Nayano hatte am 21. Juli 2012 einen Reheschub. Doch vorab erstmal ein paar Basisdaten:
Name: Nayano
Rasse: Haflinger
Geburtsdatum: 8. Mai 2008
Stockmaß: 152 cm
Vor dem ReheschubGewicht damals schätze ich auf sicher 550 kg (zu dick)
Fütterung damals: sehr grosse 24h Weide, Heu (Menge unbekannt), 1x die Woche Mash
Hufbearbeitung: barhuf, Bearbeitung alle 8 Wochen
HeuteGewicht heute schätze ich auf 480 - 500 kg
Fütterung heute: 6.5kg Heu & Stroh/Tag aus engmaschigen Heunetzen sowie Mineralstoffe gemäss Haarmineralanalyse
Hufbearbeitung: barhuf, Bearbeitung alle 6 Wochen
Gekauft habe ich Nayano mit 3.5 Jahren, komplett roh (auch kein Fohlen ABC). Bis zum Reheschub haben wir am Fohlen ABC und an Führübungen und Kommandos gearbeitet, letztere haben wir dann auch im Roundpen angewendet. Kurz vor dem Schub startete ich mit der gewöhnung an Sattel und Zaum.
Den Krankheitsverlauf möchte ich einen Tag vor dem Reheschub beginnen. Ich werde versuchen, alles so detailliert als möglich nachzuvollziehen:
Hufrehe - KrankheitsverlaufFreitag, 20. Juli 12Habe den TA gerufen, um sich Nayanos Abszess beim Schweif (Scheuern) anzusehen. TA zieht zwei grosse Spritzen mit Eiter aus dem Abszess, verabreicht ihm eine Wurmkur (da Verdacht auf Parasiten) und meint, er komme am folgenden Montag nochmals vorbei, da man den Abszess voraussichtlich aufschneiden und mit einer Drainage versehen müsse.
Samstag, 21. Juli 12Als ich anfangs Nachmittag in den Stall komme, hat Nayano typische Rehestellung und kann kaum mehr gehen. Weiter zeigt er mit der Nasenspitze immer wieder auf seine Vorderhufe.
TA wird notfallmässig aufgeboten.
Nayano hat knapp 39 Grad Fieber.
TA benutzt die Nasenbremse (möchte keine Schmerzmittel spritzen), um den Abszess aufzuschneiden und und die Drainage zu setzen.
Die Wunde muss täglich gereinigt und mit Betadin ausgewaschen werden.
(Die verschriebenen Medikamente muss ich auf der Rechnung nachlesen und nachtragen, die Namen sind mir entfallen.)
Sonntag, 22. Juli 12Nayano wird aus dem Offenstall in eine Box gegenüber verlegt, die tief mit Stroh eingestreut ist. Das Fieber ist gesunken. Nayano steht, bewegt sich aber so gut wie nicht. Aber er frisst wieder Heu.
Montag, 23. Juli 12TA legt Nayano Gipsverbände an. Nachdem der Gips getrocknet war, konnte er sich mehr oder weniger "normal" bewegen.
Freitag, 27. Juli 12Gipsverband wird abgenommen, worauf Nayano wieder Rehestellung einnimmt und kaum gehen kann. TA entscheidet, sofort wieder neue Gipsverbände anzulegen. Medikamente werden weiterhin verabreicht.
Mittwoch, 10. August 12Gipsverband wird abgenommen. Da Nayano normal steht und geht, wird kein neuer Gips angelegt. Aber bis auf weiteres an beiden Vorderhufen normale Verbände anlegen (Wechsel alle 4-5 Tage).
16. August 12Röntgen durch TA mit Diagnose leichte Hufbeinsenkung (rechte Seite schlechter als linke).
Ab diesem Zeitpunkt kommt der TA einmal wöchentlich vorbei und überprüft Nayanos Zustand, mit dem er soweit zufrieden ist. Auch der Abszess verheilt langsam. Einzigster Sorgenpunkt ist das Scheuern an der Mähne (Schweif teilweise auch immer noch). TA behandelt ihn regelmässig mit Bioresonanz, allerdings erfolglos.
Medikamentenverabreichung Nayano vom 20.07. – 27.09.2012Grund: Abszess und Hufrehe
Abszessbehandlung vom
20.7. Betamox Inj.
Flunixine
Equimax Paste
Hufrehe ab
21.7. Borgal Inj.
Dexadreson Inj.
Rota TS Inj.
Butasan
23.7. Flunixine
Butasan
27.7. Dexadreson Inj.
Butasan
30.08.Butasan
Equipalazone
Panalog
27.9. Flunixine
Equipalazone
Panalog (Salbe)
5. November 121. Treffen mit neuem Hufschmied (den ich mir über die vet. Fakultät Zürich als Rehe-Profi habe vermitteln lassen) und dem TA. Beide scheinen sehr zuversichtlich. Entgegen des Tierspitals sagt mir der Hufschmied, Nayano dürfe nicht mehr nur still herumstellen, sondern müsse so oft als möglich bewegt werden. Aber nur im Schritt - kein Herumtoben. Ich gebe mein bestes, was mit einem rohen Pferd nicht so einfach ist. Mittlerweile ist ersichtlich, dass Nayano auch hinten leichte Schübe hatte.
Da Nayano noch immer scheuert, schlägt der TA eine einmalige Kortisonspritze vor, um den Teufelskreis der überreizten Nervenenden und dem Scheuern zu durchbrechen. Ich bin unschlüssig, erzähle ihm, dass ich da mal was im Internet gelesen habe, dass Korison bei Rehe heikel sei und einen neuen Schub auslösen könne. Er beschwichtigt mich, es wäre nur problematisch, wenn wir eine Kortisonbehandlung über längere Zeit machen würden, aber dies sei einmalig. Ich äussere weiterhin meine Bedenken, stimmte aber zu. Kurz vor dem Kortisontermin wurde mir mehr als mulmig. Ich rief meinen Hufschmied an und fragte nach seiner Meinung. Er riet mir klar davon ab - wenn es sein Pferd wäre, er würde es lassen. Als ich zum Termin mit dem TA kam teilte ich ihm meine definitive Entscheidung mit: Kein Kortison! So behandelte er abermals mit Bioresonanz und gab mir eine leichte Kortisonsalbe (die ich während einer Woche gezielt anwendete und die half).
So zogen die Tage ins Land, wir spazierten so gut es ging, übten Zirkuslektionen, machten Führübungen, Sattel- und Zaumgewönung etc. und bezogen in der Zwischenzeit einen neuen Stall. Nayano war das blühende Leben.
Auf Anraten von TA stand nochmals ein Röntgentermin an:
17. Januar 2013Keine Verschlechterung der Vorderhufe auf den Röntgenbildern. Bei den Hinterhufen sei gar nichts zu sehen. Das Hufmaterial ist aber spröde und bröcklig.
Nach diesem Befund bekam ich das OK, Nayano bezüglich Ausbildung "wie ein normales Pferd" zu behandeln. Er bekam Hufschuhe, lief an der Hand mit und ich begann, ihn auch mit meinem Gewicht zu konfrontieren. Seit zwei Monaten beschränken wir uns allerdings auf BA.
Nayanos Hufe sahen in den letzten paar Monaten ganz gut aus. Waren auch nicht mehr ganz so bröckelig. Was mich aktuell irritiert ist, dass sich das Hufmaterial meiner Ansicht nach wieder verschlechtert hat. Der Hufschmied kam am 26.6.13, hier Fotos von Nayanos Hufen 5 Tage nach der Bearbeitung (teilweise leider etwas unscharf - mit dem Mobile aufgenommen):