Tagebuch Leopold
Leo ist ein jetzt 18 jähriger KWPN (Holländer), geb. am 22.05.1993
Vater ist Wolfgang von Fax I, Mutter ist Arana (vermutlich Gelderländer).
Ich habe ihn im Alter von 7 Jahren gekauft. Zu diesem Zeitpunkt stand er in einem Landwirtschaftlichen Betrieb bei Hamburg und wurde für die Freizeit und die Erziehung von Jungpferden genutzt.
Ausbildungsstand zu diesem Zeitpunkt A fertig, L begonnen.
Mein Ausbildungsstand war zu diesem Zeitpunkt vielleicht E Niveau und ich hatte so meine Schwierigkeiten, mich mit einem Großpferd zurecht zu finden, da ich bis dato nur einen Hafi gewohnt war und mit der anderen Schwungentfaltung doch meine Probleme hatte.
Die Anfangszeit war etwas schwierig mit ihm, da er viele Panikattacken hatte, sich los riss, auf der Weide weg lief, in der Halle Rodeo mit mir spielte u.ä..
Kurz, ich habe unendlich viel mit ihm und über ihn gelernt.
Zuletzt hatten wir gutes M Niveau, Fahren vom Boden, Handarbeit mit spanischem Schritt usw., und natürlich ausgiebiges Geländereiten in allen Gangarten.
Er ist einfach ein Allroundtalent, Verlasspferd, Freund, treue Seele.
Vor drei Jahren dann eine Knieentzündung links, hervorgerufen durch eine Fehlstellung der Gliedmaßen. (Keiner sagt Dir, „Du, der braucht vielleicht einen Korrekturbeschlag“).
Nein, auf die Idee mußt Du selbst kommen.
Der neu hinzugezogene Hufschmied stellte mir dann die Frage: „Und das hat ihnen niemand gesagt, daß ihr Pferd einen Beschlag braucht?“, „der läuft ja sch.....“
Naja,
Dann folgten wiederholte TA Besuche mit Spritzen ins Knie, wie für Menschen (Sportler) und natürlich so gute Sachen wie Hyaloral, Cortaflex, Ingwer, Teufelskralle, Bewegungskräuter, Muschelkalk, Power Balls und natürlich, wochenlanges Schritt gehen/Reiten.
Im Herbst jenen Jahres,
erste Auffälligkeiten im Haarkleid und der Erste Gedanke an ECS.
Der Test war jedoch negativ und somit schob ich weitere Fellauffälligkeiten auf den Kaltblutanteil mütterlicherseits.
In den letzten drei Jahren gab es im Abstand von nur wenigen Wochen gute Phasen, in denen ich ihn wieder bis zum Galopp antrainieren konnte und schlechte Phasen, in denen nur Schritt machbar war. Etliche Male Strahlentzündungen in die Furche hoch, (alles probiert vom sanftesten Mittel bis Jodoformäther. Mit Kompressen, Watte, Salben und Co).
Hufe sind Steinhart, so daß der HS immer zu jammern hat.
Versuche ich sie feucht zu halten, beginnt die Fäule wieder. Also halte ich sie lieber trocken.
Dieses Jahr kam jetzt noch Mauke hinzu, die ich jedoch gut mit Teebaumölcreme und kolloidalem Silber weg bekam. Begleitend immer wieder Lahmheiten.
Dann der Versuch mit Polster unterm Huf zu arbeiten (hätte mal gleich Rö-Bilder machen lassen sollen. Dann hätte ich mir dies ersparen können.) hatte nicht geholfen und den Huf auch zu sehr abgedichtet. Die erneute Fäule war nur schwierig zu behandeln gewesen.
Vor 3 Wochen dann endlich Rö. beider Hufe und unteren Gelenke. Das Resultat war für mich sehr entlastend, da er „nur leichte Arthrose und etwas Kalk a.d. Sehnen hat“ und keinerlei Hinweis auf Rehe besteht.
Ach so, dazwischen ja noch das ECS Thema...
Ende April, Leo lahm. Zu diesem Zeitpunkt gerade Urlaubsplanung mit meinem Mann. Für Leo hatte ich jemanden zur Betreuung gefunden. Sie sollte ihn reiten und longieren.
Habe ihr dann auf Grund der Lahmheit nur die Betreuung ohne Bewegungsprogramm aufgetragen.
Dass hieß, weiteres Anweiden, misten und Raus/rein bringen.
Als ich dann in der 3. Mai Woche wieder zurück kam, war Leo ein Bild des Jammers.
Ich hatte so viele Fragen und keiner konnte sie mir beantworten... Der ECS Wert vor 3 Jahren war ja negativ.... Die TA gefragt und erfahren, daß es doch sein kann, daß er ECS hat und es nur noch nicht feststellbar war... Also erneuter Test und siehe da...ECS!!
Naja, nun hatte das Kind einen Namen...
Rückblickend habe ich glaube ich, alles falsch gemacht, was man nur falsch machen konnte.
Zum Leidwesen von Leo.
Ich hoffe nur sehr, daß ich ihn noch irgendwie stabil bekomme und wir noch etwas gemeinsame Zeit haben.
Komplette Futterumstellung mit dem Versuch, ihm gerade so viel zu geben, daß er vorsichtig abnehmen kann und jetzt die Umstellung in einen Offenstall für Diätpferde und mehr Bewegung, auch wenn ich nicht da bin.
Auch den Versuch ihn mit alternativen Heil/Behandlungsmethoden durchgeführt.
Ab jetzt einschleichen von Prascend mit der großen Hoffnung, daß er etwas stabiler wird.