollkommen roh. Ich habe sie eingeritten und wir sind seitdem unzertrennlich. Leider ist unser Größenverhältnis nicht das Beste, aber wir arrangieren uns damit.
Bei den neune Besis wurde sie gut behandelt, frass sich aber sehr fett. Der Hunger in den Jahren davor führte dazu, dass sie bis heute so ziemlich alles in sich rein stopft, was sie findet. Sie sah dann so aus:
Ich kämpfte damals schon um Weidebegrenzung, aber das half nicht viel. Sie hatte damals immer mal Reheschübe, die nie behandelt wurden. Als ihre Besi starb, hab ich sie übernommen.
Im Neuen Stall gab es gleich Grasverbot (ab 2009). Sie entwickelte sich damit gut und sah auch toll aus. Das war z.B. im Juni 2009 (Obwohl der Fellwechsel, wie man sieht, damals schon nicht ganz okay war):
Doch nur vier Wochen später schien das Fass über zulaufen. Sie veränderte sich.
Sie nahm zu, Stück für Stück, trotz fünfmal die Woche Arbeiten und die Muskeln wurden auch immer weniger. Ich lies sie testen auf ECS. Der Wert war grenzwertig, aber ich traue bis heute dem Ablauf nicht. Zumal das Pony sich auch übelst aufregt bei Spritzen und TÄ generell, das hat eh alles verfälscht. Aber ich lies mich damit erstmal beruhigen, Im Winter ging es besser erstmal. Wobei, wenn ich die Bilder anschaue, sieht man es da auch wieder (das war Oktober oder November 2010):
Aber die Vermutung auf EMS war da auch schon da, die TÄ fand es auch wahrscheinlich. Heu-Wasser-Diät mit Bierhefe und Mineralfutter von MH kriegt sie bis heute und das schien gut zu gehen.
Aber auch hier, im Mai 2011, sieht man es wieder. Da hat sie noch viele Fell, seht ihr am Bauch?
Und der Hängebauch, das war Juli 2011:
Bis es dann dieses Jahr sehr schlimm wurde.
Sie brauchte bis Ende Juli um ihr Fell zu verlieren um dann schon Neues zu bekommen. Dazu kam Lethargie, Leistungsabfall sehr stark, sie pinkelte ständig. Sie war einfach nicht mehr mein Pony.
Ich entschied mich dann ohne weiteren Test zum Medikament zu greifen.
Warum habe ich hier schon mal geschrieben:
Zitat:
Ich nehme mir jetzt nochmal die Zeit zu erklären, warum ich bei uns weiteres Tests ausschließe.
Es geht dabei mal nicht ums Geld... Milli war achte Jahre lang "wild", kannte den Kontakt zu Menschen fast gar nicht. Ihre ersten Erfahrungen dann mit Ärzten schien nicht sonderlich glücklich gewesen zu sein. Und der Eindruck blieb bis heute. Für die Blutabnahme letztes Jahr brauchten wir zwei Leute zum Festhalten und eine Nasenbremse (bei Stockmaß 1,28m!) Die Aktion dauert 30 Minuten... Es war absoluter Horror, mein Pony hat sich sehr aufgeregt dabei. Wie wir wissen, ist das für ein sicheres Ergebnis nicht förderlich. Dann gibt es noch viele anderen Faktoren, die das Ergebnis verfälschen können, auf die ich erst recht keinen Einfluss habe. Noch dazu müsste man, um wirklich sicher zu gehen, ständige Kontrollen machen, ob das Medikament richtig eingestellt ist. Wer macht das schon?
Hauptpunkt war für mich einfach Millis Abneigung gegen Spritzen. Und dann noch die Organisation des Ganzen. Meine TÄ hat keine transportfähige Zentrifuge. Wir müssen das also so planen, dass sie dann sofort nach Hause fährt. Wenn dann ein Notfall dazwischen kommt, war alles umsonst.
Meine Kosten(Aufwand)-Nutzen-Abwägung spricht einfach dagegen. Vielleicht, wenn mal die Diagnose ausgereifter ist... hoffen kann man da ja.
Am
26.08.2011 began ich mit
1/8 Tablette. Die Wirkung trat schon nach zwei Tagen ein. Es war erstaunlich.
Am
31.08.2011 dann
1/4 Tablette.
Ab
10.09.2011 3/8 Tablette.
Ab
19.09.2011 dann
1/2 Tablette.
Die Dosis steigerte ich danach, wie sie drauf war. Sie schien sich immer nach einer gewissen Zeit an die Dosis zu gewöhnen und viel in ihrer Leistung wieder ab. Dann wurde erhöht und es wurde wieder besser.
Am 01.11.2011 bemerkte ich, dass sie wieder schlapp wurde und lustlos. So erhöhte ich
ab dem
03.11.2011 auf
3/4 Tablette. Die Zwischenschritte mit 1/8 lies ich weg, das Kleinbröseln ist zu nervig.
Seitdem nimmt sie die 3/4 Tablette. Immer in einem viertel Apfel, das funktioniert gut. Nur manchmal hat sie Tage, da mag sie den Apfel dann nicht, Ich kann noch nicht sagen, warum das dann so ist. Sie verweigert auch ihre Heucobs, seit es ihr gut geht. Auch dafür habe ich keine Erklärung. Mein Versuch mit Hafer (nur ein paar Krümel)
ergab, dass sie das fressen würde. Aber das Gepampe mag sie nur, wenn es ihr schlecht geht. Tja, ist nicht so einfach mit der Dame.
Ich hoffe, dass ich rechtzeitig merke, wenn ich die Dosis wieder runter setzen muss.
Tatsache ist, das es die Richtige Entscheidung war. Sie ist nun wieder mein Pony. Frech, bei der Arbeit hoch motiviert und zickig gegenüber anderen Pferden.
Mit dem Einstellen auf das Medi wurde auch das EMS besser. Man sieht ihr nichts mehr an, die Fettansätze sind bis auf eine kleine Stelle alle weg! Sie baut auch wieder Muskeln auf und ihr Fell ist schön geworden. Ich bin auf den Fellwechsel im Frühjahr gespannt.
Neue Fotos hab ich gar nicht, dass muss ich mal nachholen.
Und weil immer wieder die Frage kommt: Ihr Farbe ist offiziell ein Fuchstigerschecke.