Hallo!
Dies ist mein Muckelchen, eine fünfzehnjährige Huzulenstute:
Sie ist vom Grundnaturell träge, hat immer wieder fühlige Vorderhufe nach Bearbeitung, geht sehr klamm auf Asphalt, hat stille Rosse (in zwei Jahren zwei Mal bemerkt, dass sie überhaupt auch sowas hat), ist im Juli (jetzt also) juckig und vernichtet Teile ihres Schweifs und Schopfes. Sonst keine Sommerekzemanzeichen. In den letzten fünf Jahren hatte sie keine Rehe (was davor war weiß keiner). Letztes Jahr war sie noch dicker (24 Stunden Weide).
Aufgrund einer versuchten Selbberuhigungsmaßnahme, daß alles eigentlich okay ist und nichts gemacht werden muß, wurde ihr jetzt Blut abgenommen und das Ergebnis war alles recht im Grünen, bis auf...einen Glucose/Insulin Quotienten von 2,93. Sprich "schwere Insulinresistenz", wie ich mir hier im Forum erlas.
Was die Tierärztin allerdings nicht so sieht. Beide Werte sind für sich völlig in der Norm, also hat sie nichts, nix EMS, nix IR, und ich bin ein Hypochonder/überbesorgte Pferdemutti.
Meine Stallbesitzerin sieht es übrigens genauso und guckte mich heute nur mit sorgenvoller Miene an, nach dem Motto, womit habe ich solch idiotische Einsteller verdient?
Man findet das alles nicht schlimm, das Pony nicht wirklich soo dick (da gibts ganz andere!), und alles absolut übertrieben. Pony die wenige Weide, die sie sowieso hätte, wegzunehmen sei unnötig und gemein. Heu waschen wirklich total überzogen und eine Reduzierung auch nicht durchführbar, weil sie sich das Paddock mit zwei anderen Stuten teilen muß (wovon einer wegen Magen dauerfressen soll). Hufrehegefahr übertrieben weil sie, wenn, die dann beim Anweiden hätte bekommen müssen und nicht jetzt, wo die Koppel völlig runtergenagt sei. "Mehr Bewegung und sonst alles so lassen", war der Rat.
Mit großen Schmerzen erlaubte sie mir für einen Monat "auf Probe", das Pony ganz auf dem Paddock zu lassen, anstatt fünf Stunden Weide, wie bisher.
Sie bekommt normales Heu Morgens und Abends mit der Herde, und ein Heunetz für dazwischen.
Keine Möhren mehr, keine Äpfel. Leckerlis sind Heucops.
Um neues Mineralfutter muß ich mich jetzt kümmern, im Moment noch Agrobs Naturmineral in einer großen Handvoll Agrobs AlpenGrünmüsli (ohne Melasse, ohne Getreide) sowie Schwarzkümmel und Leinkuchen-Bierhefe-Pellets (Makana). Das füttere ich so seit dem Winter. Und im Moment eine Ergänzungsfutterpulverkur für die Hufe (Biotin Beta Plus). Eigentlich hatte ich das alles schon zusammengesucht da ohne Melasse etc. da ich mir nicht erst seit diesem Sommer Sorgen um ihren Ernährungszustand gemacht habe. Zusammen vielleicht 250g Substanz?
Sie wird ab Morgen drei Mal die Woche zusätzlich longiert werden. Zusätzlich, denn sie wird so gut wie jeden Tag geritten: Ausritte, Unterricht, Beritt. Allerdings meist alles eher gemächlich, da sie einerseits recht ängstlich im Gelände ist, und andererseits ja immer wieder "Huf" hat.
Wir werden sehen, ob sich was in den nächsten vier Wochen tut. Die meisten Sorgen mache ich mir um die Haft im kleinen Paddock, was Pony nicht verstehen kann und sich unglaublich langweilen wird.
Wir melden uns wieder, danke fürs Lesen!