Dass sie mit einem Hinterhuf immer drehte, und sich somit die Hufeisen schon nach 4 Wochen total dünn abgelaufen, war vom Hufschmied erklärt worden, dass sie wohl früher mal ein Sehnenproblem hatte und sich so einen Schongang angeeignet hätte..für uns erst mal plausibel, da wir ja sowieso schon an einem Hinterfuß eine Narbe entdeckt hatten, die dünn war..aber quer im hinteren Fesselbereich verlief...man erklärte sich das dann, dass das möglicherweise von einem Draht herrührte, in den sie sich verheddert hatte...
Beim Reiten oder Führen oder auch beim freien Laufen viel auch dieses ständige Nicken mit dem Kopf auf. Auch das wurde auf die hinteren Gliedmaßen als Ursache geschlossen. Dass sie vorne nicht ganz klar ging, erkannte man bei genauerem Hinschauen dann auch. Es sah in etwa so aus, als wäre ein Vorderbein verkürzt und sie würde dann mit diesem ein Stück ins Leere tappen...verständlich erklärt?
So kam es dann , dass meine Tochter zum Reitverein hin ging, weil sie mit meiner Bonny Dressurstunden machen wollte, ( ich war ja erst am Lernen und konnte das nicht) ....und sie dann von der RL überredet wurde, mit ihrer Safran doch auch mal ein paar Stunden zu nehmen.
Meine Tochter erklärte auch gleich, dass Safran mit Hilfzügeln und angenommenen Zügeln gar nicht zu reiten wäre...Safran das auch nicht kenne und meine Tochter diese Sachen auch nicht möchte.
Aber....als sie mit Safran hin kam...ritt sie erst mal ein paar Runden, bevor die Stunde begann..und Safran bewegte sich sehr anmutig und schön (Doroganzschönneidischist)....und als die Stunde begann, hatte die RL schwuppdiwupp sogleich ein paar Ausbinder dran gemacht......Meine Tochter überrumpelt....wollte dann insgeheim knurrend, die Stunde beginnen...aber Safran wehrte sich fürchterlich, ging rückwärts, seitwärts und auch nach einer Weile, nachdem sie sich beruhigt hatte..waren Volten nicht möglich auch keine schöner Gang mehr wie zuvor.
Das wollten wir beide ihr dann nicht weiter antun, und beschlossen, dass Safran nun keinen RU mehr machen sollte.
Vor zwei Jahren, als meine Tochter einen erneuten Versuch machte, es war mittlerweile ein anderer RL beim Verein, meinte dann dieser,nachdem er ein paar Runden erst mal auf Safran ritt.......dass er diesem Pferd keinen Unterricht erteilen würde, sie würde ja lahmen..und das sollte erst mal tierärtzlich abgeklärt.
Aber.......sie lahmte ja nicht..dieser Gang war immer schon so...und so wurden dann dort sogleich die Reitstunden abgebrochen und nur hin und wieder mal bei Bekannten, die zusammen mit anderen einen Reit- und Fahrverein , hobbymäßig gegründet hatten, und auch eine Weile eine RL angagierten, dort ein paar Reitstunden genommen.
Die Fütterung bestand die ersten beiden Jahre als sie bei uns war, in ganztägigem Weidegang von Mai bis Ende Oktober, die restliche Zeit Boxenhaltung, sowie täglich morgens und abends jeweils etwa 300 g haferfreies Müsli
Hafer wollte meine Tochter keinen füttern, was am ersten Stall zur Standardfütterung gehörte. Denn meine Tochter meinte, dass Safran darauf reagieren würde und super schnell rennen würde.
Zudem bekam sie pro Woche 25 kg Möhren,das waren gute 3 kg pro Tag, täglich Apfel u. Banane.
Als meine Hafi dann 2006 das erste Mal Hufrehe hatte bei uns (gleiche Fütterung.., da muss ich ja nix sagen...
) ließ ich von beiden ein Blutbild machen.
Darauf war zu erkennen, dass bei beiden die Muskelwerte LDH und CK erhöht waren, bei Safran nur halb so hoch wie bei Bonny und auch Magnesium beide einen gleich erhöhten Wert aufzeigten...Höchstwert war 0,9...beide hatten einen Wert von 1,0.
Zudem hatte Safran auch die Harnwerte erhöht, so dass mein TA uns anriet, sämtliches Müsli weg zu lassen, dann würde sich das wieder regulieren.
Da Bonny eh auf Diät war....passte ich nun auch Safrans Fütterung an die von meiner Hafi an...und beide bekamen wieder mal das Gleiche....nur noch Heu und wesentlich weniger Möhren,500 g pro Tag...mit Öl drüber..auch mal Kräuterkuren und Bierhefe.
Sodann zeigte sich, dass Safran eine annehmbare Figur während der Weidezeit behielt und nicht mehr einen solchen aufgeblähten Bauch hatte, als wäre sie hochträchtig.
Nun kam es, dass wir voriges Jahr in den Offenstall..einen LAG Laufstall gewechselt sind...
Die Eisen wurden abgenommen, obwohl uns immer suggeriert wurde, dass Safran niemals mit diesen Hufen und Fehlstellung barhuf laufen könnte.
Schon bei der ersten Barhufbearbeitung war das Drehen des Hufes verschwunden...mittlerweile gibt es auch keinen Zwanghuf und keinen Bockhuf mehr..die hinteren Hufe haben eine völlig normale Form entwickelt.
Diese etwas seltsam ausschauende Kruppe , die recht ungleichmäßig ja immer ausschaute...dachten wir auch teilweise an Probleme mit dem Kreuzbeindarmgelenk.......aber auch diese Form ist mittlerweile nicht mehr vorhanden..sieht schon fast normal aus.
Auch hat sie keinen Senkrücken und hängenden Bauch mehr bekommen, obwohl in diesem harten Winter fast gar nicht geritten wurde.
Sie hält ihre Hinterbeine zwar immer noch etwas krampfartig fest..aber längst nicht mehr so extrem wie vorher.
Auch das Sattelzwangproblem ist verschwunden, sowie ihre ängstlichen Reaktionen..achja..wenn sie mal bei Ausritten erschrocken war..ist sie auch nicht einfach losgerannt..sondern stand erst mal total erstarrt da, mit leicht ausgespreizten Beinen......und starrte.
Das Rückwärtsrichten macht ihr nach wie vor Probleme. Das Nicken ist nicht mehr ganz so extrem beim Gehen.
Wie es nun mit diesem Nachtappen des Vorderbeines ist..hab ich die letzte Zeit noch nicht kontrolliert...muss ich mal nachschauen.
Ihre Fütterung besteht nun in 24 h Weidegang, von Mai bis Ende November...die übrige Zeit steht dann ein sehr großer Unterstand mit Pflastersteinen ausgelegt sowie einem recht großen Winterpaddock, der aus gewachsenem Boden besteht...Während der Winterzeit wird dann ausschließlich Heulage gefüttert (Safran hat ja auch eine Heustauballergie). Wenn wir zum Stall kommen, bekommt sie dann auch von uns zwei Möhren, oder einen Apfel, oder eine Banane.
Mineralfutter geb ich ihr seit letzter Woche das gleiche, das ich auch für Bonny habe...Formula4feet.
Insgesamt hat sich tatsächlich einiges verändert und verbessert , wohl auch die Änderungen in Fütterung, Haltung und Barhufumstellung...was wir aber nicht bewusst wegen eines Verdachtes an Shivering hatten, sondern einfach durch Bonny´s Hufrehe ein Umdenken stattfand.